Na dann wollen wir mal Euch mal an meinem unverhofften und ungewollten Aufenthalt in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ein bisschen teilhaben lassen. Bin gerade dabei die Bilder zu sichten (sind nicht besonders viele), da kann ich auch gleich ein bisschen was dazu schreiben.
Einer meiner Kompagnons wollte seine kirchliche Hochzeit in einer Klosterkirche in Südschweden feiern (die standesamtliche Trauung liegt schon 2 Jahre zurück). Dazu hat er mich eingeladen - oder eigentlich eher als Hochzeitsfotograf verpflichtet
.
Da die Feier am 18.6. sein sollte habe ich drum herum eine gute Woche Südschweden (Vätternsee, Göteborg, Westküste) und Sightseeing in Kopenhagen geplant.
Eigentlich hatte ich vor gehabt, schon am 13.6. nachmittags zu starten und bis Odense zu fahren. Aber ich hatte noch so viel zu erledigen, dass ich die Abfahrt auf Samstag verschoben habe. Freitag habe ich dann nachmittags festgestellt, dass mein vorderes Kennzeichen fehlt (also nicht meins sondern das von meinem Auto
). Ach du Sch***e! Was mache ich denn jetzt? Ohne Kennzeichen ins Ausland ist sicher nicht gut. Aber die Aufregung war zum Glück umsonst. Eine Weile später rief die Polizei an, um mir mitzuteilen, dass ein netter Mensch mein Kennzeichen gefunden und abgegeben hatte. Also bin ich Samstag erst zur Polizei, habe das Kennzeichen abgeholt, einen netten Tankwart gefunden der es mir dran schraubt (die Kennzeichenhalterung war hinüber).
Endlich ging es los - Richtung Norden und dann immer geradeaus!
Bis kurz hinter Hamburg ging alles glatt. Dort war ich tanken und mir einen Kaffee und einen Happen zu essen holen. Nur leider sprang nachher mein Auto nicht mehr an! Auch abwarten und erneut versuchen änderte gar nichts. Also habe ich den ADAC gerufen. Der "gelbe Engel" kam schnell - und konnte mir auch nicht helfen
Als nächstes kam der von ihm bestellte Abschlepper und brachte mein Auto zur nächsten BMW-Werkstatt. Aber da war natürlich an einem Samstag Nachmittag niemand. Zum Glück bekam ich wenigstens vom ADAC ein "Club-Mobil", sprich einen kostenlosen Leihwagen. Da stand ich dann mitten im Nirgendwo. Gestrandet mindestens bis Montag.
Auf eine Pension in der Pampa hatte ich keine Lust, also bin ich nach Kiel gefahren. Dort habe ich mir das
Atlantic Hotel gegönnt. 4 Sterne, direkt am Wasser, gutes Restaurant und mit 130€/Nacht noch halbwegs bezahlbar (vor allem weil der ADAC ja 65€ dazu tat
). Abends bin ich noch ein wenig am Wasser lang gelaufen, habe mir im Bahnhof was zu trinken geholt und war dann im Hotel sehr lecker aber auch nicht gerade billig essen.
Am Sonntag hatte sich das Wetter zunächst meiner Stimmung angepasst. Grau, diesig, regnerisch und verkatert. Ach ne, verkatert war wohl nur ich ein bisschen, nachdem ich meinen Frust gestern noch in der Hotelbar (sehr schick, oben auf dem Dach) in dem einen oder anderen Grappa ertränkt hatte.
Nach dem Frühstück habe ich mich trotz Regen auf den Weg gemacht und bin langsam die Küste entlang Richtung Norden gefahren. Zuerst habe ich mir angeschaut, wie sich ein paar große Conainerschiffe durch die letzte Schleuse des Nordsee-Ostsee-Kanals gequetscht haben. Durchaus eindrucksvoll. Genau die die Zahlen zum Kanal: Es ist die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt, durch die pro Jahr mehr Schiffe fahren als durch Panama- und Suez-Kanal zusammen. Nicht übel!
Auf dem Weg weiter nach Norden wurde das Wetter deutlich besser, so dass ich am Bülker Leuchtturm einen schönen Spaziergang am Strand entlang machen konnte.
Das hat meiner Laune und meinem Kopf schon mal recht gut getan.
Anschließend bin ich nach Eckernförde gefahren und bin ein wenig durch die Altstadt und rund um den Hafen geschlendert. Sehr hübsches Städtchen!
Am Hafen habe ich noch eine sehr leckere Fischsuppe gegessen und ein frisches Flens dazu getrunken. Das Süppchen war so reichlich, dass ich mir das Abendessen glatt sparen konnte. War ein schöner Tag, der mich zumindest ein bisschen versöhnt hat.
Jetzt will ich nur hoffen, dass BMW mein Auto schnell ans laufen kriegt!