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Eine Reise/Rundreise in ein mir/uns unbekanntes Land planen
Birgit:
Letztlich: Wie gehe ich eine Reiseplanung an?
Irgendwie kommt eine Idee und setzt sich fest.
Bei mir kommt als erstes die Flugbuchung. Außer mal den paar Tagen in Amsterdam vor 2 Jahren (Auto) oder Prag diesen Sommer (Zug) war Polen 2014 im Grunde mein einziger (Road-)Trip ohne Flug und mit eigenem Auto.
Dann überlege ich mir, wie ich reisen will. Meistens läuft es auf das Auto (mit oder ohne Fahrer) hinaus, bei Städtetrips entfällt das, Japan war halt mit der Bahn.
Unterkünfte buche ich meistens eher "schubweise", so wie auch meine Planung mittlerweile eher schubweise verläuft, teilweise auch erst dann, wenn ich schon unterwegs bin. Mittlerweile achte ich darauf so gut wie immer stornierbar zu buchen. Allerdings klappt das manchmal eben doch nicht, sodass ich auf längeren Reisen hin und wieder mal eine gebuchte Nacht sausen lasse, weil mir ein anderer Plan besser gefällt.
Hierbei achte ich lediglich darauf, dass ich so viel Zeit einplane, dass die Strecken machbar sind und ich vor Ort noch ein bisschen Luft habe. Was ich genau ansehe von den ins Auge gefassten Sehenswürdigkeiten, plane ich nicht mehr, Vielmehr sind solche genauen Pläne mir inzwischen eher unheimlich.
Es gibt so bestimmte Highlights, die ich auf einer Reise gerne sehen möchte, inzwischen mache ich vieles aber wirklich eher spontan per Internet oder Reiseführer vor Ort. Meine Erfahrung: Es gibt bei einigermaßen durchdachter grundsätzlicher Reiseplanung zumindest für mich eher zuviel als zu wenig zu sehen und zu tun, manchmal macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung oder die eigene Stimmung.
Ganze Routen in Foren zu diskutieren, finde ich inzwischen auch nicht mehr in jedem Fall sinnvoll. Da hilft einfach auch die Erfahrung und dass ich mich selbst am besten kenne. Wenn ich so etwas diskutiere, dann eher unter dem Aspekt, dass ich frage, ob ich lieber 2 Nächte in A oder in B verbringen sollte hinsichtlich der Charakteristik der Stadt oder ob ein ganzer Tag reicht um in C 3 außer der Altstadt noch das etwas außerhalb liegende Fort zu besichtigen oder ähnlich.
Meistens macht man zu Beginn unweigerlich eine Anfängertour im Sinne eines Überblicks und grast Highlights ab. Und natürlich gibt es überall viel mehr zu sehen. Klar kann man 6 Wochen statt 2 Tage in London sein und klar kann man am Grand Canyon an 5 Viewpoints halten oder aber hineinwandern und wieder zurück und dann noch an allen Viewpoints halten und an einem davon 2 Stunden Picknick machen. Wer aber einigermaßen reiseerfahren ist, der weiß ja irgendwann, wie Zeitplanung funktioniert, und man weiß dann auch aus Reiseberichten, von Websites und von Google Maps, was ungefähr wie lange dauert.
Andrea:
Hm, wie plane ich eine Reise? Keine Ahnung, ehrlich gesagt, weil ich noch gar nicht so viel Erfahrung damit habe. Deswegen waren die Reisen auch extrem unterschiedlich.
1989: Radtour an der Westküste Frankreichs. Die Kirchengemeinde meiner Freundin in Bremen war so freundlich mich mitzunehmen. Es war meine erster Urlaub "allein". Die Tour samt Campingplätzen war organisiert. Ich brauchte nur strampeln, ein paar Kirchen anschauen und mir mein Essen selbst zu kochen. Sonst war Party und Strand angesagt.
1991: Interrail. Teilweise in Jugendherbergen, teilweise mit Zelt und in Porto hatten wir ein Hotel. Die Tour war absolut spontan. Lernten wir Leute kennen, fuhren wir ein Stück zusammen oder ließen uns inspirieren von dem, was wir von denen hörten. Da wurde morgens um 5 spontan entschieden nicht in Barcelona auszusteigen, weil wir zu müde waren oder mitten in der Nacht auf einem einsamen Bahnhof in Frankreich uns einem anderen Pärchen anzuschließen und statt nach Spanien bis nach Portugal zu fahren. Unsere Begleiter waren Rucksack mit Campingausrüstung, das Postsparbuch (von dem man in Landeswährung Geld an Postämtern abheben konnte) und der Interrailführer von Michael Müller.
1994(?): Pauschalreise nach Madeira. Dort nutzten wir die Öffis um die Insel zu erkunden und besorgten uns DAS Buch für Wandertouren. Ein paar von denen haben wir gemacht. Ebenso eine Tour auf die Nachbarinsel Porto Santo. Mit dabei einen Reiseführer, aus dem wir auch ein paar Tipps abgriffen - wir liebten die verschiedenen botanischen Gärten.
1995: Finnland. Das war ein Austausch mit der Uni Turku. Wir besuchten einige Institute der Uni Turku und in Helsinki. Wir sahen ein Spiel der ersten Eishockeyliga und jede Menge veschiedene Saunen. Planung? Nur die An- und Abreise, den Rest übernahm die Mathe-Physik-Fachschaft in Turku.
1998: Die erste Reise mit Heiko. Zelten am Weißenhäuser Strand/Ostsee. Heiko kannte den Platz und fand ihn gut. War er auch. Aber eine Woche Dauerregen war doof. Spontan und ohne jedwede Planung besuchten wir Oldenburg i.Holst, Kiel, Lübeck und den Hansapark.
Dann kam lange Zeit gar nichts. Wir zogen zusammen nach Bad Oeynhausen, später machte Heiko sich selbständig.
2007: Camping auf Fehmarn. Sturm und Regen, aber auch ein paar schöne Tage. Geplant? Nichts außer dem Campingplatz. Da half der ADAC-Campingführer. Spontan Fährfahrt Puttgarden-Rödby und zurück, weil das Wetter echt mies war. Ansonsten waren wir im Vogelschutzgebiet und natürlich in Burg. Nach 5 Tagen hatten wir die Nase voll vom Wetter.
2008: Eine Woche Pauschalreise nach Fuerteventura. Wir hatten einen kleinen Wanderführer vom ADAC, der auch eine Inselkarte mitbrachte. Die Reise "in den Süden" wurde in einem Reisebüro gebucht. Von der Insel hatte ich keine Ahnung. Außer Hotel und Strand gab´s nicht viel und uns war langweilig. An einem Tag mieteten wir vor Ort ein Auto (und ich hatte soooo einen Schiß über´s Ohr gehauen zu werden - man hörte ja so viel ;) ). Das war der schönste Tag dort und entdeckten, dass die Insel vielleicht doch etwas mehr zu bieten hat. Der kleine Reisführer mit seiner Karte bescherte uns eine kleine Rundfahrt und wir waren schon traurig, dass wir das Auto nur einen Tag hatten. Aber die Abreise war am übernächsten Tag ganz früh.
2009: Strandurlaub, nein danke! Die Fahrt mit dem Auto auf Fuerteventura hatte uns so gut gefallen, dass wir auf ein Auto im Urlaub nicht verzichten wollten. Norwegen sollte es werden. Der Campingführer ergab aber, dass die Campingplätze zum großen Teil sehr spartanisch sein sollen. Die Alternative Womo verwarfen wir, als wir von den Mietpreisen erfuhren. Ein Kunde von Heiko kam gerade beruflich aus Schottland zurück und meinte zu unseren Überlegungen, dass ja vielleicht Schottland auch "unser Ding" sein könnte? Wie man hier im Forum nachlesen kann, wurde es Schottland. Das einzige, das geplant war, waren die drei Campingplätze (ich hatte immer noch kein Internet) und der Euroshuttle wurde hier im Reisebüro gebucht. Da wir den Reiseführer mit Karte vom ADAC damals auf Fuerteventura gut fanden, nahmen wir diesen auch für Schottland. Sonst gab es keine Planung. Wir fragten bei den Campingplatz-Hosts nach Möglichkeiten oder erfuhren sonstwie davon.
2011: USA. Heiko wollte unbedingt dorthin, ich nicht. Widerwillig las ich den Reiseführer von Ivanovski. Na okay, könnte ganz interessant werden. Mit einer Kundin sprach ich über die Deklaration von Lebensmitteln und dass das in Schottland viel besser sei (Veggie, Allergene,...). Sie erzählte von den USA. Wir kamen intensiver ins Gespräch und sie empfahl mir das USA-Forum (dort ist sie emmipiel). Wir sahen bald ein, dass wir vielleicht doch mal vernünftiges Internet brauchen. Und dann war kein Halten mehr. Meine "Reisführer-Route" wurde mehrmals umgeworfen, weil ich so viele tolle Berichte las (unter anderem die von Silv und Susan :usa: ) Die Flüge haben wir über ein Reisebüro gebucht und stellten schnell fest, dass die dort wohl nicht sonderlich kompetent sind. Daher wurde der Mietwagen in einem anderen Reisebüro gebucht. Campingplätze buchte ich nun schon ganz neumodisch am PC und Heiko befreundete sich intensiv mit Expedia ;) Durch das Verschlingen vieler Reiseberichte hatte ich nun so viele Wunschziele, dass ich beinahe unsere Reise minutengenau geplant habe. Dass das nicht aufging, ist hier jedem klar, aber es störte mich dann auch nicht. Ich wusste damals schon, dass ich nochmal wieder kommen müsste.
2013: Da war es schon wieder soweit. Ich hatte unzählige Ziele notiert, die ich als Optionen hatte. Es gab neben Plan A auch noch Plan B, C und D. Nicht auf dem Plan hatte ich unsere Erkrankung. Aber selbst dafür hatte ich noch was in petto. Trotzdem war diese Reise für mich nach wie vor für die Tonne.
2015: Dänemark. Heikos Eltern wollten gerne mit uns eine Woche "weg". Dänemark war für mich nicht sonderlich verlockend, aber das war der Wunsch. Ich forschte nach Ferienhausvermietern und wurde schnell fündig. Römö war Heikos Wunsch/Vorschlag. Da muss man nicht so weit mit den alten Leutchen fahren. Na gut. Es gibt kein Dänemarkforum, wie ich es sonst so kenne, also googelte ich viel. Schnell wurde klar, dass im Februar echt tote Hose ist. Und die paar Sachen, die ich fand, fanden auch keinen großen Anklang, zumal Heikos Muitter erkältet und entsprechend lustlos war.
2018: Schottland. Da gibts ja hier einen bzw. zwei ausführliche Planungsthreads. Man darf gespannt sein, zumal wir ja dieses Mal zu dritt unterwegs sind.
20xx: Namibia. Ich lese oft im Namibiaforum. Was wie wo wann - keine Ahnung. Aber da muss ich noch irgendwann irgendwie hin.
serendipity:
--- Zitat von: Birgit am 31. Dezember 2017, 13:37:10 ---Hierbei achte ich lediglich darauf, dass ich so viel Zeit einplane, dass die Strecken machbar sind und ich vor Ort noch ein bisschen Luft habe. Was ich genau ansehe von den ins Auge gefassten Sehenswürdigkeiten, plane ich nicht mehr, Vielmehr sind solche genauen Pläne mir inzwischen eher unheimlich.
Es gibt so bestimmte Highlights, die ich auf einer Reise gerne sehen möchte, inzwischen mache ich vieles aber wirklich eher spontan per Internet oder Reiseführer vor Ort. Meine Erfahrung: Es gibt bei einigermaßen durchdachter grundsätzlicher Reiseplanung zumindest für mich eher zuviel als zu wenig zu sehen und zu tun, manchmal macht das Wetter einen Strich durch die Rechnung oder die eigene Stimmung.
--- Ende Zitat ---
Das unterscheidet sich nicht großartig von meiner Planung, ich muss mir nur alles aufschreiben. Das war schon in der Schule so, alles, was auf dem Spickzettel stand, wusste ich anschließend ;D
Ob oder was ich davon mache, bleibt immer offen.
Trotzdem ist diese Vorbereitung für mich schon Vorfreude pur. Dadurch und durch die Nachbereitung in Form eines Reiseberichtes und Fotobuchs kann ich die reise sozusagen um Wochen bis Monate verlängern ;)
Gerade bei der aktuellen Planung für Schottland, könnten natürlich Castles ohne Ende auf dem Programm stehen, deshalb notiere ich sie mir erst einmal. Nachher werden es einige Ruinen werden, da bin ich mir sicher - aber ob es ein Castle von innen wird? Eher nicht, wenn dann vielleicht Dunrobin Castle, weil es einfach so den Dornröschen-Charakter hat.
Unterkünfte buche ich übrigens auch, wenn möglich stornierbar.
Paula:
Bei mir ist es oft so dass ich ein Ziel im Auge habe weil ich einen Film im Fersehen darüber gesehen habe und angefixt bin oder weil ich viel darüber gelesen habe, insbesondre Reiseberichte :)
Da sind dann in der Regel ein paar Plätze, Parks oder sonstige Sehenswürdigkeiten die von vornherein feststehen und darum herum suche ich dann im Internet und mit Reiseführern nach weiteren Zielen so dass es eine passende Route gibt. Da ist vor allem Google Maps mein Favorit, da habe ich schon Wanderungen gefunden die sonst nirgends verzeichnet waren.
In der Regel mache ich dann zu jedem Ort eine ausführlich Planung und immer mehr als man schaffen kann weil man ja nie weiß wie das Wetter wird oder ob man auch mal einen Tag unfit ist, kommt ja vor :)
Solche Urlaube sind dann meist mit dem Mietwagen, wir waren aber auch schon mit Bus und Bahn unterwegs, das kommt aufs Land an.
Dann gibt es für mich noch eine zweite Art des Reisens in Ländern die mir zum Individualreisen zu schwierig oder unsicher sind, wie z.B. China oder wenn ich keine Zeit für die Planung habe wie damals bei unserer Vietnamreise, da buche ich dann eine geführte Reise, aber keine Gruppenreise sondern nur für uns zwei. Damit bleibt man dann flexibel genug, kann sich an Plätzen die einem gut gefallen länger aufhalten und andere die einen nicht interessieren kurzerhand streichen, da muss man nur lernen der örtlichen Reiseleitung klare Ansagen zu machen nach dem Motto "wer zahlt schafft an", das war mir anfangs unangenehm aber das lernt man. Die Art des Reisens ist natürlich die teuerst mögliche Alternative, aber ich habe es noch nicht bereut.
Was da aber fehlt ist ein bisschen der Vorfreude die man beim planen hat und die mir eigentlich genauso wichtig ist wie der Urlaub selber. Darum sind mir meine selbst geplanten Reisen auf jeden Fall lieber.
DocHoliday:
Zum Thema Linksverkehr: Wenn man mit dem eigenen Auto fahren will, sollte man daran denken, sich rechtzeitig so einen Aufkleber/Schbalone für die Scheinwerfer zu besorgen, die verhindert, dass man dauernd den Gegenverkehr blendet. Ist glaube ich Pflicht.
Bei manchen Autos geht es wohl auch per Bordcomputer oder per Hebel im Scheinwerfer. Fürht (außer bei der Bordcomputer-Lösung?) auf jeden Fall zu einer schlechteren Ausleuchtung der Straße.
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