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Die schlimmsten Touris kommen aus ...

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Beate:

--- Zitat von: Paula am 25. April 2018, 10:20:12 ---
--- Zitat von: Horst am 25. April 2018, 09:43:43 ---3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?


--- Ende Zitat ---


--- Ende Zitat ---

In diesem Fall kommt uns unser Alter sehr entgegen: wir konnten alle diese heutigen hotspots schon sehen, bevor die Massen ankamen. Und konnten das damals in aller Ruhe geniessen.
Ich denke da ganz speziell an die Nationalparks im Westen der USA: als wir in den 90er Jahren dort waren, konnten wir noch am späten Nachmittag am Grand Canyon oder Yosemite ankommen und bekamen immer noch ein Zimmer in den Hotels direkt im Nationalpark. Inzwischen sind die Hotels und Campingplätze im weiten Umkreis der NP schon ein Jahr im voraus ausgebucht.

So müssen wir inzwischen diese Massen nicht mehr erdulden, sondern fliegen halt dorthin, wo die Menge noch nicht angekommen ist. Einige unserer Ziele der letzten Jahre:
Chile, Argentinien, Pantanal in Brasilien, Tasmanien, Tanzania, und natürlich immer wieder Alaska/Yukon.
So können wir nach wie vor die Einsamkeit geniessen.

Beate

sh3t0r:

--- Zitat von: Horst ---1. welche Touristen-Nationen nerven am meisten, oder sind es gar die eigenen Landsleute die man möglichst nicht auf seiner Auslandsreise antreffen möchte?

--- Ende Zitat ---

Ganz klar die Deutschen. Weil es mir irgendwie näher geht wenn die sich daneben benehmen und mich außerdem überlegen lässt, ob ich selbst auch so bin.


--- Zitat von: Horst ---3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?

--- Ende Zitat ---

Tja eher so im Nachhinein. Nach Vernazza fahren wir nicht mehr, das war die Hölle. Auf Fotos sieht das von oben echt hübsch aus aber unten stapeln sich die Leute.

Rainer:

--- Zitat von: Horst am 25. April 2018, 09:43:43 ---1. welche Touristen-Nationen nerven am meisten, oder sind es gar die eigenen Landsleute die man möglichst nicht auf seiner Auslandsreise antreffen möchte?

--- Ende Zitat ---

Wirklich "nerven" tut mich eigentlich nichts, mir fällt dies und das auf, aber ich bin selbst nur Tourist vor Ort und bin mir dessen auch bewusst. Diskussionen dieser Art rutschen oft in die Richtung "Bessertourist" ab, manch einer hält sich für einen besseren Tourist als andere. Das kann ich weder nachvollziehen, noch für mich in Anspruch nehmen. Ich versuche sehr wohl, nicht zu laut und zu aufdringlich zu sein und mich "angemessen" zu verhalten - und das führt zur zweiten Frage:


--- Zitat von: Horst am 25. April 2018, 09:43:43 ---2. Und was stört an anderen Touristennationen am meisten?

--- Ende Zitat ---

Zu lautes und zu aufdringliches Verhalten. Zugegebenermaßen würde ich das eher asiatischen Nationen zuordnen, ob das ein Urteil oder nur ein Vorurteil ist, kann ich schlecht beurteilen, aber rein gefühlsmäßig ist das so. Aber es ist selten, dann aber auffällig. Ich erinnere mich an Callico (Ghost Town) letztes Jahr, als ein Bus mit Chinesen/Koreanern(?) gerade dann die Türen öffnete, als auch wir ausstiegen. Das war schon ein Erlebnis. Aber letztendlich sind es auch nur Menschen die sich am Leben erfreuen.


--- Zitat von: Horst am 25. April 2018, 09:43:43 ---3. Lasst Ihr Euch von Touristenströmen bei der Wahl Eures Reiseziels, der Reisezeit, dem Routing beeinflussen oder gilt eher Augen zu und durch?
--- Ende Zitat ---

Nein, ich berücksichtige es allenfalls nach dem Aspekt der Saison/Nachsaison/Hauptsaison. Aber selbst das nicht immer, unsere letzte Buchung in Moab war zur absoluten Topzeit zu Ostern, das habe ich gewusst und dennoch in Kauf genommen. Es gibt auch Ziele (wozu Moab gehört), wo ich es eigentlich sogar normal finde, dass da  "was los" ist.

Eine bestimmte Sache (die aber eigentlich auch zum Urlaub und zur Planung gehört) ist hier nicht genannt und das ist etwas, was mich mit Riesenabstand am meisten nervt: auf der Fahrt mit dem PKW zum Urlaubsort im Stau zu stehen. Da bekomme ich dann wirklich die Pimpernellen, da plane selbst ich großräumig (zeitlich) drum herum, um Stau stehen um alles in der Welt zu vermeiden. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf, so sehr hasse ich Stau stehen.

Christina:
Hinsichtlich der am meisten "nervenden Nation" geht es mir wie den meisten hier, die Chinesen, einfach weil sie fast immer in Gruppen auftreten und dann schrecklich laut und rücksichtslos sind. Da habe ich insbesondere ein "Schlüsselerlebnis", in einem Hotel in Vancouver war der Frühstücksraum als wir reinkamen besetzt mit einer Gruppe Chinesen, die praktisch alle Tische belegt haben, weil sie oft einfach nur alleine oder zweit an einem größeren Tisch saßen und das schlimmste: das Buffet und die Tische waren ein Schlachtfeld. Überall Essensreste und Seen von Kaffee, Milch usw. Richtig eklig. Mich wundert heute noch, dass wir nicht einfach wieder rausgegangen sind und irgendwo anders gefrühstückt haben  :)

Ansonsten ist mir noch keine Nation besonders aufgefallen, was vermutlich auch daran liegt, dass ich mich bei Wahl von Urlaubszeit und Urlaubsort extrem danach richte, ob es voll werden wird oder nicht. Überfüllte Orte oder Wanderwege im Urlaub sind für mich das schlimmste was passieren kann, da würde ich lieber Dauerregen ertragen  :)

Aber erstaunlicherweise hat mich das in der Auswahl der Reiseziele oder -zeit überhaupt noch nicht eingeschränkt, auch Kompromisse hinsichtlich des Wetters musste ich nicht machen. Bis auf einzelne Besichtigungspunkte innerhalb der Reise ist es mir bisher immer gelungen, von Menschenmassen fernzubleiben. Letztes Beispiel, das war bewusst so gewählt: Lissabon Ende Januar. Wir hatten vier Wochen vorher freie Wahl bei den Hotels und Flügen, relativ wenig andere Touristen und ein Traumwetter. Also auch hier ging irgendwie automatisch alles zusammen: günstige Preise, wenig Leute, angenehme Temperaturen.

Birgit:
Ja, ja, es wäre sehr nett, könnte man sich in anderen Ländern wie ein Entdecker fühlen wie zu den Zeiten, als man noch mit Kutsche, Segelschiff und Kamelkarawane reiste...

Das ist heute aber nicht mehr so, und ich bin froh darüber. Denn wäre es heute noch so, würde ich wahrscheinlich weder über Bergketten, noch über Meere, noch über Wüsten hinweg reisen.

Nee, wir Reisenden heutzutage sind keine Entdecker mehr, auch wenn wir nicht als Pauschaltouristen die Orte aufsuchen, an denen es Bier und Schnitzel mit Pommes gibt und die schon im TUI-Katalog alle gleich aussehen.

Und ich finde, dass jeder gleichermaßen das Recht hat ein Land auf seine Weise zu entdecken, individuell oder in der Gruppe. Wo es schön ist, spricht sich herum, heute nicht mehr durch die Tagebücher wirklicher Abenteurer und Individualisten, sondern eher durch Blogs in schlechter Sprache und mit grottiger Rechtschreibung und so einfallsreichen Titeln wie "die 10 besten X, die du in Y besucht haben musst".

X= Wahlweise Burgen, Strände, Berge, Dörfer, Aussichtsplattformen, Katzencafés...
Y= Beliebiger Ort.

Ich mag mich nicht über andere erheben und mich als etwas Besseres fühlen, nur weil ich subjektiv der Meinung bin, dass ich mich schließlich bemühe mich anzupassen. Ich bin sicher, dass ich Fettnäpfchenspürnase schon oft für nachsichtiges Lächeln oder erzürnte Blicke gesorgt habe durch Benehmen, das sich nicht gehörte, und das mir selbst gar nicht aufgefallen ist.

Habe ich das Recht anderen abzusprechen, dass sie auch den Grand Canyon, das Taj Mahal, die Malediven oder den Tafelberg sehen wollen? Definitiv nicht!

Da gibt es Deutsche, die vor Ort nicht mit anderen reden oder nur englisch miteinander reden in der Annahme, dass ihre Nationalität verborgen bleibt. Warum? Was soll das Spielchen? Klar ist es nett, zwischen Locals unterzutauchen, aber man tut schließlich nur so für ein paar Tage. Hat es einen besonderen Gewinn in NYC zielstrebig zur Subway zu gehen in der Annahme für eine Einheimische gehalten zu werden? Und auch wenn ich selbst es immer wieder spannend finde, wenn ich als allein reisende Deutsche irgendwo auftauche, wo sonst nur Einheimische sind, macht es das Erlebnis zwar zu etwas Besonderem für mich, ist aber dennoch nichts Besonderes für die Welt. Da gibt es wirklich Menschen, die krasser drauf sind als ich.

Aber ich für mich nehme die Challenge gerne an und suche auch danach an Orte zu reisen, an denen eben nicht alles ist wie daheim und wie ich es von früheren Reisen schon kenne. Andererseits habe ich nun in den USA durchaus gesehen, wie nett es ist, eben nicht immer Neues haben, was den Blutdruck hochtreibt, sondern einfach Vertrautes neu zu erleben.

Dennoch: Stupide vor sich hinstarrende Chinesen im Pulk fallen mir auch immer wieder negativ auf, da pflege ich meine Vorurteile und bin fast erleichtert, wenn ich irgendwo auf der Welt saufende Schweden, neureiche aufgetakelte Russen oder Franzosen ohne Fremdsprachenkenntnisse oder laute raumgreifende Amerikaner bei 2 Grad in ihren Shorts oder deutsche Wanderer im Partnerlook in ihren Jack Wolfskin Outfits sehe. Da kann ich mich immerhin so lange beruhigt zurücklehnen und mich als etwas Besonderes in meinem Bemühen um Angepasstheit fühlen, bis sich ein Einheimischer neben mich setzt, mich freundlich und vorurteilsfrei lächelnd ansieht und mir erst einmal erzählt, dass der Ort derzeit ja so beliebt sei bei uns Europäern, dass immer wieder Franzosen, Italiener, Deutsche und Holländer kämen und man sich freue uns alle im eigenen Land begrüßen zu können...

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