Samstag, 14. Juli 2018 - Regen? Regen!Was soll ich sagen? Es regnet! Ich stehe deshalb erst gegen 7 Uhr auf und mache mir einen Kaffee. Ein wenig ist die Laune im Keller ob des anhaltend schlechten Wetters und so habe ich keine Lust auf Frühstück.
Was mache ich heute? Ich muss raus, das ist mir klar und entscheide mich für das Fairy Glen, ebenfalls auf der Trotternish Peninsula gelegen. Da es anhaltend regnet, hoffe ich zumindest auf einen kurzen Spaziergang und ein paar Fotos, ich ziehe gleich die Wanderschuhe an und packe vorsichtshalber eine weitere Hose und die FlipFlops ins Auto, da ich weiß, dass es keine "Wanderwege" in dem kleinen Gebiet gibt.
Im Fairy Glen wohnen die Feen und sie haben sich wirklich einen wunderschönen Flecken Erde ausgesucht: geriffelte Hügel schmiegen sich um kleine Seen, Zauberwäldchen bringen Abwechsung in die Landschaft und das Castle Ewen thront über allem, wobei es sich beim Castle Ewen um einen Fels handelt. Das Ganze nun noch im sattem Grün - Feen-Tal oder besser Fairy Glen
Der Vorteil des schlechten Wetters, ich bin alleine mit einem Pärchen in dem Gebiet unterwegs. Bei gutem Wetter sollte man entweder sehr früh oder spät dort sein, denn es gibt nur wenige Parkmöglichkeiten, außerdem ist das Gebiet nicht sehr groß und mit Busladungen voll Menschen verliert es bestimmt an Reiz.
Der Nachteil: drei Tage Regen haben den Boden morastig gemacht und die Trampelpfade sind eine einzige Matschepampe und das Gras neben den Pfaden ist durch die Nässe sehr rutschig
Das Regencape tut wieder gute Dienste und hält mich Kamera einigermaßen trocken, während ich das Fairy Glen erkunde.
Ich weiß nicht, ob die Landschaft oder die Feen mich verzaubert haben
, jedenfalls achte ich einen Moment nicht auf meine Füße und lande unsanft im Matsch. Das ist schon ein bisschen eklig, meine Hände kann ich aber ganz gut im feuchten Gras reinigen und denn Rest schmiere ich an die Hose, die ist eh versaut
Trotzdem "ruft" mich Castle Ewen.
Es ist echt sch...rutschig und ich benutze teilweise wieder meine eh noch schmutzigen Hände um vorwärts zu kommen. Schön ist der Anblick meiner Person bestimmt nicht, aber es guckt ja niemand zu.
Ist das nicht ein Traum?
Wie gerne würde ich hier einfach nur einige Zeit sitzen und gucken, aber dazu ist es eindeutig zu nass. Auf dem Weg nach unten lande ich noch zweimal mit dem Po im Matsch - ist jetzt eh schon egal, ich sehe aus wie ein schottisches Landschwein.
Gerne möchte ich auch die Seitentäler noch näher erkunden, vor allem die kleinen Wäldchen haben es mir angetan.
Eigentlich würde es mich nicht wundern, wenn im feuchten Gras Feen tanzen würden - allerdings holt mich das reale Leben schnell ein, als ich die Überreste eines gerissenen Schafes finde.
Ab diesem Anblick spüre ich dann auch meinen matschfeuchten Hintern und überhaupt ein klammes Gefühl und Schmerzen im Knie - der Bann ist gebrochen und ich mache mich vorsichtig auf Richtung Auto. Ein paar Autos sind dazu gekommen, aber ich kann mich trotzdem ohne viele Zuschauer in meine trockene Leggings werfen und die eingesauten Wanderschuhe gegen FlipFlops tauschen, damit ich das Dickschiff nicht in eine Schlammoase verwandele.
Ich war wunderbare zwei nasse Stunden unterwegs und will unbedingt bei besserem Licht und vielleicht dramatischeren Wolken wiederkommen - ein wirklich traumhafter Ort!
Da die Wettervorhersage weiterhin mies ist, beschließe ich zurück ins Haus zu fahren, meine Hose zu waschen und die Wanderschuhe einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Sollte das Wetter wider der Vorhersage besser werden, kann ich immer noch ins Auto und los.
Das Wetter will aber nicht besser werden und so verbringe ich den Nachmittag lesend im schönen Haus, die nächsten Tage bin ich wieder in Hotels und so genieße ich die Größe und die eigene Küche noch einmal. Die Reste müssen aus dem Kühlschrank und so gibt es heute ein Spiegelei mit Salat und ein Bier zum Diner.
Ich packe schon vor und bringe die große Tasche sowie die Schuhe ins Auto, so muss ich morgen früh nicht so viel machen, denn ich will sehr früh los und habe einen Platz auf der ersten Fähre nach Mallaig gebucht.