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"Ländersammeln" vs. "Wiederkommen"

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Birgit:
Nun ja, deutsche Reisebekanntschaften... Denke ich mich mal durch meine letzten Reisen...

In Indien und Korea habe ich keinerlei Deutsche getroffen, habe wohl ab und zu mal einen Satz auf Deutsch gehört, aber das nur vereinzelt und im Vorbeigehen.

Ich muss sagen, auf die, die im Germania-Flieger nach Faro saßen letztes Jahr im Mai, hätte ich teilweise ganz gut verzichten können. Vor Ort habe ich etwas öfter Deutsch gehört, aber hatte keinen Anlass mit denen ins Gespräch zu kommen.

Äthiopien: Die Deutschen und anderen Ausländer, die auf der Tour zum Erta Ale waren, waren größtenteils OK, mit den anderen habe ich mal ein paar Sätze gewechselt, nicht schlimm. In Lalibela war eine deutsche Gruppe unterwegs. Ich bin einfach etwas länger in den Kirchen geblieben, in denen die auch waren, dann waren dir wieder fort und standen mir nicht mehr im Bild herum.

Davor in den USA habe ich ab und zu Deutsch gehört, manchmal saßen auch in Hotels beim Frühstück mal welche dort am Nebentisch oder standen an der Kasse in einem Outlet vor oder hinter mir. Na und?

Die Typen, die ich lieber nicht treffen möchte, reisen anders als ich. Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich zuletzt an einem Ort war, an dem mir Begegnungen mit Deutschen unangenehm waren...

Ich reise nicht um mit Deutschen ins Gespräch zu kommen oder um diese zu meiden. Dass andere Ausländer ebenso wie ich schöne oder interessante Orte sehen wollen, ist doch normal.

Allerdings finde ich Menschenaufläufe an interessanten Orten störend, sofern sie nicht zum "Lokalcolorit" gehören. Das ist für mich ein Grund, bei meinen Überlegungen, ob und wo ich mal mit Südamerika beginne, Machu Picchu gleich mal auszuschließen...

Andreas:

--- Zitat von: Rainer am 04. Mai 2019, 17:30:10 ---Du weißt aber, dass Du selbst auch deutscher Mitreisender bist?
--- Ende Zitat ---
Nicht falsch verstehen: Ich habe rein gar nichts gegen deutsche Touristen / Reisende.
Nur würde sich bei einem Schiff voller deutscher Gäste nicht so Recht Urlaubsstimmung bei mir einstellen. Das ist dann irgendwie zu sehr wie zuhause.

Rainer:

--- Zitat von: Andreas am 05. Mai 2019, 14:48:04 ---Nur würde sich bei einem Schiff voller deutscher Gäste nicht so Recht Urlaubsstimmung bei mir einstellen. Das ist dann irgendwie zu sehr wie zuhause.

--- Ende Zitat ---

Kann ich nicht nachvollziehen.

Vor allem kann ich nicht nachvollziehen, lieber auf einem amerikanischen Kreuzfahrtschiff zu fahren. Das haben wir einmal gemacht, anonymer geht es wohl nicht mehr. Man lernt niemanden kennen, Amerikaner sind im Schnitt noch einmal erheblich lauter als Deutsche und wir waren an einem Abend die einzigen Deutschen an einem Teppanyaki Tisch mit 12 Personen (die 10 anderen waren Amerikaner) - grauenhaft. Die Konversation der Amerikaner untereinander ist an Monotonie, Selbstlob (über ihren tollen Job, das ging in einem durch, ich hatte das Gefühl, nur mit Anwälten an einem Tisch zu sitzen) und Langeweile nicht zu toppen. Ich freue mich jetzt schon auf die Abendessen auf der AIDAaura, das ist für mich ein Highlight des Tages, denn auf den kleinen AIDA Schiffen (cara, aura, vita) ist das noch ausgeprägter mit den Buffets als auf den großen Schiffen (die immer "amerikanischer" werden, je größer sie sind). Auf den kleinen Schiffen ist wenigstens noch ein Resthauch verspürbar von der "Clubatmosphäre", was vor 20 Jahren AIDA ausgemacht hat. Je größer das Schiff, umso weniger ist davon übrig geblieben.

Die amerikanische Kreuzfahrt an sich (Norwegian Jade Barcelona - Malaga - Madeira - Kanaren usw. und zurück) war eigentlich nicht schlecht, auch das Essen war sehr gut (wir haben fast jeden Abend in irgendeinem Zuzahlrestaurant gegessen, da ging es erheblich entspannter zu als im Hauptrestaurant) aber wir haben niemanden kennengelernt. Es war öde. Ich finde es auf Kreuzfahrten gerade schön, wenn ich andere Leute kennenlerne und wir bevorzugen auch beide die typischen AIDA Buffets und die großen Gemeinschaftstische. Das vermisse ich vollkommen auf amerikanischen Schiffen. Die sind eher für Leute geeignet, die lieber ein Menu serviert haben wollen und für sich alleine sein wollen (was übrigens auch eher bei TUI Mein Schiff zutrifft, das ist nicht wie AIDA). Gerade das ist doch eher wie zu Hause, da ist man ja auch alleine. Ich mag es jedenfalls, wenn ich nette Leute kennenlerne und wenn es keine netten Leute sind (kommt ja auch mal vor), dann setze ich mich am nächsten Tag woanders hin.

Horst:

--- Zitat von: Rainer am 04. Mai 2019, 20:12:00 ---
--- Zitat von: Horst am 04. Mai 2019, 18:49:26 ---Ich suche wie Andreas auf Reisen keine Gespräche mit anderen Reisenden sondern mit den Einheimischen.

--- Ende Zitat ---

Was sind "Einheimische" auf einem Kreuzfahrtschiff?

--- Ende Zitat ---
Wenn Du mich so fragst vielleicht die für einen Hungerlohn arbeitenden Phillipinen unter Deck?
Weiß ich nicht, Rainer aber mein Post bezog sich auf den Ansatz von Andreas sich nicht mit Leuten aus der Heimat in fernen Landen konfrontieren zu wollen (ohne jetzt weiter auszuführen warum).
Darüber hinaus unterhalte ich mich gerne mit Einheimischen.
Gerade für das im Titel des Threads angesprochene "Wiederkommen" spielt es für mich eine Rolle, ob ich mich mit der Kultur und den Leuten anderswo wohl fühle.
Und zumindest, als der Thread begonnen hat, ging es ja nicht nur um Kreuzfahrten.

Rainer:

--- Zitat von: Horst am 05. Mai 2019, 20:18:09 ---Wenn Du mich so fragst vielleicht die für einen Hungerlohn arbeitenden Phillipinen unter Deck?
--- Ende Zitat ---

Ich hatte genau dieselbe Idee.... aber es ist sicher nicht das, worum es hier geht.


--- Zitat von: Horst am 05. Mai 2019, 20:18:09 ---Weiß ich nicht, Rainer aber mein Post bezog sich auf den Ansatz von Andreas sich nicht mit Leuten aus der Heimat in fernen Landen konfrontieren zu wollen (ohne jetzt weiter auszuführen warum).
Darüber hinaus unterhalte ich mich gerne mit Einheimischen.

--- Ende Zitat ---

Ich kann ja verstehen, dass man sich vor Ort mit den Einheimischen unterhalten will, aber das hat ja ganz offensichtlich nicht den geringsten Bezug dazu, welche Sprache die Mitpassagiere auf einem Kreuzfahrtschiff sprechen (und auch, wenn es Anfangs im Thread nicht darum ging, so ist Andreas Aussage ja klipp und klar auf die Passagiere einer Kreuzfahrt bezogen). Deswegen verstehe ich das ganze ja auch nicht, denn die Ziele des Kreuzfahrtschiffs (wo die "Einheimischen" wohnen) haben ja nichts mit den Passagieren des Schiffs zu tun.

Aber - wie immer bei solchen Dingen - das muss jeder wohl für sich entscheiden.

P.S.: Ich sehe im Moment übrigens die Doku "Black Ops" auf Kabel Doku - unglaublich, und unglaublich spannend. Es geht um Spezialeinsätze britischer und amerikanischer Spezialkommandos und Geiselbefreiungen in Afghanistan. Hammerhart.

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