Autor Thema: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019  (Gelesen 47326 mal)

Christina

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #30 am: 18. November 2019, 17:49:11 »
5. Tag – Donnerstag, 06.06.

Heute ist trübes und regnerisches Wetter vorhergesagt, da bietet sich ein Ausflug nach Furnas im östlichen Inselinneren an, für den botanischen Garten, den wir uns dort hauptsächlich anschauen wollen, braucht es keine Sonne.

Gegen halb neun starten wir bei noch trockenem Wetter. Wir nehmen nicht die schnellste Route über Ponta Delgada und die Autobahn, sondern möchten nun auch mal die Gegend nördlich von Mosteiros sehen, bis jetzt sind wir immer im Süden unterwegs gewesen. Natürlich ist auch diese Strecke sehr kurvig und wir sind froh als die Straße bei Capelas, am Beginn der schmalen Inselmitte, gerader wird.

Kurz vor der zweitgrößten Stadt der Insel, Ribeira Grande, machen wir einen Zwischenstopp am wunderschönen Praia de Santa Bárbara, einem der längsten Strände der Insel. Das ist ein Hotspot für Surfer, aber um diese Uhrzeit (9.30 Uhr) ist es noch fast menschenleer, die Strandbar wird gerade geöffnet. Wir machen einen kleinen Spaziergang an diesem wunderschönen Strand, nutzen die Toiletten und müssen dann im gerade einsetzenden Regen einen Spurt zum Auto einlegen, um nicht völlig durchnässt zu werden.


Zunächst regnet es nur, als wir einige Zeit hinter Ribeira Grande die Autobahn verlassen und in Richtung der Berge im Inselinneren einbiegen, kommt noch Nebel dazu. Die Sicht ist fast bei Null, entsprechend langsam geht alles voran. Furnas liegt in einem Tal, bei der Fahrt hinunter lichtet sich dann auch der Nebel, dafür wird der Regen umso stärker.

Gegen 11.30 Uhr finden wir problemlos einen kostenlosen Parkplatz in der Nähe des Zentrums – wir sprinten zwischen Kofferraum und Autoinnenraum hin- und her, um feste Schuhe und Regenjacke zu holen und im trockenen anzuziehen. Dann marschieren wir los in Richtung Parque Terra Nostra. Spaß macht das nicht, denn die Häuser hier haben keine Dachrinnen und so kommt zum eigentlichen Regen auch noch das Wasser von den Dächern dazu und dank der Wärme bei hoher Luftfeuchtigkeit ist die Regenjacke auch von innen nach kurzer Zeit nass. Wir kommen an einem nett aussehenden Café vorbei und beschließen, ein frühes Mittagessen einzunehmen, vielleicht hört der Regen danach ja auf. Ich esse einen Thunfischsalat, Peter einen Burger, zum Cappuccino danach gibt es für mich noch eine Spezialität der Insel, eine Queijada da Vila, eine Art kleines Käseküchlein, sehr lecker (für Mineralwasser, Cola, Burger, Thunfischsalat, zwei Cappuccino, eine Queijada zahlen wir EUR 19,80).


Gegen halb eins sind wir fertig und tatsächlich, der Regen hat aufgehört und sogar die Sonne lässt sich hin- und wieder blicken.

Am Eingang zum Parque Terra Nostra zahlen wir die Gebühr von EUR 8 p.P. und folgen dann einem ausgeschilderten Rundgang durch den botanischen Garten. Die Entwicklung des heute 12 ha großen Parks begann 1780, als ein amerikanischer Kaufmann hier ein Sommerhaus errichten ließ und das umliegende Gelände hauptsächlich mit Bäumen aus seiner amerikanischen Heimat bepflanzen ließ. Später wurde das Anwesen verkauft, der neue Eigentümer und dann seine Nachkömmlinge beauftragten Gartenbauexperten aus der ganzen Welt damit, den Garten zu erweitern. Außerdem wurde ein Swimmingpool gebaut, der von den in und um Furnas reichlich vorhandenen heißen Quellen auf eine ständige Temperatur von 38 °C erwärmt wird. 1935 wurde das Hotel Terra Nostra gebaut, heute gehören Park und Pool zum Hotel.

Die Nutzung des Pools ist im Eintrittspreis enthalten, auf ein Bad haben wir allerdings keine Lust, denn das eisenhaltige Wasser färbt Haut, Haare und Badekleidung orangefarben ein, da müsste man schon im Hotel wohnen, dass man im Bademantel zum Pool gehen und sich dann hinterher im Zimmer gründlich abduschen und auch alles andere im Zimmer lassen kann, Schließfächer gibt es nämlich nicht.

Der Park ist aber auch ohne Poolnutzung absolut lohnenswert, man hat den Eindruck in einem Dschungel zu sein, dabei stören auch die Regenschauer, die sich mit der Sonne abwechseln, nicht – wir sind absolut begeistert.














Ungefähr anderthalb Stunden halten wir uns hier auf, dann gehen wir zurück zum Auto, ich möchte meine Umhängetasche gegen den Rucksack tauschen, denn die Regengüsse werden immer seltener und so wollen wir noch zum Lagoa das Furnas spazieren, der ca. 1,5 km oberhalb von Furnas liegt.

Für den Weg zum See folgen wir der Rother Wanderung Nr. 18. In ca. einer halben Stunde geht es erst durch den Ort, dann zwischen Viehweiden entlang und schließlich einen steilen Waldpfad hinauf und dann auf der anderen Seite des Hügels wieder genauso steil bergab. Leider meldet sich bei diesem steilen Abstieg Peters Knie mal wieder und so geht es erstmal sehr langsam weiter, unten am See ist auf einer der Bänke eine Pause nötig. An ein Umrunden des Sees ist nun nicht mehr zu denken, aber wir schauen uns das Gebiet mit den Fumarolen an, das direkt neben dem See liegt. Der Schwefelgestank ist ziemlich heftig, ansonsten sind die Blubberquellen ganz nett, an den Yellowstone National Park reichen sie aber bei weitem nicht heran.



Die Besonderheit hier ist, dass die Erdwärme traditionell zum Kochen genutzt wird. Heutzutage machen das ausschließlich noch die Restaurants in Furnas, am Morgen werden die Töpfe mit dem sog. Cozido, verschiedene Fleisch- und Wurstsorten, Karotten, Kartoffeln, Kohl, usw. im Boden vergraben, zur Mittagszeit werden sie dann fertiggekocht, mit Seilen und Stangen aus dem Boden herausgeholt. Mal sehen, ob wir das während des Urlaubs mal probieren, heute hatten wir dafür nicht genug Hunger und waren auch zu früh mit dem Mittagessen dran.


Wir genießen noch ein bisschen die Ruhe am Seeufer



und gehen dann den direkten Weg, ohne steile Hügel überwinden zu müssen, zurück nach Furnas. Dort kommen wir nochmal am Café von heute Mittag vorbei und gehen für eine Kaffeepause erneut hinein. Diesmal probieren wir eine weitere Spezialität der Azoren, die Bolo Arroz, das sind recht süße Küchlein aus Rührteig.

Gegen 16.30 Uhr machen wir uns dann an die kurvige Rückfahrt, Furnas ist ähnlich abgelegen wie Mosteiros, bis man die Autobahn erreicht, muss man viele Kilometer Kurven hinter sich bringen.

Eine Stunde später sind wir in Ponta Delgada zum Einkaufen im großen Supermarkt. Wir brauchen noch ein paar Lebensmittel und ich möchte schauen, ob es eine Daunenbettdecke gibt. Im Ferienhaus sind auf den Betten die altbekannten Wolldecken mit einem Laken darunter, auf unserem Doppelbett eine große Decke für uns beide, das ist eh schon ein Gewurstel und aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sind die Laken leicht klamm, alles zusammen eine Mischung, die ich nicht für den Rest des Urlaubs ertragen will, wenn es nicht sein muss. Tatsächlich gibt es im Textilbereich des Supermarkts wunderbare Daunendecken, auch eine günstige für EUR 20 – perfekt.

Als wir mit Einkaufen fertig sind, sehen wir, dass sich auf der Straße, die vom Shoppingcenter zur Autobahnauffahrt führt, ein Feierabendstau gebildet hat. Wir schlendern daher noch etwas im Shoppingcenter herum und essen eine Kleinigkeit im dortigen McDonalds. Damit ist das Abendessen auch erledigt. Gegen 18.30 Uhr können wir dann auf inzwischen recht leeren Straßen nach Mosteiros fahren.

Wir stoppen nochmal beim Miradouro do Escalvado in der Hoffnung, dass Mosteiros von der Abendsonne beschienen wird, leider sind die Wolkenlücken aber nur in Richtung Ponta da Ferraria.


Um halb acht sind wir dann zurück im Ferienhaus, kurz vor Sonnenuntergang mache ich noch ein paar Fotos, danach zieht der Himmel vollständig zu.


Wetter: vormittags Regen, Nebel, später trocken, z.T. sonnig, ca. 21° C



LG Christina

Heike Heimo

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #31 am: 18. November 2019, 19:14:38 »
Schade, das ihr bisher so viel Pech mit den Sonnenuntergängen hattet. Unser Hausherr hat damals die Sonnenuntergänge immer zelebriert. Ich habe heute noch  seien fragenden Ruf in den Ohren: "Did you see the greeeeeeeeen".

Mit dem eisenhaltigen Pool hast du recht. Die Einfärbung wird man nicht mehr so leicht los ;D.

Tolle Fotos vom Park :thumb:
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Christina

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #32 am: 18. November 2019, 19:56:18 »
Schade, das ihr bisher so viel Pech mit den Sonnenuntergängen hattet. Unser Hausherr hat damals die Sonnenuntergänge immer zelebriert. Ich habe heute noch  seien fragenden Ruf in den Ohren: "Did you see the greeeeeeeeen".


Oh, keine Sorge, wir sind ja zwei Wochen dort gewesen, die Sonnenuntergänge kommen noch, grün (?) habe ich dabei allerdings nicht gesehen.



LG Christina

Ilona

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #33 am: 19. November 2019, 07:44:30 »
Kein Wunder, dass es auf den Azoren gerne regnet, wenn die uns immer ihr Hoch schicken  ;) ;D.

Zitat
für Mineralwasser, Cola, Burger, Thunfischsalat, zwei Cappuccino, eine Queijada zahlen wir EUR 19,80

Das ist recht günstig. Ich hatte mir die Preise höher vorgestellt.

Zitat
Die Nutzung des Pools ist im Eintrittspreis enthalten, auf ein Bad haben wir allerdings keine Lust, denn das eisenhaltige Wasser färbt Haut, Haare und Badekleidung orangefarben ein

In die braune Brühe würde ich nicht steigen. Nicht einmal, wenn ich im angrenzenden Hotel ein Zimmer hätte. Wahrscheinlich ist da auch noch Schwefel drin.

Zitat
An ein Umrunden des Sees ist nun nicht mehr zu denken, aber wir schauen uns das Gebiet mit den Fumarolen an, das direkt neben dem See liegt. Der Schwefelgestank ist ziemlich heftig, ansonsten sind die Blubberquellen ganz nett, an den Yellowstone National Park reichen sie aber bei weitem nicht heran.

Ich war noch nie im Yellowstone und fände die Fumarolen ganz interessant.

Zitat
Im Ferienhaus sind auf den Betten die altbekannten Wolldecken mit einem Laken darunter, auf unserem Doppelbett eine große Decke für uns beide, das ist eh schon ein Gewurstel und aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit sind die Laken leicht klamm

Was für ein Glück, dass du eine günstige Bettdecke gefunden hat. Klamme Bettwäsche geht gar nicht und eine für 2 schon gar nicht.





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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #34 am: 19. November 2019, 09:33:43 »
 :beifall:  Was für ein tolles Wetter am Cete Citades - ich startete dort bei Nebel

Den Parque Terra Nostra hatte ich eigentlich auch auf der Liste stehen, ihn dann aber doch ausgelassen. Weiß gar nicht mehr warum  :gruebel:

Susan

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #35 am: 19. November 2019, 11:52:28 »
Der Park sieht ja wunderschön aus, das wäre auch was für uns. In die braune Brühe des Pools wäre ich aber nicht gestiegen, auch wenn sie schön warm sein soll.

Schade, das ihr bisher so viel Pech mit den Sonnenuntergängen hattet. Unser Hausherr hat damals die Sonnenuntergänge immer zelebriert. Ich habe heute noch  seien fragenden Ruf in den Ohren: "Did you see the greeeeeeeeen".


Oh, keine Sorge, wir sind ja zwei Wochen dort gewesen, die Sonnenuntergänge kommen noch, grün (?) habe ich dabei allerdings nicht gesehen.

Bei bzw. nach Sonnenuntergängen soll man manchmal eine grüne Aureole oder sogar einen Blitz sehen können. In Hawai'i wurde uns das immer erzählt. Gesehen haben wir es aber auch noch nie. Zu den grünen Azoren würde es ja passen
Liebe Grüße
Susan


Christina

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #36 am: 19. November 2019, 18:42:28 »
Kein Wunder, dass es auf den Azoren gerne regnet, wenn die uns immer ihr Hoch schicken  ;) ;D.

Zwischen Juni und September regnet es nicht so häufig, wie man denken würde, für uns war es das jetzt fast schon mit Regen.

Das ist recht günstig. Ich hatte mir die Preise höher vorgestellt.

Wir hatten noch nie einen so günstigen Urlaub, was Nebenkosten angeht. Das Essen ist sehr günstig dort, Eintrittsgelder gibt es fast nie und wenn, sind sie sehr gering und fürs Parken haben wir nirgends etwas bezahlt.

Ich war noch nie im Yellowstone und fände die Fumarolen ganz interessant.

Du warst echt noch nie im Yellowstone? Hätte ich nicht gedacht. Na ja, dort geht es halt bunter und großflächiger zu, interessant war es hier trotzdem und der Gestank ist ziemlich ähnlich ;D

Das war wirklich ein wunderbares Gefühl mit der weichen und leichten Decke (diese Wolldecken sind ja auch immer so schwer und drücken auf die Füße), wobei Peter die andere Decke überhaupt nichts ausgemacht hat.


Den Parque Terra Nostra hatte ich eigentlich auch auf der Liste stehen, ihn dann aber doch ausgelassen. Weiß gar nicht mehr warum  :gruebel:

Da hast du echt was verpasst, das viele Grün, die moosbewachsenen Wege, die Bäume - der Park gehört für mich zu den Highlights der Insel.


Bei bzw. nach Sonnenuntergängen soll man manchmal eine grüne Aureole oder sogar einen Blitz sehen können. In Hawai'i wurde uns das immer erzählt. Gesehen haben wir es aber auch noch nie. Zu den grünen Azoren würde es ja passen

Interessant, aber wir haben bei den Sonnenuntergängen nichts grünes gesehen, haben aber auch nicht darauf geachtet.

Ich wäre schon gerne in diesem riesigen Pool geschwommen, aber danach nass und braun ;D rauskommen bei dieser feuchten Witterung, da hätte ich wirklich ein gemütliches Zimmer mit Bad gebraucht, um mich abzuduschen und abzutrocknen und nicht die öffentlichen Duschen, wo alles nass war und wie gesagt, wo man seine Sachen dann irgendwie in die Nässe legen musste, mangels Schließfächern.




LG Christina

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #37 am: 19. November 2019, 19:51:19 »
Der Park sieht ja wunderschön aus, das wäre auch was für uns. In die braune Brühe des Pools wäre ich aber nicht gestiegen, auch wenn sie schön warm sein soll.

Schade, das ihr bisher so viel Pech mit den Sonnenuntergängen hattet. Unser Hausherr hat damals die Sonnenuntergänge immer zelebriert. Ich habe heute noch  seien fragenden Ruf in den Ohren: "Did you see the greeeeeeeeen".


Oh, keine Sorge, wir sind ja zwei Wochen dort gewesen, die Sonnenuntergänge kommen noch, grün (?) habe ich dabei allerdings nicht gesehen.

Bei bzw. nach Sonnenuntergängen soll man manchmal eine grüne Aureole oder sogar einen Blitz sehen können. In Hawai'i wurde uns das immer erzählt. Gesehen haben wir es aber auch noch nie. Zu den grünen Azoren würde es ja passen

Auch nach dem Hinweis vom Vermieter haben wir nichts gesehen, bestenfalls eingebildet :))
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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #38 am: 19. November 2019, 20:11:35 »
Wunderschöner Park!

Diese bemoosten Bäume sind mystisch und die Pools/Becken gefallen mir auch gut - das ist ganz nach meinem Geschmack  :)

Damit ich mit euch auf Reisen gehe, müssen wir jedoch noch etwas am Essen feilen  ;D - auf die Kuchen könnte ich verzichten, aber wo sind die Azoren-Spezialitäten am Abend? Gab es in Mosteiros keine Restaurants?

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #39 am: 19. November 2019, 20:54:19 »
Das Grün ist einfach herrlich!  :)
Liebe Grüße
Silvia

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #40 am: 20. November 2019, 08:28:42 »
Zitat
Du warst echt noch nie im Yellowstone? Hätte ich nicht gedacht.

Wirklich nicht. Der Park ist zu nördlich und passt nicht in unsere Reisezeiten.

Ich hoffe, dass es ihn noch gibt, wenn wir in Rente sind und die Caldera vorher nicht hochgeht.

Zitat
Das war wirklich ein wunderbares Gefühl mit der weichen und leichten Decke (diese Wolldecken sind ja auch immer so schwer und drücken auf die Füße), wobei Peter die andere Decke überhaupt nichts ausgemacht hat.

Männer haben da anscheinend ein anderes Empfinden. Mir sind manche Decken auch zu schwer.

Die Decke hast du aber vor Ort gelassen, oder?
Liebe Grüße

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Christina

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #41 am: 20. November 2019, 17:37:31 »
aber wo sind die Azoren-Spezialitäten am Abend? Gab es in Mosteiros keine Restaurants?

In Mosteiros gibt es mehrere Restaurants, wir gehen aber im Urlaub nicht jeden Abend essen, insbesondere nicht, wenn wir irgendwann tagsüber essen gehen. Azoren Spezialitäten hatten wir ja schon, der Käse und die Wurst und die Kuchen, aber es kommt noch mehr im Laufe des Urlaubs und es kommen auch noch Abendessen in Mosteiros.

Ich hoffe, dass es ihn noch gibt, wenn wir in Rente sind und die Caldera vorher nicht hochgeht.
Die Decke hast du aber vor Ort gelassen, oder?

Wenn der Yellowstone hochgeht, ist es vermutlich eh vorbei mit USA Reisen.

Ja, die Decke habe ich dann dort gelassen. Wobei ich nachträglich gesehen, eigentlich hätte versuchen können, sie als zweites Handgepäckstück mitzunehmen. Da sieht man doch viele Leute mit allem möglichen an Gepäck und gerade bei SATA hatte ich nicht den Eindruck, dass das Handgepäck irgendwie näher in Augenschein genommen worden wäre.




LG Christina

Christina

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #42 am: 20. November 2019, 17:58:45 »
6. Tag – Freitag, 07.06.

Heute ist Sonnenschein angesagt, deshalb fahren wir nach dem Frühstück gegen 8.45 Uhr in Richtung Caldeira de Sete Cidades. Dort haben wir vorgestern die Wanderung rund um die beiden großen Kraterseen gemacht, es gibt dort noch weitere Wander- und Spaziermöglichkeiten, von denen wir heute ein paar nutzen wollen.

Zunächst machen wir wieder den kurzen Abstecher nach Ginetes zum Supermarkt, um Brötchen fürs Mittagessen einzukaufen, dann geht es wie vorgestern hinauf an den Kraterrand, dann hinunter in den Krater, wo wir den Ort Sete Cidades durchqueren und schließlich auf der anderen Seite wieder hinauf zum Kraterrand. Heute parken wir beim Lagoa do Canário, der letztes Mal (fast) der Endpunkt unserer Wanderung war (danach kam dann «nur» noch die Strecke an der Straße entlang), heute starten wir von hier die Rother Wanderung Nr. 11 durch die Hochebene Serra Devassa.

Zunächst geht es auf einem ebenen Erdpfad hinein ins Gelände, dann kommt ein Hohlweg mit losem Geröll, der relativ steil nach oben führt. Aber nur kurz, dann führt ein Erdpfad mal eben, mal bergab, mal bergauf durch die Hochebene vorbei an einigen der vielen Seen, die sich hier befinden. Es ist wunderschön, man hat Ausblicke in alle Richtungen, insbesondere vom Pico das Eguas, dem mit 873m höchsten Berg des Inselwestens, auch über die schmale Inselmitte bis in den Osten, der Hafen von Ponta Delgada ist gut zu erkennen. Besonders auffällig sind die unfassbar vielen Grüntöne, von braungrün, hellgrün bis zu dunkelgrün und meist begrenzt vom Blau des Himmels und des Meers in der Ferne. Ach – da möchte man ewig weiterlaufen.









Am letzten See der Runde, dem Lagoa Rasa sind noch die Überreste der ehemaligen Anlage zur Weiterleitung des Wassers von dieser Hochebene hinunter nach Ponta Delgada zu sehen.





Zum Schluss geht es durch ein Waldstück, dann erreichen wir wieder den Hohlweg vom Hinweg – der ist nun voller Wanderer, wobei man einige davon nicht als Wanderer bezeichnen kann, es ist ein Gruppe Mädels unterwegs mit Stoffturnschuhen mit Blümchen und Glitzer und tatsächlich Handtaschen am Arm – na weit werden die wohl nicht gehen. Um 11.45 Uhr sind wir nach 2 h zurück am Auto, wo wir unser Mittagspicknick abhalten und überlegen, was wir als nächstes machen. Am Lagoa do Canário haben wir ja von vorgestern noch eine Rechnung offen, da hatten wir den Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt auf die Kraterseen ausgelassen. Der Weg zu diesem Aussichtspunkt ist gleichzeitig der zweite Teil der Rother Wanderung Nr. 11.

Daher gehen wir nach der Mittagspause nochmals in Richtung des Sees. Noch auf dem Parkplatz treffen wir die «Handtaschen-Mädels» wieder, also sind sie tatsächlich nicht die gesamte Runde gewandert. An den Picknickplätzen am Lagoa do Canário nutzen wir die Toiletten und wandern dann zum Aussichtspunkt Boca do Inferno hinauf.

Und irgendwo hier mache ich unbemerkt einen Fingertapser auf die Frontlinse meines hauptsächlich genutzten Objektivs und bemerke es erst nach ein paar Tagen >:( Wenn ihr also im unteren rechten Viertel der Fotos eine Unschärfe entdeckt, das ist der Grund :evil: Ich habe es natürlich versucht durch Bildbearbeitung weg zu bekommen, ist mir teilweise gelungen, aber leider nicht immer (Hätte ich schon im Urlaub meine neue Brille gehabt, hätte ich den Fleck spätestens am Abend bei der Bilderkontrolle auf dem Display bemerkt).

Am Boca do Inferno sind wir leider alles andere als alleine, trotz der notwendigen kleinen Wanderung dorthin, hat es fast mehr Touristen als am Vista do Rei, dem klassischen Aussichtspunkt, der mit dem Auto angefahren werden kann. Aber wir genießen die Aussicht trotzdem – wunderschön der Blick auf zwei weitere, kleinere Seen, die oberhalb der beiden großen Seen Lagoa Azul und Verde liegen.



Wir nehmen nicht den gleichen Weg zurück, sondern gehen in einem Bogen über verschiedenen Fußpfade in Richtung Straße und Parkplatz und kaum ein paar hundert Meter vom Aussichtspunkt entfernt, sind wir fast alleine. Der Abstieg hinunter zur Straße ist ziemlich steil und verursacht Peter wieder Knieschmerzen. Heute möchte er deshalb nur noch ebene Wege gehen – na da bietet sich doch das Innere des Kraters mit Spaziermöglichkeiten um die Seen Azul und Verde an.

Wieder zurück am Auto fahren wir gegen 13 Uhr hinunter in den Krater und parken im Örtchen Sete Cidades.

Der Parkplatz liegt in der Nähe des Ufers des Lagoa Azul, dort gibt es in einem modernen würfelförmigen Gebäude ein Café-Restaurant. Wir setzen uns auf die Terrasse, trinken einen Galão und genießen die Idylle: eine weitläufige Wiese mit einzelnen Bäumen breitet sich bis zum See aus, ein paar wenige Leute spazieren über die Wiese, ein paar sind beim Kanuverleih, es ist wunderbar ruhig, die Sonne scheint warm – einfach paradiesisch.



Nach dem Kaffeetrinken gehen wir zunächst am See,


dann ein Stück an der Straße entlang bis zur Brücke zwischen den beiden Seen. Von dort spazieren wir auf einem Schotterweg am Ufer des Lagoa Verde entlang.



Am Endes des Wegs (eine Umrundung des Sees ist nicht möglich), machen wir auf den dortigen Picknickbänken eine kleine Pause und spazieren dann zurück. Auch das ist wieder Idylle pur – einfach schön.



Wir gehen über die Brücke und dann noch ein bisschen am Lagoa Azul entlang. Soo schön und wieder sind wir fast alleine.



Dann geht es gegen 16.30 Uhr zurück in den Ort, am Ortsrand ist das Teehaus Casa de Chá O Poejo, ein modernes Café-Restaurant mit schöner Terrasse im Innenhof. Wir lassen uns in der Sonne nieder und bestellen (wieder ;D) eine Wurst- und eine Käseplatte mit Brot, die Menge ist hier zum Glück weniger als im Café in Ponta Delgada und es ist eine Ananas dabei, auch eine Spezialität, die hier auf der Insel angebaut wird (in Gewächshäusern). Zum Nachtisch gibt einen Ananas- und einen Orangenkuchen, dazu trinken wir natürlich Tee im Teehaus, grüner Tee, angebaut hier auf São Miguel (alles zusammen EUR 31,50) – alles sehr lecker, der Service ist allerdings weder schnell noch gut organisiert.


Gegen 18 Uhr sind wir zurück im Ferienhaus und genießen die Sonne auf der Terrasse und den tollen Meerblick.



Zum Sonnenuntergang mache ich mich nochmal auf den Weg – Peter hat keine Lust, spaziere durch den Ort, werfe dabei die ersten Postkarten ein und schaue mir den Sonnenuntergang von einem der Picknick- und Aussichtspunkte an, die in Mosteiros an mehreren Stellen an der Küste eingerichtet wurden.






Wetter: sonnig, ca. 20°C
Wanderung (Angaben laut Rother Wanderführer) Nr. 11: 6,9 km, 290 Höhenmeter + ein paar Kilometer an den Seen entlang



LG Christina

Silvia

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #43 am: 20. November 2019, 19:34:26 »
Was für ein schöner Tag  :beifall:


Es hat schon einen großen Vorteil wenn man auf der Insel mehr Zeit hat - und schönes Wetter   :strahl: 


Schade, das ihr bisher so viel Pech mit den Sonnenuntergängen hattet. Unser Hausherr hat damals die Sonnenuntergänge immer zelebriert. Ich habe heute noch  seien fragenden Ruf in den Ohren: "Did you see the greeeeeeeeen".
Oh, keine Sorge, wir sind ja zwei Wochen dort gewesen, die Sonnenuntergänge kommen noch, grün (?) habe ich dabei allerdings nicht gesehen.
Bei bzw. nach Sonnenuntergängen soll man manchmal eine grüne Aureole oder sogar einen Blitz sehen können. In Hawai'i wurde uns das immer erzählt. Gesehen haben wir es aber auch noch nie. Zu den grünen Azoren würde es ja passen
Auch nach dem Hinweis vom Vermieter haben wir nichts gesehen, bestenfalls eingebildet :))
 

Vielleicht auch gut so  ;D  , denn wie man aus dem Film Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt erfährt wird ein grünes Aufleuchten des Horizonts nach Sonnenuntergang als Zeichen dafür gesehen, dass eine tote Seele aus der Unterwelt zurückkehre. 

Ilona

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Re: Grün, grüner, am grünsten - São Miguel, Azoren im Juni 2019
« Antwort #44 am: 21. November 2019, 07:29:41 »
Was für ein Bilderbuchwetter :beifall:. Für euch haben die Azoren ihr Hoch behalten.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)