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Mein viertes Leben beginnt...

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Rainer:
Ich habe lange gezögert, das Forum mit meinen Problemen zu belästigen, aber andererseits gehört auch das irgendwie dazu.

Am letzten Freitag Morgen habe ich erneut einen (fast) Herzinfarkt gehabt. Komische Rückenschmerzen, starkes Schwitzen, Atemnot - wir haben den Notarzt gerufen. Im Krankenhaus nach Ultraschall die schwere Diagnose, hochgradige Herzschwäche, steigendes Troponin im Blut (das ist ein Marker, welcher absterbendes Gewebe anzeigt). Im Laufe es Tages weiter ansteigend, am Abend drastisch ansteigend. Um 21.00 Uhr fällt die Entscheidung, ab auf die Intensivstation und sofort weiter ins Herzkatheterlabor.

Das Ergebnis dort: 98%ige Stenose (Verschluss) einer Herzarterie (Riva), akute Lebensgefahr. Zwei Stents werden implantiert.

In den Folgetagen weitere Untersuchen, das Herz hat eine katastrophale Schwäche, aber es gibt die Möglichkeit zur Erholung. Das wird die Zeit zeigen. Nach 3 Tagen Intensivstation Verlagerung auf die Normalstation, die Nieren haben die Kontrastmittelgabe der Katheteruntersuchung nicht vertragen (eine bekannte, dennoch sehr gefährliche Kompllikation). Erste Spülmassnahmen zeigen glücklicherweise Erfolg. Gestern durfte ich das Krankenhaus verlassen, engmaschige Nachsorge mit dem Hausarzt habe ich schon vereinbart.

Auf Grund der akuten Gefahr eines plötzlichen Herztods trage ich aktuell eine Zoll LifeVest, die überwacht meinen Herzschlag und löst im Notfall einen Defibrillator aus. Übergangslösung für die ersten 60 - 90 Tage nach einem Infarkt, bevor man ggf. einen kleinen Defibrillator einpflanzt und/oder darauf verzichten kann (meine Hoffnung).

Und so sitze ich seit gestern wieder einmal zu Hause auf dem Sofa, bin eigentlich recht lebenfroh und starte hiermit nun schon in mein 4. Leben. Ich glaube fest daran, dass sich die Schwäche noch verbessern wird und dass ich noch eine schöne Lebenszeit vor mir habe. Wieviel das sein wird, das weiß kein Mensch und es ist nicht meine Art, Trübsal zu blasen. Ich lebe noch und mir geht es eigentlich ganz gut. Wenn es die Gesundheit zuläßt, werden wir im September die Reise in die USA selbstverständlich durchführen, zur Not im Rollstuhl. Aber ich kann jetzt schon wieder zu Hause mit dem Rollator einige Meter laufen, ohne daß mir schwarz wird vor den Augen.

So sieht es aus bei mir, ich bin dankbar, dass wir selbst erneut rechtzeitig die richtige (schwer zu fällende) Entscheidung getroffen haben und den Notarzt gerufen haben. Hätten wir das nicht getan, wäre ich am Samstag bereits tot gewesen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.

Grüße aus Mönchengladbach und erschreckt Euch nicht so, das Leben ist so, wie es ist.
Rainer

Silke:
Dann wünsche ich dir Gute Besserung und dass du dich wieder soweit möglich erholst.

Ilona:
Hallo Rainer,

bestimmt hast du sogar wie ein Katze sieben Leben  :zwinker: und feierst einfach künftig vier Geburtstage im Jahr  :drunken:. Optimismus ist das Wichtigste für jede Genesung.

 :girly: Jedenfalls war das ganz schön knapp und besser jetzt, als im September. Bis dahin funktioniert deine  Pumpe wieder einwandfrei  :thumb:.

Von mir auch gute Besserung.

Horst:
Lieber Rainer,

ich bin einerseits geschockt, andererseits bewundere ich Dich für Deinen Lebensmut und Deine positive Einstellung.
Ich bin zumindest etwas erleichtert, dass Du mit einem dunkelblauen Auge davon gekommen bist.
Natürlich drücke ich Dir alle Daumen (habe leider nur zwei), dass das auch ok bleibt und hoffe für Euch, dass Ihr vielleicht auch Eure Reise im September antreten könnt, Gesundheit ist das eine, Lebensfreude das andere und beides gehört zusammen.

Silvia:
Wow, das ist heftig. Zum Glück habt ihr wirklich den Notarzt gerufen.

Ich drück dir fest die Daumen, das sich das Herz wieder erholt, du noch ganz viel Lebenszeit vor dir hast und diese auch genießen kannst!!

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