Allgemeines > Reiseberichte
Und nochmal Mallorca im Frühling - Feb/März 2024
Rainer:
Oh, hier geht es ja auch schon lange weiter, vor lauter Fussball habe ich das gar nicht mitbekommen. Schlechtes Wetter gibt es auf Mallorca auch. Wir sind vor ein paar Jahren mal im Anschluss an eine Kreuzfahrt (von Hamburg bis Mallorca) von Palma de Mallorca zurückgeflogen und da waren auch Gäste an Board, die die letzten 14 Tage auf Mallorca waren. Die haben nur geflucht und gejammert, sie würden nie mehr nach Mallorca fliegen, so ein Scheißwetter hätten sie ja noch nie gehabt (das war im Oktober/November, ich glaube 2018 oder so). Da zog mal ein massives Tiefdruckgebiet über Portugal, Spanien ff..
--- Zitat von: Paula am 02. Juni 2024, 10:16:32 ---Warum an modernen Autos alles so kompliziert sein muss verstehe ich überhaupt nicht, ich kann ich noch erinnern dass wir in Spanien mal an einer Tankstelle standen und den Knopf im Auto gesucht haben mit dem man den Tankdeckel entriegelt, da haben uns mehere Leute beim suchen geholfen...
--- Ende Zitat ---
Auch da fällt mir noch eine Geschichte ein. Vor einigen Jahren hatten wir in einem USA Urlaub einen Lincoln irgendetwas (Limousine) von Alamo gebucht und brachten den am letzten Tag zu Alamo zurück. Hinter uns hielt ein amerikanischer Tourist an und hatte das gleiche Auto wie wir. Der stieg auch total stinkig aus und fluchte herum, dass das Auto ihn in den Wahnsinn treiben würde. Uns kam das sehr bekannt vor, was er sagte. Er konnte nämlich das Auto nicht abschließen. Immer wenn er ausstieg und die Tür zuschlug, machte es plopp und der Entriegelungsknopf sprang hoch. Da konntest Du tausendmal mit der Fernbedienung drücken, der blöde Knopf sprang sofort wieder hoch. Ach - das kannten wir doch auch? Uns hatte das nämlich auch total genervt - aber ich habe dann nach ein paar Tagen ins Manual geschaut und siehe da: es war ganz einfach. Die Tür verschloss sich automatisch, wenn man sich weiter als ca. 5m entfernt hatte... (also derjenige, der den Schlüssel mit der Fernbedienung bei sich hatte) und sprang auch entsprechend wieder auf, wenn man näher als 5m herankam. Das war irgendein "Keyless" blabla-Service. Wir haben uns jedenfalls kaputt gelacht und haben ihm gesagt, er soll mal weiter weg gehen. Der hat dann wirklich Bauklötze gestaunt, als die Tür dann auf einmal verschlossen war (was ich ihm dann vorführte, als er weit genug weg war). Aber zugegebenermaßen hatte uns hat das auch tierisch genervt, bis wir eben nachgeschaut haben, was es damit auf sich hat.
Und beim Tanken ist manchmal das Problem, dass die japanischen Modelle den Tank auf der "falschen" Seite haben (Beifahrerseite), was sicherlich daran liegt, dass in Japan Linksverkehr ist und der Fahrer rechts sitzt. Aber wenn man das nicht gewohnt ist, fährt man immer falsch herum an die Tanke und kommt dann mit dem Schlauch nicht hin... ist uns auch schon zigmal passiert.
Ilona:
--- Zitat von: Rainer am 22. Juni 2024, 14:13:16 ---Und beim Tanken ist manchmal das Problem, dass die japanischen Modelle den Tank auf der "falschen" Seite haben (Beifahrerseite), was sicherlich daran liegt, dass in Japan Linksverkehr ist und der Fahrer rechts sitzt. Aber wenn man das nicht gewohnt ist, fährt man immer falsch herum an die Tanke und kommt dann mit dem Schlauch nicht hin... ist uns auch schon zigmal passiert.
--- Ende Zitat ---
Am Tanksymbol ist doch immer ein Pfeil und so sieht man, auf welcher Seite der Tankdeckel ist -> KLICK.
Rainer:
--- Zitat von: Ilona am 22. Juni 2024, 14:31:10 ---Am Tanksymbol ist doch immer ein Pfeil
--- Ende Zitat ---
Nö, selbst der verlinkte Beitrag ist anderer Meinung:
--- Zitat ---Bei den meisten Autos
--- Ende Zitat ---
"Meistens" ist beileibe nicht "immer". Und mehr noch:
--- Zitat ---Gibt es keinen Pfeil, kann auch die Automarke einen Hinweis bieten. Denn je nachdem, aus welchem Land der Hersteller stammt bzw. ob das Auto für Links- oder Rechtsverkehr hergestellt wurde, variiert die Position des Tankdeckels.
--- Ende Zitat ---
Das ist genau das, was ich sage. Aber da denkt man ja nicht dran, wenn man an die Tanke fährt. Also sicher nicht beim ersten Tanken. Aber in Zukunft kann ich ja mal darauf achten bei den amerikanischen Mietwagen. Erst wenn man falsch herum an der Säule steht, fällt der Irrtum auf.
Und dann gibt es noch ein grundsätzliches Problem: nach einschlägig schlechter Erfahrung warten wir gar nicht mehr ab, dass die Tankleuchte angeht. Im Südwesten kann es durchaus passieren, dass für 100km überhaupt keine Tanke mehr kommt. Nachdem wir schon mehrfach Mist gebaut haben (und nur mit viel Glück nicht liegen geblieben sind), tanken wir grundsätzlich entweder morgens oder abends, aber warten nie ab, bis die Tankleuchte angeht. Von daher nutzt uns dieses Zeichen sowieso nichts.
Christina:
Klar kann es auf Mallorca auch schlechtes Wetter geben, warum denn auch nicht. Ich fahre eh nicht wegen dem Wetter oder wegen des zu erwartenden Wetters in den Urlaub, da gibt es nur wenige Regionen auf der Welt, wo man mehr oder weniger eine Garantie auf schönes Wetter hat. Z.B. auch der Südwesten der USA kann schlechtes Wetter bieten oder die Kanaren und eben erst recht der Mittelmeerraum. Mich hat nur erstaunt, dass es doch so häufig (da hatte ich letztes Jahr ja schon große Probleme damit) so heftige Stürme gibt, die zu so starken Einschränkungen führen.
Was das Auto angeht, der Fiat hatte den Tank rechts, mein eigener Suzuki links und der Toyota Yaris in Finnland auch links. Aber ich orientiere mich auch immer an dem kleinen Pfeil neben der kleinen Tanksäule im Display.
Mit dem Autoabschließen hatte ich letztes Jahr in Finnland beim Toyota auch ein ähnliches Erlebnis, dort kann man die Türen öffnen, wenn man den Schlüssel in der Tasche oder Hand hat, ohne dass man den Türöffnungsknopf auf der Fernbedienung drückt. D.h. man kann nie testen, ob das Auto verschlossen ist, wenn man alleine ist und daher natürlich den Schlüssel immer bei sich trägt. Ich habe den Schlüssel dann mal in einer Unterkunft gelassen und bin ohne ihn zum Auto um zu schauen, ob es abgeschlossen ist, war es dann natürlich. ;D
Christina:
5. Tag – Montag, 04.03.
Nach dem Blick auf die Wetterkarte soll es heute in den Nordosten der Insel gehen, ans andere Ende der Bucht von Alcúdia. Grund ist diesmal nicht der Sonnenschein, es soll heute auf der ganzen Insel sonnig sein, sondern der Wind, der immer noch sehr stark ist und am stärksten in den westlichen Bergen, eine Wanderung dort ist mir (auch nach den Erfahrungen der letzten Tage) zu gefährlich, im Nordosten sollte es aber keine windbedingten Einschränkungen geben.
Um 8.50 Uhr trete ich die ca. halbstündige Fahrt bis zum Ortseingang von Betlem an. Dort gibt es beidseits der Straße jeweils einen Schotterparkplatz, dieser ist Startpunkt der Wanderung zur Ermita de Betlem (Rother Nr. 59).
Gleichzeitig mit mir startet ein einheimisches Paar, die die Wanderung aber als Trail Runner bewältigen, also bald außer Sicht sind, dann überholt mich eine weitere Trail Runnerin, die mir aber bald wieder entgegenkommt.
Sonst habe ich den wunderbaren Weg ganz für mich alleine. Zunächst führt ein breiter Schotterweg an ein paar verfallenen Häusern und Viehställen vorbei,
dann biege ich auf einen Wanderpfad ein, der sich in Serpentingen mal mehr mal weniger steil den Berg hinaufwindet. Schon bald hat man erste Blicke auf das herrlich blaue Meer und die Ortschaften entlang der Bucht von Alcúdia, dann auch auf die Berge der Halbinseln Victòria und Fermentor. Umgeben bin ich von Bergen und vielen Pflanzen, darunter eine schon blühende Ginsterart (?).
Nach ungefähr 50 min erreiche ich die schon zum Gelände der Ermita gehörende Font s‘Ermita (Quelle) samt Heiligenschrein, auf einem ebenen, breiten Fahrweg mit erstem Blick zur Einsiedelei geht es von hier nochmal 5 Minuten bis dorthin.
Die Ermita de Betlem steht auf dem ehemaligen Gelände eines muslimischen Gutshofs. Die Eigentümerfamilie Moreis überließ das Areal Ende des 18. Jh. Mönchen aus dem Kloster von Valldemossa, ab 1805 lebten diese als Einsiedler in der Ermita. 2010 mussten sie diese dann aufgeben, es gab nicht mehr genügend Mönche.
Ich schaue mir die Kirche von innen an, den im Wanderführer beschriebenen Aussichtspunkt hinter den Gebäuden finde ich nicht.
Wie nun ab hier weiter? Natürlich möchte ich nicht gleich wieder ins Tal hinabsteigen, sondern die Wanderung ab der Ermita noch verlängern. Der Rother Wanderführer bietet ab hier eine Wanderung auf den Bec de Ferrutx an, aber wieder mal mit dem Hinweis, dass der Weg schlecht markiert und überwachsen ist, darauf habe ich irgendwie keine Lust heute. Bei der Quelle vorhin habe ich ein Hinweisschild zum GR 222 gesehen, in 45 Minuten soll es zur S’Alqueria Vella gehen. Das klingt doch gut, da wäre danach noch Zeit für ein Nachmittagsprogramm und als GR wird der Weg gut markiert sein. Und umkehren, wenn es nicht passt, kann ich ja jederzeit.
Also gehe ich zurück zu diesem Wegweiser
und biege gegen Viertel vor elf Uhr auf den Pfad nach rechts ab. Der Weg führt zunächst als schmaler Erdpfad fast eben den Hang entlang, immer wieder kann man zurückblickend die Ermita sehen und auch die Ausblicke aufs Meer und die Berge sind wieder wunderbar.
Nach vielleicht zehn Minuten oder einer Viertelstunde wird der Pfad felsiger und steigt nun recht steil bergauf.
Nach weiteren zwanzig Minuten erreiche ich eine Hochebene, es geht nur noch leicht ansteigend weiter. Und wunderschön ist es hier oben, sehr grün und mit viel Weitblick.
Kurz nach halb zwölf erreiche ich dann mein Ziel, einen Aussichtspunkt hoch oben über dem Meer (zumindest gehe ich davon aus, dass es das Ziel ist bzw. mache ich es zu meinem Ziel, später stelle ich dann fest, dass S‘Alqueria Vella alter Gutshof heißt, dieser ist heute Ausgangspunkt und Informationszentrum für einige Rundwanderungen auf dem Hochplateau, der Aussichtspunkt war allerdings tatsächlich ein lohnenswerteres Ziel als der alte Gutshof, da bin ich froh, dass ich mehr oder weniger zufällig dorthin gelangt bin). Sogar zwei Abbildungstafeln mit Kennzeichnung der wichtigsten sichtbaren Punkte gibt es, eine Seltenheit auf Mallorca.
Für eine erste frühe Mittagspause mit einem belegten Brötchen suche ich mir eine etwas tiefer gelegene Stelle, die ein bisschen windgeschützt ist, es bläst nämlich recht kräftig, da möchte ich gar nicht wissen, wie stark der Wind in der Tramuntana ist.
Nach der Pause mache ich mich an den Rückweg. Am Abzweig zur Ermita entscheide ich mich, nochmal dorthin zu gehen, vorhin habe ich ein WC Schild gesehen, hoffentlich ist es geöffnet.
An der Ermita (die auch mit dem Auto erreicht werden kann), ist nun deutlich mehr Betrieb als bei meinem Besuch heute vormittag. Eine große deutsche Wandergruppe macht Mittagspause, zwei französische Familien mit vielen Kindern (typisch französisch schick angezogen, alles in beige, blau und weiß gehalten, also mit dem Auto hierhergefahren) ebenso. Dazu noch einzelne Wanderer bzw. Gäste, die mit Auto, Fahrrad oder Motorrad unterwegs sind. Auf einem Mäuerchen (Bänke gibt es leider keine) mache ich eine weitere Pause mit meinem zweiten Brötchen, erneuere meine Pflaster an den beginnenden Fersenblasen und beobachte die Leute.
Dann nutze ich die (erfreulicherweise) tatsächlich geöffnete Toilette und nehme den zweiten Teil des Abstiegs unter die Füße. Dabei kommen mir dann noch zwei oder drei Wanderer entgegen.
Gegen 14 Uhr bin ich zurück am Auto und fahre durch Betlem zum hinteren Ortsende. Dort parke ich an der Straße und gehe ins Restaurant „Casablanca“, in dem ich schon letztes Jahr zum Kaffeetrinken war. Es hat geöffnet und ich kann wieder den herrlichen Blick aufs Meer genießen, dazu einen Café con leche und einen Schokokuchen.
Gegen 15 Uhr folge ich dann dem breiten geschotterten Weg, der vom Ortsende die Küste entlangführt, bis die Bucht schließlich an den hoch aufsteigenden Bergen (die Serra de Llevant) endet.
Das ist eine sehr nette, kleine Wanderung oder eher Spaziergang (Rother Nr. 61), immer wieder hat man schöne Ausblicke aufs Meer, deutlich wird aber auch die Erosion, viele Bäume sind schon in die Tiefe gestürzt, das Meer holt sich immer wieder ein weiteres Stückchen Land.
Die Bucht am Ende des Wegs, Es Caló ist besonders beeindruckend mit ihren unterschiedlichen Felsformationen, eine ganze Zeit lang erkunde ich die Küste, außer mir ist noch ein (vermutlich) einheimischer Vater mit seiner kleinen Tochter hier, die beiden klettern auf den Felsen herum und fast bis zum Meer hinunter, sehr riskant finde ich.
Der Rückweg ist identisch mit dem Hinweg. Von Betlem fahre ich ins Hotel zurück, nun kommt wieder die Sonne hervor, die sich vorhin auf dem Spaziergang leider unter Schleierwolken versteckt hat. Ich nutze noch die Tankstelle beim Hotel (und kriege den Tankdeckel schon wieder nicht auf, zum Glück ist heute ein anderer Tankwart tätig, sonst wäre es etwas peinlich gewesen :verlegen:) und bin gegen 17.45 wieder im Zimmer.
Wetter: sonnig, zwischen 15 und 17 Uhr Schleierwolken, starker Wind auf den Bergen, ca. 12° - 18° C
Wanderungen: von Betlem zur Ermita und zurück 6,1 km, 260 Höhenmeter; von der Ermita zur S’Alqueria Vella und zurück leider keine Angaben, jede Richtung ca. 45 Minuten Dauer; von Betlem zur Bucht Es Caló und zurück 6,6 km, 120 Höhenmeter
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln