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Lavendelblüte statt Gletschereis - WoMo Tour Juni 2024

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Paula:
Von der Nesque Schlucht höre ich zum ersten Mal. Wenn nicht viel Verkehr ist und man stressfrei fahren kann würde mir diese Route mit dem Auto auch gefallen. Der Bergblick ist ja fantastisch! Eine steile Wanderung nach unten würde ich wahrscheinlich auch nicht machen, da sollte man schwindelfrei sei.

Den See habe ich auf den ersten Blick am Foto gar nicht gesehen, das Wasser ist ja so grün wie die Wiese. War er voller Algen? Man sieht ja auch niemand beim Baden. Haben die alle nur Picknick gemacht?

Susan:
Mit dem PKW ist die Straße problemlos zu fahren. Man muss nur ein wenig auf die Radfahrer achten, daher vielleicht lieber nicht am Wochenende. Ansonsten war hier weniger los als in anderen Gorges, die wir so angeschaut haben (Ardeche, Verdon, Tarn und Co). Fehlt eben der Blick auf den Fluss unten. War trotzdem ein netter Ausflug.

Ganz so grün habe ich den See gar nicht in Erinnerung  8) Sah jedenfalls nicht veralgt aus. Baden war auch hier verboten. Wirkte manchmal so, ob die Franzosen das Schild vorsichtshalber immer hinstellen, wenn kein Bademeister zugegen ist. Keine Ahnung, ob dem wirklich so ist...


1. Juli  Lavendelpfad Sault Plateau

Da ich noch ein paar Ideen habe, was man hier in der Gegend so machen kann, verlängern wir den Aufenthalt um zwei Tage.  Ein weiteres größeres Anbaugebeit von Lavendel ist die Hochebene von Sault. Sie liegt hoch genug, dass dort der echte Lavendel wächst. Die Blüte beginnt da allerdings später, mehr zum Ende Juni hin. Bei Sault gibt es eine Rundwanderung durch die Lavendelfelder, den Chemin des Lavandes.

Die Anfahrt führt uns über einen 996 m hohen Pass, der Parkplatz ist relativ einfach zu finden. Etwas schwieriger ist es der Route zu folgen.  Mir scheint da wurden einige Schilder abgebaut, nur der Pfosten mit einer gelben Markierung ist stehen geblieben. Ein Großteil der Strecke führt über ein Strässchen, da hätten wir wohl auch mit dem Roller lang fahren können  8)  Am Anfang des Weges queren wir die Nesque, die hier nur ein Bächlein ist. Zu sehen bekommen wir erstmal andere Pflanzen: Mohnwiesen und Kornblumen.







Dann endlich ein erstes Lavendelfeld.



Für einige hundert Meter bleibt das auch das einzige nahe dran, weitere sehen wir nur quasi durch die Hecke oder in etwas Entfernung.





Entlang einer Ginsterhecke führt uns der Weg dann bis zu den Feldern und dem Anwesen auf obigen Bild.



Ab dort können wir dann in Lavendel schwelgen.  ;)





Wie im Museum beschrieben sehen die Pflanzen hier kleiner aus als der Lavandin in Valensole.





Es duftet dezent und wir sehen etliche unterschiedliche Arten von Schmetterlingen. Leider ist es mir nicht gelungen, die auf den Chip zu bannen. Auch Bienen summen hier wieder viele und


da wird dann der Lavendelhonig gemacht.

Als wir dann auf  üppiger blühende Felder treffen, bin ich mir nicht sicher, ob das nun wieder Lavendin ist.





Bei genauerer Inspektion sehe ich jedoch keine Stengel-Verzweigungen. Vielleicht sind die hier nur besser gedüngt



Auf jeden Fall fotogener  ;)





Hier nochmal der Kontrast zwischen den Feldern



Vor diesem Feldweg waren wir uns übrigens nicht sicher, ob es dort wirklich weiter geht. Die Markierung wies darauf hin, doch der Weg wird immer überwachsener, die Fahrspuren verschwinden und auch die Markierung ist nicht mehr eindeutig. Also marschieren wir das Stück zum Sträßchen zurück. Auch der nächste Abzweig erscheint uns fragwürdig, sieht eher so aus als ginge es dort zu einem Gehöft. Das tut es zwar, doch wir treffen eine Dame, die uns bestätigt dass es dort weiter geht.



Tatsächlich kommen wir so wieder zum Parkplatz zurück.


Blick vom Parkplatz aus

Wir fahren hinauf zum Ort Sault und halten am Dorfplatz mit Aussichtsterrasse. 



Ihr könnt im Hintergrund ja schon sehen, wo wir dann Pause gemacht haben  ;)


Danach erst genießen wir die Aussicht und bummeln kurz durch den Ort.







Auf gleichem Weg geht es zurück zum Campingplatz. Auf dem Weg hinauf zum Pass gibt es noch einen Aussichtspunkt hinunter auf die Lavendelfelder. Das macht aber wohl erst bei fortgeschrittener Blüte einen Eindruck.

Der Wind hat wieder zugenommen, daher heute kein Poolbesuch.

Strecke Lavendelpfad



Strecke per Roller

Susan:
2. Juli  Zum "Giganten der Provence"

Die Windaussichten sind einigermaßen lau, so können wir unsere heutige Tour wagen.  Vom Waschhaus aus können wir das Ziel schon mal sehen.



Unsere Fahrt bis zur südlichen Bergauffahrt führt durch ein Weinanbaugebiet, das Côtes du Ventoux. Am Ortseingang von Villes befindet sich eine Verkaufsstelle der Cave TerraVentoux, die wir aber nicht besucht haben. Wir stoßen auf die D974 und von da an geht's bergauf, mal mehr mal weniger steil. Die Straße ist sowohl bergauf wie auch entgegenkommend außerordentlich viel befahren  - von Radfahrern. Autos sehen wir dagegen kaum. Bei etwa 1400 m Höhe kommen wir zum Chalet Reynard.



Wir halten auf dem großen Parkplatz, um von dünner Jacke auf Pullover und dickere Jacke umzusteigen. Denn hier ist es merklich kühler als im Tal. Hier gibt es nicht nur das Hotel und Restaurant, sondern wie es aussieht einen Skilift und weitere Chalets im Wald. Hier stösst zudem eine Straße von Sault auf die Bergzufahrt. Von nun an wird es arg karg, noch ein wenig steiler und leider auch windiger. Außer den Radfahrern sehen wir noch einen Jogger mit freien Oberkörper hier hoch hasten. Schließlich erreichen wir den Gipel.

 



Hier hat es frische 12°C, außerdem pfeift der Wind.

Blick auf unsere Anfahrtsstrecke mit dem Col des Tempêtes.



Der Mont Ventoux war allerdings hier oben nicht immer so kahl. Die hier wachsenden Bäume wurden im Mittelalter gerodet, für die Seeflotten des alten Regimes, zum Heizen und für die Holzkohleherstellung. Ab 1850 wurde zumindest im unteren Bereich wieder aufgeforstet.

Es gibt hier einige Erklärungstafeln zur Geschichte des Berges. 



Die Kelten verehrten den Berg als Sitz einer Windgottheit, dem Vintur. Auch später galt dieser Gipfel - da wo sich Himmel und Erde berühren -  als heilig. Der Bischof von Carpentras ließ dort Ende des 15. Jahrhunderts eine Kapelle errichten. Bekannt wurde der Mont Ventoux nach einer Beschreibung des Dichters Petrarca, der 1336 den Berg bestiegen hat.

Schon ab 1902 lieferten sich Automobilisten Rennen um schnell auf den Gipfel zu kommen. Damals brauchten die knapp zweieinhalb Stunden ab dem Ort Bedoin, 1973 stellte ein Fahrer den Rekord auf 9 Minuten, 3 Sekunden.  Wir haben auch länger als die in der Karte angegebenen 35 Minuten gebraucht.

Ab 1951 war der Mont Ventoux des öfteren eine Etappe auf der Tour de France.

Bei sehr guten Wetter soll man hier vom Gipfel sowohl das Mittelmeer, als auch die Alpen und die Pyrenäen sehen können. So viel Glück haben wir nicht.


südöstlich


südlich


westlich zur Radarstation


nordwestlich

Es bewölkt sich zusehendst und der Windgott gibt sich die Ehre. Wir haben wenig Lust hier viel herumzulaufen, daher geht es vorsichtig wieder hinunter. Zum Glück scheinen Autos und WoMos die nördliche Anfahrt zu bevorzugen. Kersten gibt sich Mühe relativ mittig zu fahren, trotzdem wird mir so nahe am Abgrund bei dem Wind mulmig. Wir halten nochmals am Chalet Reynard für ein Heißgetränk und etwas, was wir für Käsekuchen gehalten haben, einen Flan.

Dann gehts zurück zum Camping mit einem kurzen Einkaufsstopp in Villes-sur-Auzon. Der Ort hat auch nette Ecken, ist aber schwierig zu fotografieren - immer Autos im Bild  ::)



Heutige Strecke einfach

Ilona:
Wie wohl Lavendelhonig schmeckt? Hauptsache nicht seifig.

Ich bewundere immer die Radfahrer die diese Col de .... hinaufpreschen und das in einem Tempo, wie ich es bremsend abwärts nicht mal schaffen würde.

Tolle Bilder vom Giganten der Provence :beifall:, auch wenn es euch fast weggeblasen hat.

Christina:
Die Lavendel Wanderung war doch richtig schön, auch wenn der Lavendel teilsweise noch nicht in voller Blüte war, dafür gab es noch Mohnblumen (das gefällt mir genauso gut wie Lavendelfelder, gibt es aber natürlich wesentlich häufiger) und Ginster.

Und schön, mal wieder den Mont Ventoux zu sehen. Wir sind ja hochgewandert, ich meine, da war mehr los als bei euch, oben auf dem Plateau. Wir sind die weniger befahrene Strecke hoch bis zum Wanderparkplatz und nach der Wanderung nochmal mit dem Auto rauf gefahren und die andere Seite wieder hinunter. Leider hatte ich da ganz plötzlich am Ende der Wanderung starke Kopfschmerzen bekommen (und noch nicht die guten Tabletten gehabt, die ich heute zum Glück habe) und ich konnte die Fahrt dann nicht mehr genießen.

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