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Spätsommer auf der "Insel der Schönheiten" - Korsika 2.0
Susan:
4. und 5. September Saint-Florent
Auf dem Rückweg von Nonza halten wir noch für einen Bummel in Saint-Florent.
Schon bei den antiken Römern gab es hier einen Handelsplatz. Unter der Herrschaft von Pisa vom 9. bis 12. Jahrhundert wurde die Stadt sogar Bischofssitz. Trotz der geschützten Lage wurde sie im 13. Jahrhundert von Sarazenen zerstört. Um 1440 gründeten die Genueser den Ort neu, wegen der Versumpfung der Aliso Lagune jedoch auf der Halbinsel. Dort wurde eine Festung errichtet.
Wegen des nahen Sumpfes gab es etliche Malaria Epidemien, die Bevölkerung wanderte ab. Erst Ende des 19. Jahrhundert wurden die Sümpfe trockengelegt und die Stadt belebte sich wieder. Heutzutage ist sie ein beliebter Ferienort.
Wir parken am Place des Portes und spazieren durch die Gassen hinauf zur Zitadelle. Dabei kommen wir an etlichen Lokalen und kleinen Geschäften vorbei.
die zentrale Burg
an den Mauern der Türme haben sich zahlreiche Kritzler verewigt
Von der Landspitze hier hat man einen schönen Ausblick auf die Stadt (das Wetter hätte besser sein können)
und ein steiniges Strändchen mit Bar
Wir bummeln hinunter zur Promenade am Jachthafen. Da liegen einige ansehnliche Schiffchen. Fotos gibt's leider nicht, denn nun fängt es an zu tröpfeln. Wird eh Zeit für eine Kaffee & Eis Pause ;)
Fündig werden wir da an der Piazza Doria
Danach geht es zurück zum geparkten Roller. Langsam zeigt sich auch wieder die Sonne.
Boule am Place des Portes
Immer wieder interessant anzuschauen.
Schon die Nacht über muss es ordentlich geregnet haben, die Schauer halten auch noch am Vormittag an. Also nichts mit einer Tour ins Hinterland, sondern Lesestunde.
Nachmittags wird es wieder schön, da gehen wir an den Strand. Und ich mache noch Spaziergänge den Strand entlang.
Zum Ort hin wird der Sandstreifen immer schmaler.
Auf der Landseite sehe ich die Lagune. Sie wird hauptsächlich als Ankerplatz für kleinere Boote genutzt.
Darunter auch etliche Mietboote
Eine Fußgängerbrücke führt mich hinüber zum Hafen.
Dort flaniere ich die südliche Mole entlang.
Etliche ältere Herren halten hier ihre Angel ins Wasser. Und ich habe einen schönen Blick zurück auf den Strand.
Dort rechts neben den roten Dächern liegt der Campingplatz.
Auf dem Rückweg nutze ich nochmal die Gelegenheit für eine Panorama Aufnahme
Ich bin dann auch noch in die südliche Richtung spaziert. Hauptsächlich, weil ich sehen wollte, wo die anderen Campingplätze sind. So recht fündig geworden bin ich nicht, die liegen wohl weiter landeinwärts. ::)
Die Wettervorhersage für morgen ist glänzend- Na, dann Prost!
Christina:
Die Zeichnungen im grauen Strand erinnern mich an die peruanischen Nazca Linien im Bericht nebenan ;D Schon ein bisschen unangenehm, wenn der Sand aus Asbest Überresten besteht, wobei ich davon ausgehe, dass die Unbedenklichkeit sicherlich geprüft wurde.
Beim Foto mit dem Steinbogen ging es dir wie mir auf Mallorca, für das "klassische" Foto mit Wasser (bei dir) bzw. Leuchtturm (bei mir), wären Kletteraktionen nötig gewesen, auf die ich auch lieber verzichtet habe.
Wir haben jetzt in der Normandie auch beim Boulespiel zugeschaut und sind zum Ergebnis gekommen, dass das Diskutieren darüber, wessen Kugel der Zielkugel am nächsten liegt, wesentlich wichtiger und zeitintensiver ist, als das Spielen selbst :)
Saint-Florent sieht richtig nett aus, besonders natürlich bei Sonnenschein, könnte ich mir auch als Basis für ein paar Tage vorstellen.
Susan:
Ich schaue immer wieder gern beim Boule zu. Verstehen tue ich zwar kaum etwas, aber das Diskutieren geht auch viel um Technik und Taktik. Meist spielen ja Paare gegeneinander (oder wir hier sogar Mannschaften) und da gibt es dann auch Absprachen a la "ich haue jetzt alle Kugeln, auch deine, weg, dann brauchst du nur deine nächste platzieren" ^-^ Interessant, dass das dann auch funktioniert und was für verschiedene Würfe die drauf haben.
--- Zitat von: Christina am 06. November 2024, 18:26:10 ---Saint-Florent sieht richtig nett aus, besonders natürlich bei Sonnenschein, könnte ich mir auch als Basis für ein paar Tage vorstellen.
--- Ende Zitat ---
Wäre schon eine gute Wahl. Für Ausflüge zum Cap Corse, auch nach Bastia ist es nicht weit. Mit dem Auto wäre auch eine Tour ins Gebirge machbar.
Heike Heimo:
Wenn ich mir anschaue, welcher Aufwand bei uns bei der Entsorgung von den asbesthaltigen Eternitplatten gemacht wird (Big Bag oder folieren), dann klingt Asbest am Strand dem Wind ausgesetzt nicht so gesund.
Ansonsten schaut die Landschaft bisher schon einmal recht schön aus.
Susan:
6. September Bootstour zum Plage du Lotu
Westlich von Saint-Florent liegt die Désert des Agriates. Das hügelige Land wurde bis ins 20. Jahrhundert intensiv als Acker- und später Weideland genutzt und im Laufe der Zeit bis zur Steinwüste abgenutzt. Mittlerweile wachsen da noch einige Olivenbäume und Weinreben, ansonsten ist es Macchia. Entlang der Küste findet man herrliche Sandstrände, die allerdings nicht ohne weiteres zu erreichen sind. Ihr müsst gut zu Fuß sein, ein Offroadfahrzeug oder ein Boot haben.
Der Rother rechnet schon 3,5 Stunden für die einfache Strecke der Küstenwanderung und wir überziehen dessen Zeitangaben meist locker um 50%. Daher haben wir uns für letzteres entschieden. ;D
Angeboten werden in Saint-Florent Touren zu den bekanntesten zwei Stränden Lotu und Saleccia. Eigentlich hatte ich mir einen Anbieter ausgeguckt, der mit richtigen Schiffen dorthin fährt. Jedoch sind wir offenbar zu blöd, dessen Anleger zu finden. Merkwürdigerweise gibt es an der Hafenpromenade keinerlei Hinweise auf deren Büro. Also landen wir bei Speed Mare und in einem Schlauchboot. ::) Kosten: hin und zurück 20 Euro pP.
Mit einer Gruppe deutscher Studenten, einer kleinen Familie und einem Ehepaar 60+ brettern wir etwa 30 Minuten über’s Meer zum Lotu Strand, die Studenten fahren noch weiter bis zum Saleccia. In vier Stunden werden wir wieder abgeholt.
am Steg
und da ist ja auch das eigentlich gewünschte Schiff 8)
Vom Bootssteg aus müssen wir ein Stück die Felsen hinauflaufen und dann hinunter zum Strand.
Ausblick vom Weg
Auch wenn keine Hauptsaison mehr ist, ist es hier freilich nicht gerade leer. Wir finden ein halbwegs schattiges Plätzchen unter kleinen Bäumen. Einen Schirm haben wir nämlich -warum auch immer- nicht mitgenommen.
Der Sand ist pudrig weiß, das Wasser natürlich auch hier angenehm warm und herrlich klar.
Nachdem der Mörder in meinem Krimi enttarnt ist, breche ich auf zur Strandwanderung. Gemütlich spaziere ich bis zu den Felsen am Ende der Bucht. Auf Korsika trifft man an den Stränden mitunter tierische Besucher.
Mir sind die ja mit ihren Hörnern nicht ganz geheuer, die meisten Leute stören sich aber wenig dran. Einer streichelt die Viecher sogar. Und klar, für Insta machen die sich auch gut. ;)
das Schnorchelrevier
Die haben wir dummerweise auch vergessen
Hier bei den Felsen kommt der Küstenwanderweg an. So barfuß kann ich ihm aber nicht mal ein Stück gehen. Also retour
Kurz im Meer erfrischt, dann gehe ich in die andere Richtung diesmal mit Schuhen 8)
Vom Lotu Strand kann man auf zwei Wegen zum Saleccia wandern: die Küste entlang oder querbeet. Auf der Karte seht ihr auch die Parkplätze der Offroadpisten.
Ich folge für ein Weilchen dem Küstenweg.
Hügel mit Macchia voraus
hier duftet es nach Kräutern. Der Weg wird zunehmend steinig, die Aussichten wenig interessant. Also geht's wieder zurück.
Kurz vor 16:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Bootssteg. Mit Volldampf geht es dann zurück in den Ort. Diesmal habe ich einen Sitz ergattert, von dem ich Fotos schießen kann.
Der Wellengang erscheint uns stärker als auf der Hinfahrt. Vielleicht macht sich aber auch nur der Steuermann angefeuert von unseren Mitfahrern einen Spaß daraus, das Boot hüpfen zu lassen. ::)
es wird ruhiger
St. Florent bei Sonne
Auf jeden Fall ein mehr als lohnenswerter Ausflug!
Kersten geht dann gleich noch einkaufen. Das gibt mir Gelegenheit abermals beim Boule zuzuschauen. Sind die gleichen Leute wie beim letzten Mal.
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