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Wolkenspiegelungen, Schäfchenwolken und dramatischer Himmel - Finnland im Juni 2024

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Christina:
Danke Horst, hat geklappt, an die drei Striche links oben hab ich nicht mehr gedacht und nur das "Link kopieren" bei Maps gesehen.



Horst:
 :thumb:

Susan:
Puh, das war ja noch eine lange Fahrstrecke so nach dem Flug. Das Apartment schaut ja soweit ganz nett aus.

Christina:

--- Zitat von: Susan am 31. Oktober 2024, 21:58:09 ---Puh, das war ja noch eine lange Fahrstrecke so nach dem Flug.

--- Ende Zitat ---

Ja und es war auch ein bisschen riskant, da der Flug ja Verspätung hätte haben können, dann hätte es ein Problem mit den Öffnungszeiten des Supermarkts gegeben, bei dem ich den Schlüssel abholen musste. Aber manchmal muss man ein Risiko eingehen. ;D Ein weiteres Mal werde ich das wohl nicht machen, außer die Unterkunft hat eine 24 h Rezeption bzw. eine Schlüsselbox, die jederzeit zugänglich ist.

Christina:
2. Tag – Mittwoch, 05.06.

Heute habe ich keine lange Anfahrt zu meinen Tageszielen vor mir, so dass ich es gemütlich angehen kann, nach dem Frühstück sortiere ich meine Sachen im Koffer anders (Schuhe und Jacken kommen in eine große Tasche, die immer mit ins Auto kommt, so dass im Koffer nun genug Platz ist, alles griffbereit und sortiert zu stapeln) und plane die Einzelheiten des Tagesprogramms.

Gegen 9.15 Uhr fahre ich zum nur ein paar Minuten von meiner Unterkunft entfernt liegenden Parkplatz Langoura des Preiviikinlahti genannten Teil des Selkämeri (Bothnian Sea) Nationalparks. Der Nationalpark besteht hauptsächlich aus zahlreichen kleinen Inseln in der Ostsee, Preiviikinlahti ist eines der weinigen Gebiete auf dem Festland.


Man kann von hier zu zwei Aussichtplattformen gehen und einem Weg bis aus dem Nationalpark heraus und an den großen Sandstrand von Yyteri folgen. Letzteres war ursprünglich mal mein Plan gewesen, das sind aber hin- und zurück 16 km und mit meinem Bein nun nicht zu schaffen.

Kaum ausgestiegen, mache ich schon eine unangenehme Bekanntschaft – zahlreiche Mücken umschwirren mich, na hoffentlich ist das nun nicht den gesamten Urlaub über so. Ich creme mich mit Antimückenmittel ein und spaziere auf einem Holzbohlenweg bis zur nur wenige hundert Meter entfernt liegenden Aussichtsplattform. Der Ausblick von dieser ist leider nicht sehr ergiebig, vor mir erstreckt sich ein „Meer“ aus Riedgras, hinter mir der Wald und nur sehr weit entfernt ist das Wasser mit vermutlich zahlreichen Vögeln zu erahnen. Um die Vögel sehen zu können, bräuchte man ein starkes Fernglas.


Ich mache mich daher bald wieder auf den Rückweg und lasse die zweite Aussichtplattform aus, die ist auch nicht näher am Wasser. Am Parkplatz macht sich gerade ein Paar fertig mit Mückenschutzkopfnetz, Stativ und großen Teleobjektiven zur Vogelbeobachtung /-fotografie (die Bucht ist ein beliebter Rastplatz für Zugvögel). Ich gehe noch ein Stück den Waldweg in Richtung Strand, vielleicht gibt es bald schon einen schönen Wegabschnitt, der sich auch für ein nur kleines Stück lohnt. Das ist aber leider nicht der Fall, es geht nur durch den Wald und die Mücken sind mehr als nervig. Ich kehre daher um, Wald (und vielleicht Mücken) werde ich in diesem Urlaub noch genug sehen, hier bin ich wegen der Küste und dem Meer.

Ich fahre weiter in den ein paar Kilometer entfernt liegenden Ort Yyteri, bekannt wegen des langen Sandstrandes und den dahinterliegenden Dünen, eine Seltenheit in Finnland.

Ich nehme den Parkplatz (kostenlos) direkt hinter den Dünen (in der Hochsaison wird es hier wohl sehr voll sein, wenn ich mir die Anzahl der Parkplätze in diesem Ort anschaue) und spaziere in Richtung Strand. Auf Holzbohlenwegen geht es durch die Sandlandschaft, in der Ferne leuchtet das blaue Meer – herrlich.



Am Strand mache ich einen Spaziergang entlang der Wasserlinie solange es mein Bein zulässt und mache dann auf einer Bank Pause in der Sonne, beobachte ein bisschen die wenigen Leute und esse dann meine belegten Brötchen zum Mittagessen, es gibt ein paar Restaurants am Strand und dahinter, die sind aber alle leider geschlossen. Immerhin sind die öffentlichen Toiletten am Strand geöffnet.




Gegen 13 Uhr nehme ich die nächste kurze Etappe unter die Räder (ohne Beinprobleme kann man dies auch zu Fuß machen), es geht zur Halbinsel Kallo. Hier gibt es eine felsige Küste, einen Leuchtturm und ein kleines Café, sowie einen Blick auf den Tiefseehafen von Pori, Mäntyluoto. Ich schaue mir alles an und mache dann Pause mit Kaffee und Munkki (EUR 5,00) an einem der Außentische des Cafés.





Weiter geht meine Fahrt nach Norden bis zur Insel Reposaari, über Dämme und Brücken mit dem Festland verbunden. Im Ort gibt es eine Handvoll breiter, ungeteerter Straßen mit hübschen Holzhäusern und eine weiße sechseckige Kirche mit getrennt davon stehendem achteckigen Glockenturm, 1867 erbaut, hier heiratete der ehemalige (März 2012 bis März 2024) finnische Präsident Sauli Niinistö 2009. Leider ist die Kirche geschlossen.



Das Dorf befindet sich auf der dem Festland zugewandten Seite von Reposaari, entlang der offenen Ostsee zieht sich ein Strand aus Kieselsteinen und dahinter ein Waldstück (man kann die gesamte Insel auf einer 6,6 km langen Rundtour erwandern, wegen meines Beins parke ich im Ort und nach dessen Besichtigung am Strand / Wald). Am Strand mache ich auf einem größeren Stein Pause, genieße die Sonne und lausche dem Plätschern der sanften Ostseewellen. Danach spaziere ich noch durch ein Stück des Waldes vorbei an Schützengräben, die 1935 gebaut und im 2. Weltkrieg genutzt wurden, als Russland den Hafen von Pori bombardierte. Auch ein Aussichtsturm befindet sich hier. Die Bäume sind leider zu hoch bzw. der Turm zu niedrig für einen schönen Rundumblick.



Und nochmal ein Stückchen in Richtung Norden fahre ich, nun geht es durch eine herrliche Schärenlandschaft mit zahlreichen Brücken, ähnlich den Schären vor Turku, wo ich letztes Jahr war.



Mein Umkehrpunkt ist das Dorf Ahlainen, hier schaue ich mir die Kirche von 1796 mit auch hier freistehendem Glockenturm, dieser erst von 1832 und geplant vom berühmten Architekten C.L. Engel (der u.a. zahlreiche Bauten im Zentrum von Helsinki entwarf) an. Leider ist auch diese Kirche geschlossen.


Nun fahre ich zurück nach Yyteri und lasse den Nachmittag in der Sonne am Strand ausklingen, er hat sich nun deutlich gefüllt, einige Leute schwimmen sogar im Meer, was mir viel zu kalt wäre, die Sonne ist zwar warm, aber der starke Wind kühl und die Wassertemperatur sicherlich niedrig. Aber die Finnen sind an solche Temperaturen gewöhnt.

Gegen 17.30 Uhr bin ich zurück im Apartment, ach du meine Güte, ist das heiß hier drin. Es gibt keine Verdunklungsvorhänge oder Jalousien oder gar Rollläden, so dass die Sonne ungehindert seit sicherlich einigen Stunden durch die beiden Fenster scheint. Immerhin liegt das Sofa im Schatten, hier mache ich es mir gemütlich bis die Sonne ab ungefähr halb acht nicht mehr hereinscheint und ein Aufenthalt in der Küche und am Tisch wieder möglich ist.

Wetter: sonnig, nachmittags sehr windig, ca. 20°C
Wanderung: Strandspaziergang in Yyteri, 3,4 km

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