Allgemeines > Reiseberichte
Von weißen Klippen, Sonnenuntergängen, alten und neuen Städten - Normandie im Oktober 2024
Paula:
Die bunten Häuserfassaden sind wirklich wunderbar, sowas habe ich in Frankreich noch gar nicht gsesehen. Eigentlich sind die alten Häuser in Frankreich typischerweise aus grauem Stein und dann mit ganz viel Blumen geschmückt, diesen Ort werde ich mir merken wenn wir mal eine Normandie Tour machen, wir haben ja außer Étretat von der Noramndie noch nichts gesehen. Die kostenlose Seilbahn finde ich auch bemerkenswert, wo bekommt man denn sonstwo eine Bahnfahrt umsonst? Toller Service der Gemeinde!
Der Sonnenuntergang von eurer Wohnung aus ist 1A 8)
Silvia:
Eine wirklich wunderschöne Gegend, zum einen die tollen Klippen, aber auch die farbenfrohen Häuser sind wirklich sehenswert. Diese ersten Tage machen Lust auf mehr :thumb:
Silv:
Die bunten Häuser sind wirklich toll!
Machst du dir eigentlich schon unterwegs Notizen oder alles erst abends? Du schreibst so detailliert, ich kann mir einen Tagesablauf teilweise bis abends nicht mal merken... ::)
Christina:
Horst, die jeweilige Tagestemperatur steht immer am Ende des Tages dabei, es waren wenn die Sonne schien tagsüber so 15-18°C, nachts wenn es klar war, ging es aber auf knapp über Null zurück. Auf dem Küstenwanderweg war es recht ruhig, im Ort und auf der anderen Seite, wo die Seilbahn ist, war schon etwas mehr los, für uns gerade noch akzeptabel, wir kennen Frankreich wesentlich leerer, Paula, die ja immer im Sommer unterwegs ist, würde es sicher als leer bezeichnen ;D
Silv(ia), ich mache mir jeden Abend Notizen, tagsüber habe ich da keine Zeit dafür, aber ich vergesse oft was, was mir dann später noch einfällt, wenn ich es zu Hause nochmal durchlese oder die Bilder anschaue. Gerade die Bilder sind eine große Hilfe finde ich beim Erinnern, auch wegen der Uhrzeit.
Christina:
5. Tag – Donnerstag, 24.10.
Mit Honfleur steht heute, nach Étretat am Dienstag, ein weiterer touristischer Hotspot der Normandie auf unserem Programm. Und auch bei Honfleur ist das nicht ein Hype aus neuerer Zeit, sondern geht auf diverse Künstler zurück, die dem Ort bereits im frühen 19. Jh. zu großer Bekanntheit verholfen haben.
Honfleur liegt direkt an der Mündung der Seine in den Ärmelkanal und zwar auf der südlichen bzw. westlichen Flussseite gegenüber von Le Havre. Das bedeutet für uns von Fécamp kommend, dass wir die Seine überqueren müssen. Das geht seit 1994 ganz ohne Umwege über die Pont de Normandie, die letzte und neueste Brücke vor der Seinemündung.
Gegen 8.30 Uhr starten wir. Die erste Hälfte der Strecke müssen wir auf der Landstraße zurücklegen, dann erreichen wir die Autobahn, die uns zur Pont de Normandie leitet. Die Brücke ist nicht Teil der Autobahn (deshalb gibt es auch einen Fahrrad- und Fußgängerweg über die Brücke), es wird aber dennoch Maut fällig, stolze EUR 5,90 pro Richtung, auch dafür gilt unsere Mautbox. Die Brücke werden wir erst auf dem Rückweg näher anschauen, aber schon beim Fahren sind wir beeindruckt davon wie hoch und lang sie ist (die größte Schrägseilbrücke Europas, gemessen an ihrer Spannweite von 865 m, mit 2141 m Gesamtlänge und einer Fahrbahnhöhe von 52 m über dem Wasser bei Flut, damit auch große Frachtschiffe den Hafen von Rouen erreichen können). Einen Einsturz der Brücke bei einer Kollision eines Frachtschiffs mit einem der Brückenpfeiler ist nicht zu befürchten, die Pfeiler sind mit einer 9 m dicken Betonschicht überzogen.
Nach einer Stunde Fahrt erreichen wir Honfleur, ich habe einen Parkplatz gegenüber vom Hafen ausgesucht, wo wir für akzeptable EUR 6 den ganzen Tag stehen bleiben könn(t)en.
Das Highlight von Honfleur ist das alte Hafenbecken, gesäumt von dicht gedrängt stehenden hohen Häusern, viele davon mit grauen Fassaden aus Schiefer, die sich oft, zum Glück auch jetzt gerade, im Wasser spiegeln. Hier fotografiere ich nun ausgiebig, wirklich ein malerischer Fleck, wenn auch die vielen modernen Segeljachten und die Vorbauten der Restaurants mit ihren bunten Markisen den (meinen) Gesamteindruck stören. An einem Ende des Hafens steht die Lieutenance, das älteste Gebäude Honfleurs, dort ist ein stadtgeschichtliches Museum untergebracht.
Als ich mich vom Hafen losreißen kann, bummeln wir durch das Altstadtviertel östlich des Hafens mit engen Gassen und Fachwerkhäusern.
Dann wechseln wir auf die westliche Seite mit etwas neueren und höheren Gebäuden.
Wir kommen an einem nett aussehenden Café vorbei und kehren auf einen Grand bzw. Petit Crème (und einen Toilettenbesuch) ein.
Wir setzen unseren Stadtbummel anschließend fort, nun durch die inzwischen sehr belebten Einkaufsstraßen. Fast etwas zu voll ist es uns, aber so ein Bummel durch lebhafte Straßen mit vielen kleinen Geschäften ist auch mal wieder nett, das hatten wir schon lange nicht mehr. In einer kleinen Buchhandlung kauft Peter sich einen Kalender mit Normandie Motiven und ich mir ein Notizheft (für Reisenotizen) mit einem schönen Sommermotiv auf dem Umschlag.
Eine weitere Sehenswürdigkeit von Honfleur ist die Kirche Sainte-Catherine von 1468. Weil sich die Gemeinde damals keinen Bau aus Steinen leisten konnte, wurde die Kirche aus Holz errichtet. Heute ist es die größte Holzkirche Frankreichs. Wir schauen uns innen um, das erinnert eher an eine Markthalle als an eine Kirche (und hat keine Gemeinsamkeiten mit der Holzkirche von Petäjävesi in Finnland, die ich im Juni angeschaut habe). Vom separat stehenden Glockenturm und der Kirche mache ich noch Fotos, leider ist aber alles voller parkender Autos und Leute (da wären wir besser gleich am Anfang nach Besichtigung des Hafenbeckens hingegangen, dann wäre es wohl noch wesentlich ruhiger gewesen).
Nun geht es durch ruhige Wohnviertel hinauf auf den Mont Jolie.
Neben einer (geschlossenen) Wallfahrtskapelle unter buntem Herbstlaub gibt es von hier einen schönen Blick auf die Innenstadt und die Pont de Normandie.
Auf einem schmalen Fußpfad gehen wir wieder bergab und kommen nochmal durch einige nette Straßenzügen.
Zum Mittagessen reicht uns heute eine Bäckerei mit Sitzbereich, Peter nimmt eine Art Croque Monsieur mit vier Käsesorten und ich ein Baguette mit Hähnchenfleisch und Camembert, beides lassen wir warm machen, dazu eine Cola und ein Wasser (EUR 20,00).
Wir könnten nun noch die nicht weit entfernt liegenden Belle-Époque Badeorte Trouville und Deauville mit ihren Sandstränden anschauen oder das ein oder andere Dorf im Landesinneren, auch Abteibesichtigungen habe ich vorbereitet. Die letzten beiden Tage waren allerdings was die Autofahrten angeht recht stressig, daher entscheiden wir uns, nach Fécamp zurückzufahren und dort noch einen Spaziergang bei Sonnenschein zu unternehmen und dann auch mal den Sonnenuntergang nicht nur aus dem Wohnungsfenster zu erleben.
Auf der Rückfahrt überqueren wir wieder die Pont de Normandie und parken dann am Beginn/Ende der Brücke. Parkmöglichkeiten gibt es in beiden Fahrtrichtungen und die Parkplätze sind mit einer Brücke über der Fahrbahn miteinander verbunden. Es gibt ein Restaurant und eine Ausstellung, Spazierwege und Ausblicke auf die Brücke und das Naturschutzgebiet das unter und um die Brücke herum geschaffen wurde.
Geht gleich noch weiter...
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
[*] Vorherige Sete
Zur normalen Ansicht wechseln