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Von weißen Klippen, Sonnenuntergängen, alten und neuen Städten - Normandie im Oktober 2024
Christina:
Fortsetzung von Tag 5
In Fécamp stoppen wir noch kurz am Supermarkt und sind gegen 14.30 Uhr in der Ferienwohnung. Dort gibt es Kaffee und etwas vom gerade gekauften Kuchen/Gebäck.
Eine Stunde später spazieren wir los, zunächst wieder hinauf auf die Klippen hinter unserem Haus, vorbei an der Kapelle und bis zu den Bunkern, der Ausblick auf die Stadt hinunter ist durch das Gegenlicht etwas getrübt, da müssten wir auf der gegenüberliegenden Klippe sein, dort ist allerdings zwar ein Pfad (der nach Yport führt), aber leider kein Aussichtspunkt und wie wir inzwischen wissen, verlaufen die Wege wegen der drohenden Erosion immer weit weg von der Kante, so dass ein Blick nach unten nicht möglich ist, dafür braucht man einen extra befestigten Aussichtspunkt.
Wir gehen wieder hinunter und am Hafenbecken entlang bis zur Brücke, um den Hafen in Richtung Innenstadt und Strand zu überqueren. Gerade als wir auf der Brücke sind, ertönt ein Signal und die Schranken gehen hinunter, denn die Brücke soll gedreht werden, da ein Schiff vom hinteren Bereich des Hafens passieren will. Das schauen wir uns natürlich an und sind ganz überrascht, dass hinter dem ersten kleineren Schiff (dem Lotsenschiff) ein ziemlich großes Frachtschiff durch die Engstelle fährt, dass hier solch große Schiffe anlegen, hätten wir nicht gedacht.
Entlang der anderen Seite des Hafenbeckens mit den uns nun bekannten An- und Ausblicken (heute mit Sonnenschein natürlich viel schöner)
gehen wir zum Strand, sitzen an der Strandpromenade einige Zeit in der Sonne, schauen den Boulespielern eine Weile zu, Peter nutzt die Toiletten, bevor wir dann wieder zurück in Richtung Leuchtturm auf „unserer“ Seite des Hafens spazieren. An der Ferienwohnung vorbei gehen wir zum Leuchtturm und genießen von dort den Sonnenuntergang – herrlich.
Leicht durchgefroren sind wir gegen 19.00 Uhr zurück in der Unterkunft. Dort gibt es zum Abendessen Galette aus der Mikrowelle (Buchweizenpfannkuchen gefüllt mit Käse und Schinken), dazu einen Salat.
Wetter: sonnig, ca. 17° C
Susan:
Honfleur gefällt mir auch sehr. Toll, die Spiegelung am Hafen! Die große Holzkirche schaut interessant aus. Der Sonnenuntergang war ein schöner Abschluss des Tages.
Wir sind schon einige ähnliche Brücken gefahren und von den Fotos her erschien mir die Pont Normandie jetzt nicht als die größte. Doch die mittlere Öffnung ist tatsächlich weiter als z.B. die bei Edinburgh oder die Vasco da Gama bei Lissabon.
Silv:
Die Spiegelungen im Hafen sind ja klasse und auch der Sonnenuntergang! Das Altstadtviertel gefällt mir auch sehr :)
Paula:
tolle Fotos Christina, das macht so richtig Lust auf Urlaub!
Herrlich wie sich die Boote im Hafen spiegeln, das kann ich mir gut vorstellen dass du dich da schwer losreißen konntest. Und dann in einem schönen Ort durch die kleinen Geschäfte bummeln mache ich auch sehr gerne. Meist bin ich dann drinnen in den Läden während Josef draußen fotografiert. Die Brücke ist sehr beeindruckend, ich habe in Frankreich eine ähnlich gesehen weiß aber nicht mal mehr in welcher Gegend das war :-[
Der Sonnenuntergang ist wunderbar und beim Betrachten habe ich auch nicht gefroren - der Vorteil beim virtuellen Reisen :))
Christina:
6. Tag – Freitag, 25.10.
Für die beiden letzten vollen Urlaubstage stehen noch die beiden großen Städte der Region auf dem Programm, heute geht es nach Rouen.
Eine Stunde dauert die Fahrt auf Landstraße und Autobahn bis zur Tiefgarage am Rande des Stadtzentrums.
Auf der Place Saint - Marc unter der sich die Tiefgarage befindet findet ein Flohmarkt statt, Peter möchte sich ein bisschen umsehen, mich interessiert das gar nicht. Zum Glück ;) findet er nichts Kaufenswertes und wir können uns dem Ausgangspunkt des Stadtrundgangs nähern, der Cathédrale Notre-Dame. Im Rother Wanderführer ist ein Rundgang durch die 115.000 Einwohner Stadt enthalten und ich habe die „geniale“ Idee, nur der Gpx Strecke auf meiner Uhr zu folgen, ohne das Buch mitzunehmen, bei so einem Stadtrundgang bin ich um jedes Gramm weniger an Gewicht in der Tasche froh.
Zunächst kommen wir an der Kirche Saint-Maclou vorbei und schauen sie auch von innen an (keine Fotos).
Nicht weit entfernt
erreichen wir dann schon die Cathédrale de Notre-Dame,
auch diese wird von innen besichtigt (keine Fotos), dann möchte Peter eine Kaffeepause machen, ich brauche dringend eine Toilette. Wir setzen uns in ein Café auf dem Platz vor der Kathedrale (2x Grand Crème und ein Croissant EUR 10,00).
Nach der Pause möchte ich gerne dem Gpx Track folgen und stelle fest was für eine Schnappsidee es war, das Wanderbuch nicht mitzunehmen. Es ist nämlich zum einen nicht ganz einfach dem Weg zu folgen, da ich nicht weiß, in welcher Richtung dem Rundkurs zu folgen ist und in den engen Gassen oft nicht klar ist, ob wir uns auf dem Track befinden oder in einer Straße daneben und ich weiß natürlich gar nicht, an welchen interessanten Gebäuden und Plätzen wir vorbeigehen. Nun gut, dann machen wir eine Mischung aus Gpx Track und den vorhandenen touristischen Wegweisern.
Die gesamte Altstadt ist autofrei und man kann wunderbar durch die Gassen mit ihren vielen Fachwerkhäusern schlendern.
Rouen wurde während des Zweiten Weltkriegs stark zerstört, bei der Eroberung durch die Deutschen 1940 vernichtete ein Brand viele Gebäude, später gab es immer wieder Luftangriffe der Alliierten, so dass am Ende des Krieges 10.000 Gebäude zerstört waren. Man entschloss sich die historischen Bauten soweit wie möglich zu retten und zu restaurieren, was wie ich finde zumindest im Altstadtkern ziemlich gut gelungen ist.
Wir kommen an der Gros-Horloge mit Beffroi vorbei, eine prächtige Uhr in einem Torbogen und daneben ein Turm in dem die Uhr zunächst untergebracht war. Der Turm bietet die Möglichkeit die Stadt von oben anzuschauen, öffnet aber erst ab 14 Uhr, da möchten wir nochmal herkommen.
Bald erreichen wir die historisch bedeutsame Place du Vieux Marché mit vielen Fachwerkhäusern und der modernen Kirche Sainte Jeanne d’Arc. Auf diesem Platz auf dem sich früher eine heute nicht mehr existente Markthalle befand, wurde die französische Nationalheilige Jeanne d’Arc 1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Neben den Mauerresten der 1944 zerstörten Kirche Saint-Vincent wurde 1979 eine moderne Kirche errichtet, die Fenster stammen von der Saint-Vincent Kirche, das Dach soll an den Scheiterhaufen erinnern. Im gleichen Stil wurde daneben eine moderne Markthalle gebaut.
Das Kircheninnere gefällt mir gut, mit viel Holz und etwas Beton ist sie nicht überladen, dank der bunten Fenster aber nicht zu kahl und wirkt auch wegen ihrer geringen Größe und der Beleuchtung fast „gemütlich“.
Weiter bummeln wir durch die Gassen und über kleine Plätze, auch an der Tourist Info kommen wir vorbei und nehmen uns einen Stadtplan mit, nun sind wir doch wieder besser „orientiert“.
(Auch hier gibt es schöne Lampenschirme, sie sind jedoch "nur" mit Blumenranken verziert, nicht mit Stadtmotiven, wie Susan es auf Korsika gesehen hat.)
Zum Mittagessen finden wir ein kleines Restaurant in der Nähe der größten Kirche von Rouen Saint Ouen, die wir nur umrunden und nicht ins Innere gehen.
Im „L’Interlude“ entscheiden wir uns beide für zwei Gänge des Tagesmenüs, als Vorspeise Linsensalat und als Hauptgericht Aigle de Raie (auf Deutsch wohl Adlerrochen oder Rochenadler) mit Reis und Kapernsauce, das haben wir noch nie gegessen und uns überraschen lassen, schmeckt sehr gut und die Gräten sind zum Glück ganz einfach zu entfernen. Hier stellen wir fest, dass man inzwischen auch in französischen Restaurants eine kostenlose Karaffe mit Leitungswasser als einziges Getränk bestellen kann, früher war das nur als begleitendes Getränk zum Wein möglich (EUR 32,20).
Teil 2 des Tages folgt gleich...
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