04.10.2023 König Laurins RosengartenDie Rosengartenspitze ist nicht weit von unserem Hotel entfernt. Zum Parkplatz der Gondel in Vigo di Fassa waren es nur wenige Kilometer. Mit ihr ging es auf knapp 2.000 Meter hinauf. Das Wetter war heute nicht so perfekt wie an den letzten Tagen. Es war daher fast niemand unterwegs.

Zu erkennen war aber, dass hier in den Hauptsaisonen im Winter und Sommer sehr viel los sein muss. Es waren hier gleich 3 Hütten in unmittelbarer Nähe. In diesem Gebiet gibt es überhaupt viele Berghütten.
Wir machten uns auf den Weg zum Rosengarten. Am Anfang ging es ohne große Steigung im Wald dahin. Wenn Pisten gequert wurden, wurde er unterbrochen. Der Gipfel des Piz Boè war an diesem Tag in Wolken gehüllt.

Bald wurden wieder Berghütten im Wald erreicht. Auch bei diesem Wetter lagen sie in einem schönen Bergpanorama.


Nach diesen Hütten begann sich der Wald zu lichten und in der Ferne war in spektakulärer Lage auf einer Felsspitze eine Berghütte zu sehen.

Je näher wir kamen, desto schöner wurde das Panorama. Hinter den Wolken schimmerte links die Rosengartenspitze durch.

Das dieses Gebiet „König Laurins Rosengarten“ heißt hängt mit einer Abwandlung der Dietrich Sage zusammen. In dieser Version Nutze der Zwergen König Laurin im Kampf mit Dietrich und seinem Gefolge eine Tarnkappe. Dabei hüpfte er in seinem wunderschönen Rosengarten hin und her. Die Bewegungen der Rosenzweige verrieten Laurin und er konnte gefangen genommen werden. Als er abgeführt wurde, drehte er sich um verfluchte seinen Rosengarten: „Weder bei Tag noch bei Nacht soll ihn jemals mehr ein Menschenauge sehen“. Laurin hat aber die Dämmerung vergessen, und so glühen die Felsen bei Sonnen auf- und untergang, wie wen Rosen blühen würden. Damit ist das Alpenglühen, während er Dämmerung gemeint, dass bei passendem Wetter im Bergland zu sehen ist.
Steil geht es den letzten Anstieg zur Rifugio Paul Preuss hinauf. Das Refugio liegt auf einer Felsnase sehr schön über dem Tal.

Hinter dieser Hütte liegt gleich die Vajolethütte. Sie hat ihren Namen von den Felstürmen links im Bild. Sie waren momentan durch die Wolken nicht zu sehen.

Dafür ließen die Wolken einen Blick auf das Rosengartenmassiv zu.

Unser Weg führte weiter steil hinauf zwischen der Rosengartenspitze links und den Vajolet-Türmen rechts.

Bald ging es im Fels dahin. Dankenswerterweise haben uns die Italiener wieder eine Seilsicherung als Handlauf vergönnt.



Je weiter wir hinaufkamen, desto spektakulärer wurde der Blick zurück auf die Hütten und das Tal, sowie auf das Massiv des Le Pope.


Die Wolken lichten sich und die Sicht wurde immer besser.


Bevor wir das Hochtal erreichten, rasteten wir auf dem Herzerlbankerl mit toller Aussicht.

Nach dem Bankerl war schon die Gartlhütte zu sehen.

Die Hütte liegt auf 2.621 Meter traumhaft zwischen den Vajolet-Türmen links und dem Ausläufer der Rosengartenspitze rechts.
Etwas oberhalb der Hütte beim Laurins-Pass, am Fuße der Vajolet-Türme war ein Holzstamm als Bank umfunktioniert. Leider war die Sicht ins Tal durch den Nebel nicht so gut.

Die Türme waren jetzt sehr gut zu sehen.

Unser Weg führte nun weiter das Hochtal hinauf zum Santner-Pass.


Ungefähr auf halben Wegen begann es Nebel aus dem Pass bei der Gartlerhütte heraufzudrücken.

Der Nebel zog sehr rasch auf. Erinnerte mich an einen Horrorfilm aus meiner Jugendzeit (Nebel des Grauens).


Als wir bei der neuen Santnerhütte ankamen, schien die Sonne nur noch fahl durch den Nebel. Sie war mit 2.734 Meter unser höchster Punkt an diesem Tag.

Wir waren die einzigen Gäste auf dieser Hütte. Die Hauskatze lag faul vor dem Haus.


Hätten wir das gewusst, dass die Hütte noch offen hatte, wir hätten hier heroben übernachtet. Die Hütte ist bekannt für ihren traumhaften Blick auf das Gebiet um Bozen. Momentan verhinderte das der Nebel.
Während Heike sich mit der Katze spielte, ging ich noch etwas weiter zum Einstig des Rosengartensteiges. Mit unserer Ausrüstung war der nicht zu machen.
Beim Einstieg lichteten sich die Wolken und man konnte erahnen welchen gewaltigen Ausblick es hier geben musste.


Einstieg zum Rosengartensteig.

Die Santnerhütte war leider noch immer im Nebel.

Zurück geht es auf dem gleichen Weg. Nach der Hütte nahmen wir noch das „Gipfelkreuz“ des Santnerpassausblicks mit.

Jetzt ging es hinunter zur Gartlhütte. Der Nebel hatte sich wieder weitgehend verzogen.

Bald hatten wir die Gartlhütte hinter uns gelassen und stiegen hinab zu den beiden Hütten am Fuße des Anstieges.

Unten angekommen war jetzt zu sehen das ein schöner Weg weiter Richtung Kesselkogel (3.004m) führt.

Bei der „Arbeit“

Die Berge um die Vajolethütte waren nun viel freier und das Panorama kam besser zur Geltung.

Bei dieser Hütte stärkten wir uns, bevor wir durch das Tal hinaus Richtung Bergstation gingen.

Auch das Panorama bei den Hütten weiter unten war nun viel besser als am Vormittag.

Nur der Piz Boè war noch immer hinter einer Wolkendecke versteckt.

Durch den Wald ging es wieder zur Gondel. Auf dem ganzen Weg hatten wir nur sehr wenige Menschen getroffen. Die meiste Zeit waren wir allein unterwegs.

Mit 894 Höhemeter und 13,6 Kilometer war diese Tour recht ansprechend.
Mit der Heimfahrt am nächsten Tag endete unser Ausflug in diese schöne Bergwelt. Sie ist ganz anders als bei uns am Alpenostrand.