Autor Thema: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025  (Gelesen 1135 mal)

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #15 am: 03. Juli 2025, 20:08:23 »
Für die Urlaube haben wir eine kleine Kapselmaschine, die auch spezielle Kaffeezubereitungen servieren kann  ;) Der Marmorkuchen ist selbstverständlich selbst gebacken.

Mit dem Nordostwind habe ich etwas Schwung in eure Richtung blasen lassen, Ilona  ^-^

ich weiß aber noch dass ich das griechisch geschriebene Hinweisschild nach Delphi lesen konnte, war ganz stolz  8)
:thumb:

26 Stunden auf der Fähre und das buchen manche Leute ohne Kabine :schreck:

Die grünen Berge gefallen mir schon mal gut, Nationalpark heißt auch in Griechenland, dass es einige markierte/ausgeschilderte Wanderwege gibt?

Manche Leute sind halt hart im Nehmen. Wir haben aber weniger Deckpassagiere gesehen als früher, wo die quasi überall ihre Isomatten ausgerollt haben.

Im Nationalpark gibt es einige Wanderwege. Ein paar werde ich noch erwähnen. Wegen des bergigen Gelände sind etliche als schwer eingestuft und einige sehr lang. Wie gut die markiert sind?  :weissnicht:
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #16 am: 03. Juli 2025, 21:23:16 »
27. Mai  Rollertour Vikos & Papingo

Die Nacht war ziemlich frisch; morgens bei 13 °C drinnen habe ich kurz die Heizung angestellt. Mit dem Sonnenschein erwärmt es sich tagsüber aber wieder auf etwa 24°C.  Nach einem gemütlichen Frühstück draußen – die Brötchen schmecken auch noch am zweiten Tag – steht die erste Rollertour an. Da es gebirgig wird, sollte er vorher nochmal vollgetankt werden.
Die nächstgelegene Tankstelle scheint geschlossen zu haben, daher rollern wir bis in den etwa 13 km entfernten Ort Konitsa. Wir nutzen gleich die Gelegenheit, die dortige Bogenbrücke anzuschauen.



Erbaut wurde sie um 1870 herum, finanziert von einem Banker. Mit 20 m Höhe und 40 m Weite ist sie eine der größten alten Ein-Bogen-Brücken des Balkans.  Somit auch steiler als die bei Klidonia.  Sie widerstand heftigen Stürmen ebenso wie den Versuch der Osmanen sie 1913 zu zerstören. 


Blick von der Brücke

Von Konitsa aus kurven wir dann zum der Gegend Namen gebenden Bergdorf Vikos. Es liegt auf etwa 770 m Höhe und hat mittlerweile nur noch ca. 25 Einwohner. Die Zahl der Besucher liegt meist deutlich höher. Immerhin hat es drei Pensionen und zwei Restaurants.  ^-^

Wir parken am Ortseingang und folgen dann einem gepflasterten Weg auf Felsen zu, dem Gouvostitsa (1500m)

 

bis zum Vikos Viewpoint



Wir blicken hier in die 10 km lange Vikos-Schlucht im Pindos. Gemessen an der Breite oben von nur gut 1.100 m gilt sie mit ihrer Tiefe von bis zu 900 m als tiefste Schlucht der Welt.





Tolle Ausblicke und besonders schön fand ich noch die blühenden Bergwiesen.

Eine Spazierrunde durchs Dorf ist schnell erledigt.  ;D




Kirche St. Tryphon


Hotel und Restaurant

Gegenüber des Parkplatzes startet (bzw. endet) der Wanderweg durch die Vikos Schlucht. Angaben zu Länge (12- 17 km einfach) und Höhenmetern varieren.  ::) Es fahren Taxis zwischen den beiden Ausgangspunkten. Von Vikos aus gibt es auf dem Weg noch näher gelegene Ziele: ein altes Kloster und Quellen ( 3,5 km hin und her). Der Einstieg hier schaut schon recht steil und steinig aus (wirkt nicht so auf dem Foto), daher verzichten wir mit Rücksicht auf Knie und Knöchel.



Wir rollern also wieder bergab bis auf Flussniveau zur relativ neuen Brücke von Aristi.



Hier gibt es so etwas wie Strand und einen großen Parkplatz, denn hier starten diverse Raftingtouren. (Auch beliebt als Wohnmobil Frei-Steh-Platz)





Uns kommt der Fluss hier etwas seicht vor für die großen Schlauchboote, doch irgendwie scheints zu gehen.



Ein paar Kinder baden hier, doch wir haben die Wassertemperatur nicht getestet  8)

Zeit für eine Apfelpicknick Pause ...
Liebe Grüße
Susan

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #17 am: 03. Juli 2025, 22:53:14 »
Weiter geht's ...

... wieder bergauf. Die Strecke konnte ich schon gut auf der Fahrt von Vikos aus sehen. Für ein Bild muss ich aber auf Fremde verweisen:  Papingo Kehren Sie führt zu den beiden Dörfern Megalo Papingo und Mikro Papingo.

Am Ortseingang von Megalo ist ein großer Parkplatz, doch mit dem Roller kommen wir ja weiter. Dadurch verpassen wir ein Schild und verirren uns ein wenig in den schmalen Kopfsteinpflaster Gassen  ::)

So bekommen wir etliche alte Steinhäuser zu sehen, einen ersten Blick auf die Astraka Felsen (2436 m) und eine alte Kirche. Außerdem finden wir ein Cafe, das Eis im Angebot hat  ;D


Aussicht Richtung Vikos


Astraka Felsen



Schließlich sehen wir doch noch den Abzweig nach Mikro Papingo und können weiter rollern. Es gäbe auch einen Wanderweg zwischen den beiden Dörfern, doch auch den Zugang haben wir nicht gesehen.

Nächster Stopp ist bei Rogobo / Papingo Rock Pools; eine Bach Schlucht mit Felsbecken und Steinstufen. Einige eignen sich auch zum Baden.



Kersten bleibt relativ weit vorn sitzen, während ich mich bewaffnet mit Kamera und Handy weiter wage.

 

 

Beim Überwinden einer Felsstufe passiert dann das Malheur.  :P Da ich halb auf dem Hintern hinunter rutschen wollte, habe ich das Handy in die Vordertasche der Hose gesteckt. Dummerweise rutscht es mir dort raus und plumpst in den Bach  :-[ Zum Glück ist da keine Strömung. Also Schuhe und Strümpfe aus und hinterher. Das Wasser ist gar nicht mal so kalt. Handy gerettet und dank Schutzhülle und -folie hat es auch keinen Schaden genommen. Schimpfe habe ich natürlich trotzdem bekommen, besonders weil ich nicht gleich mit Schuhen hinterher bin.  :verlegen:

 

Wir düsen dann noch kurz nach Mikro Papingo zum Dorfplatz mit Kirche und Aussicht auf die Astraka Felstürme.





Papingo ist Ausgangspunkt etlicher Wanderungen, meist längere Touren. So gibt es dort ebenfalls einen Zugang zur Vikos Schlucht und damit auch hinüber nach Vikos. Außerdem eine Tour zur Astraka Berghütte und weiter zum Drachensee (Tymfi Drakolimni) oder Gamila Gipfel. Eine kürzere führt zum so genannten Roten Stein (4,5 km retour). Näheres bei Alltrails und Co.

Wir fahren zurück zum Campingplatz. Abends wird erstmals gegrillt; Bratwürstchen haben wir importiert, der Salat ist griechisch (Gurke, Tomate, Feta)  ;)

Heutige Strecke

Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #18 am: 04. Juli 2025, 13:33:05 »
Tolle Eindrücke von der Schlucht  :beifall:.

Man denkt immer, dass der Grand Canyon oder der Kupfercanyon in Mexiko riesig sind, dabei befindet sich die tiefste Schlucht der Erde in Griechenland.

Als Wandergebiet hatte ich die Gegend nie auf dem Schirm. Schade, dass wir nicht jünger und ausdauernder für solch steilen Pfade sind. Ich bevorzuge derzeit lieber Höhen- bzw. flache Wanderwege ;D .

Handy versenken kenne ich, leider mit weniger Glück :(. Die Hülle war undicht, als wir letzten Dezember durch eine Schlucht schwammen. Das Phone war danach ein Totalschaden und nicht mal mehr die Bilder zu retten. Ich hatte in weiser Voraussicht mein Ersatzphone mit, auf dem nur ein paar Apps waren, die ich geschäftlich nutzte. Trotzdem doof und hätte nicht sein müssen/dürfen. Angeblich wasserdichten Hüllen vertraue ich seitdem höchstens noch bei Regen.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Christina

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #19 am: 04. Juli 2025, 18:06:05 »
Also das gefällt mir alles sehr. Die grüne Schlucht und auch die Flüsse mit den Steinpools. Der Mai scheint ja temperaturmässig und auch wegen der Blumenwiesen eine gute Zeit für die Ecke zu sein?

Hinsichtlich steiler Wanderwege geht es mir zwar zur Zeit wie dir Ilona, aber man kann ja noch hoffen, dass es mal besser wird.

Gut, dass das Handy noch gerettet werden konnte und keinen Schaden genommen hat und du auch nicht, da ist man dann ja schnell mal ausgerutscht oder gestolpert, bei so hektischen Aktionen.

Weißt du weshalb diese alten Bogenbrücken so steil sind? Ich vermute mal, dass das irgendwie einfacher zu bauen ist, kann mir aber nicht erklären, weshalb das so sein sollte.
LG Christina

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #20 am: 04. Juli 2025, 22:35:24 »
Schön, dass euch die Gegend gefällt. Bin mehr aus Zufall darauf gestoßen.  ;D

Ja, bei all dem Schreck hatte ich ein Riesenglück mit dem Handy. Dabei war es noch die normale Schutzhülle, keine besonders wasserdichte. Aufprall auf dem Felsen hätte es wahrscheinlich sogar schlechter vertragen. Jedenfalls werde ich mir vielleicht doch noch eine Handykette besorgen.  Übrigens: ist euch schon mal aufgefallen, dass die Vordertaschen bei Damenjeans kleiner geschnitten sind als die bei Herrenjeans? Haben wir zumindest so festgestellt bei der Debatte "wie konnte das denn passieren"

Tja, so langsam müssen wir uns wohl darauf einstellen, dass beim Wandern nicht mehr so viel geht wie gewohnt.  :o Immerhin haben wir aber alle schon so einiges gemacht und erlebt und nicht auf später verschoben.

Auf Klimawerte kann man sich scheinbar immer weniger verlassen. Aber wir waren jetzt zweimal im Mai in Griechenland und halten das für eine sehr gute Reisezeit. Wir haben in einem Restaurant tolle Bilder der Gegend im bunten Herbstlaub gesehen.  Also ginge vielleicht auch September/Oktober. Würde aber befürchten, dass das nach sehr heißen und trockenen Sommern dann doch nicht so aussieht.

Wenn ich micht recht an den Physikunterricht erinnere, verteilt sich die Druckkraft bei Bögen nach unten auf die Pfeiler und zwar je mehr, je steiler. Sie tragen sich dann quasi selbst.  Nur so konnten Steinbrücken eine weite Spannbreite erreichen. Die Kuppeln in Kirchenbauen z.B. folgen dem gleichen Prinzip. Der Bau an sich mit exakt behauenen Steinen war sicher eher mühselig.
Liebe Grüße
Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #21 am: 05. Juli 2025, 00:27:00 »
28. Mai  Rund um Monodendri

Auch diese Nacht war frisch. Die Sonne wärmt wieder recht schnell, heute gibt es etwas mehr Wolken am Himmel.
Tankstellen sind hier dünn gesät, daher sollte der Rollertank nochmals gefüllt werden. Ich schicke Kersten vorm Frühstück nach Konitsa, dann kann er gleich Brot mitbringen.  ;) Es dauert etwas bis er wieder kommt, eine Bäckerei war nicht so leicht zu finden.

Frisch gestärkt geht es denn auf zur zweiten Rollertour, diesmal zum südlichen Ende der Vikos Schlucht. Hinter dem Abzweig nach Vikos geht es über einen etwa 1000 m hohen Pass in ein Hochtal mit Weide- und etwas Landwirtschaft.  Hier sehe ich dann zum ersten Mal eine Schildkröte die Straße kreuzen.  8) Danach kurven wir wieder bergauf.

Erster Stopp soll der "Steinwald" bei Monodendri sein.  An der kleinen Bucht dort parkt jedoch grad eine Fahrradgruppe, so dass ich nur ein schnelles Bild mit dem Handy schießen kann.



Im Wald drum herum soll es noch mehr solch Felstürmchen geben. Wir rollern weiter bis zum Ende der Straße. Heute muss Tag der Radtouren sein, denn auch dort sind Gruppen anzutreffen (meist mit e-Bikes)  ::) Schöner ist der Blick in Wäldchen und auf Blumenwiese.





Auf schmalem Weg geht es zu Fuß etwa 300 m weiter bis zum Rand der Klippe mit dem Oxya Aussichtspunkt.





Mit umgehängter Kamera wirke ich wohl so kompetent, dass ich einige Gruppenbilder der dort versammelten italienischen Radfahrer schießen darf.  8) Danach ziehen sie ab und wir haben Ruhe, die Aussicht zu genießen.

Der Blick geht hauptsächlich zum gegenüberliegenden Rand und ins Tal des Megas Lakkos, einem Zufluss zum Vikos.





Der Blick nach Norden in die Vikos Schlucht ist durch vorspringende Klippen und Bäume etwas verstellt.



Wir sind hier auf rund 1340 m Höhe. doch über uns ragen noch Felsen empor. Wagemutige können noch etwas weiter die Klippen entlang gehen, doch dazu gehören wir nicht   :floet:



Im Pulk mit den italienischen Radfahrern fahren wir bergab zum Bergdorf Monodendri. Die e-Biker sind zum Teil ganz schön schnell unterwegs (bis zu 45 km/h), das würde ich mich nie trauen.  :P
Es gibt auch einen Wanderweg Monodendri-Steinwald-Oxya, relativ kurz mit rund 7 km hin und her. Allerdings ist der Anstieg vom Ort zum Steinwald wohl recht steil (von 1060m auf 1358 m).

Wir parken an der Hauptstraße; der Ort ist größer und touristischer als Vikos oder Papingo. Es gibt hier sogar Souvenirshops  ;)



Wir meinen, schon eine Erfrischung vertragen zu können und finden auch ein nettes Cafe. Kersten bekommt einen Cappucchino, ich etwas erfrischendes Orangiges (vergessen, wie das im Menue betitelt wurde), dazu gibt es Orangenkuchen. Etwas ungewohnt für uns, dass der getränkt war; aber lecker! Wie überall in Griechenland bekommen wir dazu noch Tafelwasser serviert.





Eine kleine Wanderung ( ca. 3 km) wollen wir noch unternehmen. Vom Cafe aus geht es durch Kopfsteingassen vorbei an alten Steinhäusern mit Schieferdächern zu einer Art gepflasteter Fahrstraße. Die darf allerdings nur von Anwohnern - sprich den Klosterverwaltern - befahren werden. Sie führt uns bergab zum kleinen Kloster Agia Paraskevi. Santa Paraskevi ist eine christliche Märtyrerin aus vermutlich dem 2. Jhd. und gilt im orthodoxen Glauben als Schutzheilige der Augenkranken und Blinden.

Ein Schild belehrt uns über die Geschichte des Klosters und warum es hier an den Klippen hoch über der Vikos Schlucht erbaut wurde.





Wir haben Glück, dass es noch geöffnet ist. Früher haben hier Nonnen gelebt, heute gibt es noch eine kleine Werkstatt zur Ikonenmalerei und einen entsprechenden Souvenirshop. In der kleinen Kapelle darf wie üblich nicht fotografiert werden; Bild von einer kirchlichen Website Die restlichen Räume scheinen verlassen

 

Die meisten Besucher - so auch uns - interessiert vor allem die Terrasse am Rande. Denn die bietet tolle Ausblicke in die Vikos Schlucht und das Tal mit Fluss

 

- da sehen wir erstmals, wie eng die Schlucht ist -
sowie die Klippen, an denen das Kloster erbaut wurde

 

Den Aufstieg hinauf zurück ins Dorf ( 110 Höhenmeter) versüßen uns Blumenwiesen nebenher



Durch ein paar andere Gassen kommen wir zurück zum geparkten Roller. Wir sehen noch einige Restaurants / Tavernen, die reichlich Platz für mehr Gäste in der Saison bieten. Monodendri ist der Hauptstandort für Besucher der Region.








Kirche St. Athanasios

Was wir nicht gefunden haben, ist der Ausgangspunkt der Schlucht Durchwanderung hier.   :gruebel:

Auf gleichem Weg rollern wir zurück zum Campingplatz. Dabei laufen uns ein paar Schafe und Ziegen über den Weg, sowie eine weitere Schildkröte. 


Heutige Strecke:

Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #22 am: 05. Juli 2025, 16:18:03 »
Sehr schön, die alten Orte mit den lauschigen Tavernen.

Die Vikos-Schlucht ist schon ziemlich zugewachsen, deshalb wirkt sie nicht so tief.

Beeindruckend sind die Klöster, die auf den Felsen thronen :beifall:. Was war das damals für eine Schufterei.

Komisch, dass man in den Kirchen nicht fotografieren darf. Davon abgesehen, scheinen sie sehr einfach, mit viel Wandmalerei, gehalten zu sein. Musstest du da auch einen Rock an- bzw. überziehen?

Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Horst

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #23 am: 05. Juli 2025, 17:40:42 »
Nordgriechenland könnte ich mir auch mal als Reiseziel vorstellen also bin ich auch gerne dabei. :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Paula

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #24 am: 06. Juli 2025, 10:01:10 »
die Brücke von Konitsa erinnert mich an Mostar, war sie rutschig? In Mostar mußte man echt aufpassen beim rübergehen (da hatte es kurz vorher geregnet und das Teil war glatt und genauso steil)
Die Vikos Schlucht schaut toll aus, da würde ich gern mal wandern, das merke ich mir für die Zukunft. Wir sind ja zwar nicht mehr so fit wie in jungen Jahren aber das würde ich glaube ich schaffen, mit Stöcken gehe ich auch steilere Wege solange es insgesamt nicht mehr als 500 Höhenmeter sind, danach wird es mir auch zuviel. Und ich würde mich natürlich mit dem Taxi zurück fahren lassen  8)

gut dass du das Handy gerettet hast! Um solche Unfälle zu vermeiden hängt das bei mir an einer Kordel um den Hals, das hat sich bisher bestens bewährt, außerdem muss ich es dann nicht immer mühsam aus der Tasche kramen. Eine wasserdichte Hülle habe ich mir auch gekauft und die habe ich vorher zuhause in der Wanne ausprobiert (natürlich nicht mit dem Handy drin, ich habe Klopapier reigepackt, das war nach dem Bad noch staubtrocken, die Hülle war aber teuer)
Viele Grüße Paula

Silv

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #25 am: 06. Juli 2025, 11:32:23 »
Das ist schon eine lange Anreise...puuuhh  Mit einer Nils Holgersson sind wir tatsächlich mal nach Schweden gefahren  :)

Aber die Gegend ist wunderschön. Schlucht, Berge, Wasser - und auch die Tavernen sehen sehr gemütlich aus.

Wie teuer sind denn die Campingplätze in Griechenland?
Liebe Grüße
Silvia

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #26 am: 06. Juli 2025, 15:50:53 »
Komisch, dass man in den Kirchen nicht fotografieren darf. Davon abgesehen, scheinen sie sehr einfach, mit viel Wandmalerei, gehalten zu sein. Musstest du da auch einen Rock an- bzw. überziehen?

Nicht alle Kirchen haben Fotoverbot; in den Klöstern betrifft es meist die innerste Kapelle (was durchaus eine größere Kirche sein kann). Wandmalereien sind tatsächlich sehr häufig und beliebt, es gibt aber auch welche mit genug Gold  ;) Rock oder ähnliches war nur in Meteora wirklich verpflichtend. Dort werden auch Tücher zum Umbinden verliehen.

Horst, willkommen an Bord.

Die Brücke von Mostar war wahrscheinlich Vorbild für eine ganze Reihe ähnlicher Brücken auf dem Balkan. Einige der Belag Steine sind im Laufe der Jahre tatsächlich wie blank poliert, bei Regen stelle ich mir das rutschig vor. Auf jeden Fall war es sehr holprig, so dass ich Umknickqueen, da immer äußerst vorsichtig drüber gegangen bin.
Schade finde ich es schon, die Schlucht nicht mal von unten gesehen zu haben. Doch steil und steinig liegt mir nicht so und mit Stöcken habe ich es noch nie probiert.

Ja, die Anreise war bzw. ist lang, aber lieber Fähre als über Land. Wir haben einige Leute mit mehr Zeit getroffen, die über den Balkan angereist sind. Die schwärmten durchaus von interessanten  Landschaften unterwegs, haben für die Rückfahrt jedoch lieber eine Fähre nach gebucht.  ::)

Die Campingplätze haben inklusiv Strom und "Kurtaxen" mancherorts zwischen 25 und 34 Euro die Nacht gekostet.
Liebe Grüße
Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #27 am: 06. Juli 2025, 16:13:15 »

Wenn ich micht recht an den Physikunterricht erinnere, verteilt sich die Druckkraft bei Bögen nach unten auf die Pfeiler und zwar je mehr, je steiler. Sie tragen sich dann quasi selbst.  Nur so konnten Steinbrücken eine weite Spannbreite erreichen. Die Kuppeln in Kirchenbauen z.B. folgen dem gleichen Prinzip. Der Bau an sich mit exakt behauenen Steinen war sicher eher mühselig.

Danke, das klingt sehr logisch. In Physik war ich eine absolute Niete, aber deine Erklärung ist auch für mich verständlich.

LG Christina

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #28 am: 06. Juli 2025, 16:27:09 »
Das waren wieder sehr schöne Aus- und Einblicke in die Vikos Schlucht, schon sehr beeindruckend. Auch das Dorf und das Kloster sehen hübsch aus. Der Kuchen sieht lecker aus.

Von Mallorca kenne ich die extrem schnellen Fahrradfahrer auch, dort Rennräder, keine E-Bikes. Bei kurvigen Strassen wurde man als Autofahrer von den Radfahrern überholt, d.h. die sind deutlich schneller als 50 km/h gefahren, würde ich mich auch nie getrauen.
LG Christina

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #29 am: 07. Juli 2025, 01:08:29 »
29. Mai  Kipoi Brücken Tour
 
Eine weitere kalte Nacht, in der mehrmals die Heizung anspringt. Da sich die Sonne hinter einer Wolkenbank versteckt, frühstücken wir drinnen. Brot ist noch von gestern da und schmeckt auch aufgebacken.

Eigentlich hatte ich schon die Raftingtour hier eingeplant, doch Wasserstand und der mögliche Abschluss, das Wehr hinunter, haben uns abgeschreckt. Naja, heute jedenfalls ist es uns zu kalt dafür. Die Gegend bietet ja noch genug anzuschauen.

Nach Monsterabwasch und Durchfegen starten wir also zu unserer möglicherweise längsten Rollertour. Eigentlich sollte der Sprit noch reichen für die erste Tankstelle auf der Route (30 km). Als wir vom Camping hinauf zur Bergstraße gekurvt sind, meint Kersten jedoch, er wolle lieber gleich tanken. Um mein Hinterteil und die Schultern zu schonen, warte ich hier oben bei einer Kapelle (leider abgeschlossen). Da habe ich mal die Aussicht auf etwas andere Berge; auf denen weiter weg liegt sogar noch etwas Schnee.



Zum Glück muss Kersten nicht ganz bis Konitsa rollern, die sonst geschlossene Tankstelle hat heute mal geöffnet. Weiter geht’s auf bekannter Strecke. Kurz darauf in Aristi tröpfelt es tatsächlich mal für 5 Minuten.

Hier in der Zagori Bergregion gibt es 46 mehr oder weniger versteckt gelegene Dörfer. In ihrer Blütezeit Ende des 18. Jahrhunderts wurde es für den Transport von Ware und Menschen nötig, Brücken über die zahlreichen Flüsse zu bauen. Angeregt und bezahlt wurde der Bau meist von reichen Einwohnern oder einem Kloster. Nach ihnen wurde dann die Brücke in der Regel auch benannt. Heute findet man in Zagori 45 dieser alten Steinbrücken. Einige davon können wir relativ einfach in der Gegend um Kipoi besuchen.

Erster Stopp: Kapetan Arkoudas Brücke



Ein jüdischer Kaufmann geriet bei der Flussquerung hier in einem Sturm in Lebensgefahr. Nach seiner Rettung ließ er 1806 die Brücke als sichereren Überweg bauen. Viele Jahre später bekam sie den Namen des mazedonischen Helden, der an dieser Stelle 1906 von Türken ermordet wurde.



Grundbaustoff der Brücken war Schiefer, den es hier massig gibt. Bindemittel war eine Mischung aus gelöschtem Kalk, geriebenen Stein, Wasser und Lehm. Manchmal sollen noch Tierhaare und Eiweiße dazu gegeben worden sein. Gerüchteweise sind für den Brückenbau in der Gegend dreihunderttausend Eier zerschlagen worden.  ^-^

Nächster Halt: Noutsos / Kokkoris Brücke. Ersterer hat sie 1750 errichten lassen, der andere irgendwann saniert. Sie steht an wichtiger Stelle, ermöglichte sie doch allen Zagoridörfern eine sichere Flussquerung für den Weg ins Handelszentrum Ioannina.



kaum Wasser hier im Vikos



Das Loch rechts an der Brücke diente als Leitung zu einer Wassermühle, von der aber nichts übrig geblieben ist. Wir machen es einigen anderen nach und steigen hinunter ins Flussbett.


alte Brücke und heutige




   
Ab hier soll ein Wanderweg dem Tal des Vikos folgen bis zur Misios Brücke, die die Dörfer Vitsa und Kokokouli verbindet.  Sie wurde 1748 erbaut und ihre Lage markiert den Beginn der Vikos-Schlucht. Eigentlich eine kurze Wanderung (3,5 km ret), doch außer dem Flussbett sehen wir keinen Weg. Das Balancieren über die vielen Steine ist besonders mir jedoch zu mühselig. Es gäbe wohl noch den alten Weg von den jeweiligen Dörfern; allerdings länger, steiler und schlecht markiert.

Wir machen einen kleinen Abstecher und rollern hinauf nach Kapesovo und zum Beginn eines spektakulären Wanderwegs.


Kapesovo


Ränder der Mezari Schlucht


gegenüber liegende Felswand

Erkennt ihr die fast mit der Felswand verschmelzenden Steinmauern? Sie kennzeichen den sich die steilen Wände hinaufschlängenden Weg in das abgelegene Dorf Vradeto, die Skala Vradetou (Vradeto Treppe) Bis 1973 waren die Steintreppen der einzige Weg von Vradeto nach Kapesovo und den Rest der Welt.



Von unserem Standort aus geht es auf relativ leichten Weg hinunter auf 1100 m zu Steinbrücken über die Schlucht, danach geht es in Serpentinen und rund 1150 Treppenstufen hinauf zum höchst gelegenen Zagori Dorf. 2,9 km lang soll der Weg sein.  Uns haben natürlich nur die Kühe auf dem Weg von der Wanderung abgehaltenen :zwinker: Daher hier ein paar Eindrücke von anderen Leuten: Schlucht und BrückeVradeto Treppe 1 und Vradeto Treppe 2

Auf etwas anderer Strecke rollern wir zurück ins Vikos Tal, dort warten noch drei Brücken auf uns.  Nummer 1 Plakidas:



Vom Parkplatz aus müssen wir etwa 500 m hinunter zur drei bogigen Brücke laufen







So wellenartig auf und ab läuft es sich etwas komisch auf der Brücke



Weiter geht es zur Mylos Brücke






Da ist wenigstens mal Wasser drunter  ^-^

So bei der Durchfahrt scheint es in Kipoi kaum Restaurationen zu geben. Kersten macht das Kipi Mountain Resort Cafe ausfindig. Dafür müssen wir auf einem Bohlenweg den Hang hinauf. Zum Glück war der Gatte damit nicht auf dem Holzweg; wir bekommen leckeren Cappucchino und selbst gebackene Kekse. Außerdem haben wir hier das tolle Herbstbild von Konitsa gesehen.

Gestärkt nehmen wir den Weg zur Lazaridis Brücke unter die Füße.





Dort treffen wir auf zwei Wanderer, die offenbar mit einem Führer unterwegs sind. Anscheinend haben sie all die Brücken hier am Ort in einer Runde erwandert. Wir schauen uns die Lazaridis noch vom Flussbett aus an.



Auch hier nur ein Rinnsal von Wasser am Rand. Diese Brückentour war an sich interessant, etwas mehr Fluss unter ihnen wäre schöner gewesen. Ich habe nicht herausgefunden, ob die hier oben so schnell ausgetrocknet sind seit Winter oder schon länger trocken liegen.

Wir kommen im Trocknen zurück zum Campingplatz, dann regnet es leider den ganzen Abend.


Heutige Strecke:

Liebe Grüße
Susan