Autor Thema: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025  (Gelesen 1150 mal)

Susan

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Re: Vom Pindos über Pelion zur Perle im Ionischen Meer - Hellas 2025
« Antwort #45 am: 11. Juli 2025, 21:07:29 »
2. Juni  Durch die Berge nach Meteora

Bevor wir weiter fahren, wird der Grauwassertank geleert. Das ist hier schön einfach. Außerdem wollen wir noch ein paar Sachen einkaufen, die es bei Lidl nicht gab. In der Nähe vom Camping ist ein Einkaufszentrum, u.a. mit "The Mart". Schild und Schrift erinnert an Walmart, daher hoffen wir auf eine größere Auswahl. Tja, der Laden ist ein Großmarkt wie Metro.  Kersten findet und kauft Röstitaler (1,5 kg), doch die Schweinehälften sind eindeutig zu groß für unseren Kühlschrank  ;) Außerdem kommt noch eine Flasche Ouzo mit. Eigentlich ein Fauxpax, denn hier in der Gegend wird eher Tsipouro getrunken (ähnlicher Schnaps, aber ohne Anis). Dass er keine Mitgliedskarte hat, ist kein Problem: die Kassiererin nutzt ihre.

Da wir weiter im Gebirge unterwegs sind, fahren wir die Autobahn so weit es geht. Stellenweise kostet die Maut, verständlich bei den vielen Tunneln. Leider werden Wohnmobile in der höchsten Klasse eingestuft. Für die rund 54 km bezahlen wir 8,75 Euro.

Interessant wird es dann auf der N6 / E92 Richtung Osten. Fahren ist zum Teil eine Herausforderung, denn hier donnern auch LKWs lang und oft schneiden sie die Kurven. Die Beifahrerin hat dafür herrliche Aussichten in die Berge,





viel Wald und auf üppig blühenden Ginster.





ab und an ein Dorf am Hang



Noch mehr Ginster - das hat mich halt total begeistert  ;D







Ich weiß nicht, ob die Berge hier alle noch zum Pindos zählen. Auf jeden Fall liegen einige Gipfel über 2000 m.



Die ein oder andere Kapelle erspähe ich außerdem, Vorboten unseres Ziels.



 

Wir kommen schließlich in ein Flusstal; ziemlich breites Bett, doch auch recht trocken. Nun ist es nicht mehr weit zum Ziel, dem Campingplatz Vrachos Kastraki. Den kennen wir aus 2006, mittlerweile scheint er sich etwas vergrößert zu haben. Vorsichtshalber hatte ich zuhause reservieren wollen; die lapidare Antwort: "You can come"  ::) Entsprechend ist kein besonderer Stellplatz für uns vorgesehen. Es ist zwar nicht voll, doch die Auswahl nicht besonders. Keine markierten Begrenzungen, also haben sich einige ziemlich breit gemacht. Das können wir auch  >:D



Auf Wunsch eines einzelnen Herrn kein Schatten (Satellitenschüssel, Nationsleague)  ::)


die Aussicht

Kaffeepause, dann düsen wir mit dem Roller zum Lidl in Kalambaka; Wein, Fleisch, Salat und Brötchen kaufen. Weil es hier schön warm ist, so 27°C, gehen wir danach zum Pool. Die Aussicht dort bietet einen Vorgeschmack auf die nächsten Tage.



Abends gibt es Jägertopf mit Rösti und Salat. Später sind die Felsen gegenüber vom Camping nett beleuchtet.




Liebe Grüße
Susan

Susan

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3. bis 5. Juni   Die "schwebenden" Klöster

Wir nehmen uns drei Tage Zeit, die Gegend zu erkunden.

Warum grad hier im Tal des Flusses Pinios diese Landschaft mit Sandsteinfelsklippen und Schluchten entstanden ist, soll eine Animation im Digital Projection Centre sehr gut zeigen. Das haben wir aber wegen des guten Wetters nicht angeschaut.   :floet:  Vermutung: Binnenmeer und Erosion.

In den Felsen gibt es auch einige Höhlen, in denen schon im 11. Jhd Einsiedler hausten. Sie schlossen sich nach Jahren zu einem ersten Kloster zusammen. Als im 14. Jhd. die bis heute bestehende Mönchsgemeinschaft Athos von islamischen Besetzern bedroht wurde, flohen etliche Mönche. Einer davon namens Athanasios kam mit einer Gruppe in diese Gegend, war fasziniert von den uneinnehmbar scheinenden Felsen und gründete 1344 das Kloster Metamorphosis. Von ihm soll auch der Begriff Meteora stammen; aus dem altgriechischem für "dem Himmel entgegen schwebend". Bei entsprechenden dunstigen Wetter wirken die Klöster tatsächlich schwebend.

Weitere Klostergründungen folgten, letztlich waren es im 16. Jhd. 24. Heutzutage sind noch sechs bewohnt und können besucht werden ( Eintritt jeweils 5 Euro pP). Das erfordert eine gewisse Fitness bzw. ist ein "Treppen" Training. Grob hatte ich zwei Klöster pro Tag geplant mit Rücksicht auf Öffnungszeiten und gleichmäßiger Verteilung der zu bewältigenden Stufen.  8)
An Religion(en) interessiert mich eher deren Geschichte als sie auszuüben. Beeindruckend und anerkennenswert finde ich aber zu welchen künstlerischen und handwerklichen Meisterleistungen sie inspiriert haben. Daher besuchen wir Kirchen, Klöster, Tempel, Moscheen und so weiter sehr gern.

Hier mal ein Übersichtsplan. Die Namen sind vielleicht schwer zu erkennen, daher habe ich besuchte Orte mit Pfeilen markiert.



Es ist die Tage meist sonnig und die Temperaturen steigen von 27°C auf 31°C.  Nicht das angenehmste Wetter für die "Klosterkluft": bedeckte Schultern, mindestens knielanger Rock die Damen und lange Hose die Herren. Eigentlich fand ich den Rock sogar angenehmer als Hosen; schön luftig. Mein Outfit in Kombi mit Wanderschuhen (Umknicken vorbeugend) ist nicht gerade Insta tauglich.  ^-^



Sonst noch: es soll auch verschieden schwierige Wanderwege zu oder zwischen den Klöstern geben. Irgendwie konnten wir die vor Ort aber nicht wirklich entdecken.  :gruebel: Die Felsen von Meteora zählen zudem zu den beliebtesten Kletterzielen in Griechenland.

Unsere Rollertouren führen nachmittags im La Piazza di Cafe am Dimoulaplatz in Kalambaka vorbei. Dort gönnen wir uns nach all den Anstrengungen Eis bzw. Kuchen und Nescafe Frappe.






Straße in Kalambaka

Obwohl die Stadt beim Durchrollern nette Eckchen zeigte, haben wir es versäumt, sie und ihre Kirchen näher anzuschauen. Gleiches gilt für die Theopetra-Höhle mit ihren steinzeitlichen Funden und einer 23 tausend Jahre alten Mauer.

Eine Abkühlung im Pool musste natürlich auch jeden Tag sein.  8)

Witzig:
Nach uns kam eine ganze Gruppe italienischer Wohnmobile. Deren Besatzung hatte am letzten Abend wohl ein feuchtfröhliches Treffen. Jedenfalls kamen sie Nessun dorma singend zurück. Absolut opernreif, da musste ich einfach Beifall klatschen "Vincerò!"   ;D Zugabe: La donna è mobile

Falls ihr ersteres nicht kennt, hier




Fortsetzung folgt ...
Liebe Grüße
Susan

Ilona

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Hast du ein Tempo drauf :girly:, liebe Susan.

Deshalb erst zur Weiterreise in Richtung Meteora:

Die Ginsterhecken sind echt klasse :beifall: und der Campingplatz samt Pool und der Aussicht sowieso.

Zahlt man die Maut direkt an den Häuschen oder muss man sich vorher registrieren?
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Ilona

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Witzig:
Nach uns kam eine ganze Gruppe italienischer Wohnmobile. Deren Besatzung hatte am letzten Abend wohl ein feuchtfröhliches Treffen. Jedenfalls kamen sie Nessun dorma singend zurück. Absolut opernreif, da musste ich einfach Beifall klatschen "Vincerò!"   ;D Zugabe: La donna è mobile

Nessun Dorma bedeutet übersetzt keiner schläft. Wer da schon schlief, war schnell wach :totlach:. Oper ist so überhaupt nicht mein Ding, aber das Lied gefällt sogar mir.

Doch nun zu meinem Sehnsuchtsziel, den Meteora Klöstern :herz: : Hast du eine Liste bzw. einen Vorschlag, in welcher Reihenfolge und an welchen Tagen man die besuchen kann?

Dein Outfit war jetzt nicht der letzte Schrei :totlach:, obwohl ...  zumindest praktisch :thumb: .

Treppenlaufen ist gesund :girly:.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Susan

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Hast du ein Tempo drauf :girly:, liebe Susan.

Die kommende Woche habe ich etliche Termine, da wollte ich sozusagen vorarbeiten  ;)

Die Maut bezahlt man an Häuschen oder Automaten. Achtgeben, nicht jede Mautstelle nimmt Karten. Es gibt zwar auch elektronische Maut, die aber nicht wie z.B. in Österreich mit  Kennzeichen funktioniert, sondern einen Transponder benötigt.

Zwar hatte ich früher mal mit einer Freundin zusammen ein Opernabo, doch diese Arie meinte ich eher aus einer Werbung zu kennen. Nachgeschlagen: war tatsächlich mal in einer Werbung der Telekom.   ^-^

Die meisten Infos zu den Klöstern habe ich von der Website Info Tourist Meteora. Da stehen auch die Öffnungszeiten aktuell drin. Danach richtet sich schon viel in der Reihenfolge. St. Stefanos und Holy Trinity liegen an der gleichen Zufahrtsstraße (Sackgasse). Sinnvoll ist es mit dem Auto auch Vaarlem und das Great Meteora zusammen zu besuchen, von dem großen Parkplatz bei ersteren kommt man auch zu Fuß zum anderen. Angeblich gibt es auch eine Wanderung zwischen den beiden, doch irgenwie haben wir nicht sehen können, wo die verlaufen soll  :weissnicht:

Rein subjektive Reihenfolge gemäß sehenswertes dort: St. Nikolaos - Roussanou - St. Trinity - Varlaam und Great Meteoro. St. Stefanos kann ich nicht einordnen, weil wir dort nicht waren. 
Liebe Grüße
Susan