3. Tag – Mittwoch, 21.05.Heute soll es ab dem späteren Morgen/Vormittag regnen, da bleibt eigentlich nur eine Stadtbesichtigung als mögliches Programm, daher geht es gegen 8 Uhr nach Caen.
40 min später fahren wir in eine Tiefgarage im Zentrum ein. Hier könnten wir unseren Autobahn Badge nutzen und ohne ein Ticket zu ziehen und ohne hinterher am Automaten zu zahlen, rein- und rausfahren, als ich mir das gestern Abend im Internet angeschaut habe, wurde mir aber nicht ganz klar, wie man dann an den Code kommt, den man braucht, um zu Fuß zurück ins Parkhaus zu kommen, daher packen wir den Badge weg und fahren „normal“ mit Ticket ins Parkhaus.
Das Parkhaus liegt direkt unter einer der Hauptsehenswürdigkeiten von Caen, dem Château Ducal. Entgegen dem Namen handelt es sich nicht um ein Schloss, sondern um eine weitläufige Burganlage auf einem Hügelplateau oberhalb des Stadtzentrums.
Über eine (ehemalige) Zugbrücke geht es aufs Gelände.
Wir umrunden es soweit möglich auf der Burgmauer, von der man sowohl über die gesamte Anlage als auch über Teile der Stadt blicken kann. Auf dem Burggelände befinden sich mehrere Gebäude, darunter zwei Museen und eine Touristen Info mit Toiletten. Die gesamte Anlage wird gerade verschönert und ausgebaut, zum Glück sind aber nicht allzu viele Baustellen zu sehen.
In die Museen wollen wir nicht, wir nutzen nur noch die Toiletten und verlassen dann das Gelände durch das „unserem“ Eingang gegenüberliegende Tor und gehen runter in die Stadt.
Dort treffen wir als erstes auf die malerische Ruine der Kirche St. Gilles (die Kirche stammt aus dem 15. Jh., wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jh. teilweise abgerissen, um Platz für eine Straßenerweiterung zu haben, der Gottesdienst wurde in eine andere Kirche verlegt und die Bombardierungen der Alliierten im Zweiten Weltkrieg sorgten für weitere Zerstörungen am und im Gebäude)
und nicht weit davon auf die Abbaye aux Dames. Die Klosteranlage für Nonnen wurde ab 1060 gebaut, Initatorin war Matilde von Flandern, die Gattin von Wilhelm dem Eroberer, der an anderer Stelle der Stadt ein Männerkloster errichtete. Die Klosterkirche Saint-Trinité wird noch als solche genutzt, im Kloster selbst befinden sich heute Räume der normannischen Regionalverwaltung und einige Ausstellungen, nach einer Sicherheitskontrolle kann man sich das kostenlos anschauen, genauso wie den als Parkanlage gestalteten Innenhof.
Als wir das ehemalige Kloster verlassen, beginnt es zu regnen. Wir spazieren zum Freizeithafen (Caen liegt nicht am Meer, ist aber mittels eines Kanals mit diesem verbunden) und setzen uns dort in ein Café, um dem Regen zu entkommen.
Von dort schlendern wir durch die eigentlich sehr nette Innenstadt mit Fußgängerzone, wegen des starken Regens können wir diese aber leider nicht so wirklich würdigen und bummeln immer mal wieder durch die großen Kaufhäuser, auch wenn wir nichts brauchen und auch nichts kaufen, aber wenigstens sind wir so immer mal wieder im Trockenen.
Schließlich erreichen wir die bereits erwähnte Abbaye aus Hommes, die ursprünglich aus der Kirche Saint-Étienne (1077 geweiht) und einigen heute nicht mehr existenten Klosterräumlichkeiten für Mönche bestand, heute ist das Rathaus der Stadt in dem im 18. Jh. anstelle der ursprünglichen Bauten errichteten Kloster untergebracht, dazu eine Ausstellung über den Zweiten Weltkrieg. Der Eintritt für Kirche und Kloster kostet EUR 3,00 p.P.
In der Kirche befindet sich das Grab von Wilhelm dem Eroberer.
Nun ist es zwölf Uhr und wir machen uns auf die Suche nach einem Restaurant fürs Mittagessen.
Mit der „La Galettoire“ landen wir einen Glückstreffer. Hier gibt es in einem alten Gemäuer, ganz modern eingerichtet, ebenfalls modern interpretierte Galettes und Crêpes und wie gestern bekommen wir gegen viertel nach zwölf problemlos ohne Reservierung einen Platz, in der nächsten halben Stunde kommen dann immer mehr Gäste bis das gesamte Restaurant besetzt ist. Wir essen jeweils eine Galette und zum Nachtisch einen Crêpe, dazu eine große Flasche stilles Wasser und einen Café Crème (EUR 52,40), super lecker, da vergisst man für einige Zeit sogar das Regenwetter.
Eine gute Stunde später müssen wir dann leider wieder hinaus ins Nass. Wir beenden unseren Stadtrundgang mit einem Bummel durch die enge Rue Froide und einem Blick in die Kirche St. Pierre.
Hier streikt dann das Display meiner eigentlich wasserfesten Kamera - Zeit den Stadtspaziergang zu beenden. In einer Buchhandlung/Schreibwarengeschäft decken wir uns noch mit Postkarten und Souvenirs ein, dann geht es zurück ins Parkhaus. Für knapp 6 Stunden zahlen wir EUR 11,00.
Auf der Fahrt zurück in Richtung Unterkunft machen wir noch einen kleinen Umweg in das als sehr malerisch (aber daher auch sehr touristisch) bekannte Dorf Beuvron-en-Auge. Das besteht nur aus einem Straßenzug und ist daher für einen Regentag ideal, bevor man richtig nass ist, geht es schon wieder zurück ins trockene Auto

(Parken auf dem riesigem Parkplatz am Ortsrand kostenlos).
In Dives-sur-Mer stoppen wir noch am Supermarkt und sind dann gegen 17 Uhr in unserem Apartment. Leider hört der Regen erst gegen 21 Uhr auf, daher gibt es heute keinen Abendspaziergang.
Wetter: Regen von 9.30 Uhr bis 21 Uhr, ca. 12°C