Sonntag 28.9.2025nach eher schlechtem Schlaf sind wir früh wach geworden. Mir war die Matratze viel zu hart und Josef hat das Gebrumme der automatischen Lüftung gestört (die ich mit meinen Siliconohrenstopfen nicht hörte). Aus dem Kinderzimmer habe ich mir die Decken als Matratzentopper unter das Leintuch gelegt und Josef hat an der Lüftung zum Glück den Ausschalter gefunden, nachts haben wir sie dann immer ausgeschaltet und dafür die Tür offen gelassen sonst wäre man vermutlich erstickt. Die Fenster hatten leider keine Kippfunktion. So haben wir die nächsten Tage besser geschlafen.
Nach dem Frühstück beim Packen der Rucksäcke hat Josef festgestellt dass er das Garmin zuhause vergessen hat, dann muss das Handy als Ersatz herhalten, die Route für die geplante Wanderung konnte man da zum Glück auch laden. Für heute stand die Wanderung von Torbole Richtung Tempesta (Gardasee Know-How-Reisefuehrer Seite 305) auf dem Plan. Sie ist insgesamt 9 km lang und war mit einer Gehzeit von 2,5 Stunden angegeben (was erfahrungsgemäß heißt dass wir bestimmt 4 Stunden brauchen werden, so war es dann auch...).
Im Reiseführer war der Panorama Parkplatz in Torbole als Startpunkt angegeben, den haben wir also angesteuert. Ohne Navi hätten wir den wahrscheinlich nicht gefunden, denn als es hieß jetzt rechts abbiegen in die Piazza Goethe sah das für uns wie ein Fußgängerweg aus, wenn nicht ein anderes Auto da abgebogen wäre hätte ich dem Navi auch nicht geglaubt. Die Strasse führte durch eine enge Altstadt steil aufwärts und dann war plötzlich Stillstand. Nach zwei Minuten ging es ein paar Meter weiter und nach der nächste Kurve sah man dann die Ampel, denn der Weg wird dann einspurig (und zwar so eng dass sogar ein Fußgänger kaum noch an den Autos vorbei gehen kann). Danach konnte man auf einer normal breiten Strasse weiterfahren zu einem Olivenhain der zu einem Parkplatz umfunktioniert worden war. Hier parkten dann die Autos kreuz und quer unter den Bäumen. Wir haben uns einen Platz gesucht an dem wir nicht so einfach zugeparkt werden können und Josef hat sich zum Eingang begeben um den Parkautomaten zu füttern. Nach einiger Wartezeit (ich wollte ihn schon suchen gehen) kam er dann zurück, er hat vergeblich versucht dem Automaten zu entlocken wie man die Parkdauer einstellen kann, statt dessen habe ich dann mit EasyPark auf meinen Handy ein Ticket gebucht (das brauche ich in München öfter). In den nächsten Tagen haben wir festgestellt dass sämtliche Parkplätze auch mit EasyPark bezahlt werden konnten (manchmal gab es zwar noch Automaten aber sie funktionierten teils nicht), das Schöne dabei ist dass man die Parkdauer nachträglich ändern kann (sowohl verkürzen als auch verlängern) ohne dass man zum Auto gehen muss und der Preis wird dann automatisch auch angepasst, sehr komfortabel! Ich habe dann gar nicht mehr versucht per Parkautomat zu bezahlen.
Der Weg ging vom Parkplatz aus gleich steil bergauf, erst über Treppen, dann wieder eine Strasse lang an einem 5 Sterne Hotel vorbei, dann in den Wald und immer weiter bergauf. Dort ist dann noch ein Parkplatz der im Reiseführer nicht erwähnt war und brechend voll zugeparkt war. Kurz danach haben wir den Grund dafür gesehen: Da ist eine BMX Rennstrecke und heute war ein Wettbewerb, die Teilnehmer waren gerade in der Rennvorbereitung und es waren Verpflegungszelte und Bierbänke aufgstellt, dazu Musik in Discolautstärke die uns die nächsten Minuten auf dem Wanderweg "begleitete". Ab da ist dann der Wanderweg "Sentiero panoramico Busatte Tempesta" ausgeschildert. Und mir ist plötzlich aufgefallen dass Josef gar keine Wanderschuhe anhat, mit dem Stress an dem Parkautomaten hatte er den Schuhwechsel vergessen. Und die etlichen Höhenmeter die wir schon gegangen waren wollte er nicht zurück gehen. Zum Glück war das kein Problem, denn der weitere Weg war bestens ausgebaut, normale Strassenschuhe reichen auch.
Schon bald hat man einen wundervollen Blick auf den Gardasee:

der Berg der sich in der Bildmitte neben Torbole erhebt ist der Monte Brione, auf den hatten wir auch eine Wanderung geplant.
Der Weg ist dann meistens ziemlich eben, nur an drei Stellen gibt es diese Treppenkonstruktionen

die erste Treppe hat 116 Stufen, die zweite 238 und die letzte nur 33. Alle in dieser Richtung bergab. Zum Glück sehr stabil gebaut...
Unterwegs gab es auch immer wieder Tafeln zu Natur und Geologie des Sees

immer wieder schöne Blicke


und dann wieder durch den Wald

eine sehr schöne Wanderung auf der auch viele Leute unterwegs waren (überwiegend Italiener und etliche Deutsche)

dann wieder Treppen

und Seeblick

einfach herrlich


der Wanderweg mündet dann in einen Fahrweg und endet dort, man könnte diese Strasse runtergehen nach Tempesta und von dort mit dem Bus nach Torbole zurückfahren, wir sind aber lieber den gleichen Weg zurück gegangen (Tempesta besteht nur aus ein paar Häusern und einer Bushaltestelle)

und so hatten wir weiterhin herrliche Ausblicke

allerdings mußten wir nun alle Stufen rauf gehen, das war dann schon anstrengend!

zurück an der BMX Strecke war das Rennen im vollen Gange, wir haben eine Weile zugeschaut

hinten sieht man den Startblock

das war schon spannend!
Wir haben überlegt uns an den Ständen einen Kaffee zu kaufen, aber es war so laut dass wir es doch gelassen haben.

Vom Parkplatz aus gab es einen Fußweg runter nach Torbole, da wäre man aber weit draußen am Ortseingang rausgekommen, wir sind dann lieber die gleiche Strasse die wir gefahren sind zu Fuß nach Torbole runtergegangen. Die Ampel war jetzt ausgeschaltet, statt dessen haben 2 Polizisten den Verkehr geregelt, ausgesatttet mit Walkie Talkies haben sie sich wohl abgesprochen in welcher Richtung mehr Autos warten, es war noch mehr Verkehr als morgens, wie muss das nur in der Hochsaison sein...
zurück am Geotheplatz haben wir die Gedenktafel fotografiert

Goethe war während seiner Italienreise auch am Gardasee, in Malcesine gibt es in der Burg ein kleines Goethemuseum, dort waren wir in den nächsten Tagen und haben viele interessante Details dazu gelernt. Ich muss gestehen dass ich Goethes italienische Reise nie gelesen habe, kommt auf meine todo-Liste für die Rente


die Altstadt ist winzig und so eng dass man nicht sinnvoll fotografieren kann. Wir sind dann an den Strand gegangen, das ist der modernere Teil von Torbole


was für ein herrliches Panorama am Badestrand! Es waren schon so etwa 25 Grad aber etwas windig, zum Baden zu kalt, aber im Sommer muss das toll sein

eine eher moderne Kirche in Strandnähe

und daneben ein sehr schöner Platz

und hier haben wir uns dann niedergelassen für zwei große Cappuccino (die hier Cappuccione heißen) und zwei leckere Cheesecakes, zusammen 23 €
da saß man ganz herrlich in der Sonne und schließlich kam ein älterer Mann und hat am Platz auf seiner akustischen Gitarre gespielt, einfach wunderbar mit Blick auf den See (das sieht man auf diesem Foto nicht)

für den anstrengeden Rückweg zum Parkplatz haben wir uns ein Eis gekauft, da eine Kugel 2,5 € kostet, zwei Kugeln aber 3,5€ haben wir natürlich beide zwei Kugeln genommen

vom Goetheplatz aus ging eine steile Treppe den Berg hoch die zu einer Kirche führte und dann unbeschildert weiter zum Parkplatz, viel kürzer als der Weg über die Strasse. Von oben hat man das gar nicht gesehen.
Auf dem Heimweg haben wir in Malcesine noch mal am Supermarkt gehalten, in unserer Küche fehlten Spüli und Spülschwamm, eine Spülmaschine gab es nicht, das war das einzige was wir in der Wohnung wirklich vermißt haben. Anschließend konnten wir noch schön auf unserer Terrasse sitzen.
Zum Abendessen waren wir wie gestern im Hotelrestaurant, ich hatte eine interessante Vorspeise: Polenta mit Makrele, sehr lecker, Josef war mit seinem Salat aber gar nicht zufrieden, da werden wir uns morgen doch noch was anderes suchen
die heutige Route