Montag 29.9.2025für heute hatten wir uns den Monte Baldo vorgenommen auf den von Malcesine aus eine Seilbahn hochfährt. Die Karten kann man online kaufen, dann sind sie 2 € billiger als vor Ort, pro Person kostet die Berg- und Talfahrt 25 €.
Josef wollte unbedingt einmal im Urlaub von unserer hoch am Berg gelegenen Wohnung an den See runter und wieder rauf gehen. Dafür hat sich der heutige Tag angeboten, die Talstation der Seilbahn ist unweit der Ortsmitte und die Wanderung oben am Berg ist nur eine kürzerer Rundweg, da ist auch der Heimweg vom Ort aus zur Wohnung gut zu schaffen.
Man geht natürlich nicht die Strasse runter sondern (die meiste Zeit) über einen Wanderweg:
um viertel nach 9 sind wir losgegangen, diesmal beide in Wanderschuhen, ich aber ohne Kamera wie ich unterwegs bemerkt habe. Irgendwie waren wir beide in diesem Urlaub ziemlich verpeilt, wir sind außer (Urlaubs-) Übung

die Fotos sind heute alle vom Handy
Der Weg geht zunächst die Strasse lang, nicht weit von unserer Wohnung weg hat Josef diesen Fotospot entdeckt wo er in den nächsten Tagen mal den Sonnenaufgang fotografieren wollte.

aus einem der Gärten sprang uns eine Katze vor die Füße, sie hat uns bestimmt 2 km lang begleitet


Der Weg ging dann durch Wiesen und schließlich durch Olivenhaine, zunächst ein einfacher schmaler Wanderweg, der dann aber in einen "Eselsweg" überging. Über diese mule tracks wurden früher sämtliche Lasten auf einfachen Holzschlitten transportiert, bergauf von Eseln gezogen. Die Wege sind mit einer Art großer Kieselsteine gepflastert, die extrem rutschig sind (klar denn der Schlitten muss ja drüber gleiten). Zu den Muletracks haben wir in den nächsten Tagen noch mehr Infos gesehen, dann zeige ich euch Fotos von den Schlitten.

Gott sei Dank war es absolut trocken denn dieser Untergrund ist wirklich extrem rutschig, was war ich froh über meine Wanderstöcke! Außerdem wurde der Weg dann richtig steil, ich glaube das sieht man auf dem Foto gut. Ich frage mich wirklich wie jemand einen schwer beladenen Schlitten auf so einer Serpentinenstrecke (ohne Leitplanken) nach unten gefahren (gerutscht?) ist...
Hier haben wir den Panorama Lake Viewpoint erreicht, okay - dafür lohnt sich die Anstrengung

zum Glück war der Weg nicht überall so steil

solche Marterl sieht man unterwegs immer wieder

die Wanderwege waren immer sehr gut beschildert

und das letzte Stück ging dann wieder über eine geteerte Strasse, aber auch wieder extrem steil. Mit Knieproblemen braucht man am Gardesee keinen Urlaub zu machen (außer man bleibt immer unten am See zum baden). Dafür hat man eine tollen Blick nach unten auf die Burg und die Altstadt von Malcesine

das ist eine typische Altstadtstrasse am Gardasee, eigentlich einspurig, wird aber in beide Richtungen befahren. Da muss man einfach hoffen, dass einem kein Auto antgegenkommt...

An der Seilbahnstation haben wir dann diese Tafel gefunden, einen Teil des Weges sind wir gegangen, das ist sicher insgesamt eine schöne Wanderung

um kurz nach 10 sind wir an der Seilbahn angekommen. Da wir schon Tickets hatten konnten wir an der Kassenschlange vorbei gehen, mußten dann aber doch 15 Minuten warten bis wir in die Kabine einsteigen konnten. Die Seilbahn verfügt über 2 Kabinen eine fährt rauf, die andere runter. 60 Leute passen in die Kabine die von einem Fahrer begleitet wird. Unterwegs dreht sich die runde Kabine einmal um ihre Achse so dass jeder mal einen guten Blick nach unten hat:

an der Mittelstation muss man in eine andere Kabine umsteigen. Oben angekommen war es etwas kühler aber schönstes Wetter.
etwas oberhalb der Bergstation ist eine Lamagehege, es werden Lamawanderungen angeboten und man kann Wollprodukte kaufen. Der brave Hund saß am Ende unserer Wanderung immer noch geduldig auf seinem Wachposten


Dort beginnt dann der einfache Wanderweg

bald kommt der See in den Blick

und hier ist auch der Startplatz für die Gleitschirmflieger. Wir haben einigen beim Starten zugesehen


ist der Blick nicht einfach herrlich?

etwas weiter hinten

das ist der Blick am Ende des Weges, da steht man direkt am Abhang

der Blick ist ähnlich dem gestern, aber wir sind natürlich viel weiter oben. Vor hier aus sind die meisten Besucher wieder auf dem gleichen Weg zurück gegangen, wir sind über einen schmalen (und leider wieder sehr steilen) Wiesenpfad abgestiegen. Das hätte ich ohne die Stöcke wieder nicht geschafft.

Man trifft dann auf einen breiten Fahrweg, der mit moderater Steigung zur Seilbahn zurückführt.

Da hat man dann zwar keinen Seeblick mehr, aber die Landschaft ist total idyllisch, hat uns an Südtiroler Almen erinnert. Kurz vor dem Ende trifft man dann sogar auf eine Alm mit angeschlossener Käserei. Hier konnte man Brotzeit machen, Kaffee und Kuchen gab es aber nicht also haben wir uns nur ein Stück Käse gekauft und sind zum Bergrestaurant neben der Seilbahn gegangen.

Dort lag die Terrasse aber im Schatten, es waren Wolken aufgezogen und drinnen war ein "Oktoberfest" zugange mit Musikbeschallung, sah wenig verlockend aus

jeder Bayer läuft weg wenn er diese Kombination aus Weißwurst und Sauerkraut sieht


wir wollten doch gern in der Sonne sitzen und sind dann lieber wieder zum See runtergefahren. Die Seilbahn hat immer noch proppenvolle Kabinen hochgefahren, runter war kein Problem, da haben wir gleich in der nächsten Kabine Platz bekommen. Beim Runterfahren war dann schon der ganze Gipfel in Wolken, gut dass wir so früh oben waren. Wir sind zielstrebig zum See gegangen und haben da eine sehr schöne Terrasse gefunden, sie gehört zum Castello Lake Front Hotel. Es war gegen 13 Uhr, trotzdem kaum ein Tisch besetzt, wir haben direkt in der ersten Reihe einen Platz bekommen.
Die Speisekarte sah so verlockend aus, dass wir beide was von den Vorspeisen bestellt haben, mein Risotto mit Radicchio und Salsiccia war einfach traumhaft, das Lokal ein Volltreffer.

hier könnte man es aushalten...hab mal bei booking.com geschaut: die Zimmer kosten 350€ aufwärts, das ist es mir dann doch nicht wert.
Zum Cappuccino wurde ein halbes Hörnchen serviert, wirklich alles vom feinsten hier. Die Rechnung belief sich auf 49 €, angemessen bei der Qualität.

danach waren wir noch auf der Strandpromenade, ein paar wenige Leute waren sogar im Wasser, es war heute sommerlich warm. Hier das besagte Hotel:

Blick nach rechts:

links vom Hotel liegt gleich die Burg, da ist der Weg zu Ende.

Wir haben uns dann auf den Heimweg gemacht. Zunächst die gleiche Strasse von der Seilbahn aus, dann aber nicht auf den Mule Track sondern weiter auf der Strasse, sehr steil bergan. Ich hatte das Gefühl wir gehen in der Falllinie senkrecht den Berg rauf. Wirklich sehr anstrengend.

wann immer es was zu sehen gab haben wir kurz Pause gemacht




Die Route hatte Josef rausgesucht, ich kann sie im Nachhinein nicht komplett auf Google Maps finden. Wir sind irgendwann in ein kurzes Stück Muletrack eingebogen (ich nehme an das ist auf Google Maps nicht als Strasse aufgezeichnet)

der Weg führte dann wieder auf eine Strasse, die schließlich direkt neben dem Hotel raus kam wo wir abends immer beim Essen waren.

Im Garten sah man die Gäste auf den Liegestühlen um den Pool liegen. Das hätte ich heute auch gemacht wenn unser Pool denn verfügbar gewesen wäre

Kaffee und Kuchen auf unserer Terrasse war aber auch schön

dann gabs halt eine Dusche statt Pool
Für das Abendessen hatte Josef die Trattoria Campiano rausgesucht, das war das nächstgelegene Restaurant von unserer Wohnung aus (abgesehen vom Hotelrestaurant). Wir fahren ja nicht gern mit dem Auto zum Essen - schon gar nicht über diese Strassen.
Laut Google Maps läuft man eine Viertelstunde. Weil wir uns nicht sicher waren ob wir den Weg im Dunkeln finden würden sind wir rechtzeitig losgegangen und haben genau die Zeit vom Sonnenuntergang erwischt

der Weg war dann aber einfach zu gehen, es gab überall Beleuchtung.

Das Restaurant hat eine Panoramaterrasse von der aus wir den Sonnenuntergang weiter betrachten konnten.

Es war nur wenig los, außer ein paar anderen deutschen Touristen war niemand hier. Es gab nur eine kleine Karte und das Essen war wirklich vorzüglich, ich hatte Kaninchen


Neben dem Restaurant ist eine Bar, im Internet gab es Fotos vom Weinkeller, den haben wir uns zeigen lassen:

Ich weiß nicht wie man so etwas baut, vielleicht war das früher mal ein Brunnen? Jedenfalls geht die Treppe runter wie in einen Brunnenschacht, das ganze mit einer Klimaanlage auf 18 Grad gehalten, eine Art überdimensionierter Weinkühlschrank.
links das Restaurant und rechts die Bar

nachts ist es hier wirklich sehr dunkel, Josef hatte eine Stirnlampe dabei und ich eine Taschenlampe, der Weg war aber ausreichend beleuchtet, wir haben den Heimweg problemlos gefunden.