Tag 2 – Meteora KlösterNach einer kurzen, unruhigen Nacht bereiteten wir uns das Frühstück zu und ich packte nach dem Abwasch noch schnell mein Kloster-Outfit in den Rucksack. Als Frau darf man die Klöster nur im Rock und mit bedeckten Schultern betreten. Extra dafür legte ich mir einen Rock mit Gummibund zu, den ich schnell über die Capri-Hose ziehen konnte

.
In der Wohnung hing ein veralteter Plan, was die Öffnungszeiten und die Eintrittspreise betrifft. Davon abgesehen, sind nur die von mir mit Zahlen gekennzeichneten Klöster für die Öffentlichkeit zugänglich. Das sollte kein Malen nach Zahlen werden

, sondern die Reihenfolge der Besichtigungen.

Bei Tag sahen wir die ersten Felsen hinter dem Parkplatz

.

Wir fuhren über den Nachbarort Kastraki zum ersten Kloster auf dem Weg, dem Agiou Nikolaou Anapavsa.


Kurz nach der Öffnung waren schon fast alle Parkplätze belegt und wir ergatterten den letzten.

Den Rock zog ich gleich über, denn ich ahnte nicht, wie viele schweißtreibende Treppenstufen es nach oben geht. Fast oben angekommen, sieht man den Lastenaufzug.

Der Eintritt kostete 5 € und das Fotografieren ist drinnen absolut verboten.
Die Herkunft des Namens des Klosters steht nicht fest. Er kommt wahrscheinlich von einem frühen Stifter, der zeitlich im 14. Jahrhundert anzusetzen ist, wie auch die Anfänge des Mönchslebens auf diesem Felsen. Andere beziehen den Namen etymologisch auf das Verb "anapavome" = sich erholen. Das Kloster wurde zum größten Teil renoviert.
Von oben ein Blick auf die Landschaft,

den kleinen Parkplatz unterhalb

und mit einem Adlerauge und gutem Zoom erkennt man eine Einsiedelei in der gegenüberliegenden Felswand.

Die Felslandschaft drumherum ist schon sehr beeindruckend.

Treppen und Wege wurden übrigens erst in den 1920ern gebaut. Früher waren die Klöster nur mit Strickleitern und Seilzügen zu erreichen.
Als nächstes wollten wir das Kloster Roussanou besuchen. Allerdings standen schon einige Busse davor und es war kein Parkplatz frei.
Das Kloster der Dreifaltigkeit ließen wir rechts liegen, da es Ruhetag hatte. Wir fuhren zum Kloster Agiou Stefanou weiter. Das befindeet sich am südöstlichen Ende der Felsengruppe von Meteora, genau über Kalambaka. Es ist das einzige Kloster, das man ohne Treppensteigen besuchen kann, denn es ist über eine kleine Brücke zu erreichen. Dementsprechend standen noch mehr Reisebusse entlang der Straße und wir hatten einen langen Weg bis zum Eingang.


Seit 1961 ist es als Frauenkloster in Betrieb und auch hier fanden viele Renovierungs- und Bauaktivitäten statt. Die meisten Gebäude auf dem Gelände sind neu und im Kloster herrschte ein Gedränge.

Kalambaka liegt dem Kloster zu Füßen.

Kaum zu glauben, doch der Vormittag war vorüber. Deshalb fuhren wir die paar Kilometer nach Kalambaka hinunter. Mit dem Restaurant Archontariki in der Altstadt hatten wir Glück. Es war noch nicht viel Betrieb und das Essen so weit lecker. Aufs Haus bekamen wir in Kalambaka immer zwei kleine Pistazieneis zum Nachtisch.

Gestärkt machten wir uns zur zweiten Klosterrunde auf und fanden diesmal gleich einen Parkplatz unterhalb vom Kloster Roussanou.


Es erwarteten uns viele Treppen und das nach dem Essen

.

Drinnen machten wir heimlich ein Foto von der Kapelle

. Diese ähneln sich im Übrigen in allen dieser Klöster.

Vom draußen hat man einen wunderbaren Blick auf das Kloster Varlaam, das wir anschließend noch besuchten.

Doch zuvor fuhren wir zum Parkplatz vom Kloster Megalou Meteorou und da waren jede Menge Parkplätze frei. Kein Wunder, denn die schließen schon um 15 Uhr und es war 14:30 Uhr.

Es herrschte schon Aufbruchstimmung. Die halbe Stunde für eine Besichtigung hätte nicht gereicht, denn viele Treppen führen zuerst abwärts und danach 147 Treppen aufwärts.

Zudem gleichen sich die meisten Klöster. Die 5 € hätten sich für den kurzen Besuch nicht gelohnt. Mal schauen, ob das Nachbar-Kloster Varlaam

eine längere Öffnungszeit hat.
Glücklicherweise schließt das Kloster Varlaam erst um 16 Uhr, so dass wir noch Zeit zum Erkunden hatten.
Varlaam muss man auch nicht über eine Seilwinde

im Lastenkorb erklimmen,

sondern 195 Stufen führen um den Felsen nach oben. Bei 30°C kam es gelegen, dass es in der Schlange nur langsam aufwärts ging.
Der Eintritt kostete auch 5 € und man durfte im Museum sogar fotografieren.

Früher widmeten sich die Mönche dem Weinbau, heute bringen die Touristenströme das Geld.

Von außen sieht das Kloster fast wie ein modernes Schloss aus, denn auch bei diesem Kloster wurden die meisten Gebäude erneuert.

Im Gedränge bahnten wir uns den Weg auf der schmalen Treppe nach unten, denn selbst kurz vor Schluss strömten noch Besucher ins Kloster.
Unsere Tagesmission war jedenfalls erfüllt

.
Am Ortseingang von Kalambaka kauften wir beim Lidl wieder warme Snacks und für mich Stevia-Cola ein. Irgendwie schmeckte mir die kalorienfreie Limo besser als Coke Zero.
Den Abend verbrachten wir gemütlich im Apartment. Leider knatterten auch in dieser Nacht wieder Motorräder durch die Gassen.
Kalinichta

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