18. September La Bastide Saint-Louis & Canal du Midi 
und 28°C
Nachdem wir morgens einige Haushaltspflichten erledigt haben, geht es wieder auf Tour. Diesmal in kurzer Hose bzw. Rock.
Carcassonne liegt nicht nur am Fluss Aude, sondern auch am Canal du Midi. 2021 in Bezier haben wir die Gelegenheit zu einer Bootstour verpasst, das wollen wir jetzt nachholen.
Wir rollern die gleiche Strecke wie gestern, denn neben dem Bahnhof liegt auch der Hafen von Carcassonne. Leider ist die fast dreistündige Große Tour um 14 Uhr ausgebucht, wir können erst um 16 Uhr zu einer kürzeren starten.
Damit haben wir jede Menge Zeit uns die so genannte Unterstadt anzuschauen, das Viertel Saint-Louis.
Dieses wurde 1260 unter Ludwig IX einem viereckigen Grundriss errichtet. Die Seiten schützten Bastionen und Gassen wurden schachbrettartig um einen zentralen Platz angeordnet. Durch den Bau des Canal du Midi, entwickelte sich hier stark die Tuchindustrie. Reiche Kaufleute bauten im Viertel prächtige Stadthäuser mit farbenfrohen Fassaden. Einige davon sind noch zu sehen. Die engen Gassen sind nun teilweise Fußgängerzone, gesäumt von Lokalen und Geschäften.



Herzstück ist der Place Carnot. Dort findet grad ein Markt statt bzw. leider schon mehr der Abbau; sprich viele Fahrzeuge im Weg. Daher spazieren wir erstmal weiter Richtung

Cathédrale Saint Michel de Carcassonne
Sie wurde im 13. Jahrhundert als einfache Pfarrkirche gegründet und das blieb sie auch bis 1801. Im Zuge eines Vetrages zwischen Napoleon und dem Vatikan wurde sie dann an Stelle der Basilika Saint Nazaire zur Kathedrale des Bistums Carcassonne ernannt, erreichte aber nie deren Bedeutung. Leider ist die Kirche zugesperrt, das Innere können wir nicht besichtigen.
Der modernere Platz davor ist den Opfern der Nazi-Zeit gewidmet (Gedenktafeln in Rostoptik).

Rechts locken uns Baumreihen die Böschung hinauf, sie gehören zu einer mehrreihigen Allee. Das meiste davon wird zum Parken genutzt. Es gibt aber auch Beete, Bänke zum entspannen, einen Spiel- und einen Bouleplatz. Kurze Ruhepause

Am Place de Général de Gaulle tauchen wir durch das Portail des Jacobins wieder ein in die Gassen.

Figuren von Orlinski sehen wir auch hier

Stand der Kong nicht letztes Jahr noch in Bastia?
Uns begegnen immer wieder Gruppen von jungen Leuten in gleichen T-Shirts; also diesselbe Aufschrift, aber unterschiedliche Farben. Es stellt sich heraus, dass das die Erstsemester der ansässigen Uni sind. Auf einer Art Schnitzeljagd sollen sie die Stadt kennenlernen.
Schließlich kommen wir wieder zum Place Carnot. Jetzt stehen dort unter den Bäumen hauptsächlich Tische und Schirme der umliegenden Lokale.


Neptunbrunnen

Auch wir finden hier ein Plätzchen für Café au lait und Crêpes. Obwohl wir dann immer noch eine gute Stunde bis zur Bootsfahrt haben, bummeln wir schon mal zu Kanal.

Square André Chénier
Dort formiert sich gerade eine Demo. Mehr als "Macron non" verstehen wir aber nicht.

Kanalhafen von Carcassonne
und die Schleuse

eines der vielen Miet-Hausboote


Ich dachte, dass bunte Schiff wäre ein Werbeträger. Tatsächlich aber kann man im Innern eine Show besuchen. Zitat Touristenbüro:
Öffnen Sie Ihre Augen und Ohren weit, es könnte sein, dass die Genies, die dem Canal du Midi Leben gaben, zurückkommen und Ihnen von seiner unglaublichen Odyssee im Laufe der Jahrhunderte erzählen. Ideen kommen, die Wände erzählen, die Elemente entfesseln ...
Hätten wir vorher wissen sollen

So warten wir im Schatten der Bäume auf unser Ausflugsboot.
Fortsetzung folgt ...