Sorry, die Mittagspause war etwas länger als geplant

Kleine Bemerkung vorab: die Fotos sind nicht immer in der richtigen zeitlichen Abfolge, speziell bei den Collagen. An manchen Plätzen sind wir mehrmals vorbei gekommen. Da wir uns mehr haben treiben lassen, habe ich erst zuhause den Bildern nach bestem Wissen Orte zugeordnet.
Ein Nachmittag in Zaragozas AltstadtWir haben keine Lust, für einen Nachmittag den Roller aus der Garage zu holen. Deshalb nehmen wir den Bus in die Stadt; Fahrzeit etwa 30 Minuten, Kosten 1,65 Euro pP. Dabei gondeln wir durch einige Wohnviertel, die erstaunlicherweise wie amerikanische "gated communities" aussehen. Also schicke Häuser, drumherum ein starker Zaun/Mauer und eine bewachte Einfahrt.
Am Endpunkt der Linie am Puerta del Carmen steigen wir aus.
Weiß nicht, ob das alte Stadttor hier schon immer stand, oder es jetzt nur den Kreisel verziert.

Bis zur Altstadt haben wir noch eine Ecke zu gehen. Da Zaragoza eigentlich (noch) nicht auf dem Plan stand, sind wir etwas ziellos unterwegs. Vom Handynavi lassen wir uns erstmal Richtung Kathedrale führen. Wir kommen an dem "Stadtschild" vorbei,

außerdem schon mal an zwei Kirchen und netten Häusern.

Schließlich landen wir beim Plaza Pilar, dem Platz vor der Kathedrale
Basilica de Nuestra Señora del Pilar 


Die Kathedrale ist die größte Barockkirche Spaniens und Zaragozas berühmteste Sehenswürdigkeit. Der Überlieferung nach erschien hier im Jahre 40 n.Chr. die Jungfrau Maria dem Apostel Jakobus auf einer Säule. Um diese herum wurden seitdem nacheinander einige Kirchen gebaut. Das heutige Gebäude stammt aus dem 17. Jhd. Es hat an jeder Ecke einen Turm und außerdem 11 bunt gekachelte Kuppeln. Der bekannte Maler Francisco de Goya hat sich im Innern mit Fresken verewigt. Die Tür steht offen, man kommt umsonst hinein.

Viel Zeit zum Gucken bleibt uns leider nicht. Eine Messe beginnt und wer die nicht besuchen will, wird freundlich hinaus gebeten. Auf der Plaza gibt es weitere Sehenswürdigkeiten.

An der Fassade der Basilika sehen wir ein Relief zur Geschichte mit der Säule, außerdem den Brunnen
Fuente de la Hispanidad in Form einer Karte vom alten Hispanoamerika sowie eine steinerne Weltkugel und zwei Skulpturen
Niños con Peces. Das Denkmal für Goya und weitere Statuen sind leider von Gerüsten versperrt.
Wir biegen am südwestlichen Turm der Kathedrale rechts ab und kommen so zum Ufer des Ebro. Dort spazieren wir den breiten Fußweg entlang bis zur
Ponte de Piedra. (Irgendwie nicht abgelichtet). Von ihr aus haben wir dann eine schöne Aussicht auf die Basilika, leider etwas Gegenlicht.

Von der Brücke aus gehen wir geradeaus zurück und landen wieder auf der Plaza und zwar bei Zaragozas zweiter Kathedrale
Catedral del Salvador, Kosename
La Seo. Eigentlich ist diese die ältere der beiden. Nach langjähriger Rivalität garantierte im 17. Jahrhundert der Papst beiden den Status als Bischofssitz. Wir sind erstaunt, dass hinter dem weißen, römisch anmutenden Portal ein eher maurisches Gebäude zu sehen ist.

Ursprünglich war hier zu Römerzeiten ein Forum (Markt). Später während der maurischen Herrschaft wurde das in eine Moschee umgewandelt und nach der Reconquista im Jahr 1118 dann als katholische Kathedrale geweiht. La Seo wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut, der maurische Stil (Mudéjar genannt) blieb teilweise erhalten.
Ab da spazieren wir kreuz und quer durch die Gassen, kommen vorbei an netten Plätzen

alten Gemäuern, Arkaden, Graffiti und Tapas Bars.
Spinnen an der Hauswand, schon Vorboten zu Halloween? Wäre ja etwas früh
Es ist deutlich nach Vier daher gönnen wir uns irgendwo unterwegs schon mal ein Feierabendbier.

Wir sehen auch noch zwei weitere der kleineren Kirchen; insgesamt sind es dann vier

Die
Iglesia de Santa María Magdalena weist eine Besonderheit auf: einen Turm im Mudéjarstil. Dafür hat die
Iglesia de San Juan de los Panetesden "schiefen Turm von Zaragoza". Quasi nebenan sehen wir Überreste der altrömischen Stadtmauer. Zaragoza würde nämlich zwischen 24 und 12 v. Chr. von den Römern unter dem Namen
Colonia Caesar Augusta gegründet
Der Namensgeber Ceasar Augustus steht als Statue hier noch herum, sonst gibt es wohl wenig römische Ruinen. Außerdem befindet hier die Markthalle der Stadt.

Vom Handynavi lassen wir uns zurück zur Puerta Carmen leiten. Vor der Rückfahrt braucht Kersten dringend einen Boxenstopp. Und so landen wir bei all den Kneipen in Zaragoza in einer, die drinnen ausgesprochen
deutsch bayrisch ist.


Na dann: Prost!
