Schön, dass ihr alle dabei seid, es geht auch schon los mit dem Anreisetag.
1. Tag – Montag, 08.09.2025Um 5.45 Uhr klingelt der Wecker, so schlecht habe ich schon lange nicht mehr vor einem Urlaubsstart geschlafen, da kamen nur eine Handvoll Stunden Schlaf zusammen. Dazu beigetragen hat sicherlich, dass ich noch gestern Abend eine meiner gebuchten Unterkünfte storniert und eine andere gebucht habe, die schlechten Bewertungen hatten sich in den letzten Tagen gehäuft, gestern kam noch mal eine sehr schlechte dazu, das wollte ich dann doch nicht riskieren. Aber so gab es einen angespannten statt entspannten letzten Abend.
Um 6.45 Uhr fährt mich Peter zum Bahnhof im Nachbarort Osthofen. Eigentlich wäre ein so früher Start nicht nötig, der Flug geht erst um 11.30 Uhr, aber mit den vielen extremen Verspätungen der Bahn in den letzten Monaten bin ich sehr vorsichtig geworden und kalkuliere lieber einen größeren Puffer als früher ein.
Alle Parkplätze am Bahnhof sind belegt, so dass mich Peter nur ablädt und nicht zum Bahnsteig begleiten kann, natürlich ist dann heute der Aufzug zum Bahnsteig außer Betrieb und ich muss meinen Koffer die Treppen hochschleppen

, das hätte ich gerne Peter überlassen.
Sonst ist die Fahrt inklusive Umsteigens in Mainz ereignislos und ich komme schon um 8.15 Uhr am Flughafen an. Klar, jetzt wo ich einen so großen Zeitpuffer habe, fährt alles pünktlich

.
Am Terminal 1 brüllt ein kaum bekleideter älterer Mann herum, er ist bereits von einem Kreis aus Polizisten umgeben, ich gehe schnell daran vorbei zum Skytrain und fahre zum Terminal 2. Dort muss ich noch einige Zeit auf die Öffnung des Finnair Schalters warten, um meinen Koffer abgeben zu können. Man kann das Baggage Tag nun an einem der zahlreichen Automaten dort selbst drucken, das bringt aber keinen Vorteil, denn den Koffer wird man nur am Schalter los.
Bei der Sicherheitskontrolle gibt es keine Wartezeit, nervig nur, dass es hier immer noch nicht die modernen Scanner gibt, sondern man weiterhin alle Elektronik auspacken muss.
Beim Bäcker kaufe ich ein zweites Frühstück und etwas fürs Mittagessen später im Flugzeug, fülle meine Wasserflaschen und bummle die Gänge auf und ab.
Sehr pünktlich um 10.30 Uhr startet dann das Boarding und erstaunlich früh geht es mit dem Bus zum Flugzeug. Ich habe einen Fensterplatz in einer der hinteren Reihen zugewiesen bekommen (bei Finnair gibt es keine kostenlose Sitzplatzwahl, auch nicht beim online check-in) und nehme die Treppe zur hinteren Flugzeugtüre. Für meinen Rucksack ist daher noch genug Platz in den Gepäckfächern und dort platziere ich ihn auch, obwohl ständig durchgesagt wird, dass doch kleineres Handgepäck wie Rucksäcke unter den Vordersitz zu stellen sind, damit für die Trolleys genug Platz in den oberen Gepäckfächern bleibt, das finde ich ziemlich unverschämt, da werden die, die sich an die Gepäckregeln halten, Aufgabegepäck buchen und daher gar keinen unhandlichen Trolley zusätzlich zu Tasche oder Rucksack dabei haben, dafür noch bestraft, denn auch so ein Rucksack vor den Füssen schränkt den Komfort doch ziemlich ein. Das Fluggerät ist heute keine Finnair Maschine, sondern eine Boeing 737 von Jettime, einer dänischen Fluggesellschaft, das war aber schon vor einigen Wochen per Mail mitgeteilt worden, das Personal ist von Finnair.
Nun tut sich längere Zeit überhaupt nichts mehr, ich bin so müde wegen des fehlenden Schlafs letzte Nacht, dass ich gleich mal eine Runde schlafe. Erst nach einer halben Stunde kommen dann die weiteren Passagiere mit dem Bus. Dann dauert es nochmal und mit einer halbstündigen Verspätung (inzwischen sitze ich schon eine ganze Stunde im Flugzeug) starten wir um 12 Uhr dann endlich. Der Flug ist nicht ausgebucht, ich habe aber Pech und in meiner Reihe sind alle Sitzplätze belegt.
Den überwiegenden Teil des Flugs verschlafe ich, dazwischen esse ich mein Sandwich.
Neben mir sitzt ein junger Asiate, der nach der Landung mal wieder alle Vorurteile bestätigt. Kaum dass das Flugzeug steht, drängt er den neben ihn sitzenden Passagier aufzustehen, damit er auch aufstehen kann (wohlgemerkt, wir sind ganz hinten und die Türen haben sich noch nicht geöffnet) und holt dann tatsächlich seinen Trolley aus dem Gepäckfach (den er zusätzlich zu einem riesigen Rucksack, den er nur mühsam unter dem Sitz verstauen konnte, dabei hat), rempelt dabei alle möglichen anderen Leute an und drängelt sich nach vorne. Ich denke erst noch, dass er vielleicht einen knappen Anschlussflug hat, aber nein, ich werde ihn später am Flughafenausgang wieder treffen, also ist er tatsächlich einfach nur rücksichtslos.
Nach dem Aussteigen gehe ich auf die Toilette, hole meinen Koffer vom Kofferband, fülle nochmal meine Wasserflaschen auf und gehe dann zu den Schaltern der Autovermieter. Dort ist eine riesige Schlange und ich denke schon, dass es mich nun auch mal erwischt mit langer Wartezeit am Mietwagenschalter, aber die Schlange ist nur für den Avis/Budget Schalter, bei Sixt ist nur eine Person vor mir.
Erstaunlicherweise sprechen beide Mitarbeiter dort sehr gutes Deutsch, sehr sympathisch. Wie schon vor zwei Jahren, als ich das erste Mal in Helsinki bei Sixt gemietet hatte, wird mir der Kauf einer Tankfüllung zu einem sehr guten Preis angeboten, das nehme ich gerne an. Sonst gibt es mit dem ausdrücklichen Hinweis auf meine Miete über den ADAC und die dadurch bereits vorhandenen Versicherungen und Leistungen (seitens des Sixt Mitarbeiters, nicht meinerseits) keinen Versuch mir etwas Zusätzliches zu verkaufen. Wie erwartet wird es auch diesmal, das dritte Mal in Folge, wieder ein Toyota Yaris Hybrid. Diesmal allerdings ein deutlich älteres Modell mit knapp 50.000 km und einem Schlüssel, den man noch ins Zündschloss stecken muss.

Um 16.30 Uhr fahre ich los (also eine Stunde nach der Landung, Finnland ist Deutschland eine Stunde voraus), muss dann aber gleich an einer Tankstelle herausfahren, denn mein Navi tut sich heute extrem schwer damit, das GPS-Signal zu erfassen. Als das dann endlich gelingt, kann ich die Fahrt tatsächlich starten, wie üblich in Finnland sind die Straßen trotz Feierabendzeit nur wenig befahren und es geht entspannt Richtung Norden.
Gegen 17.45 Uhr komme ich am Hotelli Salpakangas an, einer einfachen, motelartigen Unterkunft am Rande eines Wohngebiets des Orts Hollola bei Lahti. Ich bringe meine Sachen ins Zimmer, eine Rezeption gibt es nicht, sowohl die Eingangs- als auch die Zimmertüre kann mit einem Code geöffnet werden, den ich heute im Lauf des Tages per SMS zugeschickt bekam.
Nach kurzer Pause fahre ich zum nahegelegenen Supermarkt Prisma und decke mich mit allem Nötigen ein.
Im Gebäude des Hotels ist auch ein amerikanisches Restaurant untergebracht, mit einem amerikanischen gelben Schulbus mit umgebauten Sitzgelegenheiten, der als Bar genutzt wird. Ich habe aber nicht viel Hunger und bin außerdem todmüde, so dass ich das Restaurant nicht besuche. Im Zimmer gibt es Kühlschrank, Wasserkocher und Mikrowelle, so dass ich noch eine Kleinigkeit essen kann, ich telefoniere noch mit Peter, packe meine Sachen ein bisschen für den Roadtrip um und schlafe dann früh ein.
Außer meinem scheint nur ein weiteres Zimmer belegt zu sein, so dass ich eine ruhige Nacht verbringen kann, allerdings kommt von einer Lüftung in der Decke direkt über dem Bett ein kalter Luftzug, na ja, ich decke mich bis zur Nasenspitze zu und hoffe, keine Erkältung davon zu bekommen.
Wetter: FRA bewölkt, HEL sonnig, Hollola bewölkt, schwül warm, 25 °C
Kosten: Bahnticket Osthofen – FRA, EUR 20,40; Flug mit Finnair, Economy mit Aufgabegepäck, EUR 278,64, gebucht über die Finnair Website; Mietauto CCAR 16 Tage, EUR 474,44 von Sixt, gebucht über den ADAC; 1 Nacht Hotelli Salpakangas in Hollola, EUR 79,00, ohne Frühstück, gebucht über booking.com