Autor Thema: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise  (Gelesen 34652 mal)

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #15 am: 29. August 2013, 19:46:51 »
Tag 7
Route: Wahiba Sands – Wadi Bani Khalid - Nizwa
Übernachtung: Golden Tulip Hotel, Nizwa


Der Morgen begrüßte uns wieder mit strahlend blauem Himmel. Wir genossen noch ein wenig die Zeit im Camp, machten die obligatorischen Fotos von einer Kameldame und eines Kamelherren, unterhielten uns mit einem sehr netten Paar aus der Schweiz, die wir am Abend kennengelernt hatten, sie kamen mir bekannt vor. Es stellte sich heraus, dass sie die Nacht zuvor auch im Carapace gewohnt und ebenfalls die fragwürdige „Schildkröten-bei-der-Eiablage-beobachten-Tour“ mitgemacht hatten.

Danach ging es via Sandpiste für Anfänger zurück zur Tankstelle, wo wir mal wieder mit Genuss volltankten. Der Liter Super lag bei ca. 0,25 Cent, Tankservice selbstredend inbegriffen. Da war es fast schon ärgerlich, dass wir am Ende auf dieser Reise noch nicht mal 2.000 Kilometer gefahren sind.

Wir fuhren nicht direkt nach Nizwa, sondern noch einmal ein Stück auf der Straße in die Richtung zurück, aus der wir am Vortag kamen. Der Grund war, dass wir das Wadi Bani Khalid besuchen wollten, über das ich gelesen hatte, es sei das schönste Wadi im Oman. Tags zuvor wollten wir möglichst viel Zeit einsparen, um jede Minute in der Wahiba Sands zu genießen.

Um es vorweg zu nehmen, es war auch sehr schön, aber keine Ahnung warum, das Wadi Shab blieb unser Favorit.
Interessant waren die hier im Wadi Bani Khalid (wie auch sonst im Land)  wirklich mit großem Geschick angelegten Bewässerungskanäle (Falaj-System). Mit einfachen Mitteln so etwas Großes zu schaffen, das hat uns beeindruckt.

Schön war hier die farbige Lagune nahe beim Eingang, in der sich die Dattel-Palmen spiegelten. Weniger schön die riesige Spinne, die aussah wie eine Wolfsspinne, die es sich direkt am Licht über einer Toilette in der Damenabteilung gemütlich gemacht hatte. Ganz vorsichtig habe ich dann eine andere Kabine inspiziert und diese dann genommen.

Überhaupt musste man während der Reise bei den Toiletten oftmals sehr, sehr abgehärtet sein, was die Sauberkeit betraf. Es passierte auch, dass ich unverrichteter Dinge wieder die Örtlichkeiten verlassen habe.

Zurück zum Wadi Bani Khalid: Wir sind hier ebenfalls ein ganzes Stück ins Wadi hineingelaufen bzw. ein wenig geklettert, um die farbigen Pools zwischen den hellen Felsen genießen zu können. Es war Donnerstagnachmittag, und es fanden sich nach und nach immer mehr Einheimische zum Beginn ihres Wochenendes ein.

Am ersten Pool mit kleinem Wasserfall badeten einige einheimische Jungs und nicht weit davon entfernt auch einige Touristen. Unverständlich fand ich, dass Touristinnen hier mit knappsten Bikinis ins Wasser stiegen. Ich fand mich mittlerweile schon im kurzärmeligen T-Shirt unpassend bekleidet und zog langärmelige Blusen trotz Hitze vor.
Nichtsdestotrotz war es hier auch sehr schön, noch schöner wäre es gewesen, ohne den allgegenwärtigen Plastikmüll in den Pools.

Nach einer eisgekühlten Pepsi im Restaurant, das es hier in diesem Wadi gibt, setzen wir unsere Fahrt mit dem heutigen Ziel Nizwa fort, wo wir die nächsten drei Nächte das Golden Tulip Hotel gebucht hatten.


Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3745
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #16 am: 29. August 2013, 19:46:58 »
Hi Sabine,

das wird aber wenn Du eine lahme Internetverbindung hast auf mit Galerie nicht schneller gehen - denn hochladen muss man ja irgendwo.
Das Prozedere bei abload.de ist jedenfalls absolut easy und hat bisher auch bei Leuten die nicht firm damit sind bestens funktioniert.  :)
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

Palo

  • Vollwertiges Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 176
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #17 am: 30. August 2013, 00:24:11 »

das wird aber wenn Du eine lahme Internetverbindung hast auf mit Galerie nicht schneller gehen - denn hochladen muss man ja irgendwo.
Das Prozedere bei abload.de ist jedenfalls absolut easy und hat bisher auch bei Leuten die nicht firm damit sind bestens funktioniert.  :)


Hach, abload.de will mich gar nicht zulassen. Ich hab alles Moegliche versucht.

Wir hatten schon mal einen Thread ueber das Thema. Leicht ist es hier nicht mit den Bildern. Bei anderen Seiten kann man ja auch direkt vom eigenen Computer einfuegen, warum auch immer  :weissnicht:

Gruß

Palo

Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3745
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #18 am: 30. August 2013, 08:28:31 »
Hi Palo,

ich werde mich mit Rainer am Wochenende mal darüber austauschen.
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #19 am: 30. August 2013, 19:23:43 »
Tag 8
Route: Nizwa – Jebel Akhdar - Nizwa
Übernachtung: Golden Tulip Hotel, Nizwa


Das Golden Tulip Hotel entpuppte sich für uns als Glücksgriff in Nizwa. Gerade bei dieser Unterkunft war ich im Vorfeld skeptisch wegen der doch sehr unterschiedlichen Bewertungen.
Wir hatten ein Zimmer, wo es rein gar nichts auszusetzen gab. Komme ich in meinem Leben noch einmal nach Nizwa, würde ich dieses sofort wieder buchen. Das Personal, wie fast überall im Oman, war ausgesprochen freundlich.

Wir entschlossen uns, am nächsten Tag etwas länger zu schlafen. Die ständige Hitze von über 40 Grad Celsius empfanden wir doch als etwas anstrengend, gerade weil wir doch auch viel unternommen und besichtigt haben.
 
Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir dann auf den Jebel Akhdar. Wir freuten uns auf ein Hochplateau (Sayq-Plateau) auf einer Höhe von 2.000 Metern und hofften auf erträglichere Temperaturen.

Die Straße dort hinauf ist durchgängig asphaltiert, jedoch darf man sie nur mit einem Allradwagen wegen des Gefälles befahren und ob man einen Allradwagen fährt, wird an einem Checkpoint von der Armee kontrolliert.

Wir fuhren dann bis zu diesem Punkt. Dort am Häuschen stand ein Soldat, er sah uns und stellte wohl schon von weitem fest, dass es sich bei uns um Touris handelte. Er eilte gleich noch einmal in sein Häuschen zurück, um etwas zu holen. Wir wunderten uns schon.

Er, wie fast alle Omanis, mit denen wir Kontakt hatten, war ausgesprochen freundlich, sagte uns eindrücklich, dass wir bei der Rückfahrt bergab unbedingt den Allrad einlegen müssten, wünschte uns einen schönen Tag und gab uns noch ein Prospekt über Highlights des Plateaus mit. Das war es also, was er zuvor noch geholt hatte. Sehr nett.

Wir fuhren jetzt in eine gemäßigtere Klimazone. Die Ausblicke wurden immer schöner und oben angekommen, hatte man wunderschöne Ausblicke ... und das Ganze bei sagenhaften 24 Grad Celsius! Herrlich, hier wollten wir bleiben!

Wir fuhren zu Viewpoints, unter anderem heißt hier einer Diana’s Viewpoint nach der verstorbenen Lady Diana, machten Fotos von den Terrassenfeldern, wanderten ein Stück zu einem alten verlassenen Dorf, verfuhren uns mal wieder, indem wir direkt hinter dem Sahab Hotel eine Straße nahmen, die zu weiteren kleinen Dörfern führte und landeten auf einer Straße, die so dermaßen steil war, wie wir zuvor noch keine gefahren sind. Schnell wurde noch der Allrad eingelegt. Dieses Stück Straße war einfach nur unglaublich steil, ich kann es nicht beschreiben, ich denke, man muss es selbst gefahren sein.

Am Ende unserer Besichtigungstour stoppten wir noch beim sehr ursprünglichen Dorf Al-Ain, wo es wunderschöne Blicke auf Terrassenfelder geben sollte. Scheinbar vom Rudelherd getrieben folgten wir einem anderen Touristenpaar und liefen vom Parkplatz direkt nach links in den kleinen Ort hinein. Wir liefen durch ganz enge kleine Gassen, die teilweise Decken aus Lehm und Holz hatten, die den Boden des darüber liegenden Hauses bildeten. Überall lag ein penetranter Geruch von Ziege in der Luft.
Uns begegneten ein paar einheimische Frauen, die mich wie immer sehr freundlich anlächelten. Mein Mann schaute sie nicht an und sie ihn nicht, denn das gilt als sehr unschicklich und könnte auch gerade in solch einem traditionellen Dorf nicht so gut aufgefasst werden.

Irgendwann standen wir an einer Abbruchkante, von wo wir einen wirklich sehr schönen Blick auf Terrassenfelder und in den Canyon hinein hatten. Allerdings stellten wir später auf dem Weg zurück fest, dass der wirklich schöne Aussichtspunkt rechts vom Parkplatz außerhalb des Ortes liegt und man dazu gar nicht in den Ort selbst laufen muss.

Als wir wieder zurückgingen, mein Mann einige Meter vor mir her (nur, weil ich mal wieder etwas langsamer schlenderte und mir alles genau ansah) passierte etwas sehr Ungewöhnliches:
Wie aus dem Nichts kam ein Omani-Junge, ich schätzte sein Alter auf 10 bis 12 Jahre aus einem Haus und lief auf mich zu und streckte mir einen Geldschein entgegen. Wir hatten aber nichts verloren.
Ich sagte ihm mehrmals, dass ich das Geld nicht nähme und bedankte mich, bin mir aber nicht sicher, ob er Englisch sprach, und er wirkte etwas traurig, weil ich das Geld nicht genommen hatte. Da wäre ich mir jedoch sehr schäbig vorgekommen. Diese Begegnung konnte ich so rein gar nicht zuordnen und ließ mich gedanklich nicht so recht los, daher fragte ich später im Hotel ein paar Einheimische an der Rezeption, von denen einer sogar vom Plateau stammte, ob sie eine Erklärung dafür hätten, aber außer, dass wir vielleicht etwas verloren hätten und man mir das Geld zurückgeben wollte, hatten sie auch keine Erklärung.

Aber in diesem Fall wäre es typisch für das Verhalten der Omanis gewesen. Kriminalität ist nahezu unbekannt in diesem Land.

Den späteren Nachmittag haben wir dann ein wenig auf unserer Terrasse mit direktem Zugang zum Garten und Pool entspannt.

Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3745
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #20 am: 30. August 2013, 20:29:09 »
Hallo Sabine,
mal eine Frage zum Auto.
Mal abgesehen von Eurer Tour auf den Berg - ist ein Allrad für den Oman angebracht ?
Wie sind dort die Preise für einen Allrad ?
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #21 am: 31. August 2013, 11:43:55 »
Tag 9
Route: Nizwa – Palast von Jabreen – Fort Bahla – Nizwa
Übernachtung: Golden Tulip Hotel, Nizwa


Imam Bil’Arub bin Sultan hat den Palast von Jabreen im Jahr 1670 errichten lassen. Ich meine gelesen zu haben, als Sommerresidenz. Jedoch frage ich mich, ist im Oman nicht eigentlich immer Sommer?

Auf jeden Fall war diese Sommerresidenz bei sommerlichen Temperaturen von nach wie vor um die 40 Grad Celsius unser erstes Ziel an diesem Tag und was soll ich sagen, nach der Moschee in Muscat und der Wahiba Sands war es für uns das dritte große Highlight auf dieser Reise.
Wenn ich die Routen der organisierten Reisen verfolge, ist dieser Palast leider nicht allzu oft dabei und wird wohl hauptsächlich von Individualtouristen besucht.

Während unserer Besichtigung waren wir mal wieder fast alleine. Wir haben uns sehr viel Zeit gelassen, um die Atmosphäre und die Baukunst richtig genießen zu können. Es gab zwei unterschiedlich gestaltete Innenhöfe mit Holzbalkonen und wie im Fort von Nahkl fielen uns wieder die aufwändig bemalten Holzdecken in vielen Innenräumen auf. Alles an diesem Ort wirkte einfach märchenhaft.

Nach ausgiebigem Verweilen hier und da fuhren wir weiter zum nur wenige Kilometer entfernten Ort Bahla, wo das größte Lehmfort des Omans steht. Dieses kann man jedoch nur von außen besichtigen. Wieder waren wir weit und breit die einzigen Touristen, wir liefen ein bisschen umher und machten ein paar Fotos. Anschließend setzten wir dann unseren Weg zum dritten Fort des heutigen Tages fort. Wir wollten noch Nizwa anschauen.

In Nizwa waren wir gleich vom ersten Anblick begeistert, der uns quasi im Panorama die drei Stadttore, die Stadtmauer mit dem dahinterliegenden Souq, dem Fort und der Moschee darbot. Wir liefen durch den Souq, der - fast menschenleer, möglichweiser aufgrund der frühnachmittäglichen Uhrzeit – nach einzelnen Bereichen gegliedert ist.

Danach betraten wir das wirklich sehr große Fort von Nizwa, das wieder ganz anders war als alle bisherigen von uns besuchten im Oman. Wir bestiegen den Turm, der uns in seinem Durchmesser riesig erschien. Dieser Rundturm hat eine Höhe von 28 Metern und misst 44 Metern im Durchmesser. Ich bin dann noch über eine Treppe ganz nach oben gestiegen und war froh, auch noch diese Anstrengung bei der Hitze bewältigt zu haben, denn von oben hatte ich einen wunderschönen Blick auf Nizwa und die Bergketten des Jebel Akhdar im Hintergrund.
Obwohl Nizwa ein fester Bestandteil bei Bustouren ist, hatten wir auch hier das Fort fast wieder für uns allein.

Auf dem Rückweg schlenderten wir noch ein wenig durch die Umgebung, sahen uns die Moschee von außen an und entdeckten schräg gegenüber einen Laden, wo wir uns eine kleine handliche Kühlbox kauften. Der Verkäufer unterhielt sich kurz mit uns. Er lachte, als wir uns über die Temperaturen unterhielten und wir sagten, dass es doch schon ziemlich heiß sei. Seine Antwort war: Es ist doch erst Frühling.

Am frühen Abend regnete es mal wieder, was uns mittlerweile kaum noch überraschte.

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #22 am: 31. August 2013, 18:04:29 »
Hallo Horst,

Hallo Sabine,
mal eine Frage zum Auto.
Mal abgesehen von Eurer Tour auf den Berg - ist ein Allrad für den Oman angebracht ?
Wie sind dort die Preise für einen Allrad ?

sorry, hatte deine Frage ganz übersehen.
Auf unserer Route waren mehrere Abschnitte (kommen auch noch welche im Bericht) dabei, wo ein Allrad notwendig ist. Die Camps in der Wahiba Sands, die ich recherchiert hatte, bieten Transfers an, so dass man diesen auch nutzen könnte.
Man kann aber sicherlich seine Route im Oman auch so gestalten, dass man keinen braucht, aber da würde man - meiner Meinung nach - doch schon etwas verpassen. Wie immer, kommt darauf an, was man sehen will.

Die Preise sind eher höher, aber du bist ja Kummer diesbezüglich von Island gewöhnt  ;). Ohnehin habe ich den Oman nicht als "Billigziel" in Erinnerung, wobei wir schon eher höherpreisige Unterkünfte, die für mich aber allesamt ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (für die Zeit, wo wir dort waren) hatten, gebucht hatten.

Jedoch muss ich aber hier auch wieder einschränken, dadurch, dass wir nicht in unserem Winter dort waren, waren die Preise um Einiges günstiger als zur "High-Season". Dafür war es halt auch recht heiß; bin mal gespannt, wie die Temperaturen dann bei der Fußball-WM in Qatar werden.

Viele Grüße
Sabine

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #23 am: 31. August 2013, 18:11:36 »
Tag 10
Route: Nizwa – Jebel Shams – Al Hamra
Übernachtung: The View Campsite

Nach drei Nächten in Nizwa freuten wir uns auf die nächsten beiden Nächte, die wir im "The View Campsite", einer recht ungewöhnlichen Unterkunft, gebucht haben. Der Name „The View“ ist hier Programm und man sollte sich wirklich eine der vorderen Zeltunterkünfte mit atemberaubender Aussicht von der riesigen Terrasse gönnen.
Aber zuvor hatten wir noch ein paar Besichtigungspläne für den Tag.

In Tanuf schauten wir uns kurz die Ruinen der alten Stadt an, aber bis auf die Moschee, die gerade wieder aufgebaut wurde, ist alles noch sehr verfallen und es bedarf viel Phantasie, um sich den Ort vorzustellen, wie er denn mal ausgesehen haben mag bzw. wir er denn vielleicht einmal aussehen wird, wenn die Restauratoren ihr Werk vollendet haben. Hinter den Ruinen führte ein Weg noch in ein Wadi hinein, dem wir noch ein Stückchen folgten, aber er erschien uns nicht so interessant und daher drehten wir dann irgendwann um und fuhren weiter Richtung Jebel Shams.

Durch eine recht abwechslungsreiche Landschaft führte uns die Strecke und als Nächstes stoppten wir bei den Al-Hoota Caves. Da ich nicht so gerne Höhlen in tropischen Ländern besichtige und auch mein Mann keine sonderliche Lust auf eine Höhlenbesichtigung hatte, schlenderten wir kurz durch die Ausstellung, den Souvenirshop und ich nutzte die Gunst der Stunde und suchte noch die saubere Toilette auf.

Oberhalb von Al Hamra lag unsere Unterkunft The View Campsite. Al Hamra selbst besitzt noch einen alten Ortsteil mit mehrstöckigen Lehmhäusern in verschiedenstem Zustand, die an die Bauten im Jemen, die ich noch nicht selbst gesehen habe, erinnern sollen. Eigentlich wollten wir erst am nächsten Tag hoch auf den Jebel Shams fahren, kurzerhand entschieden wir uns um. Welch eine gute Entscheidung das sein sollte, hat sich dann am Folgetag gezeigt.

Die Strecke von Al Hamra hoch auf den Jebel Shams, den „Grand Canyon des Omans“, die bis auf ein Teilstück von 7 Kilometern geteert war, hat uns ausgesprochen gut gefallen. Gleich zu Beginn lagen auf der anderen Straßenseite an einem Berg die Reste eines alten Dorfes, was ein wunderschönes Fotomotiv versprach. Der obligatorische Fotostopp wurde natürlich wieder eingelegt. 

Der Jebel Shams ist mit 3.009 Metern der höchste Berg des Omans und man fährt auf ein Hochplateau bis auf ca. 2.000 Meter. Hier steht sogar ein kleines Hotel. Vom Plateau aus kann man dann in den "Grand Canyon des Omans" schauen. Sicherlich kein Vergleich zum US-amerikanischen Grand Canyon oder dem Fish River Canyon in Namibia, aber auf jeden Fall wert, es in eine Oman Reise einzubauen.

Muss ich erwähnen, dass wir diese Sehenswürdigkeit wieder fast für alleine hatten?

Über eine steile und enge Sand- und Geröllpiste erreicht man das hoch über dem Ort Al Hamra gelegene The View Campsite. Als wir ankamen, erfuhren wir vom sehr freundlichen, aus Indien stammenden Manager, dass außer unserem nur ein weiteres Zelt die nächsten beiden Nächte belegt sei. Wir freuten uns sehr auf den Folgetag, den wir zum Relaxen, Verweilen auf der riesigen Terrasse und Genießen der grandiosen Aussicht von hier oben, eingeplant hatten.

Jedes Zelt hat hier einen Namen. Unseres hieß Ibri und war wirklich richtig süß, die Aussicht von der Terrasse und vom Restaurant einfach nur überwältigend. Besonders begeistert waren wir von der Felsformation, die sich direkt hinter dem Ort Al-Hamra von hier oben in seiner ganzen Pracht zeigt.

Am späten Nachmittag wurde es unglaublich windig, und ich hoffte, dass das Zelt hält. Am Abend begann es wieder zu regnen. Diesmal hoffte ich, dass es dicht ist.

Da ich nicht weiß, ob ich hier einen Link zur Homepage zum "The View Campsite" posten darf, mag vielleicht der eine oder andere mal danach g***.

Andrea

  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 5931
    • Anti walks...
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #24 am: 01. September 2013, 02:05:34 »
Hallo Sabine!

Schön, dass dein Oman-Bericht nun auch hier bei Eumerika zu finden ist! Und selbstverständlich darfst du auch Links zu Veranstaltern oder Hotels einstellen. Das könnte ja für einen Interessierten Leser eine große Hilfe sein.
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Horst

  • Eumerika Team
  • Held Mitglied
  • *****
  • Beiträge: 3745
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #25 am: 01. September 2013, 13:07:20 »
Da ich nicht weiß, ob ich hier einen Link zur Homepage zum "The View Campsite" posten darf
Doch doch - das wäre/ist kein Problem.
Wir wollen nur keine reine Werbung für die sich eventuelle Leute hier anmelden und in einem Posting ihre "Botschaft" loswerden.
Aber in solchen Fällen wo es mit Infos die man postet verbunden ist wäre das durchaus angebracht.
Übrigens diesen Canyon habe ich mal gegoogelt - sieht echt klasse aus.  :D
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #26 am: 01. September 2013, 20:22:39 »
Tag 11
Route: Al Hamra (eigentlich ein Ruhetag)
Übernachtung: The View Campsite


Leider wurde das Wetter an diesem Tag ganz und gar nicht so, wie wir es uns vorgestellt hatten.

Ein Unwetter fegte stundenlang über uns hinweg und wir saßen mehr oder weniger hier oben im Zelt fest. Diesen Tag hatten wir uns wahrlich anders vorgestellt.
Den ganzen Tag regnete es in Strömen, es war richtig kalt und unentwegt donnerte und blitzte es aus den verschiedensten Richtungen. Es geht doch nichts über 40 Grad Plus und Sonnenschein, dachten wir nicht nur einmal ... na ja, auf das Wetter haben wir keinen Einfluss und bisher hatten wir in der Gesamtheit unserer Reisen selten mal Grund zur Klage übers Wetter.

Das passiert, schöner wäre es mit Sonnenschein gewesen, aber wir konnten es nicht ändern und machten das Beste daraus. Wir haben gelesen, hörten Musik, machten einen Mittagsschlaf und unterhielten uns länger mit dem netten Inder. So erfuhren wir das eine oder andere Interessante vom Leben im Oman und vom Leben in Indien. ... nur zwischendurch hoffte ich weiterhin immer mal wieder, wenn es besonders arg wurde, dass das Zelt dem Wind standhalten und weiterhin dicht bleiben würde; aber gemäß "unserem" Inder alles "no problem".

Erste kleinere Verschleißerscheinungen zeigten sich an einer Ecke, wo wir immer mal wieder ein paar Kleenex hinlegten, um das eindringende Wasser aufzunehmen. Aber ansonsten hielt sich unser Zelt mit dem Namen "Ibri" tapfer.

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #27 am: 01. September 2013, 20:25:11 »
Tag 12
Route: Al Hamra – Misfat al-Ibriyeen - Muscat
Übernachtung: Shangri-La Al Bandar Hotel


Beim Blick aus dem Zelt am Morgen stellten wir erleichtert fest, dass der Himmel besser aussah, über Nacht hatte es ein wenig aufgeklart und die Temperaturen waren auch wieder in einem merklich höheren Bereich angekommen. Vom Jebel Shams näherte sich aber langsam wieder ein dunkleres Wolkenband.

Eigentlich wollten wir heute die Strecke via Wadi Bani Awf zurück nach Muscat fahren. Auf diesen Streckenabschnitt hatten wir uns gefreut, aber die Angestellten im The View raten uns eindringlich davon ab. Es sei bei diesem Unwetter zu gefährlich und auch gar nicht klar, ob die Strecke überhaupt passierbar wäre.

Später in Muscat sollte uns Mohammed dann auch auf umgeknickte Bäume hinweisen und wir erfuhren, dass es ein wirklich sehr schlimmes Unwetter mit Toten und Sturzfluten gewesen sein muss. 
Da war unsere ausgefallene Tour nun wirklich nicht mehr der Rede wert und alles relativierte sich schnell wieder.

Nachdem wir uns dann entschieden haben, auf der Schnellstraße zurück nach Muscat zu fahren, hatten wir noch etwas Zeit und so entschieden wir, noch einen kleinen Abstecher in den Ort Misfat al-Ibriyeen, der ganz in der Nähe war, zu machen.
Obwohl dieser Ort auch mittlerweile auf der touristischen Landkarte kein Geheimtipp mehr ist, war auch hier wieder nichts los, erst als wir später losfuhren, sahen wir noch weitere Touristen, die gerade eintrafen. Es gibt hier sogar einen Touristenpfad, den wir ein ganzes Stück entlangliefen.

Obgleich es uns hier auch ganz gut gefiel, fühlte ich mich, wie auch zuvor in Al Ayn auf dem Sayq-Plateau, ein wenig wie ein Eindringling. Ein Gefühl, dass ich so bisher bei anderen Reisen noch nicht hatte. Alle Einwohner des Ortes, denen wir begegnen, grüßten äußerst freundlich. Einer, der gerade Tee transportierte, fragte uns sogar, ob wir Tee möchten.

Relativ zügig fuhren wir dann in knapp 2 Stunden zurück nach Muscat und stellten zu unserer Überraschung fest, weil wir nicht damit gerechnet hatten, dass diese auch eine sehr schöne Strecke entlang der Schnellstraße war. Leider war es hier jedoch kaum möglich einmal anzuhalten, um Fotos zu machen.

Von unterwegs hatte ich Mohammed, bei dem wir fast schon Stammkunden geworden sind auf dieser Reise, angerufen und verabredet, dass er uns am Flughafen abholen solle und uns ins Hotel bringen möge.
Wir hatten zwar eigentlich bei der Buchung seinerzeit angegeben, dass das Auto am Hotel abgeholt werden sollte, uns aber bei der Übernahme aufgrund der ganzen Ärgernisse um entschieden. So konnten wir das Auto hier abgeben und mussten nicht noch warten, bis man es abholen würde. Die Rückgabe des Autos am Flughafen verlief dann zum Glück problemlos und Mohammed war wie immer pünktlich vor Ort.

Wir fuhren dann fast noch einmal eine Stunde auf die andere Seite von Muscat. Die Strecke ab dem Regierungsviertel zum Hotel kannten wir noch nicht und wir stellten fest, dass diese landschaftlich wunderschön ist.

Die nächsten drei Übernachtungen hatte ich über die Schnäppchenecke bei Meiers Weltreisen im 5 Sterne Hotel Shangri-La Al Bandar zu einem guten Preis gebucht.

S@bine

  • Gast
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #28 am: 01. September 2013, 20:26:18 »
Tag 13 und Tag 14
Route: Muscat
Übernachtung: Shangri-La Al Bandar Hotel


Diese beiden Tage verliefen recht geruhsam. Wir erholten uns mit Schwimmen, Lesen und ein wenig Spazierengehen, bevor uns Mohammed wieder pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt abholte, um uns zum Flughafen zu bringen.
Der Rückflug nach Hause mit Oman Air verlief problemlos.


... so das war dann der Bericht von unserer Reise in den Oman ...
Mehr Reiseberichte, die bereits geschrieben sind, habe ich leider nicht. Zwar habe ich vor einiger Zeit mal begonnen, unsere Reise auf die traumhaft schöne Insel La Réunion mit anschließendem knapp 1-wöchigem Aufenthalt auf Mauritius "in Form zu bringen", aber ich weiß ehrlich nicht genau, ob und wann ich diesen mal zu Ende bringe.

Petra

  • Vollwertiges Mitglied
  • ***
  • Beiträge: 167
Re: Oman - Meine Eindrücke unserer Reise
« Antwort #29 am: 01. September 2013, 21:06:59 »
Liebe Sabine,

so, jetzt habe ich endlich die Zeit gefunden, Deinen Bericht zu Ende zu lesen.

Das mit dem vielen Regen gegen Ende der Reise war ja echt ärgerlich, vor allem wenn man sich auf einen ruhigen Tag mit Entspannung (unter freiem Himmel) freut und dann mit Kleenex das Zelt abdichten muß, doof.

Ich habe mir auch Eure Unterkünfte alle angeschaut, vor allem das Zelt fand ich ja traumhaft schön, aber auch die anderen waren ja echt toll!

Die Wadis habe ich auch gegoogelt, herrlich!

Interessant auch, daß ihr so oft alleine irgendwo wart, das würde uns gut gefallen; viele Touris an einem Ort finden wir nicht so prickelnd...

Die Schildkröten habe ich beim Lesen genau wie Du vor Ort sehr bedauert und finde, Du solltest unbedingt dem Sultan Dein neues Schildkrötenwatching-Konzept vorstellen  :).

Und Deine Erlebnisse auf öffentlichen Toiletten kann ich aus Jordanien leider bestätigen, da mußte man schon alle Augen zumachen wenn man dringend mußte und mal wieder kein Strauch in der Nähe war.

Also, hab vielen Dank für diesen interessanten Bericht, der Lust auf eine Reise in den Oman macht.

Vielleicht schreibst Du ja nach Deiner Afrikatour einen Bericht? Eine begeisterte Mitleserin wär Dir in jedem Fall sicher  :).

Liebe Grüße
Petra