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09/11
Birgit:
Ich saß zu Hause am Schreibtisch und habe „Home office“ gemacht, wie man so schön auf Neudeutsch sagt. Die Glotze lief wie meistens nebenher und ich habe es in den ersten Minuten gar nicht mitbekommen.
Ich habe dann (das geht mir oft so, wenn etwas Schlimmes passiert) völlig unbeteiligt die Szenen gesehen, habe es erst (bis zum Umschalten auf ein anderes Programm) für eine Satire gehalten und dann gedacht, es wäre ein Unfall und habe gerätselt, warum man von Washington DC aus den Rauch aus New York vom WTC sehen sollte, habe gar nicht gerafft, dass da auch eine Maschine ins Pentagon gerast war, völlig gaga im Kopf. Ich glaube, erst danach flog die zweite Maschine in den zweiten Tower, oder?
Ich stand also völlig neben mir und habe die Fakten gar nicht zusammen bekommen.
Ich war an dem Nachmittag noch Schwimmen und es ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwie habe ich jederzeit damit gerechnet, dass jetzt sofort ein Weltkrieg losgeht, völlig irrational, aber mir war total mulmig und schlecht an dem Tag.
Ganz extrem kam die Erinnerung zurück, als ich exakt 10 Jahre später in der Maschine von Condor nach LAS saß. Einige Bekannte haben sich an die Stirn getippt und mich gefragt, ob ich denn wahnsinnig sei, ausgerechnet am 10. Jahrestag in die USA zu fliegen. In der Maschine hatte der Pilot dann auch das besondere Datum erwähnt und um Respekt gegenüber der US-Regel gebeten, dass auf den USA-Flügen nicht im Gang und vor den Toiletten herumgestanden werden soll, gerade auch an diesem Jahrestag. Bei der Ankunft in LAS und den Rest des Tages ging aber alles ganz normal zu, natürlich wurden auf allen möglichen Sendern Gedenkveranstaltungen und Reportagen usw. zum Thema übertragen.
Andrea:
Ich fliege heute, am 11. September. Da war der Flug tatsächlich ein paar Euro günstiger...
Heiko rief mich damals auf der Arbeit an und ich konnte nicht glauben, was er da erzählte. Erst als ich von anderer Seite Bestätigung bekam, glaubte ich es. Beim Einsturz des 2. Turm saß ich live vorm Fernseher. Fassungslos...
Heiko hat damals über 8 Stunden Video aufgenommen mit den Berichten auf RTL und N24 . Das ist mittlerweile auf DVD gezogen. Da ist auch der Moment dabei, als während der Berichterstattung der 2. Flieger in die Tower krachte. Heftig!
Es gibt einen Film über 9/11 von 2 Franzosen oder Kanadiern (?), die eigentlich eine Doku über eine Feuerwache machen wollten, als der Alarm los ging. Nichts für zart beseitete Seelen diese Doku, da bekommt man mit Sicherheit erneut Gänsehaut.
Susan:
Wir saßen damals auch gerade im WoMo auf der Rückreise aus Griechenland, als im Radio die Meldung kam "World Trade Center Türme eingestürtzt" Ich dachte erst: die veräppeln uns doch, das ist aus einem Film, das kann überhaupt nicht sein. :raetsel:
Dann kam auch die Meldung über das Pentagon herein und da lief es mir noch schauriger den Rücken herunter. Denn ich hatte grad im Urlaub den Clancy-Thriller " Ehrenschuld" gelesen, in dem ein Pilot eine Maschine ins Kapitol stürzen lässt. :schreck:
Zuhause angekommen haben wir dann mit Entsetzen die Fernsehbilder gesehen...
Kauschthaus:
Ich habe es am frühen Nachmittag durch einen Anruf von meinem Mann erfahren. Er sagte, ich soll mal den Fernseher anschalten, da sei was in New York passiert.
Unsere Kinder waren da 3 und 4 Jahre alt, und der Fernseher lief tagsüber eher selten.
Als ich dann mitbekommen habe, was passiert war, hatte ich das Problem, einerseits alles erfahren und sehen zu wollen, andererseits sollten meine Kinder möglichst nichts mitbekommen.
In dem Alter flogen sie gelegentlich nach Südeuropa, und ich wollte auf keinen Fall, dass sie Flugangst bekommen. Verrückt, wie man manchmal Prioritäten setzt.
Ich habe dann mehr oder weniger "heimlich" TV gesehen und war absolut fassungslos und den Tränen nahe.
Abends habe ich Lothar dann gefragt, wieso er mich nicht vorgewarnt hätte, wie schlimm es sei. Er war an dem Tag bei einem Kunden, hat das gehört, aber er sagte, dass er es einfach nicht glauben konnte.
Ein paar Tage später hatten wir hier im Ort eine Gedenkveranstaltung in der Kirche. Ich bin dem sonst nicht so zugetan, aber die Kirche war gerammelt voll und wie wir hatten viele das Gefühl, dass sie einfach irgendwo hin müssen mit ihrer Fassungslosigkeit und Trauer. Da konnte man etwas abladen.
Grüße, Petra
Palo:
Ich weiss noch wie komisch es war als ich das erste Mal Ground Zero besuchte. Zwei Jahre vorher war ich naemlich im World Trade Center und zwar an genau dem gleichen Tag.
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