Autor Thema: Martinsgansessen  (Gelesen 28098 mal)

Rainer

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #15 am: 16. November 2013, 17:42:02 »
Machst Du denn Nudeln eigentlich auch selber?

Sehr selten (obwohl ich es schon ein paar mal gemacht habe und auch eine Nudelmaschine besitze). Aber ich bin selbst nicht der allergrößte Nudelesser, Sylvia ist dagegen Nudelfressmaschine und sie ißt natürlich auch Nudeln aus der Packung. Aber zu Partys und Buffets mache ich sie auch selbst.

Der Geschmacksunterschied ist da allerdings auch bei weitem nicht so groß wie bei dem Rotkohl oder den Klößen.

Kauschthaus

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #16 am: 16. November 2013, 17:48:58 »
Aber speziell Kartoffelklöße ist so eine Grauzone (und Rotkohl auch), viele kennen das gar nicht anders als aus der Packung (ich habe das vor 20 Jahren auch nicht selbst gemacht - das kommt dann irgendwann, weil man neugierig ist). Auch Kartoffelbrei ist ein Grenzprodukt, was viele sowieso nur aus der Tüte kennen. Auch das habe ich vor 20 Jahren nicht frisch zubereitet. Heute ist das für mich eine Selbstverständlichkeit.


Wir haben morgen Gäste und es gibt Rouladen, Klöße, Spätzle und Rotkohl.

Ich habe mir schon x mal Rezepte für Kartoffelklöße, rohe Klöße und halb/halb angeschaut, aber für 8-10 Personen (und weniger versammeln sich selten bei uns zum Braten) ist mir das einfach zu viel Arbeit. Ebenso wie Spätzle, da berufe ich mich auf meine hessische Herkunft und verweigere das Spätzle schaben.  :-[

Dafür kaufe ich regionale Spätzle, und Pfanni Klöße mag ich eigentlich sehr gerne. Selbst mein fränkischer Vater hat die gemocht.

Allerdings stand ich heute ca. 2-3 Stunden in der Küche, um Rotkohl zu kochen. Neulich gab es beim Rewe einen 10kg Sack Rotkohl für 2,99 € und da konnte ich nicht widerstehen. Es ist ja nicht nur die Arbeit, sondern es gibt auch eine ziemliche Sauerei. Aber das Ergebnis hat sich gelohnt, ich habe nun jede Menge leckeren Rotkohl. Ein (kleiner) Teil davon ist für morgen, der Rest wird eingefroren.
Das Rezept habe ich von Chefkoch: http://www.chefkoch.de/rezepte/568511155538935/Rotkohl-frisch-zubereitet.html

Das mit den Rouladennadeln für die Gans leuchtet mir ein. Werde ich demnächst auch so machen.

Ich versuche durchaus so frisch wie möglich zu kochen, und ich habe auch genug Zeit dafür. Aber manches schmeckt uns fertig so gut, dass ich gar nicht den Versuch mache, das selbst zu machen. Ich käme z.B. nie auf die Idee, die geschälten Tomaten aus der Dose mit irgendwelchen frischen Tomaten zu ersetzen, z.B. für Bolognese Sauce.

Gestern habe ich für meine KitchenAid ein Wurstfüllhorn bestellt. Da wir fränkische Bratwürste lieben, aber nunmal in Schwaben wohnen, habe ich mir in den Kopf gesetzt, die selber zu machen. Es gibt lecker klingende Rezepte im Internet, auch für die Coburger Bratwurst, und ich habe einen Metzger entdeckt, der auch den passenden Bändel (Darm) dafür liefern kann.

Da bin ich selbst ganz gespannt, ob und wie das klappt.

Da kann ich dann ja mal berichten.  ;)

Viele Grüße, Petra



Seit ich das Wort Dings kenne, kann ich alles erklären.

Petra

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #17 am: 16. November 2013, 18:06:28 »
Zitat von: Kauschthaus
Ebenso wie Spätzle, da berufe ich mich auf meine hessische Herkunft und verweigere das Spätzle schaben.  :-[

Trotz rheinischer Herkunft mache ich die Spätzle immer selbst, aber ich gebe zu, schaben ist mir auch zuviel, also gibt es einen schwäbisch-rheinischen Kompromiß und ich mache sie mit der Presse.
Kann ich Dir nur empfehlen, denn da schmeckt man schon einen Unterschied, finde ich.

Aber Hut ab vor Deiner Rotkohlkochaktion, zu schade, daß man den nicht virtuell durch die Leitung schieben kann, da hätte ich jetzt auch Lust drauf  :).

Machst Du denn Nudeln eigentlich auch selber?
Sehr selten (obwohl ich es schon ein paar mal gemacht habe und auch eine Nudelmaschine besitze). Aber ich bin selbst nicht der allergrößte Nudelesser, Sylvia ist dagegen Nudelfressmaschine und sie ißt natürlich auch Nudeln aus der Packung. Aber zu Partys und Buffets mache ich sie auch selbst.

Ich gebe zu, die habe ich noch nie selbst gemacht, allerdings kaufe ich gerne die "frischen" Nudeln im Kühlregal z.B. Tortellini oder Capelletti, die schmecken schon anders als die getrockneten.
Bei uns bin auch eher ich die Nudelfressmaschine (das hast Du schön gesagt  ;))
Liebe Grüße
Petra

Rainer

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #18 am: 16. November 2013, 18:08:29 »
Ich habe mir schon x mal Rezepte für Kartoffelklöße, rohe Klöße und halb/halb angeschaut, aber für 8-10 Personen (und weniger versammeln sich selten bei uns zum Braten) ist mir das einfach zu viel Arbeit.

Das ist auch eine Mörderarbeit (ich habe gestern auch 1,5kg Kartoffeln plus 4 Eier und 300gr. Mehl zu 25 Klößen aus gekochten Kartoffeln verarbeitet) und eine ebenso elende Herumsauerei. Die Pampe klebt wie Hölle und man muss die ganze Arbeitsplatte dick mit Mehl bestreuen, um die Masse überhaupt verarbeiten zu können. Und aussehen tun die Dinger dann wie verformte Knetmasse (nix da mit schönen runden Kugeln, das habe ich noch NIE hinbekommen). Aber schmecken tun sie super...

Ich habe mal den Lafer im Fernsehen live gesehen, da hat er auch Kartoffelklöße aus gekochten Kartoffeln vorgekocht, da wollte er wohl oberschlau sein und hat zu wenig Eigelb genommen (statt das ganze Ei) und nachher sind ihm die Klöße alle kaputt gegangen, das hat mich sehr getröstet (das ist mir nämlich auch mal mit Klößen halb und halb passiert - wir haben uns verquatscht in der Küche und das Wasser hat zu sehr gekocht, da gab es dann sehr dünne Kartoffelsuppe). Seit dem mache ich nur noch Klöße aus gekochten Kartoffeln, aber etwas mehr Ei als was der Lafer da machte (der wollte einen festeren Teig haben) muss es dann doch sein.

Und die Spätzle wie Petra sie beschreibt (einfach aus der Presse) würde ich auch empfehlen, das ist wirklich nicht viel Arbeit. Man muss allerdings so eine Presse besitzen.

Rainer

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #19 am: 16. November 2013, 18:15:24 »
Ich gebe zu, die habe ich noch nie selbst gemacht, allerdings kaufe ich gerne die "frischen" Nudeln im Kühlregal z.B. Tortellini oder Capelletti, die schmecken schon anders als die getrockneten.

Das ist aber doch noch etwas anderes, denn das sind gefüllte Nudeln - die würde ich in der Tat immer frisch machen. Diese getrockneten Tortellini finde ich auch grausam, aber das liegt nach meinem Geschmack eher an der Füllung, weniger an der Nudelmasse. Auch Maultaschen usw. würde ich frisch machen (und mache ich auch frisch, aber eben selten).

Aber zu Hause machen wir meistens Spaghetti, Penne usw. in allen Varianten, Sylvias Lieblingsnudeln sind Spaghetti Carbonara. Das kann man wirklich problemlos mit gekauften Spaghettis machen, die anderen Zutaten sind dann natürlich wieder frisch.

Hatchcanyon

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #20 am: 16. November 2013, 19:12:26 »
Nochmal zu den "polnischen" Gänsen und anderen frischen Produkten:

Polnisch kann, muss aber nicht sein. Die Tiere stammen wohl z.T. von noch weiter östlich, werden dann mal kurz durch Einlagern in polnischen Gefrierhäusern "polnisiert". Egal wie, auch wenn sie aus Polen stammen sind sie uns zu lange tot, bis sie in der Röhre landen. Abgesehen davon, dass derart lange Transportwege auch nicht gerade ökologisch vertretbar erscheinen.

Bei uns gibts in der Umgegend - max. 20 km - genug Bauern, da kann man die Tiere auf der Weide wachsen sehen. Die schmecken auch anders als die gemästeten.

Wir haben hier zwei Orte weiter einen "Nudelmeister", der stellt frische Hartweizengriesnudeln her. Bei Kartoffeln haben wir eh Glück, das bei uns ein bekanntes Anbaugebiet ist, wo sich die Rhein-Mainer gerne versorgen. "Kartoffelbrei" aus der Tüte gibts schon lange nicht mehr und Knödel machen wir ebenfalls selbst. Gemüse kommt von den Erzeugern vor Ort.

Da hilft natürlich, dass ich im (Vor)Ruhestand bin und einiges vorarbeiten kann, soweit die Zubereitung nicht sowieso in meine Kompetenz fällt.  :toothy9:

Gruss

Rolf

Rainer

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #21 am: 16. November 2013, 20:44:55 »
Die schmecken auch anders als die gemästeten.

Das ist genau die Frage. Ich wäre bereit, eine  Wette einzugehen, dass das NICHT so ist. Es ist immer einfach, solche Dinge zu behaupten, aber es nachher wirklich zu schmecken, das ist eine andere Baustelle.

Ich nehme auch hohe Wetten an.

Silke

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #22 am: 16. November 2013, 22:20:21 »

@ all: Wie haltet ihr das denn?

Ich hasse kochen. Man steht stundenlang in der Küche und dann ist es in kurzer Zeit aufgegessen. Hat mir noch nie Spaß gemacht.
Daher gibt es bei uns oft Sachen, die schnell gehen oder eben Fertigprodukte als Grundlage haben.

Wir grillen gern. Aber dazu gibt es dann meist fertige Salate, wenn nicht eine meiner Schwägerinnen einen Salat mitbringt.

Zum Glück muss es bei uns in der Woche kein Essen geben, mein Mann ißt in der Firma, ich muss nicht unbedingt was Warmes essen, manchmal bringt mir mein Mann auch ein Essen aus der Firma mit.

Am Wochenende gehen oft essen, dann aber überwiegend asiatisch.

Klöße hat meine Oma immer selbst gemacht, aber halb und halb. Ich habe da oft zugesehen (da war ich noch Kind), das war aber immer eine elende Arbeit, das würde ich mir nie antun. Zumal mir Klöße aus fertiger Kloßmasse auch gut schmecken. Liegt aber auch daran, dass ich sehr viel Soße brauche und die Klöße eh darin "ertränke".

Silke

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #23 am: 16. November 2013, 22:28:10 »
Die schmecken auch anders als die gemästeten.

Das ist genau die Frage. Ich wäre bereit, eine  Wette einzugehen, dass das NICHT so ist. Es ist immer einfach, solche Dinge zu behaupten, aber es nachher wirklich zu schmecken, das ist eine andere Baustelle.

Ich nehme auch hohe Wetten an.

Wir machen gern Bierhuhn auf dem Grill. Da merkt man schon einen Unterschied zwischen frischen Hähnchen aus Deutschland und gefrorenen Hähnchen aus ?. Wir haben es mehrmals getestet und es war immer zu merken, welches das frische Hähnchen war.
Da ist der Preisunterschied allerdings auch nicht so hoch und die Tiere wiegen ja auch nicht so viel, so dass es uns das Wert ist.

Rainer

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #24 am: 16. November 2013, 23:16:44 »
Wir machen gern Bierhuhn auf dem Grill. Da merkt man schon einen Unterschied zwischen frischen Hähnchen aus Deutschland und gefrorenen Hähnchen aus ?

Umso besser für Dich - dann wirst Du diese Wette ja gewinnen. Das kriegen wir sicher auch hin. Ich kenne zwar auch charakteristische Geschmacksunterschiede (die behalte ich aber erst einmal für mich) - ob die ausreichen, im Blindtest zu bestehen, kann ich nicht sagen.

Wobei ich selbst so gut wie keine TK-Hähnchen kaufe. Das ist wirklich nicht nötig, weil jeder Supermarkt auch frische Hähnchen anbietet. Bei Gänsen ist leider genau das Gegenteil der Fall, frische Gänse bekommt man kaum im Supermarkt, eher im Großhandel oder eben beim Bauern "nebenan" (den sicher auch nicht jeder hat). Und die Unterschiede bei den Gänsen sind (aus meiner Sicht) noch einmal deutlich kleiner als bei den Hähnchen.

Silke

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #25 am: 17. November 2013, 00:24:54 »
Wir machen gern Bierhuhn auf dem Grill. Da merkt man schon einen Unterschied zwischen frischen Hähnchen aus Deutschland und gefrorenen Hähnchen aus ?

Umso besser für Dich - dann wirst Du diese Wette ja gewinnen.

Ob das bei Gänsen auch so ist, weiß ich nicht.
Und mit einem so versierten Koch wie dir würde ich auch keine Wette eingehen wollen ;). Vielleicht bekommst du das gefrorene Hähnchen (oder die Gans) ja genau so gut hin wie das frische?
Uns ist es bei den Hähnchen eben nur aufgefallen, dass es (bei unserer Zubereitung) so ist.

Flicka

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #26 am: 17. November 2013, 10:45:14 »
Die schmecken auch anders als die gemästeten.

Das ist genau die Frage. Ich wäre bereit, eine  Wette einzugehen, dass das NICHT so ist. Es ist immer einfach, solche Dinge zu behaupten, aber es nachher wirklich zu schmecken, das ist eine andere Baustelle.


Ich oute mich an dieser Stelle damit, dass wir es vor zwei oder drei Jahren mal mit einer extra vorbestellten, mit viel Aufwand kurz vor Weihnachten im Schneetreiben abgeholten Bio-Gans aus der Umgebung versucht haben und hinterher wieder zur polnischen Tiefkühlgans zurückgekehrt sind. Wenn der Preis und der Aufwand das Geschmackserlebnis wert gewesen wären, hätten wir es wieder so gemacht. Tatsächlich war die einheimische Gans aber sogar schlechter. Ihr dürft mich jetzt gerne prügeln und meinen auf Industrieprodukte ausgerichteten Gaumen verspotten, aber wir fanden die Bio-Gans auch fettiger als die polnische.

Bei uns kommt die Gans für mehrere Stunden und relativ niedriger Temperatur in den Backofen. Es ist zwar keine richtige Niedriggarmethode, aber die Temperatur ist höchstens 120 Grad. Gefüllt wird sie mit einer Mischung aus Äpfeln und Kastanien, dazu gibt es Rotkraut und Majorankartoffeln. Mmm, bei der Vorstellung und bei Rainers Bild von den leckeren Gänsen bekomme ich gerade richtig Hunger. Schade, ich muss noch bis Weihnachten warten. Aber immerhin liegt die 5,4kg-Gans schon im Tiefkühlschrank.  :)

Ilona

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #27 am: 17. November 2013, 11:02:50 »
eine Portweinrahmsoße mit Johannisbeergelee, Zimt und Chili abgeschmeckt (ziemlich raffiniert, aber die wird gegessen wie blöde).

Ich könnte mir vorstellen, dass die Soße auch gut zu Truthahn schmeckt. Würdest du das Rezept veröffentlichen oder handelt es sich um ein Secret  :zwinker: :totlach: ?
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat" (Erich Kästner)


Hatchcanyon

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #28 am: 17. November 2013, 11:17:29 »
Die schmecken auch anders als die gemästeten.

Das ist genau die Frage. Ich wäre bereit, eine  Wette einzugehen, dass das NICHT so ist. Es ist immer einfach, solche Dinge zu behaupten, aber es nachher wirklich zu schmecken, das ist eine andere Baustelle.


Da bin ich mir sehr sicher.  :zwinker: Das Fleisch wird durchs Einfrieren ja nicht besser, nur länger haltbar. Klar, auch ein lokaler Züchter kann schlechte Qualität liefern, aber wer seine Gänse im Freien auf der Wiese hält erzielt meist die bessere Fleischqualität. Und man kann ja mal vorher schauen, wie die Tiere gehalten werden.

By the way, Tiefkühlkost ist bei uns seit 3 Jahren auch out.

Gruss

Rolf

Rainer

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Re: Martinsgansessen
« Antwort #29 am: 17. November 2013, 13:14:06 »
Ich oute mich an dieser Stelle damit, dass wir es vor zwei oder drei Jahren mal mit einer extra vorbestellten, mit viel Aufwand kurz vor Weihnachten im Schneetreiben abgeholten Bio-Gans aus der Umgebung versucht haben und hinterher wieder zur polnischen Tiefkühlgans zurückgekehrt sind. Wenn der Preis und der Aufwand das Geschmackserlebnis wert gewesen wären, hätten wir es wieder so gemacht. Tatsächlich war die einheimische Gans aber sogar schlechter. Ihr dürft mich jetzt gerne prügeln und meinen auf Industrieprodukte ausgerichteten Gaumen verspotten, aber wir fanden die Bio-Gans auch fettiger als die polnische.

Wieso prügeln? Das ist so. Wir haben es doch auch probiert, wobei ich jetzt noch so fair bin und sage, dass man auch bei der Zubereitung der Gänse mehr oder weniger Glück haben kann (da probiere ich auch immer wieder mal was neues aus).

Aber es ist eben richtig, dass man einen grundsätzlichen Vorteil frisch versus TK nicht feststellen kann. Bei Gänsen schon mal gar nicht. Da ist die Garmethode um Welten wichtiger.

Da bin ich mir sehr sicher.  :zwinker

Deswegen ja die Wette - das ist messbarer als subjektive Aussagen.

Das Fleisch wird durchs Einfrieren ja nicht besser, nur länger haltbar.

Es wird aber auch nicht grundsätzlich schlechter und den Vergleich habe ich beispielsweise mit Lammfleisch (was auch frisch relativ selten und teuer ist) auch schon gemacht und auch da schmecke ich keinen Vorteil heraus. Wie gesagt, es kann jeder beweisen, dass er es schmecken kann, aber nicht in Diskussionen sondern in der Praxis.

By the way, Tiefkühlkost ist bei uns seit 3 Jahren auch out.

Das ist bei uns auch nur auf solche Dinge wie Gänse, Lammfleisch u.ä. beschränkt, wir haben sowieso bewusst nur einen kleinen Tiefkühler. Das Gros des Tiefkühlsortiments findet auch bei uns keinen Einzug in das Tiefkühlfach. Aber ein frisches Lammkarree gibt es nicht einmal beim Handelshof (Großmarkt), da muss man schon zum Metzger seiner Wahl und dann wird es extrem teuer (und schmeckt dennoch nicht anders).

Wenn es zu vernünftigen Preise und im normalen Sortiment das Pendant als Frischware gibt, bekommt die selbstverständlich den Vorzug. Aber manche Dinge sind eben frisch selten und nur teuer zu bekommen.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Soße auch gut zu Truthahn schmeckt.

Mit Sicherheit! Das Rezept ist im Original sowieso als Soße zu einer Entenbrust entnommen. Passt zu jedem Geflügel.

Würdest du das Rezept veröffentlichen

Na klar.

Grundrezept für ca. 4 - 6 Personen (kann man beliebig aufstocken):

20gr. Butter und 20gr. Mehl erhitzen und zu einer Schwitze verarbeiten
125 ml Portwein dazugeben und einrühren (das gibt dann so einen "rosa Schlick"  ;D)
250 ml Sahne dazugeben und einrühren
2 Esslöffel Johannisbeergelee einrühren

Wenn die Soße etwas dick ist, einfach etwas Wasser dazugeben, das verdirbt das Aroma nicht, oder eben etwas Portwein und Sahne nachschießen.

Dann kräftig abschmecken:

2-3 Teelöffel Zucker
1 gestrichener Teelöffel Salz (oder nach Geschmack salzen, es muss schon gut salzig sein)
1 kräftige Prise gemahlenen Zimt
1 Prise gemahlenes Chili (hängt von der Schärfe ab, im Zweifel weniger nehmen und nachwürzen, die Soße muss leicht scharf sein) dazugeben

Das ganze nochmal kurz aufkochen (damit der Alkohol etwas verfliegt) und fertig ist die Soße. Viola!

Die Konsistenz sollte cremig, aber nicht zu dick sein. Die Farbe ist dunkelrosa bis violett. Wegen des Mehls bildet sich eine Haut, wenn die Soße abkühlt, deswegen vor dem Servieren ggf. nochmal erhitzen und durchrühren.