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Abenteuerreisen oder safety first ?

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Horst:
Hallo zusammen,

wie ist das bei Euch wenn Ihr auf Reisen geht, spielt der Sicherheitsgedanke bei Euch eine sehr große Rolle?
Überprüft Ihr Risiken bei Euren Reisen und Touren oder ist Euch das egal?
Oder sucht Ihr sogar ein bisschen Aufregung im Vergleich zum Alltag zu Hause in dem Ihr Euch in nicht ganz sichere Länder traut oder Touren irgendwo ins Hinterland unternehmt wo nicht immer gleich Hilfe zur Stelle ist?

Also wie Risikobereit seid Ihr bei Euren Reisen eingestellt?

Ilona:
Obwohl ich eher Sicherheitsfanatiker bin, traue ich mir auf Reisen doch einiges zu. Hinterher war ich oft erstaunt, was wir so alles gewagt haben.

Nur einmal war mir sehr sehr mulmig  :girly:, als Luftlinie jeweils 50 Meilen rechts in Richtung Green River und links Richtung Hanksville in der Pampa das Auto zickte. Da war sonst weit und breit kein anderer Mensch unterwegs, kein Handynetz und wir sahen uns schon ein langen Fußmarsch machen. Schiss habe ich auch bei unwegsamen Wanderungen, dass man sich unterwegs verletzt und nicht mal schnell Hilfe herbei holen kann. Aber irgendwie bin ich die letzten Jahr dennoch mutiger geworden  :adieu:.

Rainer:

--- Zitat von: Horst am 21. Dezember 2013, 11:53:16 ---Also wie Risikobereit seid Ihr bei Euren Reisen eingestellt?

--- Ende Zitat ---

Wenig bis sehr wenig.

So lange ich Freude an Dingen habe, die man "einfach so" machen kann, mache ich das auch "einfach so". Wenn wir irgendwann alles gesehen haben, was wir sehen wollen und was mit wenig Risiko zu sehen ist, dann würde ich (vielleicht) über mehr Risiko nachdenken. Ich glaube allerdings nicht, dass uns das jemals gelingt, nicht einmal "nur" für die USA. Natürlich kann ich auf diese Weise nicht alles sehen - aber genau das gelingt sowieso nicht.

Das ist ja wieder einmal das, was ich (speziell an den USA) so klasse da finde: jeder (wirklich jeder!) findet da genügend zu tun und zu sehen, egal was für ein Urlaubsprofil er hat. Ohne meine Behinderung hätte ich mir sicherlich weniger Gedanken darüber gemacht, aber das ist jetzt eben so, wie es ist.

Birgit:
Man definiere die Begriffe "Risiko" und "Abenteuer".

Wer nie in den Urlaub fuhr, hat vielleicht bei einer Zugfahrt in den 100 km entfernten Kurort schon genug Abenteuer. Den Zug könnte man verpassen, der Kofferinhalt könnte nicht zum erwarteten Wetter passen, bei der versprochenen Halbpension muss man immerhin noch irgendwas finden, was man mittags isst.

Ich habe mir gründlich abgewöhnt mich über Pauschalreisende lustig zu machen, bzw. über AI-Touristen. Für die ist es vielleicht schon Abenteuer mit dem Flugzeug zu reisen und in einem Land am Strand zu sitzen, in dem man nicht mit jedem in der eigenen Muttersprache sprechen kann.

Mein Alleinreisen finden viele abenteuerlich und riskant, und vor ein paar Jahren hätte ich mich nicht einmal allein nach Asien getraut. Dass es Anfang der 90er sicherlich abenteuerlich war, dass zwei Frauen allein mit dem Mietwagen in Jordanien und Syrien unterwegs waren, darüber habe ich damals gar nicht nachgedacht, sondern fand es nur spannend.

Aber schlimmer gehts immer: Zu Fuß durch den Himalaya, mit dem Fahrrad durch Togo, per Anhalter durch Australien, als Frau allein nach Äthiopien, mit dem Kayak den Yukon runter, mit dem Segelboot über den Atlantik, schwimmend durch den Ärmelkanal nach England...

Rainer:

--- Zitat von: Birgit am 21. Dezember 2013, 19:41:41 ---Man definiere die Begriffe "Risiko" und "Abenteuer".

--- Ende Zitat ---

Wow - Du denkst ja mathematisch. Ich wollte uns hier diese Frage nicht antun, aber sie ist im höchsten Maße berechtigt.


--- Zitat von: Birgit am 21. Dezember 2013, 19:41:41 ---Mein Alleinreisen finden viele abenteuerlich und riskant, und vor ein paar Jahren hätte ich mich nicht einmal allein nach Asien getraut.

--- Ende Zitat ---

Alleinreisen "an sich" würde ich nicht als "riskant" bezeichnen. Aber im logischen Anschluss an die erste Frage, wenn etwas riskant ist, würde ich für mich/uns die Grenze eher so festlegen:

Ich habe keine Angst vor Kriminalität an sich und auch nicht grundsätzlich im Urlaub, was ja bei Alleinreisenden sicher auch eine wichtige Kernüberlegung ist. Ich möchte eher eigenen Dummheiten vorbeugen, wie beispielsweise auf unbekanntem Terrain alleine (oder auch zu zweit) "herumzumachen" und im Falle des Falles (Autopanne oder schlimmer) nicht auffindbar / erreichbar zu sein. Da ist für mich persönlich (bzw. auch für Sylvia) die Grenze überschritten, was wir "riskieren". Die Vorstellung, irgendwo in der Pampa zu verdursten, weil die Scheißkarre nicht mehr fährt und die Getränkevorräte sowieso endlich sind und auch das Handy keine Hilfe rufen kann, finde ich unnötig bedrohlich und wäre mir kein noch so tolles Szenario wert.

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