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Abenteuerreisen oder safety first ?
Horst:
--- Zitat von: Rainer am 21. Dezember 2013, 21:23:03 ---
--- Zitat von: Birgit am 21. Dezember 2013, 19:41:41 ---Man definiere die Begriffe "Risiko" und "Abenteuer".
--- Ende Zitat ---
Wow - Du denkst ja mathematisch. Ich wollte uns hier diese Frage nicht antun, aber sie ist im höchsten Maße berechtigt.
--- Ende Zitat ---
Na dann eine mathematische Antwort.
Risiko und Abenteuer sind die Menge aller Möglichkeiten die gegen Unendlich geht und sowohl positive als auch negative Ergebnisse liefern kann. :zwinker:
Andrea:
Risiko und Abenteuer sind das Inverse zu Langeweile, Gewohnheit und Normalität. ;D
Für uns war es definitv ein Abenteuer die Potash Road zu fahren. Risiko? Nun ja: Wir hatten Getränke für mehrere Tage an Board, ebenso Essen und auch Schlafsäcke. Hätte es wirklich heftig losgeregnet (wonach es eine Weile aussah), dann hätten wir "nur" versuchen müssen einen Platz zu finden, an dem wir nicht weggespült werden. Und da die Straße dann doch recht befahren ist (Tag a long und auch Ranger und andere Touris), hätte man uns sicher nach ein paar Tagen entdeckt. Da machte ich mir weniger Sorgen. Allein das finanzielle Risiko bei einem Autoschaden machte mir Sorgen...
Was solche Straßen betrifft, sind wir definitiv mutiger geworden.
Ansonsten traue ich mich durchaus nachts allein auf die Straße, auch wenn ich schon so einige unangenehme Erlebnisse hatte. Aber zum Glück bin ich nie überfallen worden (einmal war es wohl kurz davor, aber da kamen plötzlich Leute), sondern meist nur angepöbelt oder angemacht. Da bin ich mit Selbstbewusstsein Zeigen weiter gekommen.
Ich würde ebenso alleine reisen. Warum nicht? Sicher nicht überall hin, aber Birgit, Flicka und Silvia zeigen sehr eindrucksvoll, dass vieles machbar ist.
Abenteuer? Sowas wie Bungee Jumping? Wildnis Camping? Reizvoll... ;)
Birgit:
Na ja, bestimmte Risiken geht man ja auch nicht speziell auf Reisen ein, und bestimmte Risiken sind ja auch ein eher subjektives Gefühl.
Aus Zeitmangel gehe ich oft abends rennen. Da ist es nun im Winter dunkel in Erfurt im Park an der Gera und es sind deutlich weniger Leute unterwegs als zur selben Uhrzeit im Sommer. Trotzdem habe ich nie Schiss angepöbelt oder überfallen zu werden.
Auch nun hier über Weihnachten in Norddeutschland werde ich sicher wieder bei Dunkelheit abends durchs Moor rennen gehen auf den einsamen und dusteren Landwirtschaftswegen. Da besteht das Risiko, dass ein angetrunkener Bauer auf dem Heimweg mich übersieht und über den Haufen fährt sicher in größerem Maße als bei Abwesenheit eines solchen Bauern Opfer von Gewalttaten zu werden.
Irgendwie hätte ich trotzdem mehr Angst nachts durch den Wald zu rennen, wo kein Mensch ist, denn auch die Spitzbuben werden dort keine Opfer zu finden erwarten... Falls ich aber bei dem mir eigenen Geschick stürze und mit dem Kopf auf einen Stein knalle, wäre das sicher auf Landwirtschaftswegen, wo wenigstens ab und zu jemand vorbei kommt, mit einem geringeren Risiko behaftet.
Zum Thema zurück: Ich bin relativ angstfrei, in gewisser Weise aber schon vorsichtig und sicher keine echte Abenteurerin. Trotzdem denke ich, falls mal etwas passiert, werden eine Menge Leute und nicht zuletzt ich selbst mir vorwerfen, dass ich da aber ganz schön leichtsinnig gewesen sei...
Flicka:
Schwierig zu sagen, ob ich eher die abenteuerlustige oder eher die sicherheitsbewusste Reisende bin.
Wie Birgit das weiter oben schon mal umschrieben hat, lässt sich das kaum anhand einer abstrakten Skala beantworten, und oft trifft auch beides gleichzeitig zu. Mich nächstes Jahr alleine als Individualtouristin durch Japan zu bewegen, wird für mich sicher ein großes Abenteuer werden. Und aufgeregt bin ich jetzt schon, wenn ich daran denke. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass mir dort eigentlich nichts passieren kann, was über bloße Unannehmlichkeiten hinausgeht - aber da sind wir schon bei einem wichtigen Punkt, nämlich der subjektiven Wahrnehmung. Für mich selbst spielt Fukushima usw. irgendwie keine Rolle, weil mein Bauchgefühl damit keine Probleme hat, aber ich habe von anderen gehört, dass sie wegen der Erdbebengefahr nicht nach Japan fahren würden.
Zusammengefasst mag ich eigentlich die "Abenteuer light"-Variante. Ich probiere durchaus gerne Neues aus, will aber schon das Gefühl haben, dass ich das Risiko abschätzen und kontrollieren kann. Schließlich will ich ja für den folgenden Urlaub auch noch fit und im Besitz all meiner Gliedmaßen sein. ;)
Silke:
Da wir immer mindestens zu zwei unterwegs sind, spielt der Risikogedanke bei Touren ins Hinterland oder eher unwegsamere Gebiete nicht so eine große Rolle. Da kann Einer doch meist noch Hilfe holen, wenn dem Anderen was passiert, z.B. man sich bei Wanderungen etwas bricht o.ä..
Und in zu abgelegene Gebiete, wo wirklich tagelang Niemand lang kommt, kommt ja meist mit den zu mietenden Autos gar nicht. Die meisten Gebiete sind ja doch so erschlossen, das immer mal wieder Jemand vorbei kommt.
Wenn ich in eine so abgelegene Gegend fahren würde, wo ich wüßte, dass mir bei einer evtl. auftretenden Panne Niemand zufällig zu Hilfe kommt, würde ich irgendwo Bescheid geben, wo ich bin und wann ich wieder zurück sein möchte.
Bei der Auswahl der zu bereisenden Länder und Gegenden achten wir schon ein wenig auf die Hinweise des Auswärtigen Amtes, aber auch nur auf absolute Reisewarnungen. Ich würde z.B. gern mal nach Mali fahren, aber da trauen wir uns nicht hin.
Wenn es aber "nur" Empfehlungen sind, nehmen wir das nicht ganz so ernst. Vor zwei Jahren waren wir auf dem Sinai, da wurde auch empfohlen, keine Ausflüge zu unternehmen. Da wir aber einige Dinge unbedingt sehen wollte, haben wir das ignoriert. Ein paar Tage später wurden da tatsächlich einige Touris entführt (zum Glück aber schnell wieder frei gelassen). Das war schon ein komisches Gefühl, würde mich aber in Zukunft nicht davon abhalten.
Ich fahre Motorrad und ich denke (oder weiß es aus Erfahrung), die Gefahr, dass mir dabei was passiert, ist wesentlich höher als die Gefahr, dass Einem im Urlaub etwas passieren kann.
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