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Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013
serendipity:
Irgendwann an einem langweiligen, grauen Novemberwochenende im Jahr 2012 haben wir aus Spaß unsere persönlichen "15 Must Sees - Listen" erstellt. Vier Listen, die sich an manchen Orten trafen, z.B. Paris - aber die auch an vielen Stellen sehr weit auseinander lagen. Auf meiner Liste befindet sich u.a. Kappadokien. Ich hatte schon so viele Bilder dieser faszinierenden Landschaft und der wunderschönen Höhlenkirchen gesehen, dass ich unbedingt selbst einmal dort eintauchen wollte.
Eigentlich war ja für die Osterferien ein Trip mit Jan, meinem Sohn, nach Las Vegas vorgesehen, mein Abi-Geschenk für ihn, aber sein Studium machte uns da einen Strich durch die Rechnung, denn er hatte nur eine Woche frei und schrieb anschließend gleich Klausuren, da kann man Las Vegas natürlich nicht genießen. Aber aufgeschoben heißt ja nicht aufgehoben und wir werden den Trip zu anderer Zeit nachholen ;-).
Da aber Peter, mein Mann, auch nicht für die Türkei zu begeistern war, buchte ich im Dezember kurzentschlossen eine Busrundreise für die Osterferien. Die erste Busrundreise, die ich alleine machen werde. Mit Jan war ich so schon in Marokko und China unterwegs.
Nach Buchung und Bestätigung durch den Veranstalter "Berge und Meer" machte ich mich ein wenig auf die Suche nach Reiseberichten und Erfahrungen mit der Rundreise und dem Veranstalter und war gar nicht mehr so voller Vorfreude, denn sowohl Rundreise, Busse, Hotels und vor allem die Verkaufsveranstaltungen, die bei solchen Reise in die Türkei "irgendwie" dazu gehören, machten bzw. machen mir schon etwas "Angst". So gibt es Berichte davon, dass die Touristen in den beteiligten Geschäften eingeschlossen wurden usw. So etwas ist vollkommen inakzeptabel, aber lässt sich zu zweit natürlich ganz anders ertragen - hier war ich einmal kurz davor, die Reise zu stornieren.
Ich habe mich aber dennoch entschlossen die Reise anzutreten und freute mich jetzt schon sehr darauf!
Vielleicht hat jemand Lust mit mir in den Bus einzusteigen und in Kappadokien ein wenig herum zu schnuppern, denn mehr ist es leider nicht geworden. Aber die Reise macht Lust auf mehr, zumindest erging es mir so und 2015 oder 2016 werde ich mit Peter Istanbul und anschließend Kappadokien selbst erkunden. Mein Reisebericht hat meinen Mann überzeugt, nun müssen wir nur noch sehen, wann die Türkei ins Konzept passt, denn derzeit sind wir aufgrund unseres Hundes, meines Berufes und des Studiums unseres Sohnes an einer privaten Universität sowohl zeitlich als auch pekuniär noch etwas eingeschränkt ;-)
Ilona:
Hallo Gaby,
Kappadokien schwirrt mir schon lange im Kopf herum und zu Weihnachten habe ich darüber einen Reiseführer geschenkt bekommen.
Nun bin ich gespannt auf die steinernen Zipfelmützen :sabber:. Also hau in die Tasten :adieu:.
Horst:
Hi Gaby,
da bin ich sehr gerne dabei - die Tükei und allen voran Kappadokien möchte ich schon so lange mal besuchen - mir sind nur immer andere Länder dazwischen gekommen. ;)
Vielleicht ist Dein Bericht ja der endgültige Anlass es doch mal in die Türkei zu schaffen. :)
serendipity:
Hallo Ilona, hallo Horst,
ich freue mich, wenn ihr diese Reise begleitet - auch wenn sie so anders als eure Art zu reisen ist :-)
Kappadokien hat es wirklich verdient, denn die Landschaft ist traumhaft und ich hoffe, ich kann das ein wenig rüberbringen!
Dienstag, 26.03.2013 – Anreise nach Antalya
Der Tag der Abreise ist schneller gekommen, als ich dachte. Die letzten beiden Wochen in der Schule waren ziemlich anstrengend. Ich hatten einige Termine, wir schrieben Klassenarbeiten, die noch vor den Ferien korrigiert werden wollten und gedanklich war ich schon mit meinem neuen ersten Schuljahr befasst und kramte meine Anfangsunterrichtsliteratur hervor.
Aber pünktlich mit dem Ferienbeginn am Freitag lasse ich die Gedanken an Schule einfach fallen und beginne mich auf die Woche Türkei zu freuen, auch wenn da immer noch Bedenken in meinem Kopf kreisen. Ich habe die Worte der Hauptperson Matze von Tommy Jauds Roman „Hummeldumm“ noch im Kopf: „Es waren die schlimmsten zwei Wochen meines Lebens.“
Zunächst heißt es aber packen, wobei ich auf warm und kalt achtete, hatte es doch am Wochenende in Kappadokien noch geschneit und in Antalya herrschten sommerliche Temperaturen. Die festen Schuhe mussten ebenfalls eingepackt werden, stand doch eine Wanderung auf dem Programm, die sich jedoch später als Spaziergang entpuppen sollte. Vor allem musste wieder der ganze Technikkrempel eingepackt werden: Netbook, die Kameras, Ladegeräte und –kabel sowie das Ebook für lange Hotelabende.
Für meine Männer gehe ich noch einmal „ordentlich“ einkaufen, so ist dann der Gefrierschrank mit Tiefkühlpizzas gut gefüllt, eine große Flasche meines Salatdressings steht im Kühlschrank und auch Hundefutter ist für 10 Tage vorrätig.
Mein Flug soll um 16.40 Uhr gehen und so bringen mein Sohn Jan und seine Freundin Desiree mich um 14 Uhr zum Flughafen Frankfurt. Ich kann sofort im Terminal 2 einchecken und wir gönnen uns noch einen Burger beim goldenen M mit Blick auf die Start- und Landebahn. Dann verabschiede ich mich von den beiden und nach einem Besuch des Dutyfree und der neuen Raucherkabinen begebe ich mich zum Gate. Hier schaue ich mich schon mal vorsichtig um und wieder habe ich Matzes Worte im Kopf: „ …die meisten trugen Freizeit- oder Wanderkleidung (die mit der gelben Tatze ;-)), fast alle waren alt.“
Das Boarding beginnt mehr oder weniger pünktlich und der Flug mit TUIfly ist besser als gedacht. Es gibt Pasta oder Rindergeschnetzeltes als Essenauswahl und ich entscheide mich für das Rind, was mit Spätzle und Rotkohl wirklich richtig lecker ist. Ansonsten widme ich mich meinem Jeffrey Deaver Roman und nach 3 Stunden und 20 Minuten landen wir in Antalya.
Die Einreiseprozedur ist weit weniger paranoid als die der USA: Ich bekomme lediglich einen Stempel in meinen Reisepass (reist man mit Personalausweis ein, bekommt man ein kleines Formular, welches man immer bei sich tragen muss). Es gibt keine Fingerabdrücke und keine Nachfragen, ob ich nicht vielleicht doch zufällig Mitglied einer terroristischen Vereinigung bin oder irgendwie am Holocaust beteiligt. Als ich dann meine Tasche vom Kofferband nehme, denke ich „Hey! Ich bin zum ersten Mal in derTürkei!“ – und freue mich einfach!
Ich verlasse das Gebäude und fühle mich zum ersten und letzten Mal ein wenig hilflos, denn ich entdecke nichts und niemanden, der auf den Veranstalter Berge & Meer hinweist. Also folge ich ein wenig unsicher den Tatzenträgern und lande bei einem Herrn mit einer Liste, der die Ankömmlinge auf verschiedene Busse verteilen soll. Dieser Herr ist jedoch mit den deutschen Namen und den vielen Ankömmlingen leicht überfordert, aber 10 Minuten später weiß auch ich endlich, in welchen Bus ich muss. Wobei ich sagen muss ohne ständig sich vordrängelnde Reisende, wäre das Ganze weniger nervig gewesen – irgendwie sind viele Mitreisende sehr anstrengend. Meine Tasche verschwindet kurz darauf auch schon wieder im Bauch des Busses und ich nehme neben Regine im Bus Platz, die wie sich am nächsten Morgen herausstellen sollte, eine meiner Reisegruppenteilnehmerinnen ist.
Die Fahrt zu unserem Hotel Melissa Garden in Belek dauert ca. 30 Minuten, leider ist es schon dunkel und ich kann nichts von der umgebenden Landschaft sehen.
Das Hotel liegt mitten in der „Pampa“ und wirkt nicht wirklich einladend, aber ich soll ja nur eine Nacht hier verbringen. Man bietet uns noch an das Restaurant zu besuchen, aber ich habe keinen Hunger und so bleibe ich gleich auf dem Zimmer, rauche auf dem kleinen Balkon noch eine Zigarette und begebe mich dann mit Jeffrey Deaver in Bett, denn am nächsten Morgen soll der Wecker um 6.30 Uhr klingeln und um 8 Uhr soll die Rundreise beginnen.
Michael:
Oh! Zipfelmützen in der Türkei?
Ich lass mich überraschen und spring auch noch mit an Bord! :-)
Grüße aus der Pfalz,
Michael
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