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Yeni Sevgilim Kappadokya - Eine neue Liebe: Kappadokien - Ostern 2013

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Ilona:

--- Zitat von: Susan am 10. Januar 2014, 12:47:29 ---passt nicht ganz zu den Ermahnungen meiner Oma damals "Tob hier nicht  rum, wie ein Derwisch"  ;)
--- Ende Zitat ---

Früher bezeichnete man hyperaktive Kinder gerne als "Derwische". Heute leiden sie unter ADHS  :cool2:.

Birgit:
Angeregt durch die vielen Essensbilder hier bin ich gerade beim Einkaufen wie zufällig an der Antipastitheke gelandet und habe gefüllte Paprika, verschiedene Oliven, gefüllte Weinblätter usw. gebunkert. Das gibt es später dann allerdings mit schnödem Baguette.

Wann gibt es mehr Leckeres von deiner Reise? ;)

serendipity:
Nun leckeres kann ich heute leider nicht liefern, wir haben in einem Restaurant (bei uns würde man Autobahnraststätte sagen) gegessen. Naja, zumindest die Orangen waren wieder superlecker, ansonsten war der Tag eher so naja:

Sonntag, 31.3.2013 - Rückfahrt nach Belek/Antalya mit einem Besuch der Sultanhani Karawanserei

Aufgestanden bin ich um 6.15 Uhr, schnell geduscht und fertig gepackt und um 7 Uhr war ich beim Frühstück, denn Abfahrt war heute für 8 Uhr angesetzt. Fast 600 km im Bus lagen vor uns.
Unterwegs hielten wir an der Sultanhani Karawanserei.

Sultanhanı ist eine Karawanserei auf halbem Weg zwischen Konya und Aksaray an der D 300 in der heutigen Türkei. Gegründet im Jahre 1229 unter dem seldschukischen Herrscher Kai Kobad I., wuchs sie, aufgrund der zentralen Lage an der historischen Seidenstraße und am seldschukischen Karawanenweg, schnell und ist heute die größte Karawanserei in Kleinasien.
Die Karawanserei liegt inmitten des Dorfes Sultanhanı. Man betritt sie durch ein reich verziertes Portal im Nordosten und gelangt in einen rechteckigen Hof, in dessen Mitte eine kleine Moschee steht. Dem Eingangsportal gegenüber schließen an den Hofplatz die Stallungen an, deren Grundfläche nochmals etwa der Hofgröße entspricht. Das Dachgewölbe der Stallungen tragen 32 Säulen, die den Raum in mehrere Schiffe gliedern. Hier lagerten die Tragtiere und in der kalten Jahreszeit auch deren Begleiter. Während der wärmeren Monate schliefen die Menschen auf dem Dach, das sie über Treppen an der Hofmauer erreichen konnten.
In der Westecke des Hofes liegt das Hamam – das türkische Bad – und daran anschließend Vorrats- und Küchenräume sowie einige kleine Wohnräume. Auf der gegenüberliegenden Längsseite des Platzes befinden sich Lagerräume für die Waren.
1950 wurden viele Teile des Gebäudekomplexes durch ein Erdbeben zerstört, inzwischen sind sie aber wieder restauriert.















Mich faszinieren solche Steinmetzarbeiten immer sehr, denn nach meinem Kunststudium mit dem Schwerpunkt Plastik/Bildhauerei, weiß ich, welch körperliche Anstrengung dahinter steckt – und ich habe nur Holz und Speckstein bearbeitet.






Viel mehr gibt es von diesem Tag eigentlich nicht zu berichten. Unser Mittagessen nahmen wir im Ipekyolu Restaurant ein. Eine riesige Halle, in welcher an mäßigem Buffet mindestens 6 - 8 Reisebusse gleichzeitig "abgefertigt" wurde - es war das schlechteste Essen dieser Reise und die Atmosphäre war wirklich schauderhaft.
Gegen 19 Uhr erreichen wir das Melissa Garden Hotel in Belek. Trotz Ismails guter Vorbereitung dauerte das Einchecken recht lange, der einzige Mitarbeiter an der Rezeption wirkte sichtlich überfordert.
Dieses Mal hatte ich ein Zimmer im 3.Stockwerk  mit großem Bett. Der Teppich war nicht gesaugt, überall lagen Krümel und Haarbüschel herum. Auch die Sauberkeit im Bad ließ sehr zu wünschen übrig. Spülkasten, Toilettenpapierhalter, Toilettenbürstenhalter und Seifenspender waren wirklich eklig verdreckt und ich spendete dem Bad erst einmal meine ganze Packung Sagrotan-Tücher.

Es war wirklich schade, dass diese tolle Reise in solch einem Hotel enden musste. Wenigstens war die Bettwäsche frisch, denn die arme Ute hatte in der ersten Nacht das Pech in gebrauchter - nach eindeutigen Aktivitäten riechender Bettwäsche - zu schlafen. Ich hätte mich da jedoch geweigert und nach einem neuen Zimmer gefragt.

Nach meiner Zimmerreinigung ging ich zum Abendessen, was wir in vertrauter Runde auf der Terrasse des Hotels bei angenehmen Temperaturen einnahmen. Auch hier kam es zu Unstimmigkeiten, denn man wollte, dass wir die Getränke zwei Mal bezahlen: Ein Kellner rechnete bar mit uns ab, kurze Zeit später kam ein zweiter Kellner und wollte unsere Unterschrift, um die Getränke auf das Zimmer zu schreiben, denn "Barabrechnung" sei ihnen nicht erlaubt - reichlich komisch das Ganze. Natürlich haben wir keine Unterschrift geleistet.
Anschließend verzog ich mich aufs Zimmer, speicherte meine Fotos und vergnügte mich nach der Dusche mit Jeffrey Deaver.

serendipity:
Aber nach diesem ernüchterndem Tag gab es noch mehr: eine "Kaffeefahrt rund um Antalya" und andere Erlebnisse :-)

Montag, 1.4.2013: Eine "Kaffeefahrt nach Antalya"

Ich hatte sehr schlecht geschlafen, was daran lag, dass ich mich im "Dreckszimmer" des Melissa Garden Hotels einfach nicht wohl fühlte. Ich war froh dort nur insgesamt drei Nächte verbringen zu müssen und bedauerte schon einmal alle Menschen, die hier vielleicht ihren Jahresurlaub verbringen wollen oder müssen - da würde ich doch lieber, trotz widriger Witterung, auf der heimischen Terrasse bleiben. Gruselig.
Heute war jedenfalls "Kaffeefahrt-Tag" und so ging es nach dem Frühstück zunächst in eine Schmuckfabrik. Dort angekommen, wurden wir über die lange Schmuckherstellungstradition der Türkei belehrt und durften einigen gelangweilten Goldschmieden bei der Arbeit zu sehen. Diese Alibi-Veranstaltung war jedoch nach 15 Minuten beendet und wir wurden in die heiligen Verkaufshallen entlassen. Scheinbar benahmen wir uns aber nicht anständig, denn wir bewegten uns in einer Vierergruppe und unterhielten uns dabei - jedenfalls wurden wir ziemlich schnell von einer "Beraterin" nach draußen geleitet, da wir mit unserer Unterhaltung die Verkaufsverhandlungen stören würden. Na, uns sollte es Recht sein. Wir tranken im angeschlossenen Cafe auf der Terrasse Tee bzw. Kaffee und waren dem "Wahnsinn" entkommen.
Ob jemand etwas gekauft hat? Ich weiß nur, dass Silke eine wirklich schöne Kette mit zwei Perlen gekauft hat.
Aber noch war unsere "Kaffeefahrt" nicht beendet, denn nachdem wir mit dem Bus das Gelände der Schmuckfabrik verlassen hatten, bogen wir kurz danach auf den Parkplatz einer Lederfabrikation ein.
Wieder bekamen wir unseren "Anstecker", der ganz deutlich macht zu welchem Reiseführer wir gehören.
Nachdem uns wieder etwas über die traditionelle Lederverarbeitung erzählt worden war, durften wir eine Modenshow genießen - sogar Lydia durfte als Model auftreten, hihi. Okay, es gab einige Jacken, die mir besonders an Jan gefallen hätten - aber ich kaufe doch nichts, ohne das er es anprobiert hat.
Übrigens fragte der Moderator der Show, wer gerne einen Raki trinken will. Überraschenderweise war dies zu dieser frühen Stunde doch fast die Hälfte unserer Reisegruppe - der Raki wurde allerdings nie serviert! Faux pas! - Vor allem wenn man in jedem zweite Satz seine Gastfreundschaft propagiert. Mir war es letztendlich egal, denn wenn überhaupt Raki, dann vielleicht nach dem Abendessen, aber bestimmt nicht morgens um 10.30 Uhr.
Wie beim Schmuck ging es nach der Modenshow direkt in die Verkaufshallen der Lederfabrikation. Auch hier waren wieder unzählige "Berater" unterwegs. Nachdem ich  lediglich das Interesse an Taschen äußerten, durfte ich in ein tieferliegendes Stockwerk wechseln.
Ich wollte ja gar keine Tasche, sondern für Peter und Jan jeweils ein neues Portemonnaie - hey, das waren ja wirklich mal günstige Preise - 180 € wollte ich schon immer mal für ein Portemonnaie bezahlen. Von diesem "Mondpreis" sollten zwar noch diverse Prozente abgehen, aber allein der Ausgangspreis verdarb mir jegliche Kauflust - ich wollte raus! Das tat ich dann auch.

Nun mir ist bewusst, dass diese Rundreisen durch die Türkei vom Tourismusverband der Türkei gesponsert sind, aber muss man dann Touristen in solche "Einkaufsfallen“ führen? Ich fühlte mich weder bei der Schmuck- noch bei der Lederfabrikation als Kunde wirklich willkommen, sondern eher als notwendiges Übel, mit welchem man jedoch eventuell Geld verdienen kann.
Ganz unmöglich fand ich dann den Spruch unseres Reiseleiters Ismail nach beiden Kaffeefahrten: "Ich höre und sehe, dass Deutschland sehr arm geworden ist" - Nunja, wenn ich 20 % Provision bei Verkauf kassieren würde und wirklich nur wenige etwas kaufen, kann man ihn ja fast verstehen. Aber gerade als Reiseleiter sollte er sich doch hüten, seine zu betreuenden Gäste als „goldene Gänse“ zu sehen und seinen Unmut über nicht getätigte Käufe lauthals kundzutun.  Hier entschied ich mich endgültig  sein Trinkgeld wirklich zu kürzen.
Jedenfalls gab es nach diesen Touristenfallen auch noch etwas anderes zu sehen:
Wir fuhren nach Antalya und dort zuerst in den Düden-Park mit seinem Wasserfall.





Anschließend waren wir in einem Restaurant in der Region Antalya zum Mittagessen. Das war wirklich wieder sehr schön: direkt am Meer, wir saßen unter Sonnenschirmen bzw. Bäumen und durften ein sehr leckeres Mittagessen genießen. Allein die Vorspeisen waren wieder ausreichend und vielfältig – so mag ich es:



Elke und ich gingen anschließend noch einmal an den Strand. Herrlich, die sommerlichen Temperaturen am Meer genießen zu dürfen, auch wenn leider die Sonne hier nicht schien.



Interessant fand ich die vielen verfressenen Schnecken hier am Strand, so manche Pflanze musste unter ihnen leiden.







Danach wurden wir von Sinasi und Ismail in die Altstadt von Antalya gebracht: Ismail erklärte uns den Weg zum historischen Hafen - kam aber nicht mit. Er war ein wenig lauffaul war  und  hielt sich lieber in Cafes und Restaurants auf.
Jedenfalls machte sich ein Teil der Reisegruppe auf den beschriebenen Weg zum historischen Hafen und musste dabei doch glatt einen Zaun überklettern, von dem der Herr Ismail noch nichts wusste.
Im Hafen gefiel es mir sehr gut und ich durchstreifte diverse Gassen.



















Vom Hafen aus ging ich mit Silke durch die Altstadt. Ich kaufte dort auch endlich mein "osmanisches Fleischgewürz" zu einem astronomischen Preis von 18 TRY (ca. 6 €) für 100 g. Im Basar gab es später das Gleiche für ca. die Hälfte.
Die Händler in der Altstadt und auch später im Basar fand ich übrigens sehr nett und wenig aufdringlich. Beliebte  Sprüche waren: "Komm rein, alles gefaked, aber gut!" oder "Du hast schöne Haare, ich hab gute Ware!" oder man wurde wie bei Oskar mit einem Tee angelockt.









Die Altstadt von  Antalya gefiel mir sehr und finde sie durchaus einen Besuch wert, wenn man in der Gegend ist.


Nach Rückkehr ins Hotel gingen wir irgendwann zum Abendessen und trafen uns danach in der Hotelbar, denn wir wollten ein wenig "Abschied feiern". Nett wars - und ich trank sogar meinen ersten und einzigen Raki der Reise.

Ilona:

--- Zitat von: serendipity am 11. Januar 2014, 13:32:33 ---Wenigstens war die Bettwäsche frisch, denn die arme Ute hatte in der ersten Nacht das Pech in gebrauchter - nach eindeutigen Aktivitäten riechender Bettwäsche - zu schlafen.
--- Ende Zitat ---

Igitt - so was geht gar nicht! Da wäre ich notfalls auch selbst in die Wäschekammer und hätte die Bettwäsche getauscht. In dieses Hotel werde ich wohl nie einchecken.

Und dann noch diese Kaffeefahrten  ::). In so einen Schmuckladen wurden wir auch verfrachtet und dann wurde ich so lange genervt, bis ich meine Halskette zur Reinigung abgegeben habe. Natürlich wurde dadurch Zeit geschunden und die Kette bekam ich so zurück, wie ich sie abgegeben hatte.

Der Touristen-Nepp in der Altstadt ist mir auch noch in Erinnerung.

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