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Wie entstehen eigentlich Reisetrends?
Birgit:
Während ich hier gerade die letzten Minuten Dschungelcamp sehe, :frech: überlege ich, ob Australien nicht DOCH was für mich wäre.
Und so frage ich mich gerade allgemein, wie wohl Reisetrends entstehen...
Cornwall kam durch Rosamunde Pilcher, nehme ich an.
Ziele für Badeurlaube entstehen, glaube ich, oft unter dem Kostenaspekt und angesichts der Frage, ob es gerade kriselt oder etwas geschehen ist (Ägypten nach den Aufständen oder auch Thailand nach dem Tsunami), sodass man sich umorientieren muss.
Ich erinnere mich noch, dass ich bei meiner Reise nach Texas es für eine völlig individuelle und unbeeinflusste Entscheidung gehalten habe, gleichzeitig aber gefühlt das halbe usareise.de Forum auch nach Texas reiste und mir Texas als ziel eines USA-Reisekataloges vom Deckblatt entgegenstrahlte.
Ähnlich war es ein wenig später mit dem Yellowstone NP, bei dem ich aber ziemlicher Nachzügler war.
Lassen wir uns also manipulieren und merken es nicht einmal oder wie funktioniert das wohl?
Welche Reisetrends stellt ihr so fest und wie werden sie wohl gepusht um auf einem der vorderen Plätze zu landen?
Andrea:
Hi!
Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten... :gruebel:
Ich bin ja noch nicht so viel rum gekommen. Mal sehen, vielleicht krieg ich es ja noch zusammen:
1994 oder so, Madeira: Mein damaliger Freund und ich wollten gerne in den Urlaub, aber unser Portemonnaie war recht schmal. Noch einmal Interrail wollten wir nicht und dann sahen wir ein Schild bei einem Reisebüro: "Sparreise Madeira, 2 Wochen, 5*" Wir haben uns nach dieser Reise erkundigt und wurden beruhigt, dass man da auch in Jeans herumlaufen dürfe und man zeigte uns sogar das Hotel (was sie eigentlich gar nicht durften). Diese bunt blühende Insel faszinierte uns sofort und wir buchten. Es war absolut keine Enttäuschung!
1996 Finnland: Unsere Fachschaft hatte eine Partnerfachschaft in Turku. Die Leute wollten wir natürlich kennenlernen!
Neuer Freund, neuer Wohnort, neue Wohnung(seinrichtung), neue Jobs, keine Kohle. Es folgten 3 Zelturlaube an der Ostsee.
2008 Fuerteventura: Keine Ahnung, wie das entstanden ist. Wir wollten wohl nur mal raus in die Sonne und dann war da ein Angebot. War ganz schön dort, aber nicht so der Brüller. Leider sind wir zu spät auf die Idee gekommen einen Mietwagen zu nehmen. Fazit: Strand-/Poolurlaub mögen wir beide nicht.
2009 Schottland: Wir wollten mal wieder Zelten, aber dieses Mal nicht in Deutschland. Es sollte nach Norwegen gehen. Woher diese Idee kam, weiß ich nicht. Wir hatten wohl schon einige Berichte darüber im Fernsehen gesehen und auch die Fotos meiner Eltern. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir selbst noch kein Internet und die Recherche war nicht leicht. Laut unseres Campingführeres war es aber schwierig gut ausgestattete Zeltplätze zu finden. Viele waren eher RV-Parks hatten wir den Eindruck. Was tun?
Heiko erzählte das einem seiner Kunden, der gerade beruflich aus Schottland wieder kam. Der meinte: "Wenn Ihnen Norwegen gefallen würde, dann bestimmt auch Schottland" Schottland? Hm, warum nicht? Gesagt - getan - super!
2011 USA: Heiko war 1993 schon einmal dort. Und obwohl die 5-wöchige Reise mit 5 Freunden total in die Hose ging (danach war immerhin noch ein Freund übrig), hatte ihn der USA-Virus gepackt. Wir schafften uns Internet an ;) und ich begann Reiseberichte zu lesen. Den USA-Virus hatte ich dann schon vor der ersten Reise... :)) Erstaunlich, da mich die USA vorher gar nicht gereizt hatte. Ich wusste einfach nichts über dieses Land und hatte immer nur Hollywood, NY und Pershings (meine Kindheit/Jugend ist doch einigermaßen von Ostermärschen und der Reagan-Aera geprägt) vor Augen. Die Reise war zu voll gepackt, lang, erschöpfend und doch toll!
2013 USA: Da gab es noch ein paar Lücken zu füllen, der Virus zog uns wieder rüber. Das Ergebnis kennt ihr ja: Die Reise war doof.
2014 oder später: Camping in Garmisch oder so. Ich war noch nie so richtig in den Bergen und Heiko meinte, dass ich das unbedingt nachholen müsse. Ich stimmte dem zu unter der Bedingung, dass unser riesiges Zelt endlich wieder zu Einsatz käme.
Ansonsten will ich seit meiner Kindheit nach Namibia. Unbedingt. Ich kann es nicht beschreiben, aber es fühlt sich an wie Heimweh. Kann ja nicht sein, es sei denn ich war in einem früheren Leben dort... ;) Ich muss herausfinden, was mich dort hinzieht. Auslöser war hier ein alter Atlas meiner Eltern, wo ich gerade Lesen könnend ein Land entdeckte, das "Deutsch Südwestafrika" heißt. Klar, dass da meine Neugier geweckt war!
Tja und die ganzen schönen Reiseberichte tun nun ihr Übriges. Da rückt Island wieder ins Bild, aber ganz neu (naja, seit eins, zwei Jahren) auch Südamerika. Letzteres wird´s wohl nie werden. Aber Island vielleicht schon - nachdem ich in Namibia war... ;)
Horst:
--- Zitat von: Birgit am 02. Februar 2014, 00:20:13 ---Und so frage ich mich gerade allgemein, wie wohl Reisetrends entstehen...
--- Ende Zitat ---
Ganz allgemein durch die Medien, bei denen das Internet heute natürlich eine vorangige Rolle einnimmt.
Letztendlich wird das im Internet natürlich durch Personen transportiert.
Beispiel Steffen Synnatschke mit den Roten Steinen vor knapp 10 Jahren.
Hatchcanyon:
Mein Gefühl sagt mir dass es am ehesten Bücher waren? Als Beleg könnte folgendes dienen:
Als Kind gabs bei uns zuhause ein Buch "Die Welt in der wir leben" mit jede Menge Landschaftsbilder, natürlich wegen der US-Herkunft des Verlags oft aus den USA. Ich erinnere mich an ein Bild des Zusammenflusses von Little Colorado River und Colorado River mit unterschiedlichen Wasserfarben. Als ich dann das erste Mal in den USA war - was nichts mit dem Buch zu tun hatte - da kamen die Erinnerungen daran hoch.
Italien war eher sportlich zu sehen. Die erste Reise war mit dem Fahrrad und man musste dazu über die Alpen. Das war der eigentliche Bewggrund. Das Italien auf der anderen Seite lag eher Zufall.
Frankreich und England wurden durch Bücher über gotische Kathedralen ausgelöst.
Gruss
Rolf
Birgit:
Hm, ich meinte eigentlich eher, so wie horst es wohl auch verstanden hat, wie Reisetrends allgemein (also In-Ziele) entstehen...
Beispiel: Als ich vor einigen Jahren auf Bali war, kannte ich plötzlich etliche Leute, die ebenfalls eine Reise dorthin geplant hatten bzw. schon gebucht hatten. Ich selbst hatte gefühlt aber bis zur Buchung so gut wie keine Verbindung dorthin.
Auch bei Texas hatte ich subjektiv nicht den Eindruck, dass die Medien mit Texas-Berichten überfrachtet waren.
Woher kommt es also, dass man den Eindruck hat, dass plötzlich alle Welt einem Ziel zuströmt. Im Moment habe ich zum Beispiel den Eindruck (nicht nur wegen eumerika), dass Island absolut in ist. Aßer den Foris hier kenne ich noch mehrere, die gerade wieder gekommen sind oder dieses Jahr dorthin wollen. Ich kann mich aber auch da nicht entsinnen, in letzter Zeit so viel in den Medien mitbekommen zu haben.
Klar ist, dass beispielsweise Portugal und Südafrika wegen des Fußballs zwischendurch geboomt haben, aber sonst?
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