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Umgang mit der Natur oder wir schmeißen Goblins um
serendipity:
Ich denke fast jeder kennt das Video, in welchem ein angeblicher Pfadfinder einen Hoodoo im Goblin Valley stürzt. Schlimm, finde ich auch!
Aber ich frage mich auch ganz oft, verhalten WIR uns naturnah mit unseren Hikes, Trails und vor allem auch Fotos? z.B. die immer wieder auftauchenden Fotos, in welchem Personen auf den Goblins reiten – muss das sein? Kann man dieses Gebiet nicht einfach nur genießen – muss man sich wirklich draufsetzen, um den Genuss darzustellen? Bzw. was will man mit solchen Fotos darstellen? Den Goblins tun die Hintern (auf Dauer) bestimmt nix gutes!
Kauschthaus:
Hi,
du sprichst da was an, was ich noch nie verstanden habe. Kein Mensch muss sich im Goblin Valley oder sonst wo in Pose stellen.
Aber genauso wenig verstehe ich, wieso man sich per SUV in irgendwelche Abseits Gefilde begeben muss. Wenn das erwandert wäre, hätte das meinen ganzen Respekt. Per Auto in die bis dato weitgehend unberührte Natur ist für mich auch nicht viel besser als Goblins inmitten von Grobmotorischen.
Bitte nicht falsch verstehen. Bestehende Auto Routen ... kein Thema. Aber immer mehr offroad erobern ist für mich auch voll daneben.
Grüße, Petra
Birgit:
Gibt es hier keinen "Like-Button"? :toothy9:
Es fängt doch schon damit an, dass man für ein Foto ohne ein störendes Schild im Vordergrund über irgendwelche Absperrungen geht.
Und dann geht es weiter damit, dass man 'nur eine' Moqi marble als Andenken mitnimmt...
Und damit, dass man die süüüüüßen zahmen Chipmunks so lange füttert, bis die ihre Bäuche nicht mehr auf 'nen Ast hieven können und fast platzen vor lauter Keksen, weil es ja sooo niedlich ist, wie die für einen Oreokeks in die Kamera betteln.
Gibt sicherlich eine Menge Beispiele. Dagegen sind die heute wieder beobachteten Asiaten, die mit kunstvoll verdrehten Armen und Beinen nebeneinander und übereinander posen um irgendeinen Felsen auf ihrem Foto hervorzuheben, doch richtig gut zu ertragen ;)
Daumen hoch übrigens für eine Gruppe Jugendlicher, die ich vor zwei Jahren auf Puerto Rico beobachten konnte, wie die mit riesigen. müllsäcken an einem Strand den Plastikmüll einsammelten!
Ich werde jetzt mal mit einem Päckchen Frühstückshonig losziehen. Mal schauen, ob hier irgend so ein Bär sich bestechen lässt mir dafür den Arm um die Schulter zu legen und in die Kamera zu grinsen :toothy9:
Michael:
--- Zitat von: Kauschthaus am 26. Februar 2014, 23:06:01 ---Aber genauso wenig verstehe ich, wieso man sich per SUV in irgendwelche Abseits Gefilde begeben muss. Wenn das erwandert wäre, hätte das meinen ganzen Respekt. Per Auto in die bis dato weitgehend unberührte Natur ist für mich auch nicht viel besser als Goblins inmitten von Grobmotorischen.
Bitte nicht falsch verstehen. Bestehende Auto Routen ... kein Thema. Aber immer mehr offroad erobern ist für mich auch voll daneben.
--- Ende Zitat ---
Gerade bei dem Thema muss man doch stark differenzieren hinsichtlich des betrachteten Ökosystems. Es gibt sehr fragile Systeme in denen bereits ein Fußabdruck merkliche Schäden verursacht und die deswegen auch zurecht nicht betreten werden sollen. Auf der anderen Seite gibt es Sand- und Steinlandschaften, die praktisch immun sind gegen eine Verdichtung.
Wenn das in letzteren stattfindet stört es mich deutlich weniger, als wenn das in sensibleren Gebieten passiert.
Man muss dazu übrigens noch nicht mal die "SUV-Sau" durchs Dorf treiben, die Schäden und Störungen durch Moutainbiker, die in unseren Wäldern Offroad fahren, sind mittlerweile ebenfalls erheblich.
DocHoliday:
--- Zitat von: Michael am 27. Februar 2014, 07:27:29 ---Gerade bei dem Thema muss man doch stark differenzieren hinsichtlich des betrachteten Ökosystems. Es gibt sehr fragile Systeme in denen bereits ein Fußabdruck merkliche Schäden verursacht und die deswegen auch zurecht nicht betreten werden sollen. Auf der anderen Seite gibt es Sand- und Steinlandschaften, die praktisch immun sind gegen eine Verdichtung.
--- Ende Zitat ---
Genau! Der Natur ist es in dem genannten Fall völlig egal, ob die "Goblins" aufrecht stehen oder nebeneinander am Boden liegen. Dadurch wird das Ökosystem 0,0 beeinträchtigt. Das gleiche gilt für umgestürzte Tea Pots oder Arches oder Hütchen von Wahweap Hoodoos. Dabei geht es allenfalls um Denkmal- oder Fotomotiv-Schutz aber nicht um Naturschutz.
Das soll nicht heißen, dass ich solches Verhalten gut heiße. Aber die massenhafte, fast schon hysterische Entrüstung über die Hoodoo-Umschmeißer hat ja teilweise schon fast die Form eines Lynchmobs angenommen. Was da den beiden in den Kommentaren zu dem Video alles an den Hals gewünscht wurde, war schon erschreckend.
Ein paar Fußstapfen auf der Kryprobiotischen Kruste schaden der Natur viel mehr als ein umgeworfener Hoodoo, man sieht sie nur nicht so. Und man nimmt sie auch schon mal in Kauf, um zu den wirklich "schönen" Zielen zu kommen.
Aufregung gibt es immer bei den Dingen, die uns Menschen schön und damit erhaltenswert erscheinen. Den Organismen, die in diesem Ökosystem leben, ist der Hoodoo oder der Goblin völlig egal.
Ich werde jetzt mal etwas ketzerisch: Meines Erachtens wäre es ein echter Akt des Naturschutzes, wenn man alle Hoodoos im Goblin Valley umwerfen würde. Dann bleiben die Besucher aus und die Natur wäre erfolgreich vor ihnen geschützt und wieder sich selber überlassen. Das selbe gilt für viele andere Ziele in der Natur. Was wir dort betreiben ist kein Naturschutz sondern Denkmalschutz.
Andererseits gibt es natürlich Gebiete,wo die Natur nur deshalb geschützt wird, weil es dort Ding gibt, die uns als schön erscheinen. Insofern hat der o.g. Denkmalschutz auch wieder eine Naturschutzwirkung. Ohne die Arches im gleichnamigen NP und die tollen Aussichtspunkte im Island of the Sky wären beide Regionen wahrscheinlich große Uranbergwerke.
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