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Umgang mit der Natur oder wir schmeißen Goblins um

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Shadra:
Mal kurz weg von dem ominösen Zeitungsartikel.

Mir persönlich ist es in so einem Moment egal, ob ein umgeworfener Stein Auswirkungen auf die Natur hat oder nicht. Ob jetzt in den nächsten 5 oder 50.000 Jahren.
Mir geht es da um Respekt der Natur gegenüber. Sie erschafft über Jahre hinweg etwas, was eigentlich völlig nutzlos ist. Kann  man das nicht trotzdem einfach nur respektieren und die Finger davon lassen?

Unsere RL in Island hat gesagt, es gibt dort ein Moos (leider hab ich den Namen vergessen), welches einen Fußabdruck über 30 Jahre behält. Sie hat uns eine Spur (leider auch nur aus dem Bus heraus beim Vorbeifahren) gezeigt, welche deutlich sichtbar auf ein Berg geführt hat.
Als sie uns erzählte, dass die Truppe irgendwann in den 80ern dort hochlief, waren wir doch sehr erstaunt. Geister der Vergangenheit ...

Es gab von NG (?) eine Doku über Schäden in der Natur, welche man verursacht ohne es selbst zu bemerken, die über Jahre hinweg Auswirkungen auf das Öko-System haben. Wenn ich dazu komm, werd ich heut abend mal suchen, ob ich die Sendung noch irgendwo online finde.

Andrea:
Der Härtefall war 2011 im Arches NP: Ein Schild wies auf die empfindliche Kruste hin. "Stay on Trail" hieß es weiter. Es gab eine eindeutige Abgrenzung des Weges, die man nicht übersehen konnte und doch fand sich direkt neben dem Schild eine Fußspur, die zu einem Punkt führte, von wo aus man sicher ein schönes Foto machen konnte. Hätte ich denjenigen gesehen, wäre ich wohl handgreiflich geworden, aber wer weiß, wie alt diese Spur tatsächlich war... *grmpf!*

Flicka:

--- Zitat von: Shadra am 06. März 2014, 09:46:20 ---
Mir persönlich ist es in so einem Moment egal, ob ein umgeworfener Stein Auswirkungen auf die Natur hat oder nicht. Ob jetzt in den nächsten 5 oder 50.000 Jahren.
Mir geht es da um Respekt der Natur gegenüber. Sie erschafft über Jahre hinweg etwas, was eigentlich völlig nutzlos ist. Kann  man das nicht trotzdem einfach nur respektieren und die Finger davon lassen?


--- Ende Zitat ---

Ich habe ja auch schon geschrieben, dass man sowas lassen sollte. Aber in so einem Fall geht es ja gerade nicht um die "Natur". Die Natur erschafft sowas nicht. Es entsteht einfach aufgrund geologischer Vorgänge eine Felsformation, die in nicht allzuferner Zeit wieder von der Erosion abgetragen wird. Die Felsen im Goblin Valley sind für sich genommen nicht besser und nicht schlechter als die, die in Steinbrüchen abgebaut werden. Nur sind sie für den Menschen bedeutsamer, weil sie das ästhetische Empfinden ansprechen. Wer diese Formationen zerstört, verhält sich also gegenüber seinen Mitmenschen respektlos und gegenüber den Folgegenerationen, die dieses Erlebnis auch genießen wollen, und das geht natürlich nicht. Aber der Natur ist es völlig wurscht.


--- Zitat von: Shadra am 06. März 2014, 09:46:20 ---
Unsere RL in Island hat gesagt, es gibt dort ein Moos (leider hab ich den Namen vergessen), welches einen Fußabdruck über 30 Jahre behält. Sie hat uns eine Spur (leider auch nur aus dem Bus heraus beim Vorbeifahren) gezeigt, welche deutlich sichtbar auf ein Berg geführt hat.
Als sie uns erzählte, dass die Truppe irgendwann in den 80ern dort hochlief, waren wir doch sehr erstaunt. Geister der Vergangenheit ...


--- Ende Zitat ---

Das ist genau der umgekehrte Fall zu oben. So ein graues Kraut auf dem Boden wird die wenigstens Menschen in Verzückung versetzen, ästhetisch ist da also nicht viel verloren. Aber hier wird die Natur mit Sicherheit geschädigt. Von dem einzelnen schützenswerten Pflänzchen mal abgesehen kann sowas zu Bodenerosionen und zur Beeinträchtigung des ganzen Ökosystems führen.

Das geht natürlich gar nicht.

Und trotzdem befürchte ich, dass ich schon selber mehrfach aus Ungedanken mit meinen Quadratlatschen irreparable Schäden verursacht habe. Ich glaube, heute bin ich da tatsächlich sensibilisierter als noch vor ein paar Jahren.

Shadra:

--- Zitat von: Flicka am 06. März 2014, 10:40:32 ---Die Natur erschafft sowas nicht. Es entsteht einfach aufgrund geologischer Vorgänge eine Felsformation, die in nicht allzuferner Zeit wieder von der Erosion abgetragen wird.
--- Ende Zitat ---

Da hast du wissenschaftlich gesehen natürlich recht. Für mich macht das allerdings keinen Unterschied, ob jetzt durch geologische Vorgänge etwas entsteht, durch Evolution, oder sonstige Zufälle. Meine Sicht ist da relativ einfach gestrickt: nicht vom Mensch gemacht = Natur  ;)


--- Zitat von: Flicka am 06. März 2014, 10:40:32 ---Die Felsen im Goblin Valley sind für sich genommen nicht besser und nicht schlechter als die, die in Steinbrüchen abgebaut werden. Nur sind sie für den Menschen bedeutsamer, weil sie das ästhetische Empfinden ansprechen. Wer diese Formationen zerstört, verhält sich also gegenüber seinen Mitmenschen respektlos und gegenüber den Folgegenerationen, die dieses Erlebnis auch genießen wollen, und das geht natürlich nicht. Aber der Natur ist es völlig wurscht.
--- Ende Zitat ---

Deswegen meinte ich ja, dass es egal ist, ob es Auswirkungen hat oder nicht. Und wenn die Leute schon meinen, keine Rücksicht auf nachfolgende Besucher / Generationen nehmen zu müssen, dann halt bitte nur ein bisschen Respekt gegenüber dem Ganzen zeigen.
Es wäre wirklich schade, wenn nur die Ecken "schützenswert" wären, die für die Menschheit einen ästhetischen Wert haben.
Die 2. Seite bzgl. Wirschaft, Einnahmen, Baugrund etc. lass ich jetzt mal ganz außen vor. Das wäre dann zuviel des Guten.


--- Zitat von: Flicka am 06. März 2014, 10:40:32 ---Und trotzdem befürchte ich, dass ich schon selber mehrfach aus Ungedanken mit meinen Quadratlatschen irreparable Schäden verursacht habe. Ich glaube, heute bin ich da tatsächlich sensibilisierter als noch vor ein paar Jahren.
--- Ende Zitat ---

Geht mir genau so. Grad nach dieser Doku bin ich recht nachdenklich geworden. Aber auf der anderen Seite wäre aber wohl die Konsequenz, dass man über allem schweben müsste (oder ganz darauf verzichten).
Von daher lieber ein paar Kompromisse eingehen und sich an ein paar kleine Regeln halten.

Birgit:

--- Zitat von: Andrea am 06. März 2014, 09:58:37 ---Der Härtefall war 2011 im Arches NP: Ein Schild wies auf die empfindliche Kruste hin. "Stay on Trail" hieß es weiter. Es gab eine eindeutige Abgrenzung des Weges, die man nicht übersehen konnte und doch fand sich direkt neben dem Schild eine Fußspur, die zu einem Punkt führte, von wo aus man sicher ein schönes Foto machen konnte. Hätte ich denjenigen gesehen, wäre ich wohl handgreiflich geworden, aber wer weiß, wie alt diese Spur tatsächlich war... *grmpf!*

--- Ende Zitat ---

Ja! Ich habe genau dort auch gesehen, wie eine Frau ihr Kind, das herumzappelte und keine Lust mehr hatte auf Rumstehen und Arches angucken, über die Absperrung gehoben hat, damit es ein paar Meter weiter einen Stein aufheben konnte in unmittelbarer Nähe eines Schildes. Ich ärgere mich heute, dass ich nichts gesagt habe...

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