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Wie erholt ihr euch?

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Birgit:
Ja, genau, Entschleunigung, aber wie?

Vor ein paar Jahren habe ich mehrfach Resturlaub auf Rügen oder Usedom "verbraten". Da gibt es in dem Sinne nicht viel zu besichtigen, zumal ich beide Inseln schon kannte und teilweise mit dem Zug da war mit entsprechend eingeschränktem Aktionsradius. Insofern waren das "Gammelurlaube". Zudem bedeutet Ostseeurlaub im Winter eben jeden Tag die wiederkehrende Entscheidung:

Spaziergang oder Sauna?
Wenn Spaziergang: Rechts oder links herum den Strand entlang?
Bei Regen: Sauna oder im Café sitzen und lesen?
Und abends: Heute Fisch oder keinen?

Aber das stimmt: Wenn man allein unterwegs ist und selbst keine eingebaute Bremse hat, dann fehlt halt der externe Bremser... Dass ich nicht auf das Bremsen durch andere Rücksicht nehmen muss, ist ja einer der Gründe, weshalb ich gerne allein unterwegs bin.

Was könnte also entschleunigen? In den USA war ich viel rennen, zumindest in der ersten Urlaubshälfte. Das passt ja auch gut, weil man damit sozusagen mitten drin ist. Das machen ja viele dort bis hin zum 80-jährigen, der sich tapfer im Fußgängertempo über die Strandpromenade schleppt.

Nur war das dann irgendwann bei mir eben auch noch ein Programmpunkt mehr...

Flicka:
Wenn ich ein richtiges Rezept hätte, würde ich es gerne verraten. Ich probiere selbst immer noch herum, was für mich am besten ist.

In Australien habe ich so gemacht, dass ich mir bewusst drei unverplante Tage über die Reise verteilt habe. Da wusste ich, was ich machen könnte, wenn ich wollte, aber es war jeweils nichts, was unbedingt sein musste. Eigentlich hat das ganz gut geklappt. Ich hatte an den Tagen zwar trotzdem Sachen unternommen, aber ich habe es halt so genommen wie es kam. Das klappt aber sicher nicht mit jedem Urlaubsziel.

Jetzt für die Japan-Planung habe ich wieder fast alle Tage verplant. Dafür habe ich versucht, die Reihenfolge ein wenig so zu legen, dass es zuerst in die Großstadt Tokio geht, dann nach Kyoto und dann von der Tendenz her eher in kleinere Orte bzw. zu Tagesausflügen raus aus der Stadt. Ich hoffe mal, dass das dann eher der entspannende Teil wird, weil ich dort nicht mehr viel mit U-Bahnen und Bussen machen muss, sondern die Ziele wahrscheinlich zu Fuß erreichen kann und mehr dem eigenen Rhythmus folgen kann, wenn ich den jeweiligen Ort mal erreicht habe.

Ansonsten versuche ich halt, Sachen einzustreuen, bei denen das Programm auch mal von anderen Menschen bestritten wird und ich mich einfach bespaßen lassen kann bzw. nicht selbst planen muss, was unternommen wird. So schön das individuelle Reisen auch ist: Manchmal tut es auch gut, die Reiseleitung für ein paar Stunden an jemand anderen abzugeben.  :)

Birgit:
Oh ja, genau, für so etwas finde ich Schiffsfahrten ideal. Ich bin gut darin stundenlang aufs Wasser zu starren. Und wenn man erstmal auf dem Boot ist, kann man auch nicht mehr weg und es bleibt einem nichts anderes übrig als da zu sitzen und zu gucken :)

Hatchcanyon:
Die beste Erholung ist die, wenn man selbstbestimmt machen kann was man will. Das geht zuhause, das geht auch auf Reisen, machmal besser, manchmal schlechter.

Gruss

Rolf

Flicka:

--- Zitat von: Birgit am 10. März 2014, 20:31:59 ---Oh ja, genau, für so etwas finde ich Schiffsfahrten ideal. Ich bin gut darin stundenlang aufs Wasser zu starren. Und wenn man erstmal auf dem Boot ist, kann man auch nicht mehr weg und es bleibt einem nichts anderes übrig als da zu sitzen und zu gucken :)

--- Ende Zitat ---

Oh ja, da denke ich an meine Schiffstour in der Halong-Bucht, die war klasse zum Erholen.



--- Zitat von: Hatchcanyon am 10. März 2014, 20:33:33 ---Die beste Erholung ist die, wenn man selbstbestimmt machen kann was man will.

--- Ende Zitat ---

Das stimmt grundsätzlich natürlich schon. Dem eigenen Rhythmus folgen zu können finde ich normalerweise erholsamer als den Vorgaben anderer folgen zu müssen. Aber die Frage ist  ja, wie man von dieser Möglichkeit zur Selbstbestimmung am besten Gebrauch macht, um für sich persönlich einen Erholungseffekt zu haben. Ich kann selbstbestimmt morgens um sechs aufstehen, weil ich mir vornehme, viele Sehenswürdigkeiten zu besuchen, oder ich kann selbstbestimmt bis um elf schlafen und den Tag vorm Fernseher verbringen.

Ich denke, die Frage ist eher, wie man eine ausgewogene Mischung findet aus durchplanen und sich treiben lassen, aus anstrengendem Besichtigungsprogramm und erholsamen Pausen.

Was mir in Hanoi beispielsweise gut gefallen hat, war der halbtägige Kochkurs. Das war eine schöne Kombination: Fremde Kultur zum Anfassen, Bespaßung und lecker Mittagessen gab es auch noch.  :)

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