Autor Thema: Meer und mehr in Kalifornien  (Gelesen 94467 mal)

Birgit

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #45 am: 14. März 2014, 18:14:12 »
Sonntag, 23.2.2014

Nach 'let's go to San Franciiiiscooooo' ist nun 'Meeeendocino' dran. Vor das Ziel hat meine Planung aber noch das Abholen des Autos gesetzt. Nach reiflicher Überlegung bezüglich der Horrorgeschichten zur Alamo Vermietstation in der Stadt habe ich beschlossen, mein Auto am Flughafen abzuholen, auch wegen der Choiceline dort und weil ich ursprünglich geplant hatte Richtung Süden zu starten.

Die erste BART geht heute am Sonntag leider erst um 8.36 Uhr, aber da es bei Alamo leer ist, düse ich um 9.30 Uhr mit einem Toyota RAV4 vom Hof, dessen bestes Feature eine Rückfahrkamera ist, an die ich mich bereits beim ersten Zurücksetzen gewöhnt habe.

Und da Sonntag ist, komme ich staufrei durch San Francisco.

Ein kurzer Fotostopp bei Sausalito nach dem Überqueren der Golden Gate Bridge und weiter geht es.



Immer auf dem Highway No. 1 in Richtung Norden geht es auf zunächst noch recht voller Straße zuerst ein bisschen kurvig nach oben und dann den ganzen Tag lang immer am Wasser entlang. Mal ist die Küste steil, mal flach. Sandige Buchten wechseln sich ab mit Felsen, die aus dem Wasser ragen.

Point Reyes Lighthouse wird kurz entschlossen gecancelt. Dass man dieses dort nur per Shuttle besichtigen kann, steht zum Glück auf Schildern am Straßenrand, die mir zum Glück auch beim ersten Mal auffallen und die ich auch glatt beim zweiten Schild ernst nehme. Nee, das ist mir zu nervig, und Lighthouses werde ich hoffentlich auch später noch sehen, zudem zieht der Himmel gerade zu, sodass ich beschließe, die Zeit lieber woanders zu verbringen. Also drehe ich um und fahre weiter Richtung Norden.

Es ist noch früh im Jahr, somit gibt es noch nicht viel frisches Grün. Aber an manchen Stellen fühlt man sich eher wie in England: Saftige Wiesen, auf den Wiesen glückliche Kühe, hinter den Wiesen blaues Meer. Und immer mal wieder fallen mir Farbtupfer ins Auge: Trompetenpflanzen, pastellrosa blühende Bäume, Narzissen.

Auch das Wetter zeigt mir unterschiedliche Seiten: Mal strahlt das Meer blau unter ebenso blauem Himmel, mal prasselt es trüb unter ebenso trübem Himmel an den Strand. Und wie schnell das wechselt, echt krass! Teilweise geht das im Fünfminutentakt, je nachdem, wie hoch der Highway 1 sich gerade mal am Meer vorbeischlängelt. Manchmal geht der Blick nach rechts in die Sonne und der Blick nach links in den Nebel. Wie interessant!









Fort Ross State historic Park. Hier siedelten Russen, die über Alaska an die Küste kamen. Das wusste ich bisher auch noch nicht.







Point Arena Lighthouse:



Kurz vor Sonnenuntergang komme ich in Mendocino an, beziehe mein allerliebstes Zimmer im Sea Gull Inn, eher Pension als echt nobles Bed and Breakfast, dafür eine der günstigeren Unterkünfte in diesem schmucken Ort.



Ich mache mich sofort auf den Weg, will das letzte Licht noch ausnutzen. Viele Leute stehen am Wasser, beobachten den Sonnenuntergang. In der Ferne schießen Fontänen hoch und ab und zu hebt sich etwas Dunkles aus dem Wasser. Wale ziehen hier vorbei.

Es gibt jede Menge nette Lädchen, teure und günstige Restaurants, einen bis 22 Uhr geöffneten gut sortierten Supermarkt mit allem, was der anspruchsvolle Touri heute so braucht. Ich entscheide mich sehr schlicht für einen Burger und 2 Pints Newcastle Brown Ale im Irish Pub und bin wieder früh im Bett verschwunden.














Michael

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #46 am: 14. März 2014, 18:29:40 »
Hi Birgit,
wie ich lese, bist Du aber selbst nach Mendocino gefahren. Ohne dass jemand Deinen Namen vergessen konnte...  ;)

Point Reyes Lighthouse wird kurz entschlossen gecancelt. Dass man dieses dort nur per Shuttle besichtigen kann, steht zum Glück auf Schildern am Straßenrand, die mir zum Glück auch beim ersten Mal auffallen und die ich auch glatt beim zweiten Schild ernst nehme. Nee, das ist mir zu nervig, und Lighthouses werde ich hoffentlich auch später noch sehen, zudem zieht der Himmel gerade zu, sodass ich beschließe, die Zeit lieber woanders zu verbringen. Also drehe ich um und fahre weiter Richtung Norden.

Die Entscheidung kann ich gut nachvollziehen. Ich finde es jedes mal eine elende Gurkerei bis nach Point Reyes. Erst zieht sich Francis Drake Boulevard ewig hin und dann kommen die Historic 'A' bis 'wasweisich' Farms. Wenn man dann zusätzlich noch Shuttlen soll, nee nee. Hast gut gemacht!

Ich mache mich sofort auf den Weg, will das letzte Licht noch ausnutzen. Viele Leute stehen am Wasser, beobachten den Sonnenuntergang. In der Ferne schießen Fontänen hoch und ab und zu hebt sich etwas Dunkles aus dem Wasser. Wale ziehen hier vorbei.
Wale zum Sonnenuntergang, das ist doch einfach nur perfekt!  :)

Toller Tag wieder, mit tollen Autos und sehr stimmungsvollen Bildern im Abendlicht!

Grüße aus der Pfalz,
Michael
...nach der Reise ist vor der Reise...

Flicka

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #47 am: 14. März 2014, 19:18:55 »
Ach, schau mal an. Das ist aber nett dort. So eine osteuropäisch-britisch-amerikanische Mischung, dazu noch eine schöne Küste. Ich wusste bisher nicht mal, dass Mendocino nördlich von San Franciso liegt. Eindeutig eine Bildungslücke. :-[

serendipity

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #48 am: 14. März 2014, 20:27:22 »
Ein schöner Tag in SF, wir hatten im Sommer längst nicht so ein tolles Wetter! Und deine Bilder von der Fahrt nach Mendocino sehen auch "entschleunigt" aus - ich bekomme jedenfalls extremes Fernweh und da mein Trip in die Bretagne immer noch nicht wirklich feststeht, was mich wirklich frustriert, lese und schaue ich umso lieber bei dir mit!

Dein Zimmer im Seagull Inn finde ich wirklich allerliebst ;-) - ich könnte mir ebenfalls vorstellen, dort zu schlafen.

Birgit

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #49 am: 14. März 2014, 20:53:51 »
Ja, auch das Zimmer hatte etwas von den Zimmern, die ich letztes Jahr in Cornwall hatte :) Und das Bad hättet ihr mal sehen sollen, das hatte ein rundes Fenster :) :) :)

Andrea

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #50 am: 14. März 2014, 20:56:14 »
Ein rundes Fenster... So was wollte ich schon seit meiner Kindheit haben, als ich so eines bei "Heidi" gesehen habe.  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Birgit

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #51 am: 14. März 2014, 21:06:34 »
Echt? bei Heidi gab es ein rundes Fenster? Das weiß ich gar nicht mehr *grübel*

serendipity

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #52 am: 14. März 2014, 21:11:56 »
'schuldigung aber bezüglich der runden Fenster musste ich jetzt schon mal lachen :-), steht ihr wirklich irgendwie auf runde Fenster? Ich mag ja grundsätzich erst einmal Fenster überhaupt in einem Bad, ob eckig oder rund, ich hab mir da noch nie Gedanken darüber gemacht

Andrea

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #53 am: 14. März 2014, 21:18:48 »
Das runde Fenster hatte mich halt beeindruckt, weil ich das vorher noch nie gesehen hatte (ich war vielleicht 10 oder noch jünger!) und Heidi von ihrem Bett auf dem Heuboden die Sterne sehen konnte.

Bad ohne Fenster wäre für mich ein Ausschlussverfahren bei der Wohnungssuche...  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #54 am: 14. März 2014, 21:19:50 »
Ich habe leider ein Bad ohne Fenster :(

Aber dann im Hotel noch ein RUNDES Fenster zu haben, das war schon hübsch.

Andrea

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #55 am: 14. März 2014, 21:30:39 »
Auf jeden Fall ist mir die Ähnlichkeit zu deinem letztjährigen "Südwestbericht" auch sofort aufgefallen. Vorallem bei diesem cosy room...
Liebe Grüße, Andrea



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Birgit

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #56 am: 14. März 2014, 21:36:43 »
Ja, das stimmt, Andrea. Ich habe mich gerade an der Küste nördlich von San Francisco oft an England erinnert gefühlt :)

Rainer

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #57 am: 14. März 2014, 22:02:57 »
Nach 'let's go to San Franciiiiscooooo' ist nun 'Meeeendocino' dran.

Ach - hast Du doch gemacht? Ich hatte das ja u.a. vorgeschlagen, aber Du warst damals unsicher, ob Du höher in den Norden willst als San Francisco. Ich finde ja nach wie vor, dass die ganze Gegend wirklich schön ist.

Dieser "Shuttle" zum Point Reyes scheint (mir) neu zu sein. Wir waren 10/2012 noch dort, da stand nichts von Shuttle. ABER: ist trotzdem Mist. Die Halbinsel hat mir gefallen, das war nicht das Problem, der Leuchtturm selber - der ging doppelt in die Hose:

a) zum einen sind das 140(!) Stufen (oder mehr?!) nach unten, bis man am Fuss des Leuchtturms ist (das steht natürlich nirgends vorher irgendwo angeschrieben) - das kann ich sowieso überhaupt nicht.

b) war dann aber "gnädigerweise" an unserem Tag der ganze Leuchtturm sowieso geschlossen. Punkt, aus, fertig.

Immerhin waren wir aber die Mega-Arschlöcher (yeah!), denn die letzten paar Hundert Meter bis zur Treppe darf man endgültig nicht mehr mit dem Auto fahren - da aber für "Handicapped" oder "Accessible" eigentlich so gar nichts ausgeschildert war, habe ich Sylvia gezwungen (sie hasst das wie die Pest - ich dagegen gar nicht, ich kann ja gar nicht anders), definitiv bis kurz vor knapp zu fahren. Bis wir dann wirklich in einem superengen Platz standen, wo wir selbst fast nicht einmar mehr wenden konnten - wäre da irgendeiner auf dieselbe dämliche Idee gekommen, hätten wir ein aufwändiges Enthedderungsmanöver vor uns gehabt.

So aber war Sylvias Geschrei für die Katz, ich hatte meinen Dickkopf durchgesetzt - und der Leuchtturm war geschlossen. Perfekt!! Aber immerhin hatten wir fantastisches Wetter, das war im Rahmen unseres legendären 2012er Urlaubs, wo wir (wie noch nie - weder vorher noch nachher) wirklich drei Wochen nur Sonne, Sonne, Sonne hatten. Das war toll.

Dein Zimmer in Mendocino ist ja der Hit! Wir sind nicht zur Übernachtung geblieben, aber das gefällt mir wirklich richtig gut. Einfach nur schnuckelig!

Bin gespannt, wie Du jetzt weiterfährst.

P.S.: Ich habe hier noch ein Foto von der Treppe, die Dir erspart geblieben ist. Das sieht aus wie ein Weg, aber es ist wirklich alles nur trepp trepp trepp - gruselig. Obwohl Du offensichtlich Marathonläuferin bist, eine Lachnummer für Dich (für mich aber nicht). War aber sowieso geschlossen...


Birgit

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #58 am: 14. März 2014, 22:50:52 »
Hm, dass Kalifornien tatsächlich einen Norden hat, habe ich lange gar nicht realisiert. Irgendwie war für mich bei San Francisco Schluss mit Kalifornien. Ist ja auch das, was "man" so kennt.

Und ich wollte dann ja auch nicht nur die Metropolen an der Küste abfahren, das wäre mir zu langweilig gewesen. So im Schnelldurchlauf war ich da ja auch schon mal. Andererseits haben einige, die die Westküste von Norden aus abgefahren sind, auch gesagt, dass es in Oregon und Washington schöner sei. Aber Google Streetview hat mir in Kalifornien an der Strecke schon schöne Aussichten gezeigt.

Also doch nach Mendocino, und das war gut so :D

Zum einen hat das Wetter absolut mitgemacht, zum anderen fand ich den Küstenabschnitt dort viel netter als das bekannte Stück Pazifikküste, also Big Sur.

Und Mendocino ist echt ein Ort zum Bleiben. Sollte mich jemals jemand nach einem Ort am Meer fragen zum Schreiben der Memoiren, dann wäre Mendocino meine Empfehlung. Klar ist es touristisch, aber ein bisschen ist es auch wie Nordseeinsel: Man hat das Gefühl, wenn es am Abend ruhiger wird und die Tagestouristen weg sind, dann könnte man echt von Haus zu Haus gehen, an jede Tür klopfen und nach der fragen, deren Namen man nicht kennt ;)

Ob das mit dem Shuttle bei Point Reyes neu ist? Keine Ahnung. Ich habe mich jedenfalls gewundert, dass es diesen so dermaßen außerhalb der Saison gibt. Aber irgendwie stand dort beschrieben, dass alles hinter dem Schlagmichtot-Beach nur mit Shuttle zu erreichen sei. Wer weiß, vielleicht haben die im Winter ja auch nur die Parkplätze gesperrt zum Sanieren oder so. Die Schilder wirkten, wenn ich mich recht entsinne, auch eher provisorisch.

Eigentlich schade, sieht schön aus auf deinem Foto. An dem Tag war es aber zudem so, dass es an der Stelle dann sehr trüb und wolkig wurde, also noch ein Grund mehr zum Umdrehen.

Point Arena hast du aber sicher aus der Nähe gesehen, oder? Cabrillo Lighthouse auch?

Na ja, und das mit dem Marathon wird... vielleicht...eventuell... irgendwann... Das ist so´n Ding, das mir irgendwann mal vor einem Jahr in den Kopf geschossen ist. Ich war eben immer unsportliches Dickerchen, hatte es in einer sportlichen Phase langweilig gefunden so ohne Ziel vor mich hinzutraben und will nun mal wissen, ob ich das irgendwann mal packen kann.

Shadra

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Re: Meer und mehr in Kalifornien
« Antwort #59 am: 15. März 2014, 00:56:56 »
Warum nur ist mir bei deiner Unterkunft  und dem Zimmer als erstes die Villa Kunterbunt eingefallen??  :gruebel:
Egal! Es schaut wirklich total schnuckelig aus.

Ein postkartenreifer Sonnenuntergang an der Küste, ein wunderschönes Örtchen, Urlaub und Wale ... und der Burger hat am Ende auch noch geschmeckt, oder?  :))
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!