Autor Thema: Back to Luxor:Oder mit Blaulicht durch die Wüste, Hagelschauer und leere Tempel  (Gelesen 23795 mal)

Andrea

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Ich habe ja keine Vorstellung davon, wie voll es früher dort war. Aber so finde ich es ziemlich gut!  ;)

Andererseits dürfte die Region, nein -  eigentlich ganz Ägypten, sehr unter den politischen Spannungen leiden. Und gerade die ganzen kleinen Händler und Fahrer werden es im Moment sehr schwer haben  :(
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Birgit

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Tja, das Land ist schwer gebeutelt...

Ich kenne sehr treue Ägyptenurlauber, die sagen, dass dort, wo sie schon mehrfach waren - die fahren immer zum Schnorcheln und Erholen ans Rote Meer - keine Gefahr besteht.

Ich würde mich trotzdem fragen, was wäre, wenn plötzlich etwas passiert und beispielsweise die Flughäfen geschlossen werden oder so.

Deine Fotos, Nele, wirken aber so friedlich, dass ich, abgesehen von dem lautstarken und aufwändigen Polizeigeleit, fast denken könnte, dass Ägypten kein anstrengendes, sondern ein entspanntes Reiseland ist.

nelilein

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Ich hätte selbst nicht gedacht, dass ich mich so sicher fühlen würde.
Abgesehen von der Westbank (dieser Teil folgt in Kürze) haben wir von einer "Nervosität" der Ägypter nichts gespürt.
Und es tut mir von Herzen weh, dass die Leute inzwischen von der Hand in den Mund leben müssen.
Gerade in Luxor ist man sehr auf den Tourismus angewiesen.
@ Birgit: Ich finde schon, dass man Luxor entspannt bereisen kann. Alles ist sehr gut organisiert und die Wege sind nah.

Hatchcanyon

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Interessante Aufnahmen!  :thumb:

....und irgendwie auch Erinnerung an Agatha Christie  :zwinker:

Gruss

Rolf

Paula

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Die Bilder von den Tempelanlagen sind wirklich herrlich und das würde ich gern mal mit eigenen Augen sehen, aber den Mut dorthin zu reisen habe ich nicht. Man weiß halt nich wann die Radikalen das nächste Mal durchdrehen  :o und das Vertäuen in die ägyptische Polizei geht mir ab. Hoffentlich bessert sich die Lage in dem Land in näherer Zukunft...
Viele Grüße Paula

nelilein

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@Rolf:  Agatha Christie war im Geiste immer präsent  :). Vor allem auf unserer Nil-Insel, das Hotel ist so herrlich nostalgisch!

Paula:  Leider birgt eine Ägyptenreise ein erhöhtes Risiko. Uns war zu Beginn unserer Reise auch nicht ganz wohl und ich kann sehr gut verstehen, wenn das jemand zu riskant ist.
Eben nur traurig, dass ein Gruppe mit fundamentalistischen Ansichten, ein ganzes Land in der Faust hat.  :(

nelilein

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06.03.14
DIE WESTBANK: Reich der Toten…
Hier entscheide ich mich für die üblichen Verdächtigen, das die Zeit leider wiedermal nicht für alles reichen würde.
Also :
Tal der Könige (3 Gräber), Totentempel der Hatschepsut und die Memnon  Kolosse.

Überpünktlich um 9.00 Uhr starten wir mit Anil in Richtung Westbank.
Wir nehmen die Brücke südlich von Luxor über den Nil und fahren auf der Westseite, an grünen Zuckerrohrfeldern und Ackerland vorbei, gen Nord-Westen.





Obwohl die Memnon Kolossen auf dem Weg liegen, halten wir nicht an – zu deutlich erinnern  wir uns an die Stauhitze im Tal der Könige.
Also zu früh wie möglich dort sein. 



Leider weiß ich schon im Voraus, dass ich bei dieser Besichtigung gänzlich auf Fotos verzichten muss.
Im Tal herrsch seit ein paar Jahren absoluten Fotografier verbot und wird auch streng geahndet…
Wir durchlaufen schon vor dem Ticketkauf zig Kontrollen mit Durleuchten und Gepäckkontrolle.
Hier ist man, wegen der politischen Situation, sehr wachsam.
Im Ticket sind 3 Gräber beinhaltet (ausgenommen Tutanchamun und Ramses II die extra kosten würden).
Wir entscheiden uns für folgende Gräber:
KV 14 Tausret und Sethnacht,
KV 47 Siptah, und
KV 11 Ramses III.
Wurden wir letzte Mal, das war im Jahr 2000, im Gänsemarsch, von den Menschenmassen durch die stickigen, heißen Schächte geschoben, haben wir dieses Mal allen Platz der Welt für unsere Besichtigung.
In den Gräbern ist es kühl und die Luft ist gut(!) was für ein Unterschied.
Und weil der „Kartenabreißer“ eh nichts zu tun hat, ersetzt er uns, gegen einen kleinen „Backfisch“ den Reiseleiter und erklärt uns alles ganz genau.
Wiedermal sprachlos, wie strahlend die Farben im Inneren dar Schächte auch nach Jahrtausenden noch sind, regt es meine Fantasie an mir zu überlegen, wie aufwendig diese vor Jahrtausenden gewesen sein müssen.
Das Licht für die Ausmalarbeiten wurde durch Kupferspiegel in die Schächte geleitet, damit die Farben nicht vom Ruß der Lampen beeinträchtigt werden konnten.
Wir nehmen die Bimmelbahn (auch diese ist neu) zurück zum Hauptgebäude und bahnen uns, so schnell wie möglich, einen Weg  durch die fliegenden Händler am Ausgang.
Nächste Stopp ist der Hatschpsut Tempel.



Eine Tempel Fassade, die in den Fels gemeißelt wurde.
Hier ist es heiß! Meine Güte.
Trotz Bimmelbahn sind wir Schweißgebadet, bis wir in den Tempelschatten treten.








Diesmal begleitet uns, mehr oder weniger unauffällig, ein bewaffneter Wachmann.



Auch uns ist sehr  bewusst, dass der Anschlag 1997 hier beim Hatschepsuttempel verübt wurde.
Mein Sohn macht schlapp und setzt sich zu den Wachmännern in den Schatten.
Die sind begeistert, machen Handyfotos  aber als einer meinem Sohn seine Maschinenpistole, für ein Foto in die Hand drücken will, schreite ich entschieden ein!
Das hat lautes Gelächter zu Folge.
Also echt jetzt, immer diesen überängstlichen, europäischen Müttern!



Dummerweise will mein Sohn noch ein Souvenir für seine Steinesammlung zu Hause.
Als die obligatorischen Händler am Ausgang sein Interesse riechen, fallen sie wie eine Horde Schakale über uns her.
Ich weiß nicht mehr genau wie, aber wir verlassen heil und ganz, mit 7 Souvenirs (anstatt dem gewünschten Einem), das Gewusel. Mann o Mann, das war echt nicht zum Lachen!
Auf dem Rückweg halten wir an den Kolossen.



Ein schnelles Foto, der Junior verlässt im Hinblick auf die lauernden Händler das Taxi nicht.
Gerne hätte uns Anil noch in eine Alabasterfabrik gefahren, aber keine Chance!
Ab ins Hotel, an den Pool, wo wir uns den Rest des Nachmittag nicht mehr bewegen!


Silke

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Oder mit Blaulicht durch die Wüste, Hagelschauer und leere Tempel
« Antwort #22 am: 17. März 2014, 20:08:56 »
Der Hatschepsut - Tempel ist für mich das schönste und beeindruckendste Bauwerk in der ganzen Gegend. Die Frau hat Geschmack gehabt.
Wir waren da schon zwei mal. Und sind beide Male vom Hatschepsut - Tempel über die Berge ins Tal der Könige gelaufen. Eine tolle Wanderung.

Mit ein klein wenig Bakschisch gibt es auch das eine oder andere Foto in den Gräbern ;)

Silvia

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Wir sind damals zum Hatschepsut-Tempel über einen Wanderweg oberhalb davon gelaufen. Offiziel war er eigentlich geschlossen, aber unsere damalige Reiseleiterin hatte gute Kontakte und machte es für uns möglich.  Mit bewaffneter Polizeieskorte, aber immerhin   :thumb:   Es war ein genialer Blick von da oben, nur fotografieren durften wir nicht, da passten die Begleiter ganz genau auf.

Die Gräber habe ich auch noch gut in Erinnerung - schon damals 2003/04 durfte man in den Gräbern nicht fotografieren.   :(  War damals total baff über die Farbenfülle im Innern, denn irgendwie hatte ich vorher mit Gräbern immer dunkel, grau und gruselig im Kopf.

Shadra

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Eben nur traurig, dass ein Gruppe mit fundamentalistischen Ansichten, ein ganzes Land in der Faust hat.  :( 

DAS denk ich mir öfter ..  ???

Aber trotzdem mal eine ganz dumme Frage: das Fotografierverbot, hat das was mit Blitz und den Farben zu tun oder warum ist das so streng reglementiert?
Schöne Grüße
Nele

Manche Menschen schwimmen mit dem Strom. Andere schwimmen gegen den Strom. Und ich steh hier mitten im Wald und find den blöden Fluss nicht!

Susan

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Boah, wenn ich da an die Bilder meiner Tante von ihrer Nilkreuzfahrt vor Jahren denke, wirken die Denkmäler ja wie ausgestorben... Gut für die mutigen Besucher von heute , aber schlecht für die Souvenirhändler
Liebe Grüße
Susan


nelilein

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Das Fotoverbot dient wohl dem Schutz der Malereien. Viele Besucher haben sich in der Vergangenheit nicht daran gehalten und so darf man keine Fotoapparate mehr mit ins Tal nehmen.
Die Wanderung „über den Berg“ wollten wir eigentlich auch machen.
Es wurde uns, aufgrund der politischen Situation, dringend davon abgeraten. Auch sind die Wege über den Berghang, mit Hinweis auf archäologisches Sperrgebiet,  inzwischen abgesperrt und bewacht.

Silke

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Das Fotoverbot dient wohl dem Schutz der Malereien. Viele Besucher haben sich in der Vergangenheit nicht daran gehalten und so darf man keine Fotoapparate mehr mit ins Tal nehmen.

Und wie ist es mit Handys?
Wir waren 2009 das letzte Mal dort, da wurde noch nicht kontrolliert.

Zitat

Die Wanderung „über den Berg“ wollten wir eigentlich auch machen.
Es wurde uns, aufgrund der politischen Situation, dringend davon abgeraten. Auch sind die Wege über den Berghang, mit Hinweis auf archäologisches Sperrgebiet,  inzwischen abgesperrt und bewacht.

Das ist ja echt schade.

nelilein

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Handys sind offiziell auch verboten, werden einem aber anscheinend nicht abgenommen.
Eine ägyptische Reisegruppe telefonierte zumindest munter drauflos.
Ich habe kein Smartphone, deshalb hat mich das nicht betroffen.

nelilein

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Allergings habe ich auch niemanden heimlich fotogrfieren sehen.
Es sollen bis zu 1000 Dollar Strafe fällig werden, wenn man erwischt wird.... Ob's stimmt?