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LH und Streik

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Hatchcanyon:
Meiner Meinung nach haben die Piloten schon recht, wenn sie nach zwei Jahren (!) in denen die Fluggesellschaft nur gemauert hat, den Holzhammer auspacken. Bei der Firma muss es offenbar weh tun, bevor das Management anfängt zu denken.

Sicherlich hat auch damit zu tun, dass man sich vor dreieinhalb Jahren einen dem Anschein nach nicht sonderlich tauglichen Chefmanager - Christoph Franz - an Bord holte, der - IMHO zum Glück - Ende Mai das Unternehmen verlässt, nachdem er hinreichend Unruhe gestiftet hat. (Warum fällt mir dabei jetzt nur den Name Mehdorn ein? Vielleicht weil Franz bei der DB auch nicht sehr glücklich agierte?)

Scheint so, als stimme bei LH der alte Spruch: "Der Fisch stinkt vom Kopf her"

Gruss

Rolf

Ilona:

--- Zitat von: Andrea am 28. März 2014, 16:09:29 ---Klar, irgendwer muss ja die Lohnerhöhungen zahlen! Auch deine Lohnerhöhung (sofern du eine bekommst) zahlt dein Chef sicher nicht aus seinem Portemonnaie sondern holt sich das über VK-Preise oder sonstige Einsparungen wieder zurück. Würdest du zugunsten eurer Kunden auf steigende Löhne verzichten oder (unbezahlte) Mehrarbeit leisten?
--- Ende Zitat ---

Die letzte Lohnerhöhung hatte ich vor 2 Jahren und dazu kommt, dass die Kunden derzeit die Aufträge streichen, da im März !!! bereits deren Budget erschöpft ist/wäre. Meine Kollegen sind seit 5 Monaten in Kurzarbeit und eigentlich hatten wir bis vor ein paar Tagen gehofft, dass sich die Auftragslage im Frühjahr bessert. Aber das nur so am Rande :cool2:.


--- Zitat von: Birgit am 29. März 2014, 08:50:15 ---Recht auf Streik hin oder her. Bei drei Tagen flächendeckendem Streik am Stück nehme auch ich als nicht Betroffene von meinem Recht auf eine Meinung Gebrauch, die ich frei äußere:
Mir fehlt da jedes Verständnis, egal wie sozial die tun mit ihrer rechtzeitigen Ankündigung. Und so langsam werde ich mal beginnen diesen Aspekt in meine Entscheidung zum Ticketkauf einzubeziehen.
Wäre ich direkt betroffen, wäre ich mit Sicherheit nicht diejenige, die verständnisvoll nickend den inkludierten Gutschein für eine kostenlose Nacht auf dem Koffer im überfüllten Terminal annimmt und dafür mit einem Lächeln auf den geplanten Start in den wohl verdienten Urlaub verzichtet, den ich mir schließlich auch unter immer schwierigeren Bedingungen und mit immer mehr Arbeit sauer verdiene.

--- Ende Zitat ---


 :thumb: :beifall: :thumb: :beifall:


--- Zitat von: Birgit am 29. März 2014, 08:50:15 ---Und meine Gedanken gingen ganz sicher nicht in die Richtung, dass die LH doch bitte nicht so böse zu den armen Piloten sein sollen.
--- Ende Zitat ---


Richtig, denn immerhin liegen den Piloten die Frauen zu Füßen  :zwinker:, sie reisen ständig in tolle Länder, verdienen trotz alledem nicht schlecht und könnten es noch schlechter als bei der LH getroffen haben, indem sie bei einer anderen Airline (die einen Streik nicht zulässt) beschäftigt wären. 

Also wenn ich was Anständiges gelernt hätte  :zwinker: :toothy9: .... Aber ganz ehrlich, dafür fliege ich zu ungern, möchte die Verantwortung für die Passagiere nicht tragen, auch nicht ständig "verstrahlt" werden und auch nach einem Jahr Dienst in der 747-8 nicht erfahren, dass ein Steuermodul unbedingt ausgetauscht werden muss, da sich sonst der Umkehrschub aktivieren könnte. 

Würde es eigentlich einem Piloten gefallen, wenn er nach einem 12 h-Flug hungrig nach Hause kommt und etwas einkaufen muss, die Verkäuferinnen streiken  :floet: ?




Birgit:

--- Zitat ---wenn er nach einem 12 h-Flug hungrig nach Hause kommt und etwas einkaufen muss, die Verkäuferinnen streiken
--- Ende Zitat ---

Und zwar im gesamten Bundesland, drei Tage lang, rein zufällig gleichzeitig mit dem öffentlichen Nahverkehr?

Andrea:
3 Tage am Stück - genau das ist das Problem und das finde ich ziemlich heftig. Man hat ja als Passagier keine Ausweichmöglichkeit. Man kann halt nur beim nächsten Mal woanders buchen.

Wenn bei einem Autobauer oder in einem Bergwerk gestreikt wird oder bei einer Versicherung, dann fällt das vielleicht auf. Vielleicht aber auch nicht. Haben deswegen Berufszweige aus diesen Bereichen ein größeres Anrecht auf Streiks als Busfahrer, Kindergärtnerinnen und Piloten?

Einen Tag Kindergarten zu ist ärgerlich und macht Umstände, ebenso bei den Öffis. Aber bei Fluglinien ist es wirklich problematisch, denn all die Flüge können ja nicht so ohne weiteres nachgeholt oder ersetzt werden.

Aber würde eine Art Kompromiss zum Schutz der Passagiere, wie etwa 3 stündige Arbeitsniederlegungen oder so, genug Aufmerksamkeit erzeugen und den Arbeitgeber ausreichend unter Druck setzen?

Soweit ich weiß geht es bei dem Arbeitskampf nicht nur um höhere Löhne sondern auch um Erhaltung der Pensionsregelungen. Ganz verstanden habe ich das nicht, aber scheinbar gingen bisher die Piloten früher als das allgemeine Rentenalter in Pension - ohne Abstriche. Jetzt sollen sie genauso früh gehen, aber auch weniger Geld bekommen. Eine längere Beschäftigung bis zum regulären Rentenalter ist nicht erwünscht.

Ziemlich konfus das Ganze, vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden.

Michael:

--- Zitat von: Andrea am 29. März 2014, 17:21:55 ---Ziemlich konfus das Ganze, vielleicht habe ich da auch was falsch verstanden.

--- Ende Zitat ---

Richtig, geht mir genau so - und ich muss sagen, es ist mir ehrlich gesagt auch wurscht. Ich mag mich nicht mit den Befindlichkeiten einer Berufsgruppe im Detail auseinander setzen, solange es denen egal ist, ob andere Leute unter ihren Aktionen zu leiden haben. Für viele, mich eingeschlossen, ist ein Urlaub in vielerlei Hinsicht einer der Höhepunkte des Jahres. Es ist etwas, auf das man hinarbeitet und sich darauf freut, was einen durchhalten lässt, wenn es irgendwo mal wieder mehr rund geht, als man eigentlich auf Dauer vertragen kann.
Wie war das doch gleich noch vor ein paar Tagen? "Die anstehenden Ferien sollen auf jeden Fall frei bleiben", hieß es in einem Anflug von sozialer Verantwortung. Und was ist jetzt? Der erste Ferientag von Bremen und Niedersachsen liegt genau in der Mitte der drei Tage.
Ich könnte mir vorstellen, dass Leute aus diesen Bundesländern, die auf Grund der ursprünglichen Aussage kurzfristig noch einen Flug zum Ferienbeginn gefixt haben, sich jetzt so richtig ver****t* fühlen. Zurecht!

Grüße aus der Pfalz,
Michael

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