Autor Thema: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013  (Gelesen 38227 mal)

Andrea

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #45 am: 13. Mai 2014, 21:41:32 »
... und bei mir flüchten die Pferde bestimmt, wenn die glauben, ich wolle aufsitzen! Dann dann vielleicht so?
Liebe Grüße, Andrea



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Susan

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #46 am: 13. Mai 2014, 21:51:09 »
8. Oktober Pustertal-Radweg nach Bruneck

Wow, wir wachen auf und die Sonne scheint – das hatten wir hier ja noch gar nicht. So schmeckt das Frühstück gleich viel besser.

Heute wollen wir mal den Drahteseln etwas mehr Auslauf gewähren. Toblach bietet sich für einige schöne Radtouren an. Der Ort ist auf dem Scheitelpunkt der Wasserscheide gelegen:  nach Westen fließt die Rienz, nach Osten die Drau. Beiden Flüssen folgen  Radwege, die den großen Vorteil bieten, dass es grundsätzlich bergab geht. Außerdem führt eine Bahnlinie durchs Tal, die eine unkomplizierte und bequeme Rückfahrt verspricht ( für Weicheier wie uns ).  Das müssen wir ausnutzen, wegen der Mehrtagesfahrkarten wenden wir uns Richtung Westen.

Vom Campingplatz  aus radeln wir erst mal auf altbekanntem Weg am Wildbach entlang nach Niederndorf.  Einmal quer durch den Ort und dann weiter auf dem Pustertaler Radweg, der sehr gut ausgeschildert ist. Ein Großteil der Strecke ist asphaltiert, der Rest gut fahrbare Schotterpiste. Schon bald merken wir, dass die Strecke doch einige Anstiege für uns bereit hält: ein paar kleinere wie zu einer Brücke über Straße und den Bach Prags; aber auch eine größere hinauf zu einem Ort – dürfte Oberolang gewesen sein.





Unterwegs passieren wir ein paar nette Aussichten wie hier auf den Ort Welsberg,



einen kleinen Stausee mit Hotel,



die Baustelle einer Zug-Gondel-Verbindung zum beliebten Skigebiet Kronplatz, immer mal wieder dem Fluss Rienz





oder einem netten Picknickplatz



Allseits begleitet von Ausblicken auf Almen und Berge



und auch in Südtirol gibt es "Covered Bridges"  ;)



Nach knapp 30 km rollen wir in Bruneck ein, an der Rienzpromenade entlang bis zur Pfarrkirche.



Auf dem Kirchplatz stellen wir die Fahrräder ab und bummeln zu Fuß durch die kleine Altstadt. Durch das Unterrainer Tor geht es in die Stadtgasse, der wir bis zum Ursulinentor folgen. Hier erwarten uns angenehm warme Temperaturen von 22°. Ganz ungewohnt nach den letzten Tagen. Dementsprechend voll sind auch die Straßencafes.





Bei dieser Sportgeschäftswerbung bekommt der Begriff "Fassadenkletterer" eine ganz neue Definition



Vom Ursulinentor drehen wir noch eine kleine Runde über den Burgberg mit der Kirche der heiligen Katharina und Schloss Bruneck, die wir aber nicht weiter besichtigen.





Lieber gönnen wir uns jetzt einen leckeren Eisbecher  :floet: und geniessen die Sonnenstrahlen. Durch die moderneren Stadtteile und dem Feierabendverkehr suchen wir uns den Weg zum Bahnhof. Für die Fahrräder brauchen wir noch ein  extra Fahrkarten (3 Euro/Rad) und können dann mit dem Zug Richtung Innichen gemütlich wieder talaufwärts fahren. Es gibt ein extra Fahrradabteil am Ende des Zuges, in dem man die Räder gewissermassen aufhängen muss. Gar nicht so einfach zu händeln. Wir sind immerhin zu dritt, aber ein einzelner älterer Herr hat schon zu kämpfen. Ein bisschen ärgern wir uns über den Schaffner, der keine Hilfestellung gibt. Außer uns am Ziel genug Zeit zum Aussteigen zu lassen  ::)

Gemütlich geht es dann noch vom Bahnhof Toblach zurück zum Campingplatz. Eine heiße Dusche, ein kühles Weizen/Malzbier als Aperitif, dann setzen wir unsere internationale Campingküche mit Pfannen-Gyros und Tomatensalat fort.
Der Abend klingt dann spannend aus mit Drei Fragezeichen, David Baldacci und Tess Gerritsen.
Liebe Grüße
Susan


Susan

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #47 am: 13. Mai 2014, 22:00:59 »
Paula, mit Pferden hab ichs auch nicht so. es gab zwar damals vor langer, langer die typische Mädchen-Phase mit den Ponyromanen (Britta und ihr Pony etc.) und der Schwärmerei auf Pferde-Bilder. Träume vom Reiten hab ich aber flugs aufgegeben, als ich dann mal in Natura vor so einem Tiere stand - einfach viel zu groß, vor allem die Zähne.....

Andrea, die Idee hatte anno knips bei den alten Römern angeblich schon der Hannibal.  ;)
Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #48 am: 13. Mai 2014, 22:05:42 »
Ich hör die drei Fragezeichen!  ;D

Puh, ein Glück ging´s mit dem Zug zurück. schließlich bin ich seit Jahren nicht mehr radgefahren. Denn zu uns nach Hause geht es immer bergauf...

Andrea, die Idee hatte anno knips bei den alten Römern angeblich schon der Hannibal.  ;)

Ja, es ist also möglich  ;)
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #49 am: 14. Mai 2014, 06:12:31 »
Bergab Radfahren ist mir auch am liebsten  :thumb:
Bruneck und den Kronplatz kenne ich nur mit Schnee, da waren wir vor Jahren ein Paar mal Skifahren. Das ist wirklich eine schöne Gegend, gefällt mir ohne Schnee eigentlich noch besser! Da macht so ein Stadtbummel auch mehr Spaß.

Tess Gerritsen wäre dann abends meine Wahl gewesen  :)
Viele Grüße Paula

Ilona

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #50 am: 14. Mai 2014, 08:14:16 »
Den Drahtesel habe ich schon vor einiger Zeit an den Nagel gehängt, da mir ständig beim Rad fahren die Hände und teilweise die Füße eingeschlafen sind und das war unangenehm.

Ich habe deshalb ein Hin- und Rückfahrticket gekauft  :zwinker: und in der Eisdiele auf euch gewartet  :toothy9:.
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #51 am: 20. Mai 2014, 22:53:35 »
9. Oktober Am Tor zum Reich der Fanes

Gern hätten wir auch noch den Radweg an der Drau getestet, aber schade, der sonnige Tag war wohl nur eine Eintagsfliege. Zumindest ist es trocken, was laut Vorhersage leider nur bis zum frühen Nachmittag so bleiben soll. Ein Wanderziel ist noch mit dem Bus vor dem Campingplatz zu erreichen. Seit Sonntag fährt er zwar nur noch bis zum Dorf davor, doch der Restweg dürfte per Pedes zu schaffen sein. Immer noch besser als  rund 375 Höhenmeter auf dem Rad zu erklimmen.  8)

Wie wir während der Fahrt sehen, eine kluge Entscheidung, denn es geht wirklich stetig bergauf. Die meiste Zeit sind wir im Bus die einzigen Fahrgäste. Wir steigen an der Endhaltestelle St.Veit-Oberhaus aus und folgen dann der Straße weiter bergauf etwa 2 km bis zu unserem Ziel – dem Prager Wildsee.



Dies ist ein natürlicher Stausee, der einst durch den Abgang einer Gerölllawine entstanden ist. Am Südende kann man den Seekofel (2810m) bewundern. Von hier aus führt auch ein Wanderweg dort hinauf, laut  meinem Wanderführer 900 m rauf und wieder runter, 8 Stunden Wanderzeit. Da begnügen wir uns heute mit der weniger beschwerlichen Seeumrundung.   ;)

Die Straße endet in Parkplätzen am Nordufer des Sees. Auch ein Hotel, ein Kirchlein und ein Bootshaus gibt es dort.



Trotz des trüben Wetters ist doch einiges los. Grad kommen zwei Seniorenbusse an. Wir wenden uns also zügig weg vom Trubel zur Westseite des Sees.  Und schon kommen langsam ein paar Sonnenstrahlen raus


und bringen das Herbstlaub zum Leuchten.


ein Blick zum Nordostufer

Im Westen folgt die Rundwanderung einer gesperrten,  geschotterten, relativ eben verlaufenden Fahrstraße .
Das Wetter wird immer freundlicher, je näher wir der Südseite kommen.


das Südostufer



Dort finden wir einen breiten Kiesstrand, der aber nur zum Sonnenbaden einlädt. Das Wasser des Sees soll sehr, sehr kalt sein. Außerdem befinden wir uns hier nun an sagenträchtiger Stelle.

Zitat
Die Könige der Fanes bauten im Bündnis mit den Adlern ein großes Reich auf. Doch dadurch entstand ein Gegenbündnis von immer mehr Nachbarvölkern. Auf der Seite der Gegner kämpft auch der Zauberer Spina de Mul, das Maultiergerippe.
Dolasilla, die Königstochter der Fanes,  hatte eine Anzahl unfehlbarer Pfeile und einen weißen Panzer. Ihr wurde geweissagt, dass sie nicht in die Schlacht ziehen dürfe, sollte sich der Panzer einmal schwarz verfärben, weil sie sonst sterben müsse.
Die Entscheidungsschlacht rückte immer näher. Durch eine List konnte Spina de Mul Dolasilla ihre unfehlbaren Pfeile abnehmen, die er dann an Schützen des Gegenbündnisses verteilte. Am Morgen vor der Schlacht sieht Dolasilla, dass sich ihr Panzer schwarz verfärbt hat. Doch die verzweifelten Fanesleute bedrängen sie, in die Schlacht zu ziehen. Zunächst konnten in der Schlacht die feindlichen Bogenschützen Dolasilla nicht finden, weil sie nach einem weißen Panzer suchen und nicht wussten, dass sich dieser schwarz verfärbt hat. Doch schließlich erkannten sie Dolasilla, schossen die unfehlbaren Pfeile auf sie ab und töteten sie. Damit war die Schlacht für die Fanesleute verloren. Mit knapper Not konnte sich die Königin mit einer kleinen Schar mit Hilfe der Murmeltiere in unterirdischen Gänge der Fanes zurückziehen. Der König aber, der verräterisch Sache mit den Feinden gemacht hat, wurde zu Stein und ist seitdem als falscher König am Falzaregopass zu sehen.
Einem Edelmann wurde geweissagt, dass er in seinem Leben drei Wünsche offen habe. Er müsse dann die unfehlbaren Pfeile für sich wünschen und könne dann das Reich der Fanes neu aufbauen. Doch jedes Mal, wenn eine Vivana Lidsanel einen Wunsch freistellt, vergisst dieser die Pfeile und wünscht sich etwas anderes. Nach dem dritten Mal sind so die Pfeile für immer verloren. Auch das Volk der Fanes ist jetzt verloren beziehungsweise es lebt noch heute bei den Murmeltieren unterirdisch unter der Fanes und wartet auf die verheißene Zeit.


Das inzwischen verschüttete Tor zur Unterwelt soll am Südende des Sees Richtung Seekofel gelegen haben, weshalb dieser auf ladinisch Sass d‘la Porta (Torberg) heißt.

Wir können allerdings kein Tor entdecken, nur ein schönes Panorama des Nordufer mit Regenbogen und Spiegelungen.



Der Weg am Ostufer führt uns nun über einen gut gesicherten Steig an steil ins Wasser abfallenden Felswänden etliche Meter über den Seespiegel entlang wieder zum Ausgangspunkt.


                                                                                             ein Blick zurück nach Süden



Als wir das Nordende erreichen, den Auslauf des Sees über die Prag, beginnt es leider zu nieseln. Aber alles in allem war das doch noch ein gelungener Tag.



Statt an der Straße entlang zu trotten, wählen wir für den Rückweg nach Oberhaus einen Wanderpfad durch den Wald entlang der Prags. Lange müssen wir nicht auf einen Bus warten, aber wieder sind wir bis fast zum Campingplatz die einzigen Fahrgäste. Der Gatte steigt schon in Niederndorf aus, um das Abendessen zu "jagen". Viel Glück hat er nicht, immerhin bringt er ein paar Eier mit. Also gibt es heute Pfannkuchen zum Abendessen.
Liebe Grüße
Susan


Andrea

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #52 am: 20. Mai 2014, 23:03:17 »
Rund um einen See zu wandern ist immer schön. Und wenn er dann noch so schön türkis leuchtet und sich eine schöne Sage um die Gegend rankt, dann liest wandert es sich noch besser!
Liebe Grüße, Andrea



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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #53 am: 20. Mai 2014, 23:17:25 »
10. Oktober Drei Pässe im Regen

Munteres Geprassel auf dem WoMo-Dach weckt uns. Das wird wohl wieder nichts mit dem Drauradweg.  :( Naja, wird eh langsam Zeit für einen Wechsel des Basislagers. Was soll man bei Dauerregen sonst auch schon machen.  Nach Frühstück und Aufrödeln machen wir uns also auf den Weg.

Die Route ist schnell erzählt:  durch das Höhlensteintal über  den Pass Cima Blanche nach Cortina d’Ampezzo, weiter über den  Falzarego-Pass (2105m) nach Arraba und schließlich über den Pordoi (2239m) ins  Fassatal. Nichts als Serpentinen und strömender Regen. Das verlockt rein gar nicht zu irgendwelchen Stopps.

Wir nehmen Quartier in Pozza di Fassa. Der Campingplatz direkt am Ort an einem Fluss hat leider schon geschlossen. Es gibt aber noch einen weiteren bergan in einem Seitental, etwa 2 km vom Zentrum entfernt direkt an der - jetzt noch grünen - Skipiste.

Da während der Fahrt durch die größeren Orte grad Mittagszeit war, machen Kerlie und ich uns nochmal zu Fuß auf den Weg ins Dorf zum Einkaufen. Das war aber ein Schuss ins Leere. Außer einem kleinen Lebensmittellädchen - der immerhin Toastbrot vorrätig hat -  sind alle Geschäfte geschlossen. Hier ist Donnerstags Ruhetag! Also werden späterdings zwei Konserven Feuertopf (ein mexikanisch angehauchter Bohneneintopf) geknackt. Den Rest des Tages widmen wir uns wieder unseren Lektüren.

Unterkunft: Camping Vidor, Pozza di Fassa, Dolomiten; großzügige gekieste Stellplätze mit toller Aussicht; auch Vermietung von Appartements; Restaurant und kleiner Shop vor Ort; Wellnesbereich mit Schwimmbad und Sauna, kostet extra; Kosten für uns drei pro Nacht inkl. Strom + Kurtaxe rund 28 Euro.


Liebe Grüße
Susan


Ilona

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #54 am: 21. Mai 2014, 08:17:50 »
Herrlich der Pragser Wildsee  :herz: im Indian Italian Summer :beifall:.

Passstraßen im strömenden Regen fahren, das muss man dagegen nicht haben.
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #55 am: 21. Mai 2014, 08:19:41 »
Der See sieht absolut toll aus zwischen den sehr steilen Bergen!

Eigentlich bin ich gar kein Bergefan, mich zieht es immer eher ans Wasser, aber so langsam kann ich mir durchaus vorstellen auch mal länger als nur bei der Durchfahrt in den Bergen zu sein. Keine Ahnung, ist das das Alter?

Susan

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #56 am: 30. Mai 2014, 13:46:51 »
Sorry, dass ich euch wieder so lange auf die Folter spannen musste, aber nun gehts weiter 

11. Oktober Sella Ronda

Zum Schlafengehen immer noch munteres Geprassel auf dem Wohnmobildach – da stellen wir doch keinen Wecker.  Nachts weckt uns auch noch Blitz und Donner – ganz toll.  :(  Was für eine Überraschung am Morgen: die  Sonne strahlt nur so vom Himmel. Jetzt können wir auch die herrliche Aussichtslage des Campingplatzes würdigen.




Blick  auf das Rosengarten-Gebiet


und auf Spitzen der Buffauregruppe

Nur für den Wanderbus sind wir wohl etwas spät dran. Macht aber nichts, dann fahren wir mit dem WoMo. Gibt ja auch Ziele, die der Bus nicht (mehr) anfährt. Und auch die meisten Seilbahnen und so sind leieder schon geschlossen. Unterwegs entere ich schnell einen Sparmarkt und bunkere Vorräte für die nächsten Mahlzeiten – vor allem Fleisch.  Der Gatte wird nämlich leicht knörig, wenn er nicht weiß, ob er abends was Ordentliches zu Essen bekommt  ::)
Kerlie ist etwas besorgt, denn je höher wir kommen, desto mehr Weiß zeigt sich auf den Bäumen. Die Straße ist aber frei, allerdings nicht die Parkplätze oben auf der Passhöhe.  Bisher kennen wir diese Gegend nur vom Skiurlaub her - sehr viel anders sieht es heute auch nicht aus  ;)


Sellajoch (2180m) mit Blick zum Langkofel (3181m)

Wir schauen mal, wie es mit den hier startenden Wanderwegen rund um den Langkofel ausschaut. Es begrüßt uns eine sehr s-teife, eiskalte Brise, die Wege sind größtenteils schneebedeckt. Verlockt nicht gerade zu einer längeren Tour.


kleiner Anstieg für ein paar Rundblicke


Richtung Grödner Tal


nach Südwesten


an der Sellagruppe entlang

Die Herren müssen mich nicht lange überreden, größere Wanderpläne aufzugeben. Stattdessen gehen wir auf eine Tour, die wir bisher auch nur per Ski  abgefahren sind.  Rund um die Gebirgsgruppe Sella führt eine Verbindung zwischen Passhöhen und Tälern, mit Straßen und auch per Lift und Abfahrten: die Sella Ronda. Sehr beliebt auch bei Motoradfahrern und Mountainbikern.

Erst einmal müssen wir jedoch das Wohnmobil ein bisschen zum Schaukeln und aus dem Schneematsch auf dem Parkplatz zurück auf die Straße bringen. Kerlie behagt das gar nicht, aber der Gatte bewältigt es problemlos fast ohne zu Rutschen. Es geht weiter zum Grödner Joch, das Grödnertal (Val Gardena) und Hochabteital (Alata Badia) verbindet.





Anhalten können wir dort leider nicht, wir sind nämlich nicht als einzige unterwegs  8)



Wir halten uns Richtung Alta Badia und fahren über


Colfosco nach Corvara.



In Corvara geht es dann weiter über den Campolongo-Pass nach Arabba. Dort bummeln wir ein wenig durch den Ort und gehen Capuccino-Trinken.


Blick zurück auf Corvara


Kirche in Arabba

Damit haben wir unsere Anfahrtsstrecke von gestern wieder erreicht und nur noch ein Pass liegt vor uns: das Pordoijoch (2239 m). Die Kehren machen im Trocknen auch ein wenig mehr Spaß. Oben allerdings hat es sich wieder etwas bewölkt.


die Skipiste hinunter nach Arabba


die (bei wagemutigen Skifahrern) berüchtigte Pordoischarte

Von hier aus geht es dann wieder zurück ins Fassatal zum Campingplatz.
Liebe Grüße
Susan


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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #57 am: 30. Mai 2014, 14:07:37 »
Die Sella Ronda habe ich schon auf Skiern gemacht, doch die Pordoi Scharte  :schreck: dabei ausgelassen  :cool2:.

Die Oldtimer-Treffen scheint es dort öfter zu geben, denn die sind mir auf der Seiser Alm auch schon einmal begegnet.

Ich war jetzt nur ein bisschen irritiert, dass es im Oktober 2013 schon geschneit hatte. Unsere Überlegung für diesen Herbst war es, mal wieder in die Dolomiten zum Wandern zu gehen, doch das machen wir nun definitiv nicht. 
Liebe Grüße

Ilona

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Susan

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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #58 am: 30. Mai 2014, 14:10:45 »
12. Oktober "Ja, ist denn heut schon Winteranfang?"

Planungen sehen Wanderungen im Rosengarten vor, der Lift fährt ja nur noch heute und morgen. Ein frühmorgendliches Bedürfnis treibt mich noch vorm Weckerklingeln aus dem Bett. Gleich mal das Wetter checken: boah, das darf doch nicht wahr sein -  alles schneebedeckt    :o  (11 cm misst  Kerlie später nach) und es rieselt immer noch. "Was isn los" kommt es träge vom Gatten. "Na, schau mal aus dem Fenster... " Wir können uns also getrost noch für ein Stündchen auf’s Ohr hauen.



Während wir frühstücken, bekommen wir tatsächlich noch Nachbarn. Zwei italienische WoMos haben sich hoch gekämpft. Kersten und ich gehen auf Erkundung in den Ort. Colin dagegen nutzt die Zeit allein mit dem Laptop. Wir messen die Gehzeit bis zur Bushaltestelle und verifizieren die Abfahrtzeiten.  Noch eine Runde um Kirche und Schule gedreht,  Hausmalereien bewundert und Zeitschriften erstanden.







Zum  Nachmittag kommt die Sonne heraus, verleitet die Nachbarn zum Schneegrillen und mich zum Spaziergang rund um den Campingplatz.


Bei Sonne sieht das ja wieder idyllisch aus  ;)


Beeren mit weißem Umhang

Der Rest des Tages wird verbummelt mit Schmökern und Kartenspielen.
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Re: Zinnen, Jochs & Sagen-Seen Dolomiten Herbst 2013
« Antwort #59 am: 30. Mai 2014, 14:18:08 »
Trotz Idylle - der Schnee lockt mich nun gar nicht  :verpiss:.
Liebe Grüße

Ilona

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