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XL-Tours auf Jungfernfahrt

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Andrea:
Hallo zusammen!

Dies wird der erste Reisebericht hier im Forum, doch leider ist er nicht mehr ganz aktuell. Die Tour fand nämlich bereits 2011 statt. Aber einen neueren kann ich noch nicht bieten... Dennoch mag es ja manch einer interessant finden, was Ersttäter sich so antun und was man so alles schaffen kann (oder manchmal auch nicht) und welche Dinge einen unerfahrenen USA-Reisenden widerfahren.

Wer ist XL-Tours? Nein, kein Reiseunternehmen. XL-Tours sind Heiko und ich, beide mit XL-Ausmaßen (wobei da eigentlich ein X nicht reicht). Außerdem war unser Mietwagen ein GMC Yukon XL und unsere Tour war auch eine XL-Strecke. Da ich im Moment bei Google die Strecke nicht berechnen lassen kann (wg. Tioga Pass), hier mal die Highlights aus 23 Tagen im Juni/Juli 2011

Start/Ziel Los Angeles
Joshua Tree NP
Valley of Fire
Zion NP
Page mit Upper Antelope Canyon und Toadstool Hoodoos
Monument Valley
Arches NP
Yellowstone NP
Mono Lake
Yosemite NP
Highway No. 1
Sequoia NP
Death Valley NP

So, dann kann es ja eigentlich schon losgehen...

Andrea:
Tag 1: Samstag, 18.06.2011 Fahrt nach Frankfurt

Für den heutigen Tag gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Aus Ostwestfalen machten wir uns auf den Weg nach Frankfurt, genauer: nach Kelsterbach. Dort hatten wir für die Nacht ein Zimmer im IBIS-Hotel gebucht, da unser Flug früh am nächsten Morgen gehen sollte. Das war alles recht ereignislos, das Hotel war okay und wir freuten uns wie Bolle auf die Reise gewürzt mit ein wenig Aufregung.


Tag 2: Sonntag, 19.06.2011 Flug über London nach LA und Weiterfahrt nach Yucca Valley, CA

Bereits um 3 Uhr MESZ klingelte der Wecker. Wir machten uns in aller Ruhe fertig. Heiko verpasste mir die Thrombosespritze, da ich im Liegen meinen Bauch nicht sehen kann. Er machte das sehr gut, denn es gehört ja schon ein wenig Mut dazu, jemanden so etwas in die Bauchfalte zu stoßen.

Um 4:20 machten wir uns dann auf den Weg zum Platzhirsch, dem Parkhaus, in dem wir für die nächsten 3 1/2 Wochen unser Auto unterbringen wollten. Das klappte auch ganz hervorragend und während Heiko den Wagen parkte und die Batterie abklemmte, wartete ich unten mit unserem Gepäck. Bald kam Heiko hinunter und der Shuttle brachte uns zu unserem Terminal. Wir zeigten unsere zu Hause ausgedruckten Bordkarten vor, bekamen jedoch neue und unser Gepäck verschwand in den Katakomben. Es war ja erst 5 Uhr und um 7:25 sollte der Flieger nach London gehen. Wir mussten noch warten, bis wir durch den Sicherheitscheck gehen konnten. Wir waren nämlich in Sorge, dass das bei uns wegen der Kameraausrüstung und Laptop sehr lange dauern könnte (Geräte vorführen etc.) Aber nix da. Die Türen wurden geöffnet, wir mussten alles aus unseren Hosentaschen nehmen, Taschen auf das Band legen und das Laptop ohne die Tasche auf das Band legen. Das war es auch schon! Okay, prima. Besser zu früh durch die Sicherheitssperre durch als viel zu knapp. Das Boarding verlief dann ebenso unkompliziert und um 7:25 ging es los.

Mir machen Starts und Landungen ja immer viel Spaß, aber Heiko hat da so seine Probleme mit. Vor allem weil unser Flieger auf Außenposition stand und wir mit einem Bus dorthin gebracht wurden, war er eh schon angeschlagen. Zum Frühstück gab es ein Sandwich, recht ordentlich!

Um 8:05 Ortszeit sollten wir in London landen, aber wir drehten noch ein paar Warteschleifen, was sogar mir etwas auf den Magen schlug. Und zum Dank landeten wir wieder auf Außenpostion, so dass wieder eine kurze Busfahrt anstand. Armer Heiko! Im Terminal erstanden wir erst mal für jeden von uns eine Flasche Cola und suchten das Gate für unseren nächsten Flieger. Au weia, da muss man mit einem U-Bahn-Shuttle fahren! Heiko bleibt heute echt nichts erspart. Wieder durch die Sicherheitskontrollen, wieder nichts Besonderes passiert. Na, wenigstens etwas. Bis zum Boarding war noch ein wenig Zeit. Dieses Mal mussten wir aber nicht den Shuttle benutzen. Und wieder ein Start und Heiko hielt sich tapfer, obwohl er offensichtlich nicht so glücklich war…

Zum Glück hat Heiko eine 2er-Reihe gebucht, so dass wir uns höchstens gegenseitig störten, aber mit unserer „Größe“ niemanden anderes belästigten. Wir hatten sogar etwas mehr Beinfreiheit, als wir befürchtet hatten, auch wenn es nicht wirklich bequem war. Schon gar nicht für 10 Stunden. Ich stand häufiger mal auf, da meine Beine, Knöchel und Füße bedrohlich anschwollen. Mit Getränken wurden wir hervorragend versorgt und es gab Penne mit Pilzen und später noch mal ein Sandwich zu essen. Zwischendurch konnte man sich noch Knabberartikel bzw. Schokoriegel geben lassen. Alles in allem kein schlechter Service. Wir hatten auch In-Seat-Entertainment und ich sah mir den Harry Potter Streifen 7 Teil 1 an, um die Zeit tot zu schlagen. Der ging nämlich fast drei Stunden.

Um 12:40 Ortzeit landeten wir dann endlich. Wir dachten, dass wir knapp eine Stunde Verspätung hätten, aber wir haben uns nur mit dem Zeitunterschied vertan, wie peinlich. 9 Stunden sind es nämlich und nicht etwa 8….
Dann ging es erst mal zur Immigration, wo wir eine Weile anstehen mussten. Als Heiko dann dran war, hat er den Officer nicht wirklich verstanden und Heiko durfte durch gehen. Ich war bei einem anderen Beamten, der mich fragte, wie lange ich bleiben wolle, was ich vorhabe und wo ich als erstes hin wolle. Ungläubig fragte er, ob ich denn in Yucca Valley die ganze Zeit bleiben wolle, denn da sei ja nichts! Mein grinsender Hinweis auf den Joshua Tree NP quittierte er mit einem Lächeln und ich durfte passieren.

Dann holten wir das Gepäck, was zum Glück vollständig angekommen war und stellten uns an die irrsinnig lang Schlange beim Zoll an. Auch dieser Beamte befragte uns nach unserem Vorhaben und ließ sich Heikos Führerschein zeigen. Einen rosanen Lappen hatte der scheinbar noch nicht gesehen und machte sich über das Foto lustig. Nachdem wir ihn darüber aufgeklärt hatten, das man in Deutschland nicht alle 2 Jahre einen neuen Ausweis bekam und das dieser aus dem Jahr 1992 oder so ist, durften wir auch hier passieren.

Gleich vor dem Terminal fuhr der Shuttle zum Autoverleiher Alamo ab. Wir mussten auch nicht lange warten und Heiko durfte endlich wieder Busfahren…  ;) Um 14:30 standen wir dort mal wieder in einer langen Warteschlange, nerv! Dann waren wir endlich dran und ich flachste noch, dass da draußen schon unser Auto stehen würde. Heiko winkte ab und ich sollte mal abwarten. Schon gewarnt vor irgendwelchen Aufquatschversuchen seitens der Alamomitarbeiter war ich erschrocken als Heiko die Initiative ergriff. Wir hatten Fullsize SUV gebucht mit allen nötigen Versicherungen. Und der blöde Hund fragte, was denn Premium kosten solle… Natürlich unerschwinglich viel Geld. Da fing doch der Heiko zu verhandeln an! Unglaublich! Ich wollte nur noch das gebuchte Auto haben und er verhandelte munter weiter, da der Alamomitarbeiter Blut geleckt hatte. Der hatte aber nicht mit Heikos Verhandlungsfähigkeit gerechnet. Letztendlich bekamen wir für $12 am Tag plus TAX einen Premium SUV. Und zwar genau den, den ich schon gesehen hatte. Einen schwarzen GMC Yukon XL. Boah, war das ein Monster! Heiko guckte als erstes unter die Motorhaube, juchhuh! Ein V8! Jetzt ging es Heiko nach all den Strapazen prima. Und Allrad war zuschaltbar. Klasse! Ich dagegen dachte immer noch, dass wir bestimmt über den Tisch gezogen wurden und dass da noch was nach kommt. Und ich dachte, dass wir nun ganz sicher nicht mit dem geplanten Budget für Benzin auskommen würden.



Wie steigt man denn in so ein Ding ein? Mit Trittstufe. Welches Bein zuerst? Naja, irgendwie haben wir es geschafft. Dann die nächste Herausforderung für Heiko: Wie kommt man hier aus dem engen Parkplatz heraus? Und ja, Lenkradschaltung! Wie geht das wohl? Heiko hat das prima gemeistert. Es wurden nur noch kurz die vorhandenen Schäden von einer Mitarbeiterin notiert und dann ging es los auf die Straßen von Los Angeles. Gut, dass ich das Handy-Navi hatte. Die Straßen waren auch nicht annähernd so voll, wie ich befürchtet hatte und wir waren um 15:20 unterwegs nach Yucca Valley.

Um 17:20 machten wir unseren ersten Halt bei einem Burgerbräter, Carl´s Jr. Heiko bekam einen Ranch Bacon Burger und wir beide jeweils Pommes und ein Getränk. Und es stimmt: Man darf das Getränk wieder auffüllen.

Kurze Zeit später kamen wir an unserem Motel an. Das Super8. Und wer saß da am Check In? Ein Inder! Da hatte ich schon recht viel Negatives gelesen, aber das muss ja hier nicht zutreffen. Tat es auch nicht. Sehr freundlich und das Zimmer war groß und sauber. Wenn auch etwas dunkel und abgewohnt. Uns kommt es aber auf ein sauberes Bett und Bad an und das war hier absolut der Fall.



Es wurde aber noch immer nicht ausgeruht und wir fuhren zum Walmart, wo wir unsere Kühlbox, Kissen, Klappspaten und eine Kühltasche vorbestellt hatten. Problemlos bekamen wir die gewünschten und bereits bezahlten Sachen und kauften gleich noch weitere Dinge dazu ein. Vor allem Getränke, aber auch Teller und Schüsseln, eine große Aufbewahrungsbox für Kleinkram und und und.

Um 20:50 standen wir dann beim nächsten Schnellimbiss, bei Jack In The Box. Ich bekam ein 6er Paket Mozzarella Sticks und Heiko einen Jumbo Cheeseburger und ein Getränk. Dann ging es ab ins Motel und relaxen war angesagt. 

Andrea:
Tag 3: Montag, 20.06.2011 Yucca Valley – Las Vegas

Sicher aufgrund des Jetlags sind wir heute sehr früh aufgewacht, nämlich um 4 Uhr. Wir haben uns fertig gemacht und haben in der Lobby gefrühstückt. Es gab Kaffee/Tee, O-Saft, süße Teilchen und „Brot“ mit Marmelade. Anschließend brachten wir unsere Sachen ins Auto und checkten aus. Wir fragten „unseren“ Inder, wie denn das mit dem Pfandsystem funktioniere. Der verstand uns aber nicht und meinte, dass jeder die Flaschen und Dosen wegwerfen würde. Er wisse auch nicht, wo man die zurückgeben könne. Schließlich müsse man sehr viele Flaschen sammeln, damit sich der Aufwand lohne. Das wiederum verstanden wir nicht, denn wir haben ja schließlich pro Flasche 5 oder 10 Cent gezahlt. Wir beschlossen zunächst sie aufzubewahren, allerdings gaben wir das nach ein paar Tagen auf, da wir wirklich keine Rückgabestellen entdeckten und die Anzahl der Tüten mit leeren Flaschen und Dosen Überhand nahm.

Gegen 7 Uhr waren wir bereits am Eingang des Joshua Tree Nationalparks. In dem Rangerhäuschen war aber noch niemand, so dass wir auch den Nationalparkpass nicht kaufen konnten. Also fuhren wir einfach so hinein und hofften, dass wir beim Verlassen des Parks zahlen können.



Als erstes ging es zum Keys View, einem schönen Aussichtspunkt. Die Straßen waren super ausgebaut, es gab ausreichend Haltebuchten und überall begrüßten uns die Joshua Trees. Außerdem sahen wir sehr viele Squirrels und kleine Vögel.





Am Keys View stand ein Wohnmobil. Tja und natürlich waren das Deutsche. Wir unterhielten uns eine Weile und sie berichteten, dass sie seit vielen Jahren schon in den USA Urlaub machen würden und immer für mehrere Wochen.



Anschließend fuhren wir die kurze unbefestigte Strecke zum Lost Horse Trailhead. Aber so recht Lust hatten wir nicht, diesen Weg zu wandern. Also fuhren wir schon nach kurzer Zeit weiter zum Skull Rock Trail. Dort gab es tolle Felsen, auf denen das Herumlaufen richtig Spaß machte.











Es war gerade mal 10 Uhr und wir bemerkten, dass wir jetzt schon langsam verbrannten. Schade, aber wir brachen den Weg lieber ab, bevor wir gleich am Anfang unseres Urlaubs uns einen fiesen Sonnenbrand zuzogen. Wir beschlossen also uns auf den Weg nach Las Vegas zu machen. Beim Parkausgang konnten wir dann auch völlig problemlos den NP-Pass für $80 erstehen, denn das Häuschen war nun besetzt.

Es gab mehrere Routen, die uns nach Vegas führen würden. Wir wählten die längste am Lake Havasu vorbei, damit wir auf diesem Weg auch noch zum Hoover Damm kommen würden. Kurze Zeit später wurden wir auch gleich mit der Weite des Landes konfrontiert, indem uns ein Schild darauf hinwies, dass die nächste Tankstelle 100 Meilen entfernt sei. Das sollte wohl klappen, obwohl wir natürlich nichts über die Größe des Tanks und den Verbrauch des Autos wussten. Und dann kam für lange Zeit das große Nichts. Aber dennoch interessant, da mir das ja noch völlig fremd war.





Allerdings wollte mein Handy irgendwie eine andere Route fahren als ich auf der Karte ausgesucht hatte und irgendwann waren wir total orientierungslos. Dann endlich eine Tankstelle!  Aber die Preise waren ja Hammer! $4,89 pro Gallone. Weit mehr, als das mit dem wir gerechnet haben. Was soll´s, das Auto muss ja betankt werden und wer weiß, wann die nächste Tankstelle in Sicht ist.

Dann das nächste Problem, auf das wir theoretisch vorbereitet waren. Die Zapfsäule wollte von uns den Zip-Code wissen. Wir probierten ein paar Versionen, aber alle gingen nicht. Also ging ich hinein und legte meine Kreditkarte vor, die jedoch nicht akzeptiert wurde. Ach herrje, das war ja meine alte abgelaufene! In der Zwischenzeit war auch Heiko da und er wollte mit seiner Kreditkarte zahlen. Da brauchte die Frau dann seine ID, meine hatte sie ja bereits kontrolliert und gab mir meine (neue) Karte zurück. Heiko hatte aber nur seinen Führerschein dabei, den sie sich staunend ansah. Ist halt schon ein paar Jahre her und Heiko hatte sich dann doch etwas verändert. Wir erklärten, dass dieser Führerschein ein Leben lang gültig sei und sie akzeptierte. Also wurde getankt, die Toilette aufgesucht und weiter gefahren.

Kurze Zeit später kamen wir an so etwas wie eine Grenzkontrolle. Die wollten aber lediglich wissen, wo wir her kommen. Was genau der Grund dafür ist, hat sich uns auch später nicht erschlossen.

In Parker kehrten wir dann bei Pizza Hut ein. Für $17 durften wir so viel essen, wie nur ins uns rein ging. Dummerweise war die Auswahl auf dem Buffet sehr gering und über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Aber von uns wird soo schnell kein Pizza Hut mehr betreten.

Gegen 13:30 machten wir uns dann auf dem Weg nach Las Vegas. Wir müssen uns gründlich mit der Länge der Strecke verschätzt haben, denn erst jetzt kamen wir an Lake Havasu City vorbei. Hier wollten wir das nächste mal Tanken, zumal das Benzin hier wieder die von uns erwarteten Preise hatte. Merkwürdigerweise funktionierte Heikos Kreditkarte hier nicht und uns wurde mitgeteilt, dass sie gesperrt sei. Also gewundert und bar bezahlt. Es wurde später und später und waren wegen der Kreditkarte so genervt, dass wir beschlossen, direkt nach Vegas zu fahren und den Hoover Damm am nächsten Tag anzufahren. Ganz weglassen wollten wir ihn nicht, da Heiko ihn schon bei seiner ersten Reise (knapp 20 Jahre zuvor) in die USA verpasst hatte. Dennoch kamen wir nicht auf direktem Weg dorthin, da das Handy uns irgendwie im Kreis führte, aber nicht auf den Strip. Also sind wir der Ausschilderung gefolgt  und sind dann auch zügig an unser Ziel gelangt. Da vor allem Heiko sich das Ganze schon zuvor bei Streetview angesehen hatte, fanden wir auch sofort die Zufahrt zum Valet Parking, was auch hervorragend funktionierte.

Als wir einchecken wollten, war es bereits 18:00 Uhr, aber vor uns eine riesige Schlange! Eine geschlagene halbe Stunde später hatten wir endlich eingecheckt und fanden dann zum Glück auch schnell unser Zimmer. Die Zimmer sind dort immer mit Filmrequisiten ausgestattet und unseres hatte den Film „Die Jury“ zum Thema. Der gebuchte Blick auf den Strip war vorhanden, aber das Fenster war relativ klein und wir sahen auf einen sehr öden Teil des Strips – eigentlich nur Automassen. Das war schon sehr enttäuschend, auch wenn wir Ähnliches befürchtet hatten.



Dann musste noch schnell Wäsche gewaschen werden, denn wir hatten ja nur wenig mitgenommen wegen der Gepäckfreigrenzen. Dummerweise funktionierte der Abfluss im Waschbecken nicht so richtig, denn das Wasser lief sehr langsam ab. Na toll, jede Menge nasse Wäsche und jetzt jemanden wegen des Abflusses kommen lassen? Oder gar das Zimmer tauschen? Nee, dafür waren wir viel zu genervt. Der Tag war anstrengend, wir ärgerten uns wegen der Kreditkarte und machten uns Sorgen, wie es damit weitergehen sollte, haben uns reichlich in Vegas verfahren, da das Handy nicht zuverlässig war und jetzt das noch! Da störte es kaum noch, dass eine der Nachttischlampen nicht funktionierte…

Zudem waren wir noch total ausgehungert und wollten deshalb zum Spice Market Buffet gehen, was es im Hotel gab. Also runter gefahren und das erste mal das Hotelcasino angesehen. Es gibt gar keine Einarmige Banditen mehr, sondern nur noch Computerbildschirme! Kein Klappern der Quarter mehr, alles mit Chipkarte (oder so)! Das ist ja total blöd! Nee, hier gefiel es uns überhaupt nicht. Dann gab es dort noch ein paar Geschäfte, wo man zum Beispiel auch Sachen von CSI einkaufen konnte. Eigentlich ganz cool für jemanden, der die Serie mag, aber wir hatten einfach nur Hunger. Am Spice Market Buffet war allerdings eine riesige Schlange und wir hatten in letzter Zeit zu viel angestanden, so dass wir beschlossen, woanders zu Essen.

Also haben wir das Hotel verlassen und wurden sofort angequatscht um uns Gutscheine anzudrehen. Wir wollten keine Show, keinen Heliflug, keine günstige Übernachtung, wir wollten einfach nur was Essen und uns den Strip ansehen. Aber was war denn hier los? Die Wege waren total voll mit Leuten, vor den Restaurants überall lange Schlangen und daneben der viel befahrende Strip. Überall Gedrängel, fotografieren mit Stativ unmöglich, ohne aber auch, da es ja nun auch schon dunkel wurde. Wir konnten gegenüber die Fontänen des Bellagio sehen, wollten uns aber auch noch andere Hotels ansehen. Am Paris mit seinem Eifelturm vorbei, dem Ceasars Palace und schon standen wir vor einer riesigen Kreuzung, die man nur auf total überfüllten Fußgängerbrücken überqueren konnte. Jetzt hatten wir endgültig die Nase voll, kehrten ins Hotel zurück, holten uns noch eine kalte Cola aus dem Automaten und gingen hungrig zu Bett.

Andrea:
Tag 4: Dienstag, 21.06.2011 Las Vegas – Hoover Damm – Lake Mead – Valley of Fire – Zion Canyon - Hatch

Heute sind wir wieder gegen 4 Uhr aufgewacht. Wir hatten aber erstaunlich gut geschlafen, obwohl wir uns eine (große) Bettdecke teilten. Aber der Jetlag hat halt zugeschlagen und wir wollten unbedingt mit der Bank klären, was denn mit unserer Kreditkarte sei. Um diese Zeit sollte ja wohl die Hotline besetzt sein, da wir ja gestern schon außerhalb der Geschäftszeiten angerufen hatten. Wir erfuhren, dass die Frau an der Tankstelle uns die Geschichte mit dem Führerschein nicht abgenommen hat und sie deswegen die Karte sperren ließ. Toll! Aber innerhalb einer halben Stunde würden wir sie wieder benutzen können. Puh, da waren wir aber erleichtert, denn auf dieser Kreditkarte war ja das Guthaben drauf, was wir bestimmt auch komplett brauchen würden! Das Gespräch kostete mal eben 10 Euro, aber wenigstens ging die Karte wieder…

Es gab dann auch keine lange Diskussion darüber, ob wir noch in Vegas frühstücken oder uns etwas ansehen wollen. Wir wollten nur noch weg hier! Wir packten unsere Sachen zusammen, die Dank Klimaanlage auch weitestgehend trocken waren und checkten gegen 6 Uhr aus, indem wir unsere Schlüsselkarten in einem Umschlag in einen in der Lobby stehenden Briefkasten warfen. Wunderbar unkompliziert, warum kann nicht alles so einfach sein? Draußen gaben wir einem Mitarbeiter unseren Abschnitt für das Valet Parking und kurze Zeit später kam schon unser Auto. Der Fahrer bekam ein Trinkgeld und los ging es. Prima, auch ganz easy!

Jetzt sollte es zum Hoover Damm gehen und meine Karte und die Ausschilderung führte uns sicher nach Boulder. Uns knurrte der Magen, da wir ja zuletzt gestern Mittag bei Pizza Hut gegessen hatten. Gut, dass ich meine Tabletten weitestgehend abgesetzt hatte und nicht mehr so auf die Essenszeiten achten musste! Es war kurz vor sieben und wir entdeckten ein “Mel´s Diner“. Und es sah sehr sympathisch aus. Wir warteten kurz, denn es wurde erst um sieben Uhr geöffnet.



Freundlich wurden wir hinein gebeten und wir durften uns einen Platz aussuchen, bekamen die Speisekarte und suchten uns etwas aus. Heiko fragte, ob er denn auch einen Cheeseburger zum Frühstück bekommen könne. Natürlich war das kein Problem, auch wenn die Bedienung etwas verwirrt schaute. Ich bestellte einen Short Stack of Pancakes mit Heidelbeeren, die aber wohl gefroren und nicht frisch sein sollten. Macht nix, her damit. Das ist unser erstes amerikanisches Frühstück! Dazu gab es Kaffee und Tee. Das war wirklich prima und wunderbar satt machten wir uns auf den Weg zum Hoover Damm. Der hieß früher Boulder Damm und lag auch direkt hinter Boulder. Wir mussten keinen Eintritt oder irgendwelche Parkgebühren bezahlen, da wir wieder mal zu früh dran waren, hihi. Entsprechend leer war es auch und wir konnten von mehreren Stellen aus unsere Fotos machen. Nur an einer Stelle wurden wir zurückgepfiffen, dass man dort keine Fotos machen dürfe, aber da war es schon zu spät, grins.







Anschließend fuhren wir in der Nähe noch zu einem Aussichtspunkt, wo wir wieder unzählige kleine Vögel sahen und auch die überall anwesenden Squirrels. Die sind schon niedlich, aber zu Futtern bekamen sie trotzdem nichts!



Ich machte den Vorschlag entlang des Lake Mead zum Valley of Fire zu fahren statt die Interstate zu nutzen. Erstens war die Strecke bestimmt schöner und zweitens hätten wir wieder zum ungeliebten Las Vegas zurück gemusst. Zwar würde uns die Strecke wieder mehr Zeit kosten, aber wir haben ja Urlaub und wollen was sehen. Wir fanden auch sofort den Lakeshore Drive und kurze Zeit später kamen wir zum Kassenhäuschen. $10 sind jetzt fällig, dachten wir. Aber es ist Sommeranfang und der Eintritt war frei! Hurra, 9 Uhr morgens und schon insgesamt $17 gespart. Unsere Laune wurde immer besser und der Weg am Lake Mead war wirklich sehr schön, zog sich aber doch etwas in die Länge.





Bei mir stellte sich Bauchgrummeln ein, was dieses Mal aber kein Hunger war. Ich brauchte eine Toilette und konnte es kaum abwarten endlich zum Valley of Fire zu kommen, da dort am Eingang bestimmt eine solche verfügbar ist.

Endlich um 20 vor 11 erreichten wir den Eingang zum Valley of Fire. Hurra, auch eine Toilette. Aber halt! Ojeh, ein Plumsklo. Was soll´s ich muss da jetzt hin. Die Geruchsentwicklung dort war nicht so toll, ganz sauber war es auch nicht und es gab jede Menge Fliegen. Kein Wunder. Trotzdem war ich erleichtert, endlich eine Toilette gefunden zu haben.

Hier am Eingang des VoF gab es keinen Ranger, sondern man packt das Eintrittsgeld in einen Umschlag mit Namen und Kennzeichen darauf. Das taten wir und nahmen den Kontrollabschnitt mit. Da dies ein Statepark war, galt unser Annual Pass nicht und wir zahlten den Preis von $10 pro Auto. Und dann ging es ins Feuer! Ja, wirklich. Die Felsen strahlten unglaublich rot. Wir statteten als erstes den Seven Sisters einen Besuch ab fuhren dann weiter zum Visitor Center. Dort gab es viel Wissenswertes über die Umgebung und auch Terrarien mit heimischen Schlangen und Spinnen.



Anschließend fuhren wir zum Mouse´s Tank. Der dortige Trail würde sicher heftig werden, da es wieder sehr sehr heiß war. Dann erwischte aber Heiko der dringende Wunsch nach einer Toilette und wir fuhren das eigentlich kurze Stück zurück zum Visitor Center, was aber auch schon fast zu lang war.

Als es uns beiden dann wieder besser ging, beschlossen wir unter diesen Umständen nicht mehr zu Wandern. Ganz abgesehen davon, dass wir nicht wussten, wo wir unsere Getränkevorräte heute noch aufstocken konnten. Also sind wir noch zur Rainbow Vista gefahren, was wieder ein sehr schöner Aussichtspunkt war.



Dann machten wir uns aber auf den Weg mit einem Zwischenstopp an den Beehives zum Zion Canyon.





Eventuell wollten wir dort noch den Canyon Overlook Trail laufen, je nachdem wie es uns geht und wann wir dort ankommen. Schließlich haben wir ja gestern gelernt, dass Strecken manchmal länger sind, als man so glaubt.

Also nahmen wir dieses mal die I-15 und in St. George fanden wir einen Walmart, wo wir unsere Vorräte aufstockten. Anschließend gab es bei Wendy´s noch ein Burger-Menue für Heiko und eine Backkartoffel mit Sour Cream für mich. Weiter ging es über die Hwy-89 zum Zion Canyon.






Leider ging es mir schon bald wieder schlechter, da hatte ich mir doch tatsächlich etwas eingefangen. Je näher wir dem Zion Canyon kamen, desto häufiger sahen wir Geschäfte, die Steine und indianisches Handwerk verkauften. In einem solchen musste ich dann noch mal die Toilette aufsuchen. Ist schon toll, wie selbstverständlich man Zutritt zu den Restrooms hat und wie sauber die immer waren. Ich war jedenfalls äußerst dankbar.


Heiko hat unterdessen Zeit zum Knipsen

Der Tag war irgendwie dahin. Wir fuhren in Serpentinen durch wunderbare Täler, aber ich konnte das alles gar nicht genießen. Ich bekam gar nichts mehr so richtig mit und der arme Heiko musste sich zwingen nicht zu lange und zu viele Fotostopps zu machen. Wir hielten nicht mal an, um ein Bighorn o.ä. am Straßenrand abzulichten. So einen haben wir dann auch nicht wieder gesehen. *heul*

Gegen 20 Uhr kamen wir dann in Hatch an und bezogen unser Motelzimmer. Wieder war alles vorhanden und sauber genug für uns. Einzig das mit dem Internet bekamen wir nicht auf die Reihe, was aber an der falschen Auswahl des Hotspots lag, wie sich später herausstellte. Das Mädel in der Lobby muss uns wohl schon für bekloppt gehalten haben.

Wir gingen noch in das Restaurant der Hatch-Station. Ich bekam mediterranes Gemüse mit Reis und einem Veggie-Burger-Petty und Heiko einen Cheeseburger. Dazu gab es Iced Tea. Das war allerdings ungesüßter schwarzer kalter Tee und so überhaupt nichts für Heiko.

Dann ging dieser Tag auch schon mit Mail schreiben und Fernsehen zu Ende. Und der Erkenntnis, dass getrocknete Blaubeeren abführend wirken. Erst im Nachhinein bin ich nämlich darauf gekommen, dass die Blaubeeren am Morgen wohl getrocknet waren. Ich hatte mich nämlich über die Konsistenz gewundert...

 

Andrea:
Tag 5: Mittwoch, 22.06.2011 Hatch – Zion Canyon – Scenic Byway UT-14 – Hatch

Wieder wurde ich früh wach. Der Jetlag hatte hier aber den Vorteil, dass man noch vor der großen Hitze aufbrechen konnte. Wir machten uns startklar und waren erstaunt, wie kalt es war. Es waren nur 39°F, kein Wunder, dass wir nur im T-Shirt fröstelten!

Um halb 7 fuhren wir also los, da wir auf das Frühstück hier verzichteten, obwohl wir einen Rabatt von 10% im Restaurant bekommen hätten. Das Tanken an der Jct. mit der UT-14 war problemlos, ein Zip dieses Mal nicht erforderlich. Noch ein kurzer Gang auf die Toilette und dann ging es weiter Richtung Zion Canyon. Hoffentlich hielt ich dieses Mal Dank der Immodiums durch!

Um 8 Uhr kamen wir im Zion Canyon an und heute hatte ich schon mehr einen Blick für diese schönen Gesteinsformationen. Ist schon schön hier! Der angestrebte Canyon Overlook Trail sollte kurz vor dem Tunnel beginnen. Wir fanden auch den Parkplatz und stellten schnell fest, dass es hier von Mücken nur so wimmelte. Also noch schnell mit Off eingesprüht. Am Start des Trails stellten wir dann anhand eines Schildes aber fest, dass dies hier nicht der richtige Trailhead ist. Also wieder zurück zum Auto und weiter gefahren. Kurze Zeit später erreichten wir aber den richtigen Parkplatz und um 8:30 machten wir uns auf den Weg.

Dieser ging zunächst recht steil bergauf und hinter uns war eine Schülergruppe, die wir recht bald vorbei ließen. Die Mädels fast alle mit Flipflops! Dass da die Lehrer nicht drauf achten!? Auch wenn die Strecke ein wenig anstrengend war, so machte es mir viel Spaß und Heikos Kamera glühte.



Bald wurde der Anstieg etwas flacher, dafür kamen wir auch an schmalere Stellen, die Heikos Höhenangst herausforderten.



Dann kam der schmale Holzsteg, den wir zuvor schon im Internet gesehen hatten und wo wir davon ausgingen, dass hier unser Weg zu Ende sei. Aber nix da! Heiko lief schnell darüber und ruhte sich anschließend unter einem Felsvorsprung aus. Ihm lief der Schweiß und vielleicht auch eine Träne über das Gesicht. Dazu noch Schnappatmung und ein Zittern. Da habe ich mir doch ganz schön große Sorgen gemacht. Eine solche Reaktion kannte ich bisher nur von seiner Arachnophobie…

Schon kurze Zeit später gingen wir aber weiter und Heiko überwand noch so manches Hindernis, was ihm wohl auch deswegen gelang, weil er ständig fotografierte. Es war eine tolle Felsenlandschaft, auf der man herrlich herumklettern konnte.



Und schließlich kamen wir zu dem Overlook. Das ganze Tal lag nun vor uns und wir konnten die Straße sehen, die wir gestern hier herauf gefahren waren. Ebenso den Tunnel, der an einer kleinen Stelle unterbrochen war. Wow, das hat sich dann aber doch gelohnt.



Dann aber stand uns noch der Rückweg bevor, der ja die gleichen Höhen und vor allem Tiefen wie der Hinweg hatte. An der Stelle angekommen, wo der „Bretterweg“ los ging, gab Heiko mir die Kamera. Ich sollte vorgehen und rufen, falls es Gegenverkehr geben sollte. Heiko hatte nämlich vor, so schnell wie möglich diesen Engpass zu überqueren. Ich lief also vor und hielt den Tagger gut fest, da er sich zuvor schon öfters mal von der Kamera gelöst hatte. Schließlich sollte er ja nicht ausgerechnet mir in das tiefe Tal fallen. Als ich ankam, gab es Gegenverkehr und deshalb rief ich es zu Heiko hinüber. Der aber hatte es nicht gehört und nun musste er auch noch auf dem Steg zum Tal hin ausweichen. Mann, der war vielleicht sauer, dass ich ihn nicht vorgewarnt hatte. Tja, er hatte nicht gehört.



Er war fix und fertig und er nahm die Kamera zurück. Aber was war das? Der Tagger war zwar noch da, aber die Halterung war auseinandergerissen! Da hatte ich wohl zu doll festgehalten bzw. auf das Teil gedrückt! Sch…! Und das gleich am Anfang unseres Urlaubs! Zerknirscht machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Auto. Immerhin konnte man das GPS-Signal immer noch per Hand auslösen, aber das war genau das, was wir nicht wollten. Immer ans „Taggern“ denken…

Um 10 Uhr waren wir zurück am Auto und fuhren zum Visitor Center, den wir gegen 10:30 erreichten. Wir wollten einfach wissen, ob wir noch irgendeine Wanderung unternehmen könnten, wo man nicht mit dem Shuttle Bus zum Trailhead fahren muss. Mittlerweile waren es schon über 40°C und es gab nur eine einzige Wanderung, die uns der Ranger als Alternative vorschlug (weiß gar nicht mehr genau welche), die er aber nicht so 100%tig empfehlen konnte, da es zum Starten eigentlich schon zu spät sei. Der Trail hatte nämlich keinen Schatten.

Da standen wir nun. Sollte das schon alles gewesen sein? Die ursprünglich geplante Wanderung an diesem Tag zum Observation Point hatten wir ja gecancelt, da es mir ja gestern noch so schlecht ging. Mit den Immodiums ging es mir schon deutlich besser, aber diese Wanderung jetzt noch anzutreten kam nicht in Frage. Auch da hätten wir den Shuttle nehmen müssen.

Schließlich entschloß Heiko sich, trotz der voraus gegangenen Strapazen mit der Höhenangst jetzt doch noch in einen Shuttle zu steigen, damit wir wenigstens noch etwas vom Zion Canyon sehen konnten. Das freute mich natürlich einerseits riesig, aber ich wusste, dass Heikos Kreislauf heute sehr sehr viel durchmachen musste. Er tat mir sooo leid!

Die angestrebte Wanderung entlang des Riverside Walks lag natürlich an der letzten Haltestelle des Shuttles. Heikos Gesichtsfarbe war fast grün. Wir pausierten eine Weile an der frischen Luft und dann konnte es losgehen. Der Weg war nur manchmal leicht ansteigend und gut ausgebaut. Immer wieder konnte man Abstecher zum Virgin River machen, der da vor sich hin toste, obwohl er doch gar kein so großer Fluss war.



An einigen Stellen konnte man auch mal hineingehen, was wir aber nicht machten. An einer Stelle hatten ein paar Jugendliche Steine aufgeschichtet und staunten nicht schlecht, als ein Ranger kam und sie zerstörte. Er sagte, dass so etwas eben nicht natürlich sei und deshalb auch nicht erwünscht.

Nach einer Weile machten wir uns auf den Rückweg. Es war wirklich ein toller Weg und sehr leicht zu bewältigen, da er teilweise im Schatten lag und auch die Nähe des Flusses etwas Abkühlung verschaffte. Hier würde ich gerne noch mal ein Stück weiter gehen. Irgendwann mal.











Wieder zurück an der Shuttle Haltestelle fragte Heiko, was man denn noch so machen könnte. Da gab es ja so einiges, aber das hieß, dass wir die Shuttlefahrt unterbrechen mussten, da zum nächsten möglichen Trail der Weg zu Fuß zu lang war. Trotzdem stiegen wir an der Haltestelle zum Wheeping Rock aus. Der Trail war gar nicht lang, aber extrem steil, so dass an einigen Stellen Stufen eingebaut waren. Mit Schnappatmung kamen wir dort oben an. Das Wasser lief am Felsen hinunter und wir wurden etwas nass. So richtig toll war es aber nicht. Nett mal gesehen zu haben, aber kein „Must See“. Habe nicht einmal ein schönes Foto davon.



Dann ging es aber endgültig zurück zum Visitor Center und um 14:20 fuhren wir ab. Da der Tag aber noch jung war und wir auch unsere Vorräte noch aufstocken mussten, entschlossen wir uns den Zion Canyon Richtung Westen zu verlassen. In Cedar City sollte es dann einen Walmart geben, den wir dann auch irgendwann von der I-15 aus sahen. Wir wollten aber erst eine Abfahrt später hinaus fahren, da dort ein Denny´s ausgeschildert ist. Diese Kette wollten wir unbedingt ausprobieren, da viele im Forum davon sprachen. Nach einiger Herumgurkerei fanden wir das Restaurant dann endlich und wir waren die einzigen Gäste. Okay, 16:00 ist nicht so die typische Essenszeit, aber soo leer? Für mich gab es einen Veggie Burger und für Heiko, glaube ich, wieder einmal einen Cheeseburger. Für knapp $22 hätten wir woanders deutlich mehr bekommen und besser geschmeckt hat es hier auch nicht. Also ganz okay, aber nicht so, dass wir unbedingt wieder hin müssen.

Anschließend wollten wir dann in den Walmart. Wir sind zweimal an der Autobahnabfahrt vorbei gefahren, bis wir endlich richtig abgebogen sind und vor dem Walmart standen. Das waren schon so einige Meilen Umweg… Entsprechend genervt waren wir auch.

Dann ging es aber weiter auf der I-15 zur UT-14. Die UT-14 ist ein Scenic Byway und schon bald wussten wir, warum. Um 17:45 standen wir am Zion Overlook, von wo man sozusagen von der anderen Seite als heute morgen in den Zion Canyon sehen kann. Cool, einmal rund herum!



Die Straße führte durch eine so schöne Gegend, dass wir gar nicht merkten, dass wir immer höher hinauf kamen. Wir begannen zu diskutieren, ob das da hinten wohl Schnee sei oder eher Kalk oder Salz. Schnee war einfach zu abwegig. Oder doch nicht? An einem Haltepunkt auf der Strecke (wir befanden uns mittlerweile im Dixie National Forest) meldete der Motor dann eine Überhitzung. Erst da wurde uns wirklich bewusst, dass wir im Prinzip die ganze Zeit bergauf gefahren sind. Die Aussicht von hier war überwältigend. Dann war das dort hinten vielleicht doch Schnee?   



Einen Haltepunkt weiter war es dann eindeutig: Schnee! Wir waren am Bristlecone Pine Trailhead angekommen und dort lag noch jede Menge Schnee. Der Trail war aber nicht nur aufgrund des Schnees kaum begehbar, sondern weil jede Menge Bäume und Äste auf dem Weg lagen. Hier musste offensichtlich erst aufgeräumt werden. Dennoch konnten Heiko und ich ein paar Schneebälle werfen. Als wir dann am Auto wieder ankamen, kam gerade ein Wagen aus New Jersey an. Die beiden Männer hatten zuvor genau die gleiche Diskussion wie wir geführt und fragten, ob dies wirklich Schnee sei. Eigentlich hätte man da früher drauf kommen können, aber offensichtlich waren nicht nur wir so einfältig.

Ein weiterer großartiger Ausblick war dann kurzer Zeit später (18:10) auf den Navajo Lake. Ob man hier oben auch gut im Sommer Urlaub machen konnte? Offensichtlich war nämlich die Gegend ein Wintersportgebiet (überall gab es Snowboards etc zu mieten oder kaufen).



Eine Weile später nach toller Fahrt mündete dann der Byway in die 89 und um halb acht waren wir wieder im Motel angekommen. Heute hatte der Umweg sich auf jeden Fall gelohnt!

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