Na ja, ich habe in dem Sinne gar keine festen Arbeitszeiten und kann es rein theoretisch machen wie ich will. Trotzdem lebe ich in einem ziemlichen Zeitkorsett.
Das ist ja das Alltagsproblem, dass man sich in dieses Zeitkorsett zwängt. Wie anders das im Urlaub sein kann (nicht immer so extrem wie im folgenden Beispiel), haben wir letztes Jahr in unserem Texasurlaub erlebt.
Weil wir durch die Fahrt Richtung Westen in die nächste Zeitzone gekommen sind (von Central Time nach Mountain Time) und dann auch noch in Arizone keine Sommerzeit hatten, standen wir vor dem Problem, dass wir innerhalb weniger hundert Kilometer die Zeit um zwei Stunden verstellen sollten. Das wäre insofern kontraproduktiv gewesen, als dass man sich daran gewöhnt (man steht sowieso schon immer im Lauf des Urlaubs immer später auf) und dann wären wir auf dem Rückweg von Arizona nach Amarillo in der blöden Situation gewesen, dass uns zwei Stunden gefehlt hätten (innerhalb von zwei Tagen).
Das merkt man dann doch (ich merke es zumindest deutlich) und deswegen haben wir schon auf der Fahrt Richtung Arizona beschlossen, dass wir unsere Uhren nicht umstellen. Und auch eigentlich gar nicht groß auf die Zeit achten (nur morgens ist das unvermeidbar, man muss ja auch ausschecken) und eigentlich war uns das schnurzpiegegal, was unsere Uhr zeigte und/oder die lokalen Uhren. Bis wir wieder in Texas waren und da stimmten die Zeiten wieder überein.
Dadurch sind wir beispielsweise eigentlich idiotisch früh schon ins Motel und auch zum Abendessen gegangen - vor Ort war das eigentlich eine Uhrzeit, wo wir normalerweise noch unterwegs wären. Aber so war es dann doch "richtig", denn der Sonnenstand war auf gar keinen Fall so unterschiedlich, wie es die zwei Stunden gewesen wären und damit war uns eigentlich vollkommen egal, wieviel Uhr es war.
Zuhause geht das schlecht, einfach mal zwei Stunden anders als die anderen zu leben. Da zwängt dann das Zeitkorsett ein und sei es nur, weil die Läden schließen.