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Spannend: Die erste Reise in ein fremdes Land...

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Andrea:
... und dann beim zweiten Mal ist alles schon Gewohnheit?


Viele von euch kennen das: Bei der ersten Reise wird bei allem Möglichen sofort die Kamera gezückt, alles ist neu, manchmal sogar überraschend. Bei der nächsten Reise in dasselbe Land ist man schon mit einigen Eigenarten oder Besonderheiten vertraut. Man nimmt sie gar nicht mehr richtig wahr, Routine schleicht sich ein. Ich kann da mal einige Beispiele aus der USA geben:

- Burgerbude: Man bekommt Nummern oder der Name wird gerufen. Bei den ersten Malen war ich sehr irritiert, wozu die meinen Namen brauchten.
- Werbeschilder am Straßenrand: Diese riesigen Dinger an den ansonsten oft recht langweiligen Strecken. Anfangs wird noch jedes im Vorbeifahren gelesen...
- Jedes Squirrel ist ja soooooo süß! Später nerven sie sogar manchmal, weil sie es gewohnt sind von Menschen Futter zu bekommen  >:(
- Plumpsklos: Wenn man einmal wirklich wirklich überaus dankbar für so ein Teil war  ;) , hat man beim nächsten Mal keine Hemmungen mehr sie zu nutzen und für den Notfall auch eigenen Handsanitizer und Klopapier im Wagen.
- TAX drauf rechnen. Tip ausrechnen. Bei der Tax war ich nur einmal irritiert, dass ich in West Yellowstone den Preis für meine Milch zahlte, der am Regal stand. Dort gibt es keine Tax auf Lebensmittel... Tip: Pi mal Daumen auf einen geraden Betrag. Bei $28 also auf $33 oder so. Je nach Service.
- Reifenreste am Straßenrand. So massiv kennt man das von hier nicht. Aber hier werden Reifen in der Regel auch nicht repariert.
- Smalltalk: In Großbritannien gibt´s das auch. Trotzdem immer wieder interessant, wie schnell man in ein (oberflächiges) Gespräch kommt. Anfangs gewöhnungsbedürftig für mich mißtrauische Person.
- Sellerie: Schmeckt ja mal ganz gut, aber scheinbar sind die Amis verrückt danach. Gibt´s auch Salate ohne?
- Stoppschildträger und Pilotfahrzeuge. Kannte ich auch schon aus GB, aber trotzdem war ich verwirrt darüber, dass da echt Menschen den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen und das Schild halten bzw. drehen. Ehrlich: Kein leichter Job. Schon allein wegen der Langeweile und der Hitze.

Da gibt´s bestimmt noch viel mehr und in anderen Ländern noch ganz andere Sachen, die anfangs ungewohnt sind. Was fällt euch dazu ein?

MsCrumplebuttom:
Meine erste USA-Reise ist schon so lange her (1998), daher fällt mir da auf Anhieb gar nicht so viel ein, was mir komisch vorkam. Außerdem war ich ein 18-jähriges Huhn, das keine Ahnung von der Welt hatte und vom Dorf kam. Da war schon die Fahrt zum Flughafen ein riesiges Abenteuer. ;)

Ich habe damals ein 3-monatiges Praktikum in San Francisco gemacht und ich weiß noch, dass mein Chef mich mal gebeten hat, für ein Meeting Kaffee im Coffee Shop zu besorgen. Ich durfte mir auch was mitbringen auf seine Kosten. ;D Ui dachte ich, kann ja nicht so schwer sein.

Und dann stand ich da in der Mega-Schlange und habe ganz naiv 4 Coffee bestellt. Ich sehe heute noch den mehr als verdutzten Blick des Angestellten vor mir.  :totlach: Und passelten ungefähr 100 Fragen auf mich ein, "what kind? caf, decaf, latte, soy milk, regular, schlagmich tot", und ich dachte nur, was will der von mir? Die Meute hinter mir wurde ungeduldig und irgendwie habe ich es geschafft, irgendwas zu bestellen und bin mit hochrotem Kopf aus dem Laden geflüchtet.

Noch heute habe ich manchmal Mitleid mit Touris in Fast Food-Läden, die sich durch die ganzen Fragen hangeln und zig mal nachfragen. Vor allem die Frage "foheotogo" (also "for here or to go") sorgt regelmäßig für Verwirrung. ;)

Ansonsten irrigieren mich selbst nach den vielen USA-Reisen immer wieder die Hinweisschilder auf Waffen, wie z. B. "No weapons allowed".

Hatchcanyon:
Meine erste USA-Reise datiert von 1981. Da war verdammt viel neu und ich stand oft im Fettnäpfchen. Verstanden hab ich anfangs auch noch nicht soviel. Die Reise war an sich nicht geplant, mein damaliger Chef schickte mich los.

Auch gewöhnungsbedürftig war meine erste Italien-Tour 1969. Erstens alleine und zweitens mit dem Fahrrad. Gelernt, dass man beim Telephonieren "Pronto" sagen muss, damit die (damals noch) Vermittlung durchschaltet und noch ein paar Dinge mehr.

Grossbritannien? Wenig, ausser dem Linksverkehr, den ich inzwischen ganz gut drauf habe - am besten allerdings mit einem üblichen linksgelenkten Auto. Naja gut, wie praktisch in jedem Land muss man nicht alles essen.

Gruss

Rolf

Andrea:
Wo du das mir dem Linksfahren gerade ansprichst: Heiko hatte das ziemlich schnell raus (mit dem eigenen Auto, also keine Blinkwunschanzeige mit dem Scheibenwischer  ;) ). Aber das ist ja ebenso beim Ausweichen auf schmalen Fußwegen. Da habe ich so manches "Tänzchen" gehabt  ;D Man weicht nach links aus und nicht nach rechts!

Hatchcanyon:

--- Zitat von: Andrea am 09. April 2014, 13:51:57 --- (mit dem eigenen Auto, also keine Blinkwunschanzeige mit dem Scheibenwischer  ;) ).

--- Ende Zitat ---

Hm, bei den Rechtslenkern, die ich gefahren habe, war die Hebelanordnung genau wie bei den Linkslenkern, also Scheibenwischer rechts, Blinkerhebel links. Das einzige Fahrzeug mit Blinkerhebel rechts war nach meiner Erinnerung vor knapp 45 Jahren der damalige 02er BMW in Deutschland. Die Pedale sind beim Rechtslenker ja auch nicht gespiegelt angeordnet.

Das Hauptproblem beim Fahren eines Rechtslenkers ist, dass für den fahrer das Fahrzeug auf einmal links sehr viel breiter ist als von zuhause gewohnt.

Ja und dann khatte ich in Grossbritannien noch das Problem der dauernd zappelnden, kleinen Tankuhr bei einer Mercedes A-Klasse. Bis ich bemerkte, dass dieser Winzling der Drehzahlmesser war. Selten so gelacht!  :toothy9:

Gruss

Rolf

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