Autor Thema: Tex-NewMex & more  (Gelesen 50214 mal)

Horst

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #90 am: 16. August 2014, 11:22:31 »
Hallo Dirk,

habe mal etwas hinterher gelesen. Sehr schöner Bericht der unbekannte Gegenden der USA zeigt.
Vor allem die Fotos bei den Abendstimmungen sind absolut gelungen.
Schade das man solche Lichtstimmungen oft nur für wenige Minuten am Tag hat (wenn überhaupt).
Finde ich auch als Leser auch gut, daß Du Dich auch mit den reichlich vorhandenen geschichtlichen Aspekten der Region beschäftigst, das hat mich auch schon immer interessiert.
Der leidgeprüfte Black Kettle war ja einer der Überlebenden des berühmt berüchtigten Sand Creek Massaker's.
Darüber gibt es auch einen sehr guten Spielfilm (Das Wiegenlied vom Totschlag).
Ich bin mit dem, was Du sagst, nicht einverstanden, aber ich werde bis zum Tod Dein Recht verteidigen, es zu sagen. Voltaire.

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #91 am: 16. August 2014, 13:25:32 »
Der leidgeprüfte Black Kettle war ja einer der Überlebenden des berühmt berüchtigten Sand Creek Massaker's.

Ja, ist schon eine tragische Geschichte. Er und ein paar seiner Getreuen haben das Sand Creek Massaker überlebt, nur um dann in Washita abgemetzelt zu werden.
Und das, obwohl er überhaupt nicht auf Krieg aus war. Er hat sogar angefragt, ob er mit seinem Stamm in die Nähe des Fort Cobb umziehen könnte. Das wurde verweigert, weil man offensichtlich schon beschlossen hatte, ein Exempel zu statuieren. Offensichtlich wollten sich General Sheridan und Lt. Col. Custer sich damit profilieren.

Zitat aus Wiki:
" Die New York Tribune erwähnte am 14. Dezember, dass „Oberst Edward S. Wynkoop, Delegierter für die Cheyenne und Arapahos Indianer, seinen Rücktritt eingereicht hat. Er betrachtet General Custers jüngstes Gefecht schlicht als Massaker, und sagt, dass Häuptling Black Kettle und sein Stamm friedliche Indianer waren, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs auf dem Weg zu ihrem Reservat befanden.“[3] Die New York Times veröffentlichte einen Brief, der beschrieb, dass Custer ein sadistisches Vergnügen daran hatte, die Indianerponies und die Hunde der Indianer abzuschlachten. Die Zeitung machte auch eine Anspielung auf die Tötung von unschuldigen Frauen und Kindern.[3]"

Der US-Kavallerie-Scout James S. Morrison schrieb dem Delegierten Oberst Wynkoop, dass doppelt so viele Frauen und Kinder als Krieger während des Angriffs getötet wurden.[3] Der mit den Indianern Handel treibende William Griffenstein aus Fort Cobb teilte Custer mit, dass das 7. US-Kavallerie-Regiment friedliche Indianer am Washita angegriffen hätte. Als Resultat forderte General Philip Sheridan, der Vorgesetzte von Custer, Griffenstein auf, das Indianergebiet sofort zu verlassen, und drohte Griffenstein, er würde sofort gehängt werden, sollte er zurückkehren.[3]"

Die Tatsache, dass Custer beim Abzug die Gruppe um Maj. Elliot einfach zurückließ bzw. sich nicht um ihr Schicksal kümmerte, sorgte für viel Unruhe in der 7.Kavallerie und macht ihn nicht unbedingt beliebter.
Das rächte sich dann 8 Jahre später. Cpt. Benteen, ein Freund von Elliot kommadierte bei der Schlacht am Little Big Horn ein Batallion, dass Custer evtl. hätte zu Hilfe kommen könne, stattdessen aber die eigenen Stellungen befestigte, um sich gegen die Indianer behaupten zu können.

Noch eine interessante Zahl: Es gab wohl insgesamt ca. 370 Verträge zwischen den USA und Indianerstämmen, die vom Kongress ratifiziert wurden und noch mal genau so viele, die nie ratifiziert wurden. Eines haben sie alle gemein. Jeder einzelne wurde von den USA gebrochen.

DocHoliday

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #92 am: 17. August 2014, 20:39:00 »
30.3.14

Es ging dem Ende der Reise entgegen und zwar mit Riesen Schritten. Das Frühstück im 'Best Western Plus Lawton Hotel & Conference Center' war so wie der Rest des Hotels. Massenabfertigung und nicht besonders gut.
Vor der Fahrt nach Dallas habe ich dem Wichita Mountain NWR einen zweiten Besuch abgestattet. Ich wollte die verwilderten Longhorns sehen, die drt herum laufen sollen. Am Vortag hatten sie sich wohl versteckt aber diesmal waren sie da.





Ansonsten habe ich noch ein wenig die Landschaft genossen und innerlich Abschied von dieser Reise genommen.





Aber ein völlig unerwartetes Highlight stand mir noch bevor. Wegen eines interessant klingenden Wegweisers bin ich in eine Seitenstraße abgebogen. Und wo bin ich gelandet? Bei der "Holy City of the Wichitas. Mitten im NWR gibt es eine - ja wie soll man das nennen? Eine Art Kulisse für Passionsspiele. Die eigene Homepage schreibt dazu:
Zitat
Located in the Wichita Mountains Wildlife Refuge, this 66-acre area looks much like Israel during Biblical times, and is the site of the nation's longest running Easter passion play, "The Prince of Peace."

Öhm. Wie in Israel? Na ja seht selbst:





Irgend wie schaffen es die Amis, mich immer wieder zu überraschen ;)
Nach dieser heiligen Stätte war es Zeit, sich auf den Weg nach Dallas zu machen. wo ich ohne weiteren Stop hin gefahren bin. In Dallas war ich noch in der Grapevine Mills Mall und habe die obligatorischen Jeans erstanden. Anschließend war ich viel zu früh am Flughafen, weil ich keine Lust hatte noch woanders hin zu fahren. Na ja, bei ein paar kühlen Bierchen in der American Airlines Lounge habe ich die Zeit gut rum bekommen. Wie ich schon befürchtet hatte, war die Maschine, mit der ich nach London geflogen bin, eine der letzten mit der alten Business. Also nix flaches Bett sondern Rutsche nach Lufthansa-Vorbild. Aber dank der Bierchen in der Lunge und ein bisschen Champagner und Wein zum Essen hatte ich schnell die nötige Bettschwere erreicht, um auch auf der Rutsche mehr oder weniger gut schlafen zu können. Und nach einem weiteren Hopser über den Ärmelkanal war ich dann auf einmal wieder zu hause.



[size=36]Ende[/size]

Andrea

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #93 am: 17. August 2014, 21:03:07 »
Irgendwie hatte ich gedacht, dieser Bericht ist so endlos wie die Prärie, nur weniger langweilig  ;)

Schade, dass wir nun am Ende der Reise sind. Das waren interessante Einblicke in eine Gegend, die ich vermutlich nie besuchen werde, aber ich finde es toll, wie du immer wieder tolle Fleckchen oder zumindest tolle Motive gefunden hast. Daher recht vielen Dank für deinen Bericht und die vielen tollen Bilder!  :anbeten:
Liebe Grüße, Andrea



www.antiwalks.eumerika.de

Susan

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Re: Tex-NewMex & more
« Antwort #94 am: 09. September 2014, 19:14:45 »
Hi,

Also wenn ich ehrlich bin, denke ich, dass dein Bericht abwechslungsreicher ist, als es die Landschaft so hergibt.  ;)

Der Gedanke kam mir auch das ein oder andere Mal  ;D  Faszinierend finde ich die endlos scheinende Prärie irgendwie auch, doch schöner ist es, wenn doch die ein oder andere Abwechslung auftaucht

Spielte nicht die eine Westernserie meiner Kindheit "Rauchende Colts" (oder so ähnlich) in Dodge City? Sah da jedenfalls so ähnlich aus wie im Boothill Museum  ;)

Auf jeden Fall herzlichen Dank für den Reisebericht auf eher ungewohnten Wegen und den vielen tollen Fotoeindrücken. Die Gegend hat sich zwar nicht nach oben auf meiner Reiseziel-Liste katapultiert, interessant war es trotzdem

 :danke:
Liebe Grüße
Susan