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Aus moralischen Gründen...
sh3t0r:
Jürgen Todenhöfer ist auch der Meinung, dass "der Westen" einen Vernichtungskrieg gegen die Muslime führt.
Silke:
--- Zitat von: Rainer am 17. Juli 2014, 23:03:47 ---
Israel will nur etwas ganz selbstverständliches: dass diese ewigen Bombardements aufhören. Sie wehren sich vollkommen zu Recht
--- Ende Zitat ---
Sie haben aber durch ihre (nach internationalem und ihrem eigenen Recht illegale) Vertreibungs - und Siedlungspolitik diese Situation erst (zumindest mit-) verursacht.
--- Zitat ---
Möchtest Du denn in den von den Hamas bombardierten Gebieten wohnen, wo nur ein "Hauch eines wie immer gearteten Übergriffs" stattfindet?
--- Ende Zitat ---
Dann wieder eine Gegenfrage: möchtest du im Gazastreifen wohnen, wohin du / deine Eltern / Großeltern vertrieben und zusammengepfercht wurden? Würdest du da ruhig bleiben und nicht versuchen, dich zu wehren?
Ich denke nicht, dass man das Thema so einseitig sehen kann.
Rainer:
--- Zitat von: Silke am 18. Juli 2014, 11:06:23 ---Sie haben aber durch ihre (nach internationalem und ihrem eigenen Recht illegale) Vertreibungs - und Siedlungspolitik diese Situation erst (zumindest mit-) verursacht.
--- Ende Zitat ---
Die Situation ist sehr viel komplizierter und es ist im Grunde eine verheerende Folge der britischen Politik vor (und bis zum Ende des 2. Weltkriegs), als die Briten weite Teile Palästinas als britisches Protektorat unter Kontrolle hatten. In einer diplomatisch sehr schweren Lage haben die Briten seinerseits sowohl den Palästinensern als auch den weltweit vertriebenen Juden das Land zugesagt. Letztendlich haben sie es den Juden gegeben und den Staat Israel dort wieder geboren.
Die sog. "Vertreibung" hat genauso schon im 7. Jahrhundert stattgefunden, als die israelischen Ureinwohner (die Spuren Jerichos reichen bis 6.000 vor Christus) von der islamistisch arabischen Bewegung vertrieben wurden.
Ich halte nichts davon, immer wieder nachzukarten und zurückzuschauen und zu schreien "das ist/war aber unseres", die Entscheidung (ob gerecht oder nicht) ist nun einmal gefallen und die entsprechenden Gebiete gehören nun einmal jetzt zu Israel. Deutschland und Polen haben auch im 2. Weltkrieg viele Gebiete verloren und mein eigener Vater wurde aus seiner Heimat vertrieben, ja, das ist schlimm für die Betroffenen, aber das ändert sich nicht, wenn man terroristisch dagegen vorgeht. Und Israel wird seit dem 2. Weltkrieg regelmäßig Opfer von Angriffskriegen und Terroranschlägen aus den arabischen Staaten, die diese Entscheidung von vor fast 70 Jahren immer noch nicht anerkennen wollen.
Ich sehe nicht, welche Option Israel hat, als sich zu verteidigen - ausziehen werden sie sicherlich nicht mehr. Wohin denn auch?
Rainer:
--- Zitat von: sh3t0r am 18. Juli 2014, 09:21:13 ---Jürgen Todenhöfer ist auch der Meinung, dass "der Westen" einen Vernichtungskrieg gegen die Muslime führt.
--- Ende Zitat ---
Wahrscheinlich ist er auch der Meinung, 09/11 war von der CIA inszeniert und die Towers wären nicht durch Flugzeugeinschläge, sondern durch Mini-Nukes zerstört worden....
Also dann vertraue ich notgedrungenermaßen doch den öffentlichen Medien, als einem einzigen Ex-Journalisten, der einen Großteil seiner beruflichen Karrierre beim BURDA Verlag verbracht hat.
Rainer:
--- Zitat von: Birgit am 17. Juli 2014, 23:16:48 ---Warum ereiferst du dich eigentlich immer so schnell?
--- Ende Zitat ---
Ob ich mich immer schnell ereifere, weiß ich nicht, aber ich finde es wirklich mehr als unangemessen, die Situation (und nicht nur die aktuelle, sondern die seit 70 Jahren anhaltende instabile Lage) mit "ein Hauch" abzuwerten. Das stellt die Israelis ungerechtfertigt als "Ansteller" o.ä. dar.
Dennoch bin ich auch der Meinung (und das hatte ich ja auch angedeutet), dass ich die Mittel (die eben gerne dem alttestamentarischen "Aug um Aug und Zahn um Zahn" folgen) oft für zu hart und auch für ungerechtfertigt halte. Man muss nicht grundsätzlich mit aller Macht seinerseits zurückschlagen, insbesondere nicht, wenn man starke Verbündete hat. Manchmal hat es den Geschmack von Rache und unangemessener Härte.
Aber das rechtfertigt auf der anderen Seite in keiner Weise das Herunterspielen der ständigen (schweren!) Bedrohung auf "einen Hauch". Wir haben uns hier (in gebührender Entfernung) in den instabilen Zustand gewöhnt, aber der Versuch, ein ähnliches Szenario auf Deutschland und Umgebung zu projizieren würde sicherlich in schieres Entsetzen umschlagen, so schlimm ist dort der "Normalzustand". Wie viele unzählige Raketenangriffe, Bombenattentate, militärische Übergriffe usw. hat es in der Region in den letzten Jahrzehnten gegeben? Das kann man fast nicht mehr überblicken. Die aktuelle Situation ist da nur eine Eisspitze mehr in einem eigentlich unhaltbaren Dauerzustand.
Würden wir wirklich in so einer Situation nicht auch irgendwann "den Hals voll haben" und so hart und laut und unangenehm wie möglich auf den Tisch hauen, gerechtfertigt oder nicht, weil man einfach keine Ruhe bekommt? Weil es eben nicht "ein Hauch" einer Drohung ist, sondern tödliche Waffen, die dort ohne weiteres und ohne Ankündigung gegen Zivilisten eingesetzt werden. Wieder und immer wieder.
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