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Aus moralischen Gründen...
Andrea:
Das ganze Situation in Israel ist wie die mit dem Huhn und dem Ei. Für viele Völker und Religionen liegt in dieser Gegend der Ursprung. Wem nun was "zusteht" ist eigentlich nicht mehr zu klären. Und ein Miteinander ist offenbar schwierig, weil alle Seiten ihre Ansprüche stellen.
Die Juden brauchten nach WW2 eine Heimat, da sie weltweit verfolgt wurden (und teilweise noch werden). Dann also da hin, wo sie "herkamen", wobei das ja auch wieder relativ ist. Aber die nun dort lebende Bevölkerung wurde verdrängt, ja fast überrannt mit der Siedlungspolitik. Ist doch klar, dass die das als Angriff auf ihre Heimat bewerten und Abneigung bis hin zum Hass auf die Israelis aufbauten. Eine schreckliche Spirale von Gewalt und Gegengewalt folgte. Und ich sehe nicht, wie jemals diese Spirale durchbrochen werden könnte, weil es in jeder Familie auf beiden Seiten Opfer der Gewalt gibt.
Wie auch immer: Wenn in der Region "Ruhe" herrscht, sehe ich keinen Grund, dieses Land nicht zu besuchen. Ich bin davon überzeugt, dass in allen Lagern sehr (gast)freundliche und herzliche Menschen leben. Man muss sie nur kennenlernen.
Rainer:
--- Zitat von: Andrea am 18. Juli 2014, 12:31:38 ---Und ich sehe nicht, wie jemals diese Spirale durchbrochen werden könnte.
--- Ende Zitat ---
Das sehe ich leider auch nicht. Insbesondere auch deshalb, weil die Palästinenser auch unter sich niemals Frieden bekommen. Eigentlich haben sie es heute noch einfach, da ist Israel der böse Gegner und man kann gezielt dagegen vorgehen.
Aber selbst wenn Israel nachgibt und sich zum größten Teil zurückzieht (wobei wir sowieso von ziemlich wenig Fläche reden), die Palästinenser hätten dann immer noch keine Ruhe, dann würden die Probleme innerhalb der eigenen Bevölkerung und Gruppierungen wieder mehr in den Vordergrund treten.
Was haben "wir" (oder auch der Westen) für Hoffnungen auf den arabischen Frühling gesetzt - und welches Chaos herrscht dort jetzt zum größten Teil. Es ist nichts besser geworden, nur "anders".
Als Reiseland reizt mich Israel allerdings zugebenermaßen nur wenig, was aber nichts mit moralischen Wertvorstellungen zu tun hat, eher mit meiner fehlenden Bildung, was mich dort erwarten könnte. Ich glaube auch nicht, dass moralische Gründe meine Reiseziele beeinflussen können, da denn doch eher Sicherheitssaspekte (unabhängig davon, ob sie begründet sind oder nicht, das ist ohnehin objektiv oft schwer zu beurteilen).
nordlicht:
--- Zitat von: Rainer am 18. Juli 2014, 12:46:27 ---Ich glaube auch nicht, dass moralische Gründe meine Reiseziele beeinflussen können, da denn doch eher Sicherheitssaspekte (unabhängig davon, ob sie begründet sind oder nicht, das ist ohnehin objektiv oft schwer zu beurteilen).
--- Ende Zitat ---
Sehe ich genauso.
Ich wüsste vor allem nicht so Recht, welchen Erfolg es hätte, wenn ich ein Reiseland boykottiere. Als Individualreisender lasse ich das meiste Geld ja eher bei den sogenannten kleinen Leuten, die Hostels oder Restaurants betreiben und nicht bei denjenigen die für die Politik des Landes verantwortlich sind und die ich ja wohl mit einem Boykott eher treffen sollte. Daher hatte ich bisher überhaupt keine moralischen Probleme, Israel, Indien oder China, die hier ja alle erwähnt wurden, zu bereisen.
Dazu kommt meine hoffnunglos naiv-romantische Vorstellung das der direkte Kontakt mit Menschen vor Ort für beide Seiten Positives bewirken kann.
Eine andere Sache ist die Sicherheit. So reizen mich z.B. nach allem was ich gehört habe Brasilien oder Südafrika derzeit nur wenig. Ich möchte im Urlaub nicht ständig vorsichtig sein müssen und an meine Sicherheit denken. Wie begründet das nun ist spielt da eigentlich kaum eine Rolle.
Horst:
--- Zitat von: nordlicht am 06. August 2014, 08:29:06 ---So reizen mich z.B. nach allem was ich gehört habe Brasilien oder Südafrika derzeit nur wenig. Ich möchte im Urlaub nicht ständig vorsichtig sein müssen und an meine Sicherheit denken. Wie begründet das nun ist spielt da eigentlich kaum eine Rolle.
--- Ende Zitat ---
Zumindest bezüglich Südafrika wäre es unbegründet.
Jo'burg mal außen vor gibt es dort genauso einige No Go Areas wie in den USA, Normalität außerhalb davon und heile Welt in den Parks.
Auf vielen Reisen dort bisher nicht mal im Ansatz Probleme gehabt. Die gab es bisher eigentlich generell nur in Mexico (Chiapas), sonst nirgendwo.
Silke:
--- Zitat von: Horst am 06. August 2014, 22:19:06 ---
--- Zitat von: nordlicht am 06. August 2014, 08:29:06 ---So reizen mich z.B. nach allem was ich gehört habe Brasilien oder Südafrika derzeit nur wenig. Ich möchte im Urlaub nicht ständig vorsichtig sein müssen und an meine Sicherheit denken. Wie begründet das nun ist spielt da eigentlich kaum eine Rolle.
--- Ende Zitat ---
Zumindest bezüglich Südafrika wäre es unbegründet.
Jo'burg mal außen vor gibt es dort genauso einige No Go Areas wie in den USA, Normalität außerhalb davon und heile Welt in den Parks.
Auf vielen Reisen dort bisher nicht mal im Ansatz Probleme gehabt. Die gab es bisher eigentlich generell nur in Mexico (Chiapas), sonst nirgendwo.
--- Ende Zitat ---
Hmm, wir waren 2006 dort. Da sollte man zumindest abends auf Strandspaziergänge verzichten, vor einigen Läden und an den Campingplätzen stand bewaffnete Security, das Zentrum von Johannisburg sollte man ganz meiden und das Zentrum von Durban zumindest an den Wochenenden.
Fanden wir jedenfalls schon recht bedrohlich und nicht gerade einladend.
Hat sich das denn inzwischen geändert?
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