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Deutschland - Behindertenfeindliches Land und TUI ist tapfer mit dabei...

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Rainer:

--- Zitat von: Andrea am 04. August 2014, 09:47:15 ---Anfangs sicher kein Problem, aber sollten wir Erfolg haben und viele Beiträge zum Thema haben, dann stehen nachher Retaurantipps in Rom neben Museen in Madrid in einem Thema....

--- Ende Zitat ---

Dass das grundsätzlich problematisch wird sehe ich auch so. Die Idee ist lobenswert, aber die Umsetzung wird nicht einfach. Ich frage mich auch ehrlich, erreichen wir wirklich jemanden? Es ist schwer zu sagen.

Die Zahl 7,2 Millionen Schwerbehinderte in Deutschland klingt im ersten Moment nach viel. Aber da sind eben alle Ausprägungen, die es überhaupt in der Verbindung mit einem Schwerbehindertenausweis gibt, erfasst. Und in unseren Köpfen beschäftigen wir uns hier sicherlich vorrangig mit denen, die eine schwere Gehbehinderung haben (also Kennzeichen aG). Einem Bilnden kann ich keine Tipps geben und Schwerbehinderte vollkommen ohne Kennzeichen (das sind sämtliche Erkrankungen beispielsweise, deren Behandlung oder Symptome bestimmte Auswirkungen haben, aber diese Personen kommen im Urlaubs Alltag sonst eigentlich zurecht) kann ich auch nicht viel helfen. Diabeteskranke werden sicher so oder so sicherstellen, dass sie eine Dialyse vor Ort machen können usw. etc.pp.

Im Grunde gesehen können wir hier nur versuchen zu erkennen, was "unwegsames Gelände" ist (Gelände im abstrakten Sinn, da sind Gebäude usw. inkludiert). Und da stellt sich mir die Frage, wie groß ist dieser Kreis eigentlich und wieviele bleiben von denen übrig, dass sie unser Angebot  wahrnehmen können? Wenn ich ehrlich bin - ich habe fast noch nie einen schwerer behinderten deutschen Urlaube im Flieger gesehen als mich selbst. Bis auf auf eine einzige Ausnahme, das war ein Rückflug von Las Vegas nach Köln mit Condor, da sass eine junge Frau im Rollstuhl und mußte an den Platz gebracht werden.

Eine Idee, die mir noch dazu kam, anstatt dass der Einzelne in Prosa beschreibt, was er gesehen hat, kann er es doch einfach fotografieren. Das hat den unbedingten Vorteil, dass wir das nicht für Dritte bewerten müssen, jeder kann für sich an Hand der Fotos entscheiden, ob das ein Hindernis darstellt oder nicht. Im Motel/Hotel Bereich wäre es natürlich der Kracher, wenn man beim Checkin o.ä. fragt, ob es behindertengerechte Zimmer gibt und ob man das mal fotografieren darf. Auch wenn man selbst nicht drin wohnt. Aber das ist natürlich schon für manchen eine Hürde und nicht jeder traut sich so etwas.

Es bleibt schwierig, darüber müssen wir uns im Klaren sein und es kann auch völlig "für die Katz sein", das muss man bei so einem Vorhaben in Kauf nehmen. Erzwingen können wir hier gar nichts.

Andrea:
So ähnlich schätze ich das auch ein. Und die Probleme fangen ja oft schon im Kleinen an: Ein Kühlschrank im Hotelzimmer für die Aufbewahrung von Medikamenten. Der ist nämlich nicht immer vorhanden und mit der Minibar funktioniert das ja auch nicht immer, weil man darin nicht einfach "Platz machen" darf.

Kleine Stufen oder Steigungen -  von Gesunden oft nicht wahrgenommen. Passende Mietwagen. Zu hohe Waschbecken. Zu enge Toiletten. Feste Sitzbänke im Diner. Begleithunde erlaubt? Sauerstoffgeräte im Flugzeug. Künstliche Hüftgelenke beim Sicherheitscheck...

Mir fallen da jetzt schon Unmengen von Themen ein ohne jemals intensiven Kontakt zu einem behinderten Menschen gehabt zu haben. Ich bin sicher, ich über-sehe dabei noch viel mehr Dinge, als ich sehe.

Fangen wir einfach mal an und sehen, wie das Echo ist und was nachher eigene Threads oder Boards einnimmt. Oder ob es dann doch wieder in der Senke verschwindet....

Horst:
Ich würde es auch einfach mal probieren.
Wer weiß vielleicht greifen andere Foren die Idee auf.
Wenn keine Nachfrage kommt wird es genauso irgendwann eingetütet wie andere Versuche.
Einen Versuch ist es dennoch wert.

Überlegt ruhig noch ein paar Tage weiter.
Ich habe nächste Woche ein paar Tage frei - dann versuche ich mal was aufzustellen.

Michael:

--- Zitat von: Horst am 04. August 2014, 18:40:53 ---Ich habe nächste Woche ein paar Tage frei - dann versuche ich mal was aufzustellen.

--- Ende Zitat ---

Klingt gut, Horst!  ;)

Ich bin ja ab morgen im pazifischen Nordwesten und dem Yellowstone unterwegs, falls ich was vor Ort ausprobieren oder nachschauen soll (keine Ahnung was, aber es könnte ja sein, dass Euch was einfällt), dann lasst es mich einfach wissen.

Grüße (noch) aus der Pfalz,
Michael

Rainer:

--- Zitat von: Silke am 03. August 2014, 10:12:50 ---Z.B. dort: http://www.behindertenbeauftragte.de/DE/Home/home_node.html ?

--- Ende Zitat ---

... ist ja schon ein paar Jahre her. Aber nach dem ich mich wieder mal tierisch aufgeregt habe über behindertenfeindliche Schiffe (konkret die A-ROSA Schiffe), habe ich es einfach mal versucht und habe auf https://www.bundesfachstelle-barrierefreiheit.de eine lange Email hinterlassen. Mit allem Drum und Dran.

Das ist jetzt 5 Tage her und der Erfolg ist geradezu "durchschlagend": keine Antwort, keine Stellungnahme, nichts, rein gar nichts. Nicht einmal eine Empfangsbestätigung, geschweige denn eine Stellungnahme, ob sich überhaupt mal jemand darum kümmert. Ein absoluter Kackladen, der sich sein armseliges Brot von Steuergeldern finanzieren läßt, gemacht wird im Zweifel gar nichts, außer einer Internetseite, die mit der üblichen Schwallerei nicht über das unterdurchschnittliche Mittelmaß des totalen Desinteresses hinauskommt.

Ich bin definitiv noch enttäuschter, als ich es eigentlich sowieso erwartet hatte. Es ist einfach nur widerwärtig, wie solche Scheinstellen gegründet werden, nur um irgendwelchen pomadigen Beamten ein sorgenfreies und arbeitsfreies Auskommen zu ermöglichen. In der Sache gibt es kein Interesse, könnte ja mit Arbeit verbunden sein. Es kotzt mich an!

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