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Leistungen der Mietwagenfirmen

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Paula:
Hallo Leute,

aus gegebenem Anlaß (sprich ich habe mir gerade einen Mietwagen für den nächsten Urlaub gebucht) habe ich mich mal genauer mit den Mietwagenbedingungen beschäftigt und das ganze Zeug, das man bei einer Mietwagenbuchung als pdf bekommt wirklich gelesen. Natürlich steht wieder drin dass man eine Roadside assistance für 7 $ am Tag buchen kann.

Was interessanterweise überhaupt nicht erwähnt ist, das ist welche Leistungen die Mietwagenfirma erbringen muss wenn ich eine solche Versicherung nicht dazu buche. Es wird ausführlich beschrieben wie man sich im Falle eines Unfalls verhalten soll. Es wird aber mit keinem Wort erwähnt welche Leistungen der Vermieter übernimmt bzw. übernehmen muss wenn der Wagen eine technischen Defekt hat, also z.B. er bleibt mit Motorschaden liegen um mal ein drastisches Beispiel zu nennen oder ich habe einen Platten (auf asphaltierter Strasse, ich rede nicht von verbotenen Strassen).

Ruft man dann bei der Vermietstation an und hofft dass man mit der allfälligen Antwort ("sehen Sie selbst wie sie den Reifen gewechselt kriegen...") zufrieden ist? Welche Ansprüche hat man denn?

Ich bin also wieder mal am Grübeln ob ich mir die Roadside assistance aufschwatzen lassen soll oder nicht. Beim ersten USA Urlaub hatten wir eine, das zweite Mal nicht und prompt gab es Ärger mit dem Auto. Wir hatten nur Glück dass wir einfach zu National hinfahren konnten weil die ums Eck eine Station hatten und den Wagen durchchecken lassen konnten.

Rainer:

--- Zitat von: Paula am 12. August 2014, 13:13:13 ---Es wird aber mit keinem Wort erwähnt welche Leistungen der Vermieter übernimmt bzw. übernehmen muss wenn der Wagen eine technischen Defekt hat, also z.B. er bleibt mit Motorschaden liegen um mal ein drastisches Beispiel zu nennen oder ich habe einen Platten (auf asphaltierter Strasse, ich rede nicht von verbotenen Strassen).

--- Ende Zitat ---

Im Prinzip hast Du das Anrecht auf ein fehlerfrei funktionierendes Fahrzeug, wobei Reifen (bzw. nur der Wechsel) einen Sonderfall darstellen (s.u.). Wenn Du einen Motorschaden hast, ist der Vermieter zuständig.

Die Roadside Assistand nenne ich boshaft die "Deppenversicherung", denn fast alles, was da geleistet wird, ist eigene Dummheit:

a) Tank leer - dann bekommst ein paar Gallonen gebracht, um zur nächsten Tankstelle fahren zu können
b) Schlüssel eingesperrt - es kommt ein kostenloser Schlüsselnotdienst. Sonst müsstest Du den selbst bezahlen.
c) (und das ist einzige halbwegs interessante Ausnahme) Reifenpanne - der Reifen wird auch OHNE Roadsidesassistant ersetzt, aber die Roadsidesassistant wechselt für Dich vor Ort den Reifen, das müßtest Du sonst selbst tun. Wenn Du keine Roadsideassistant hast und dennoch einen Platten, dann kannst Du immer noch Assistance anfordern, nur das kostet dann Geld. ABER: das ist so selten und die Kosten für den Reifenwechsel (vielleicht 150$? - es geht NUR um den Service, nicht um die Reifen) sind marginal, wenn man bedenkt, dass die Versicherung dafür ca. 7$/Tag kostet.

Ich weiß nicht, ob die Roadsideassistant noch irgendetwas mehr leistet, aber sie ist wirklich das Geld nicht wert. Sie schützt Dich nur vor marginalen Kosten (Reifenwechsel durch Dritte), kostet dafür unverhältnismäßig viel. Ich finde, die Versicherung lohnt überhaupt gar nicht. Vielleicht für 1$ am Tag (wäre immer noch teuer), aber schon gar nicht für 7$ oder so.

Und, wie gesagt, die Reifen an sich musst Du sowieso nicht ersetzen, wenn Du einen Plattfuss hast. Nur dann, wenn es abseits der erlaubten Straßen passiert ist (was üblicherweise alle abstreiten....), aber Du fährst ja nicht einmal auf unbefestigten Straßen.

Birgit:
Also, abgesehen davon, dass ich die Eigenart mancher amerikanischer Mietwagen sich selbst abzuschließen gewöhnungsbedürftig finde und da aufpassen muss, halte ich die Wahrscheinlichkeit, dass ich wegen Spritmangels liegenbleibe, für gering. Ein Reifen ist mir zum Glück noch nie geplatzt in den USA. In anderen Ländern war das aber bisher immer besser mit einer Werkstatt vor Ort als mit Vermieter zu regeln.

Meine Rechnung: Wenn ich pro Reisewoche 50 USD ausgeben soll für Roadside Assistence, dann habe ich in den USA sicher schon an die 1000 USD dafür bisher nicht ausgegeben. Gute Bilanz, sollte ich doch mal Mist bauen, sollte ich dann die hilfe des Vermieters brauchen und der mir wirklich eine Rechnung schreiben.

Flicka:

--- Zitat von: Paula am 12. August 2014, 13:13:13 ---
Ich bin also wieder mal am Grübeln ob ich mir die Roadside assistance aufschwatzen lassen soll oder nicht. Beim ersten USA Urlaub hatten wir eine, das zweite Mal nicht und prompt gab es Ärger mit dem Auto. Wir hatten nur Glück dass wir einfach zu National hinfahren konnten weil die ums Eck eine Station hatten und den Wagen durchchecken lassen konnten.


--- Ende Zitat ---

Wenn es Ärger mit dem Auto gab, was ich mal so interpretiere, dass das Auto Fehlfunktionen hatte, dann ist das eine Sache, für die der Vermieter ohnehin zuständig ist. Es wäre ja noch schöner, wenn du eine Versicherung oder Serviceleistung für den Fall abschließen müsstest, dass der Vermieter dir ein fehlerhaftes Auto überlässt.

Ich weiß aber auch nicht, ob und ggfs. was die Roadside Assistance noch so alles leistet. Wenn es nur die Sachen sind, die Rainer aufzählt, würde ich auch sagen, das lohnt sich nicht.

In diesem Zusammenhang stelle ich mir auch immer wieder die Frage, wie es denn eigentlich mit ADAC / AAA aussieht, wenn man in den USA eine Autopanne hat. Kann man dann als ADAC-Mitglied den AAA anrufen und bekommt Pannenhilfe ähnlich wie bei uns? Ggfs. wäre dann eine Roadside Assistance ohnehin überflüssig.

Rainer:

--- Zitat von: Flicka am 12. August 2014, 14:33:05 ---Wenn es nur die Sachen sind, die Rainer aufzählt, würde ich auch sagen, das lohnt sich nicht.
--- Ende Zitat ---

Leider ist es nicht viel mehr...

Hier O-Ton Alamo.de:


--- Zitat ---Roadside Plus ist ein optionales Produkt, welches Ihnen gegen eine Gebühr von ca. US $ 4,99 pro Tag am Mietwagenschalter angeboten wird. Mit Roadside Plus können Sie auch seltenere Fälle absichern, wie zum Beispiel: Schlüsselersatz bei verlorengegangenem Schlüssel, Benzinanlieferung beim Liegenbleiben aufgrund von leerem Tank, Starthilfe aufgrund von Eigenverschulden.
--- Ende Zitat ---

Also doch "Deppenversicherung"... und jetzt geht es ganz wichtig weiter:


--- Zitat ---Sollte das Fahrzeug aufgrund eines technischen Defektes (kein Kundenverschulden) nicht mehr fahrtüchtig sein, steht die Alamo 24-Stunden Roadside Assistance – unabhängig von dieser Zusatzversicherung – kostenlos für Sie zur Verfügung.
--- Ende Zitat ---

Also genau wie vermutet. Bei technischem Defekt gib es Assistance für jederman, auch ohne diese Zusatzversicherung.


--- Zitat von: Flicka am 12. August 2014, 14:33:05 ---In diesem Zusammenhang stelle ich mir auch immer wieder die Frage, wie es denn eigentlich mit ADAC / AAA aussieht, wenn man in den USA eine Autopanne hat. Kann man dann als ADAC-Mitglied den AAA anrufen und bekommt Pannenhilfe ähnlich wie bei uns? Ggfs. wäre dann eine Roadside Assistance ohnehin überflüssig.

--- Ende Zitat ---

Ich bin ziemlich sicher, dass der ADAC nur in Europa hilft, in den USA nicht. Auch nicht AAA "in Vertretung". Die Frage tauchte schon einmal auf und selbst ADAC Plus hilft nicht. Kann ich aber sicherheitshalber auch nachschauen, das müßte im Internet zu finden sein.

P.S.: Hier ADAC Leistungen: http://www.adac.de/mitgliedschaft/leistungen/

Pannen und Unfallhilfe (der erste Punkt) nur in Deutschland und Europa, nicht weltweit. Manche Dinge gibt es natürlich weltweit (u.a. Krankenrücktransport), aber eben nicht die Pannenhilfe, die hier gefragt ist. Die ist max. auf Europa beschränkt.

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