Montag, 03.11.2014Ich danke dir, St. Lucia, dass ich dich kennenlernen durfte. Und ich danke allen, die dich empfohlen haben. Die Zeit war sicher zu kurz um alles zu sehen, aber ich habe hier Erfahrungen gemacht, die zeigen, dass es sich für einen kürzeren oder längeren Besuch lohnt.
Heute beginnt der Tag laaaaazyyyyy! Ich lege mich an den Pool und brate vor mich hin, nur unterbrochen von der einen oder anderen Abkühlung im Meer, das ja nur über die Straße und den dahinter liegenden Parkplatz schnell zu erreichen ist.
Gegen Mittag merke ich, dass ich gar bin und habe auch keine Lust mehr auf das Herumliegen, schließlich will ich noch Piegeon Island besuchen, ein historisches Fort mit tollem Ausblick auf die Rodney Bay.
Ich mache mich auf die Socken und bin mit kurzem Abstecher in den örtlichen Supermarkt auch gleich da.
Ich laufe zunächst ein bisschen hier am Strand herum. Ich spreche mit 'Big D', der eigentlich wohl Jetski vermietet, aber Zeit für einen Schwatz hat, während ich auf das noble Sandals Resort hier in der Bucht schaue. Ich setze mich ein wenig zu ihm, wir quatschen, und wir verabschieden uns per Handschlag.
Wieder wundere ich mich, dass es so leer ist. Dann mache ich mich auf den etwas beschwerlichen Weg zum Aussichtspunkt. Gut, dass es schattig ist und eine Brise geht.
Oben sitze ich eine ganze Weile. Vereinzelte Pärchen kommen und gehen wieder nach ein paar Bildern. Ich genieße die Aussicht, die verhältnismäßige Ruhe, sieht man es von der fröhlichen Party in einer der Buchten ab, der einzigen, in der viel los ist. Ich kann über die Rodney Bay sehen auf den "Vorzeigestrand", und ich stelle fest, dass man von hier bis nach Frankreich sehen kann, also bis Martinique.
Und dieser Anblick erinnert total an Amerika: Mit dem SUV bis an die Wasserkante:
Als das Licht sich golden färbt, gehe ich den letzten Programmpunkt für St. Lucia an. Gros Islet wirkte beim Jump up nett, das würde ich gerne nochmals im Hellen sehen und ein bisschen die Eindrücke festhalten. Ich werde nicht enttäuscht, beginnend mit der Kirche, die sich abends bei meiner Abfahrt dann mit feierlich gekleideten Menschen füllt über die vielen malerischen kleinen Häuser (nee, ich will lieber nicht darüber nachdenken, wie es wäre in einer solch winzigen Holzhütte zu leben, vor allem dann nicht, wenn ein Hurricane zugange ist) bis hin zu den Impressionen von der Wasserkante, an der ich auch noch entlang gehe.
Wieder mal bin ich so ziemlich die einzige Touristin hier. komisch, was machen denn die anderen wohl alle? Sitzen sie in ihren Resorts oder jagen zollfreiem Schnaps und Uhren hinterher?
Beim Dunkelwerden komme ich wieder in meinem Hotel an, dort verbleibt mir nur noch dieser Abend.
Habe ich es die letzten Tage übersehen? Ich lande in dem einzigen Lokal, in dem das Essen authentisch erscheint. Der Koch hinter dem Grill ist sehr nett, er erklärt mir alle Gerichte. Das Kochen hat er von seiner Mutter gelernt, nicht in einer Schule. Ich nehme Red Snapper mit Ground Provision (eine Mischung aus verschiedenen Gemüsen inklusive Kochbanane, Süßkartoffel und Okra) und bekomme einen Rum Punsch, der sich sehen lassen kann. Ob er mir stark genug sei? Falls nicht, füllt der nette Kellner gerne nochmals auf. Hier war es gut und günstig für umgerechnet etwa 13 Euro, netter Flirt mit dem blutjungen Koch inklusive, der ganz traurig guckt,als ich gehe. Er dachte doch, ich würde noch ein bisschen bei ihm bleiben
Ich bin absolut zufrieden mit dir, St. Lucia. Bestimmt werden wir uns wiedersehen!
Die Erkenntnis des Tages: Die Mützen, die Jungs eines bestimmten Schlages bei uns tragen, ihr wisst schon, diese Mützen, die mehr oder weniger einen Beutel dran haben, der am Hinterkopf bis in den Nacken hängt, sind eigentlich dazu da, mindestens einen Kubikmeter Rastalocken zu beherbergen und den Hinterkopf optisch zu verlängern. Dann sehen die im Gegensatz zu den schlapp herabhängenden Mützen der Bleichgesichter bei uns auch wirklich cool aus.