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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Christina am 05. Februar 2019, 17:28:46

Titel: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 05. Februar 2019, 17:28:46
1. Tag – Donnerstag, 27.09.

Um 6.30 Uhr starten wir, zum zweiten Mal in diesem Jahr, eine Reise in ein bisher noch nicht besuchtes Land (wenn man von zwei Urlauben auf der Kanalinsel Jersey absieht). Endlich geht es nach Großbritannien – schon so lange möchte ich dorthin, aber die umständliche Anreise (im Vergleich zu Festlandeuropa) und der Linksverkehr haben es immer wieder nach hinten geschoben.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/180927_001_forum8skz8.jpg)

Die Fahrt zum Flughafen Frankfurt zieht sich, klar, wir sind auch mitten im Berufsverkehr unterwegs. Zumindest bleibt uns ein richtiger Stau erspart und so erreichen wir nach ungefähr einer Stunde Fahrt das Terminal Parking P2/P3. Hier hatten wir schon im Januar während unseres Lissabon Urlaubs geparkt, aber dieses Mal ist alles ein wenig anders, es ist immer noch (oder wieder?) Reisehochsaison und die 8 Tage Parken kosten uns unverschämte EUR 115 (im Januar hatten wir für 7 Tage EUR 60 gezahlt) und es ist unfassbar voll und eng. Es gibt nur noch wenige Parklücken und die meisten sind so schmal, dass höchstens noch ein Kleinstwagen hineinpasst. Die Parkplätze sind noch aus Zeiten, in denen die Autos deutlich kleiner waren als heute und wenn nun ein SUV auch nur seine Räder nicht gerade, sondern nach rechts oder links eingeschlagen hat, wird der nächste Parkplatz praktisch unbrauchbar. Na ja, wir finden dann noch ein Plätzchen, ich muss aber vorher aussteigen und Peter muss mehrmals rangieren, damit er überhaupt aussteigen kann. (Ich hätte aufgrund des Preises das Parkhaus Platzhirsch gewählt, das nur ungefähr die Hälfte kostet, aber Peter möchte nicht auf den Shuttle, den man vom Platzhirsch zum Terminal braucht, angewiesen sein. Er musste dann ein paar Wochen später doch dort parken, als er geschäftlich unterwegs war und tatsächlich überhaupt kein Parkplatz mehr am Terminal Parking mehr frei war und er war überhaupt nicht begeistert, schon die An- bzw. Abfahrt mit dem Auto zum Parkhaus sei deutlich weiter als zu den Parkplätzen direkt am Terminal und die Zeit, die man aufgrund des Shuttelns verliert, sei doch erheblich gewesen.)

Im Flughafen angekommen, geht der Stress leider weiter. Ich habe am Vortag schon online eingecheckt und die Bordkarten ausgedruckt. Damit begeben wir uns nun zu einer der Schalterreihen der Lufthansa. Schon am Beginn der Warteschlange werden wir von einem Mitarbeiter zurückgewiesen, wir müssten zu den Check-in Automaten, unsere Bordkarten wären nicht brauchbar. Das darf doch nicht wahr sein, nun habe ich gestern wirklich sehr viel Zeit am PC verbracht, da man, vermutlich, weil GB nicht zum Schengen Raum gehört, unzählige Angaben machen musste, Personummer, Ausstellungsort, -datum, - ablauf, wer hat Gepäck gepackt, wer konnte noch ran usw. und das Ganze für mich und für Peter (für Lissabon musste ich nur unsere Namen und meine Personummer eingeben und schon waren wir beide eingecheckt). Und nun das Ganze nochmal? Aber zum Glück weiß der Automat, dass wir schon eingecheckt sind, nach Eingabe unserer Namen können wir schon unsere Bordkarten ausdrucken.

Damit marschieren wir wieder zu den Schaltern von vorhin, doch nun erklärt uns derselbe Mitarbeiter, dass wir hier falsch sind und zu den Schaltern ein Stückchen links von hier gehen müssen – hätte er das nicht vorhin schon sagen können? Oder könnte das nicht irgendwie beschriftet sein?
An der richtigen Schalterreihe sehen wir auch den Grund, weshalb unsere selbst ausgedruckten Bordkarten nicht «brauchbar» waren: es sind Gepäckautomaten, in die man die Bordkarte nur in dem typisch länglichen Format (das man natürlich nicht bekommt, wenn man zu Hause ausdruckt), einlegen muss. Warten müssen wir fast gar nicht und Peter gelingt es ohne Hilfe, unser Gepäck aufzugeben. Ich wäre daran gescheitert, das Klebeband richtig an den Koffer anzubringen, wie übrigens fast alle anderen Passagiere auch, die Personaleinsparung durch die Automaten ist gering, es sind mehrere Mitarbeiter beschäftigt, den Leuten zu helfen.

Puh, nun können wir erstmal etwas entspannen. Peter möchte einen Kaffee trinken und holt seinen Geldbeutel aus der Tasche – «mein Kartenmäppchen ist weg!» Ich bekomme einen riesigen Schreck, sehe das Mäppchen (Peter hat seine Kreditkarten und den Personalausweis und Führerschein nicht im Geldbeutel, sondern in einem separaten Mäppchen) vor meinem geistigen Auge zu Hause an der Garderobe liegen, überschlage kurz und stelle fest, dass es (natürlich) zeitlich nicht mehr möglich ist, nochmal nach Hause zu fahren, das Mäppchen zu holen und rechtzeitig wieder zurück zu sein – damit ist der Urlaub gestorben! Aber Peter meint gar nicht, dass er das Kartenmäppchen zu Hause vergessen hat, sondern, dass er es zwischen Check-in Automat und jetzt irgendwo verloren hat – ich schöpfe wieder Hoffnung, da wir das Mäppchen dann doch sicherlich wiederfinden werden. «Ich hab’s gefunden, es war in meiner Hosentasche» - mir fallen wirklich mehrere Zentner Steine vom Herzen, ich bin aber immer noch ganz zittrig, solche Aufregungen bei Reisen kennen wir eigentlich überhaupt nicht und ich hoffe, ab jetzt geht alles seinen gewohnten ruhigen Gang.

Und tatsächlich, ohne Wartezeit kommen wir durch die Security und sind dann auch bald an unserem Gate. Es ist 9 Uhr und wir haben noch ungefähr eine halbe Stunde bis zu Boarding Beginn, die ich nun nutze, einen Kaffee zu trinken und ein Croissant zu essen, erst jetzt bin ich dafür wieder entspannt genug.

Ziemlich nervig ist die laute Musik von einer kleinen Blaskapelle samt Sängerin, alle in Tracht – es ist Oktoberfestzeit. Das wäre in München sicherlich passend, aber hier in Frankfurt? Da muss man sich nicht wundern, wenn Ausländer Bayern mit Deutschland gleichsetzen.

Gegen halb zehn Uhr beginnt das Boarding und natürlich müssen wir wieder mit dem Bus eine Flughafenrundfahrt einlegen. Am Flugzeug angekommen bewegt sich erstmal gar nichts, die Bustüren bleiben geschlossen, ohne Erklärung. Nach ein paar Minuten öffnet sich dann die Vordertüre und der Pilot steigt ein, nimmt das Mikrofon und erklärt, dass es einige Verzögerungen gegeben hat und das Flugzeug gerade noch betankt wird. Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, dürften wir aber nun einsteigen, wir sollen uns allerdings beim Hinsetzen noch nicht anschnallen. Erst nach ein paar Sekunden verstehe ich den Zusammenhang der beiden Sätze und bin nicht gerade beruhigt. Andererseits kann ich mich nicht erinnern, schon mal von einem Flugzeug gehört zu haben, dass während des Tankvorgangs in Flammen aufgegangen ist. Auch diesmal geht alles gut und um 10.25 Uhr können wir mit zwanzig Minuten Verspätung starten.

Der Flug ist herrlich ruhig, keinerlei Turbulenzen, schöne Ausblicke nach unten z.B. auf die belgische Küste. Das Flugzeug ist nicht ausgebucht, wir bekommen aber trotzdem einen Sitznachbarn in unserer 3er Reihe. Da die Sitze aber deutlich breiter und mit mehr Abstand zum Vordersitz sind, als die in der TAP Maschine nach Lissabon, ist das kein Problem. Der Flug dauert nur 1 h 25 min, so dass kaum Zeit bleibt, das trockene belegte Brot (das Ilona in ihrem London Bericht schon vorgestellt hat), zu servieren.

Dank einer Stunde Zeitverschiebung kommen wir schon um 10.50 Uhr in Manchester an. Dort werden wir angedockt, sind in dem kleinen, älteren Flughafen dann schnell bei der Passkontrolle, wo kurz ein bisschen USA Immigration Feeling aufkommt – das aber schnell verfliegt, da wir nach wenigen Minuten schon vorne am Schalter sind, dort ein automatisches Foto gemacht wird, keine Fingerabdrücke abgenommen und auch keine Fragen gestellt werden. Der Officer schaut sich nur den Personalausweis an und gibt ihn dann wortlos zurück.

Noch ein paar Minuten warten wir dann, bis das Kofferband anfängt sich zu drehen, mein Koffer ist einer der ersten, Peters einer der letzten. Egal, ich habe ja genug Zeit bis zur Autoabholung eingeplant, auch weil Abholzeit eine Woche später dann Abgabezeit ist und das zur Abflugzeit passen muss.

Ganz gemütlich setzen wir uns daher in eines der Restaurants am Flughafen, wir wollen eine Kleinigkeit essen, da es (in Deutschland) ja schon Mittagessenszeit ist und wir außerdem eine zweistündige Autofahrt vor uns haben. Mir fällt die Aufgabe zu, für uns beide zu bestellen und zu bezahlen (Selbstbedienungsrestaurant). Uih, so einen muffligen Angestellten habe ich seit sicher 15 Jahren nirgends mehr im Servicebereich erlebt: nach meiner Bestellung von zwei Kaffees nennt er schon den Preis, äh, ich möchte auch noch zwei Wasser, auch dann kommt sofort der Preis, so dass ich mich kaum getraue auch noch zwei Sandwiches zu bestellen. Ja, nun habe ich alles. Bezahlen möchte ich mit meiner Kreditkarte, ein Gerät liegt vor mir, allerdings ohne den bei uns üblichen Schlitz oben oder unten am Gerät. Ich rätsle noch rum, was ich tun soll, da der Angestellt natürlich völlig unbeteiligt rumsteht und mir weder mit Worten noch mit Taten hilft. An der Seite des Geräts ist so eine längliche Schiene, da ziehe ich die Karte dann durch, bin allerdings skeptisch, ob das funktioniert. Aber ja, ich bekomme die Quittung und in letzter Sekunde sogar noch ein Tablett, so dass ich die Sachen dann doch nicht einzelnen zu unserem Tisch tragen muss, wie ich schon befürchtete. Ich schaue mir dann die Quittung an und stelle fest, dass die Zahlung «contactless» erfolgt ist, ah ok, da hätte ich sie einfach nur an das Gerät halten müssen.

Witzig ist, dass viele Gäste im Restaurant tatsächlich Tee trinken und der in bauchigen Teekannen serviert wird, nicht im Glas oder der Tasse.

Nach dem Essen suchen wir noch kurz nach einem «richtigen» Geldautomaten, also den von einer Bank, nicht von einer Automatengesellschaft, da die immer Gebühren verlangen. Ich hatte zwar im Internet auf der Flughafenseite einige Bankgeldautomaten gesehen, wir finden nun aber keinen, egal, es wird Zeit uns auf den Weg zum Autoabholen zu machen, Geld können wir dann am Nachmittag/Abend in Caernarfon holen.

Nach ein paar Minuten Wartezeit in der warmen Sonne kommt der Bus zum Car Rental Village. Dort kommen wir nach kurzer Fahrtzeit an. Die Autos aller Vermieter stehen auf einem offenen Parkplatz, es gibt kein Parkhaus. Die Büros sind einem kleinen Flachdachgebäude untergebracht. Von den drei AVIS Schaltern sind zwei geöffnet und mit Kunden besetzt. Wir müssen aber nur kurz warten, dann ist das ältere Ehepaar vor uns schon fertig und wir werden von Ivy bedient. Ivy stammt unüberhörbar aus Osteuropa, was ihr Englisch für uns aber verständlicher macht, was auch gut ist, da sie seeehr viel redet. Bei der Autovermietung hat sich wohl seit unserem letzten Mal (USA 2011) einiges geändert, es läuft alles papierlos ab. Den Voucher (den ich natürlich zuhause ausgedruckt habe) muss ich nicht vorlegen, nur Kreditkarte und Führerschein. Auch auf Kundenseite des Schalters ist ein (kleiner) Bildschirm, auf dem wir uns dann den Vertrag anschauen können und auch unterschreiben, vorbei die Zeiten der hundert Initials. Nichts geändert hat sich allerdings bei der Verkaufslust der Angestellten, Upgradeversuch lehne ich ab, Navi haben wir selbst dabei, Roadside Assistance brauchen wir nicht und auch Tanken wollen wir vor der Abgabe selbst. Der Vertrag wird dann per Mail (auf Deutsch und auf Englisch) an mich geschickt, dennoch möchte ich auch eine ausgedruckte Version. Ivy zeigt nun zum ersten Mal etwas Ungeduld, aber zum einen kann ich meine Mails erst im Ferienhaus mit W-Lan empfangen und ich weiss ja nicht, ob es klappt und zweitens möchte ich im Fall einer Kontrolle oder eines Unfalls den Vertrag nicht auf meinem kleinen Handybildschirm zeigen, sondern auf einem normal großen Papier der Polizei oder wem auch immer, in die Hand drücken können.

Wir bekommen noch die Nummer des Parkplatzes auf dem unser Auto steht und einen Code für die Schranke an der Ausfahrt, sowie eine Liste mit Tankstellen in Flughafennähe für das Tanken vor der Rückgabe (max. 5 Meilen vom Car Rental Village entfernt) ausgehändigt, dann können wir uns von Ivy verabschieden. Unser Auto ist ein schneeweißer Golf (Automatik wie gebucht), innen wie außen sehr sauber und ziemlich neu (10200 km). Die Koffer passen natürlich nicht in den Kofferraum, aber wir können einen Rücksitz umklappen – die Koffer müssen ja nur heute zum Ferienhaus transportiert werden und am letzten Tag wieder zurück zum Flughafen), man sitzt aber auch als großer Mensch sehr bequem und wie erwartet oder befürchtet, werden wir in den nächsten Tagen, ja eigentlich schon heute, dankbar dafür sein, kein größeres Auto gebucht zu haben.

Das Auto hat ein paar kleinere Dellen und Kratzer, da wir aber eine Vollkaskoversicherung ohne Selbstbehalt gebucht haben, interessiert uns das nicht weiter. Der Vorteil der offenen Parkfläche ist, dass man mit dem Losfahren warten kann, bis das Navi die Position gefunden hat, während das in Parkhäusern meist am fehlenden Satellitenempfang scheitert und man dann «blind» rausfahren muss, genau dann, wenn man das Navi am meisten benötigen würde.

Die Schranke öffnet sich nicht mit unserem Code, aber eine Mitarbeiterin ist gleich zur Stelle und öffnet sie für uns. Nun starten wir gegen 12.50 Uhr  bei strahlendem Sonnenschein unsere Fahrt nach Caernarfon. Der Linksverkehr ist sehr ungewohnt, zum Glück ist kaum Verkehr und ein Kreisverkehr bleibt uns erstmal erspart. An einer kleineren Straße links abbiegen, eine größere Kreuzung können wir mit Ampel überqueren und dann sind wir auch schon auf der Autobahn. Ich kann die grüne, hüglige Landschaft genießen, Peter als Fahrer muss neben dem Linksverkehr auch noch das Auto kennenlernen.

Recht schnell wird die Autobahn zur Schnellstraße (wobei sich das weder in der Anzahl der Fahrspuren noch der erlaubten Höchstgeschwindigkeit zeigt) und wir erreichen auf Höhe der Stadt Chester Wales. Ein Schild dazu gibt es leider nicht (Ich werde später im Reisebericht noch zum Thema Schilder in Wales etwas schreiben, das wäre für diesen eh schon textlastigen Tag zu viel).

Ohne besondere Vorkommnisse erreichen wir dann gegen 14.40 Uhr unser Ferienhaus für die nächsten 7 Nächte in Caernarfon (damit haben wir für die 160 km vom Flughafen Manchester nach Caernarfon 1 h 50 min gebraucht). Das Haus habe ich über booking.com nach nur kurzer Suche unmittelbar nach der Flugbuchung gebucht und anders als bei vielen vorherigen Reisen, wo ich meist nach der ersten Unterkunftsbuchung mehrmals umbuchte, weil ich noch etwas fand, was meinen Wünschen eher entsprach, blieb es bis zum Ende der Stornierungsperiode dabei. Es ist einfach perfekt für uns: die Lage, Caernarfon liegt für eine Erkundung des Nordwestens von Wales ideal und das Haus ist in Gehweite der Innenstadt und liegt trotzdem ruhig, das Haus ist ein kleines Reihenhäuschen, wie man sie aus so vielen Filmen und Serien aus GB kennt – einfach herrlich und von innen ist es ganz offensichtlich mit viel Liebe fürs Detail und für Wales eingerichtet. Nur der Preis ist doch deutlich höher, als das was wir in den vergangenen Jahren für Ferienwohnungen gezahlt haben. Da wir aber nur eine Woche unterwegs sind, haben wir uns das gegönnt. Es hätte aber auch Häuser und Wohnungen in ähnlicher Größe und Ausstattung zum halben Preis gegeben, aber dann auf dem Land gelegen, wo ohne Auto gar nichts zu erreichen ist.

Unsere Vermieterin hat uns gestern in einer Mail geschrieben, dass sie für ein paar Tage nach London muss und uns daher nicht persönlich ins Haus lassen kann. Den Schlüssel bekommen wir aus der PIN geschützten Keybox neben der Haustüre und wenn wir doch Hilfe benötigen, könnten wir ihre Tochter anrufen, die ebenfalls in Caernarfon wohnt und jederzeit vorbeikommen könnte. Wir können die Keybox problemlos öffnen und schauen uns dann im Haus um. Wir sind wirklich begeistert: es ist alles modern und sehr sauber und wie schon geschrieben, liebevoll gestaltet. An den Wänden hängen auf Leinwand gedruckte Fotos von Caernarfon und Umgebung, auf dem Kaminsims steht in Holzbuchstaben ADRA (walisisch für HOME), in Esszimmer, Küche und im Schlafzimmer hängen Stofffahnen mit walisischen Texten (Guten Morgen, Guten Appetit,…). Die Übersetzungen der walisischen Worte finden wir in einem Ordner auf dem Couchtisch, der auch eine Liste mit empfehlenswerten Restaurants in der Gegend enthält, Supermarktadressen usw. In der Küche liegen eine Packung Chips und Welsh Cakes (traditionelle walisische Kekse), im Kühlschrank ist eine kleine Packung Milch und in verschiedenen Dosen und Gläsern sind Cornflakes, Teebeutel, löslicher Kaffee und Kakaopulver.

Leider sind wir beide ziemlich müde und haben beide leichte Kopfschmerzen, so dass wir das wunderschöne Wetter nicht gleich nutzen können, sondern uns erstmal hinlegen. Ich nutze allerdings als allererstes den noch unberührten Zustand des Hauses und mache Fotos, nur die vom Schlafzimmer werde ich erst kurz vor der Abreise machen können, da hier schon unsere Koffer stehen und Peter im Bett liegt.

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Dann schlafe ich auch eine Runde. Gegen 17 Uhr sind wir dann wieder so weit erholt, dass wir zum Supermarkt fahren können. Dort heben wir am Automaten Geld ab und kaufen dann fürs Abendessen, fürs Frühstück und für den morgigen Tag ein. Wir sind im ASDA Supermarkt und etwas enttäuscht, es gibt zwar alles, aber die Auswahl ist eher klein und kann z.B. mit amerikanischen oder französischen Supermärkten überhaupt nicht mithalten. Na ja, das nächste Mal gehen wir in den benachbarten Morrisons, vielleicht ist der größer.
Nach dem Einkauf fahren wir ins Haus zurück und essen zu Abend. Wir haben keinen großen Hunger und haben uns daher jeweils ein Mikrowellengericht gekauft, ich habe einen Sheperd’s Pie (Hackfleisch mit Kartoffelpüree überbacken), Peter einen Burger. Dazu gibt es für mich Cider, für Peter ein Bier. Ich habe mir eine Flasche Apple Cider und einen Cider aus irgendeiner exotischen Frucht mitgenommen. Letzterer ist einfach scheußlich, viel zu süß, aber der Apple Cider ist wunderbar und wird zu meinem Lieblingsgetränk in diesem Urlaub.

Das Essen hat uns wieder munter gemacht und so starten wir danach noch einen kurzen Spaziergang in die Innenstadt, ums Castle herum bis zum Meer. Leider ist vom Sonnenschein von heute Nachmittag nichts mehr übrig, es ist dicht bewölkt, so dass die Kamera zu Hause bleibt und wir am Ende sogar noch einen kurzen Spurt zum Haus zurück einlegen müssen, da ein Regenschauer niedergeht.

Am Abend packen wir noch vollends aus, besprechen das morgige Programm, zappen noch ein bisschen durchs englische Fernsehen und liegen dann früh im Bett.

Wetter: sonnig, ca. 22° C, ab dem frühen Abend bewölkt, später noch etwas Regen

Ausgaben:
Ferienhaus Taitwt2, 7 Eleanor Street, Caernarfon, inkl. Bettwäsche, Handtücher, Endreinigung : EUR 650,73
Flug: EUR 292,92 (Lufthansa, Frankfurt – Manchester, 2 Personen, Economy, Aufgabegepäck)
Mietauto: EUR 192,02 (Avis über ADAC, Manchester Airport, CDAR)
Parken Flughafen Frankfurt: EUR 115,00

Versprochen, die folgenden Tage wird der Text kürzer und es gibt mehr Fotos ;D
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: serendipity am 05. Februar 2019, 20:10:58
Da bin ich gerne dabei, Christina!

Die Anreise hört sich ein wenig stressig an, aber hat sich wohl gelohnt. Euer Häuschen gefällt mir sehr gut  :beifall:, ich habe mit Häusern und Appartements in Schottland auch nur sehr gute Erfahrungen gemacht und man wird immer liebevoll mit einigen Gadgets begrüßt.

Wie ging es Peter denn mit dem Linksfahren? Ich finde man gewöhnt sich so schnell daran und ich hatte mir vorher so viele Sorgen gemacht  ::)
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 05. Februar 2019, 20:44:24
Ich steig auch noch mit zu  :winkewinke:
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Susan am 05. Februar 2019, 21:21:47
Bin auch gern dabei  :adieu:

das Häuschen sieht schon mal sehr gemütlich aus, das lässt auch die etwas nervige Anreise vergessen. Jetzt bin ich mal gerspannt, wie es in Wales so aussieht
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Paula am 06. Februar 2019, 10:08:07
Hllo Christina,
ich bin natürlich auch dabei! Großbritannien ist abgesehen von London noch ein weißer Fleck auf meiner Landkarte, sowohl Josef als auch ich haben gehörigen Respekt vor dem Linksverkehr. Wenn überhaupt würden wir dort auch einen Automatikwagen nehmen, dann muss man wenigstnes das Schalten nicht lernen.


Ziemlich nervig ist die laute Musik von einer kleinen Blaskapelle samt Sängerin, alle in Tracht – es ist Oktoberfestzeit. Das wäre in München sicherlich passend, aber hier in Frankfurt? Da muss man sich nicht wundern, wenn Ausländer Bayern mit Deutschland gleichsetzen.

 :toothy9: lach, da habe ich kein Problem mit  :))
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 06. Februar 2019, 16:10:54
Hallo Christina,

obwohl ich mir auf einer Dienstreise letzte Woche einen Virus eingefangen habe und ziemlich schlapp bin, werde ich mir deinen RB nicht entgehen lassen  :adieu:.

Puuhhh, was für eine aufregende Anreise  :girly:. Wir nehmen grundsätzlich das kleinere Auto für Fahrten zu den Flughafen-Parkhäusern. Meistens bevorzugen wir das Autohotel in Neu-Isenburg und letztes Mal den Platzhirsch. Der war günstiger, dafür aber ein Stückchen weiter. Gut, dass sich die "Kärtchen" nur versteckt hatten  :zwinker:.

Zitat
Der Flug dauert nur 1 h 25 min, so dass kaum Zeit bleibt, das trockene belegte Brot (das Ilona in ihrem London Bericht schon vorgestellt hat), zu servieren.

 :totlach: Da man es sowieso nur herunterwürgen kann, ist das späte Servieren gar nicht mal schlimm.

Zitat
Uih, so einen muffligen Angestellten habe ich seit sicher 15 Jahren nirgends mehr im Servicebereich erlebt:

Ich habe die letzten Male immer wieder feststellen müssen, dass es mit der früher mal so vorbildlichen englischen Höflichkeit vorbei ist. Auch artiges in der Schlange stehen war einmal.

Zitat
Der Linksverkehr ist sehr ungewohnt, zum Glück ist kaum Verkehr und ein Kreisverkehr bleibt uns erstmal erspart. An einer kleineren Straße links abbiegen, eine größere Kreuzung können wir mit Ampel überqueren und dann sind wir auch schon auf der Autobahn. Ich kann die grüne, hüglige Landschaft genießen, Peter als Fahrer muss neben dem Linksverkehr auch noch das Auto kennenlernen.

Mir wird als Beifahrer immer mulmig und besonders im Kreisverkehr verliere ich die Orientierung  :toothy9:. Toll, dass sich Peter so mutig ins Verkehrsgetümmel begeben hat und gut, dass ihr nicht von London aus gestartet seid. Von Manchester aus ist es doch ein bisschen stressfreier zu fahren.

Das Feriendomizil gefällt mir sehr gut. Wenigstens das hat an dem Tag auf Anhieb funktioniert  :thumb:.



Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 06. Februar 2019, 17:37:07
Herzlich Willkommen an die Mitreisenden!

Zum Linksverkehr schreibe ich dann am nächsten Tag noch etwas, da bin ich dann gefahren. Peter fand nur das Einschätzen des Abstands zur linken Seite etwas schwierig (ging mir genauso), sonst hatte er keine Probleme. Er ist ja auch schon auf Jersey gefahren, da war das auch so. Wir würden definitiv immer ein Automatik Auto mieten, diesen zusätzlichen Stress mit dem Schalten würden wir uns nicht antun wollen, auch wenn der Mietpreis dadurch ziemlich ansteigt.

Ilona, gute Besserung! Und schön, dass du trotz Virus dabei bist.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silv am 07. Februar 2019, 07:25:48
Die Wohnung ist groß genug - da komme ich auch mit  :)

Meine Kollegin hatte gerade letzte Woche den Platzhirsch genutzt und es hatte prima geklappt mit dem Shuttle.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 07. Februar 2019, 17:38:56
Die Wohnung ist groß genug - da komme ich auch mit  :)

Meine Kollegin hatte gerade letzte Woche den Platzhirsch genutzt und es hatte prima geklappt mit dem Shuttle.

Schön, dass du auch dabei bist.

Ja, das klappt gut mit dem Platzhirsch, Peter hatte es ja nach dem Urlaub zwangsweise ausprobiert. Aber es geht halt nicht so schnell, wie wenn man zwischen Terminal und Auto nur ein paar Hundert Meter zu Fuß gehen muss und vor allem, nicht auf ein Shuttle warten muss. Ich würde bei Preisen wie wir es für Wales hatten, schon aus Prinzip auf einen günstigeren Anbieter ausweichen und das Shuttle halt in Kauf nehmen. Peter nimmt den Mehrpreis für mehr Komfort in Kauf.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 07. Februar 2019, 18:04:02
2. Tag - Freitag, 28.09.

Heute möchten wir gegen 8 Uhr das Haus verlassen, da aufgrund des auch in den Bergen zu erwartenden schönen Wetters wir eine der beliebtesten Wanderungen im Snowdonia National Park machen wollen und damit zu rechnen ist, dass der wohl eher kleine Parkplatz am Trailhead schnell voll sein wird.

Das Aufstehen um 6 Uhr ist aber auch kein Problem, in Deutschland ist es ja schon 7 Uhr, da profitieren wir noch vom Mini-Jetlag.

Nach dem Frühstück schmieren wir uns unsere Brote, packen Wasser, Bananen und Müsliriegel in die Rucksäcke und sind tatsächlich kurz vor acht abfahrbereit.

Wie schon gesagt, ist Caernarfon wirklich sehr zentral gelegen und so sind es nur 20 km von hier bis zum Pen-y-Pass, an dem der Trailhead (bzw. einer von mehreren) für die Wanderung auf den Mount Snowdon liegt. Gleich hinter Caernarfon wird es ländlich, die Strasse führt durch einige Dörfer. An den Haltestellen sehen wir immer wieder Schüler auf den Bus warten – alle in Schuluniform, herrlich, genauso erwartet man es in UK.

Bald schon sind wir im Snowdonia National Park – was man allerdings wissen muss, denn ein Schild gibt es nicht. Überhaupt mögen die Waliser Schilder scheinbar nicht so sehr, es gibt nämlich, abseits der notwendigen Verkehrsregelung, kaum welche. Schon gestern haben wir ein «Welcome to Wales» Schild vermisst, heute nun das Snowdonia NP Schild und auch Ortseingangsschilder, die in allen mir bisher bekannten Ländern nicht nur dazu dienen, bekannt zu geben, in welchem Ort man sich befindet, sondern auch die Geschwindigkeit vorgeben, fehlen hier zum Teil oder sind schon lange vor Ortsbeginn zu sehen oder lange danach, auch das Design ist in jedem Ort anders. Schilder am Ortsende fehlen völlig. Wie wir noch feststellen werden, gilt das auch beim Wandern. Zwar gibt es an den Parkplätzen immer ein Übersichtsschild über den oder die hier startenden Wanderungen, aber dann fehlt es schon an einem Wegweiser, wo genau der Weg startet. Entlang des Wanderwegs gibt es dann überhaupt keine Beschilderung mehr (Ausnahme zum Teil der Wales Coast Path). Wenn sich Wege verzweigen, muss man selbst wissen, wo man lang muss. Selbst bei Wegen durch Geröll, die insbesondere bei Nebel schwer zu erkennen sind, fehlt es an einer farblichen Markierung auf den Felsen, wie ich sie aus allen anderen Ländern, in denen ich schon wandern war, kenne. Einzig innerhalb der Ortschaften sind die einzelnen Sehenswürdigkeiten, Parkplätze, Toiletten usw. bestens ausgeschildert.

Hinter dem Ort Llanberis beginnt die Strasse merklich anzusteigen und sie wird sehr schmal und nicht nur das, sie ist an beiden Seiten durch eine mannshohe Steinmauer begrenzt. Was bin ich froh, dass wir ein Mietauto haben und dazu noch ein einigermassen kleines. Peter fährt heute wieder (morgen will ich es dann versuchen) und obwohl er ein guter Fahrer ist, fährt er wegen der ungewohnten Strassenseite sehr weit links, so dass ich jeden Augenblick damit rechne, die Mauer zu streifen, aber es geht alles gut. Die Strasse ist nicht nur schmal, sondern auch noch sehr kurvig, so dass wir beide sehr froh sind, gegen 8.30 Uhr den Parkplatz am Pen-y-Pass zu erreichen. Ich bekomme einen kleinen Schreck, als es auf den ersten Blick so aussieht, als ob alle Parkplätze schon belegt sind, dann entdecken wir aber, dass es noch eine zweite Parkebene gibt, die über ein kleines Strässchen zu erreichen ist. Dort ist noch mehr als genug Platz und wir können bequem einparken.

Nun geht es als erstes zum Parkticketautomaten, es handelt sich nämlich um einen der wohl in ganz UK allgegenwärtigen «Pay and Display Car Parks», bei denen man am Automaten ein Ticket ziehen muss. Ich hatte bei der Reisevorbereitung gedacht, dass es etwas nervig sein würde, immer schon vorab wissen zu müssen, wie lange man parken will, es wird aber immer eine sowieso sehr lange Parkzeit vorgegeben (meist hat man nur die Wahl zwischen 4 h oder einem ganzen Tag bzw. 10 h), so dass wir damit nie Probleme hatten, auch das Bezahlen war völlig problemlos, fast immer kann man mit Kreditkarte zahlen und wo das mal nicht ging, war ein Kiosk am Parkplatz, der hätte Kleingeld wechseln können.

Auch hier muss man sich nur zwischen 4 Stunden (nö, das reicht wohl nicht) und einem ganzen Tag entscheiden, letzterer für £ 10. «Ganz schön teuer» sage ich zu Peter. Dann nutzen wir noch die Toiletten – und das ist wirklich positiv zu erwähnen, überall gibt es Toiletten, nicht nur an fast allen Parkplätzen, sondern auch innerhalb der Städte.

Dann gehen wir zum Auto zurück, um unsere Rucksäcke zu holen. Auf dem Weg dorthin überholt uns ein Brite und sagt auf Englisch zu uns, dass sich die hohe Parkgebühr auf jeden Fall lohnt. Ups, da hat doch tatsächlich jemand deutsch verstanden und uns bzw. mich gehört. Wir antworten, dass wir uns da sicher sind.

Nun gilt es, den Einstieg in den Trail zu finden. Wie schon geschrieben gibt es eine hübsche Tafel, in der das Gebiet rund um den Mt. Snowdon abgebildet ist und die verschiedenen Wege dorthin. Wir wollen eine Art Rundwanderung machen und auf dem Hinweg den sog. Miners’ Track nehmen, auf dem Rückweg dann den sog. Pyg Track. Der Pyg Track beginnt unmittelbar am Schild hier, wo aber der Miners’ Track? Das GPS Gerät ist noch dabei uns zu suchen und so irren wir etwas herum, bis ich am Ende des unteren Parkplatzes einen Weg entdecke. Das muss er sein. –Als wir dort ankommen, hat uns auch das Navi gefunden und bestätigt, dass das der richtige Weg ist. Wir haben die Wanderungen aus dem Rother Wanderführer für Wales auf das Gerät geladen, werden aber nicht ganz dem dortigen Vorschlag für die Wanderung auf den Mt. Snowdon folgen.

Der Weg beginnt gemütlich, recht breit, geschottert und nur leicht ansteigend. Genau richtig für den Start. Wir sind fast alleine unterwegs und können, auch dank des angenehmen Untergrunds, die beeindruckende Umgebung genießen. Man sieht den weiteren Verlauf der Strasse auf der wir hergefahren sind, die ziemlich perfekt dreieckige Spitze des Mt. Snowdon und  - immer wieder Schafe.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/180928_005_forumfjj8j.jpg)


Bald kommen wir dann am ersten von mehreren Seen entlang des Wanderwegs an.

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/180928_006_forumxkjj7.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/180928_009_foruma7j6f.jpg)

Dabei ist auch eine Pipeline zu sehen, die den idyllischen Natureindruck doch etwas stört. Damit wird deutlich, dass der Snowdonia NP, anders als amerikanische National Parks nicht geschützt wurde, als er noch völlig unberührte Natur war, sondern lange nachdem dort Menschen wohnten, Farmen und auch Bergwerke betrieben wurden. Auf letztere deutet auch schon der Name des Wegs hin, Bergarbeiterpfad. Darauf wurden früher die Bergarbeiter und das notwendige Werkzeug und Material zu den Kupferminen, die sich hier befanden, transportiert und deshalb ist der Weg auch so gut ausgebaut. Bald kommen wir an verfallenen ehemaligen Minengebäuden vorbei, was genau es war, können wir nicht feststellen – auch hier wäre ein Schild mit einer Erklärung schön. Dahinter wird der Weg dann etwas steiler und ein bisschen unwegsamer.

Man erreicht dann einen zweiten See, hier würde man links abbiegen und den Miners’ Track verlassen, wenn man dem Vorschlag des Rother Wanderführer folgen wollte. Da dort aber beschrieben wird, dass es bei diesem Weg einige rutschige und steile Passagen über Geröll zu überwinden gibt, bleiben wir lieber auf dem Miners’ Track, auch der wird sicherlich steil genug werden, der Gipfel des Mt. Snowdon erscheint uns noch unerreichbar weit weg und vor allem hoch oben. Der Abzweig zum im Wanderführer genannten Weg ist zwar deutlich zu erkennen, er ist aber (wie schon geschrieben) nicht ausgeschildert. Also das ist so merkwürdig.

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Nun wird es steiler und unsere Verschnaufpausen häufen sich. Die tolle Landschaft bietet aber auch genug Gründe, Fotopausen einzulegen.

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Schließlich kommen wir an einen dritten See, wenn man nicht noch den Aufstieg vor sich hätte, wäre hier der richtige Platz für ein nettes Picknick.

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Nun führt ein Weg weiter am See entlang, ein weiterer zweigt nach oben ab – Wegzeiger? Fehlanzeige, bzw. es gibt eine Art Stele, die aber nicht beschriftet ist. Wir folgen mal dem Weg, auf dem die meisten anderen Wanderer zu sehen sind. Ab hier wird es nun richtig steil und richtig unwegsam, der Weg ist nicht immer zu erkennen, oft muss man die Hände zur Hilfe nehmen. Insgesamt aber nichts dramatisches, der Untergrund ist griffig, man rutscht nicht und auch für Höhenängstliche wie Peter gut zu machen.

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Kurz vor dem Erreichen des Grads haben wir den steilsten Abschnitt der Wanderung hinter uns, der Weg wird flacher und auch wieder besser erkennbar. Daher ist es nicht so schlimm, dass nun Wolkenfetzen von der anderen Bergseite hereinziehen, die die Sicht auf wenige Meter reduzieren.

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Plötzlich ertönt ein lautes, dumpfes Geräusch, das ist richtig unheimlich, sind das wieder Flugzeuge der RAF (die sind nicht weit von hier, bei Holyhead auf der Insel Anglesey stationiert), die wir heute schon ein paar Mal gesehen haben? Nein, das klingt anders. Dann fällt mir ein, dass ja auf der anderen Bergseite der Zug vom Ort Llanberis bis zum Gipfel fährt, das muss das Geräusch sein. Aber man sieht gar nichts.

Ein paar Minuten später erreichen wir den Grad – und sehen plötzlich nicht nur den Zug, sondern auch auf die andere Bergseite und hinab bis ins Tal und zum Meer. Wow, das ist wirklich ein Highlight, die Sicht an sich ist schon toll, aber dass sie auch noch so überraschend kommt, ist wirklich ein schönes Erlebnis.

Wirklich gute Aufnahmen der Bahn gelingen mir nicht, da ich zum einen noch ganz außer Atem vom Anstieg bin, außerdem viel zu überrascht und damit unvorbereitet und dann ist auch noch die Speicherkarte voll und bis ich sie gewechselt habe, ist vom Zug nichts mehr zu sehen.

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Egal, wir machen uns an den Schlußanstieg, der sich dann, wie meist, wenn man denkt, man ist schon fast am Ziel, nochmal hinzieht.

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Aber dann haben wir es nach insgesamt 3 h 15 min und 720 Höhenmetern auf den mit 1085 m höchsten Berg von Wales und England geschafft!

Wir haben fantastische Blicke in alle Richtungen, dazwischen ziehen Wolkenfetzen umher, wunderbar.

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Bald zieht der Himmel ganz zu und wir gehen ins Visitor Centre, ein modernes Gebäude (das 2009 mit Hilfe von EU Geldern fertiggestellt wurde, Vorgängerbauten litten unter den extremen Wetterbedingungen und mussten deshalb ersetzt werden). Das Gebäude ist in den Berghang hineingebaut und dort findet man Toiletten, einen Gift Shop, ein Selbstbedienungsrestaurant und die Haltestelle für die Bahn. Obwohl es auf dem Gipfel recht voll ist, finden wir im Gebäude einen Platz an einem der Tische, mit direktem Blick durch die Glasfront auf das Bergpanorama (zumindest, wenn sich die Wolken hin und wieder verziehen). Man darf hier auch seine mitgebrachten Vorräte verzehren, was perfekt ist. Wir holen uns heißen Kaffee und Tee zu unseren Broten und lassen es uns schmecken.

Wir lassen uns Zeit, schließlich steht uns der auch nicht ganz unanstrengende Rückweg noch bevor, holen nochmal Heißgetränke und schauen uns auch im Giftshop um. Ich kaufe gleich ein paar Postkarten, bei nur einer Woche Urlaub muss man früh damit anfangen ;D und ein T-shirt mit dem Umriss des Mt. Snowdon.

Nach ungefähr einer Stunde Pause machen wir uns auf den Rückweg. Das erste Viertel des Wegs ist identisch mit dem Weg, den wir beim Aufstieg genommen haben. Der Abstieg ist nicht so schlimm, wie ich an manchen Stellen des Aufstiegs befürchtet habe. Klar, immer mal wieder kommen auch die Hände zum Einsatz, aber die Felsen sind wunderbar griffig, so dass kaum Rutschgefahr besteht.

Am Abzweig des Miners’ Track nehmen wir nun nicht diesen, sondern folgen dem Pyg Track. Dieser führt weniger steil nach unten, dafür stetig und womit wir irgendwie gar nicht gerechnet hatten, wirklich bis auf wenige Meter vor dem Parkplatz immer wieder über hohe Felsen und über Steine, da muss man sehr konzentriert bleiben und für Peters Knie, die schon wieder Probleme machen, alles andere als ideal.

Der Weg bietet aber natürlich wieder ganz andere Ausblicke als der Miners’ Track. Es ist wunderschön und wir lassen uns Zeit zum Fotografieren und zum genießen.

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Gegen Ende hat man einen schönen Blick auf die beiden Seen bei Llanberis und den dortigen ehemaligen Schieferabbau.

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Gegen 16 Uhr kommen wir dann ziemlich erschöpft, aber sehr zufrieden mit dieser schönen Wanderung wieder am Parkplatz an. Damit waren wir 7 Stunden unterwegs, inkl. einer Stunde Pause am Gipfel, das entspricht sowohl den Angaben im Rother Wanderführer, als auch den Angaben auf der Übersichtskarte am Parkplatz.

Wir fahren zurück nach Caernarfon, auf der engen Straße im National Park gibt es mal Kontakt zwischen Randstein und Felge (wie gesagt- zum Glück Mietauto), ansonsten kommen wir problemlos zum Supermarkt. Wie gestern beschlossen, gehen wir heute mal in den Morrisons. Ja, der ist tatsächlich größer als der ASDA, aber doch auch noch recht bescheiden. Uns fällt nur die ziemlich große Auswahl an Fertiggerichten (die wir ja im Urlaub auch hin und wieder nutzen) auf und es gibt meine geliebten Reese’s. Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten und dann geht es in das Ferienhaus.

Nach einer kleinen Pause gehen wir gegen 18 Uhr zum Chippie des Viertels, nur ein paar hundert Meter vom Haus entfernt. Es ist ein absolut schmuckloser Raum mit einer großen Theke hinter der sich alles Mögliche befindet, das frittiert werden kann. Wir entscheiden uns natürlich für die klassischen Fish and Chips inklusive Essigsauce. Für zwei (sehr große) Portionen bezahlen wir £ 10 und essen dann zuhause. Es schmeckt uns gut, der Fisch ist ein Fischfilet am Stück, nicht kleine einzelne Stückchen, wie man es in Deutschland in Restaurants bekommt, wenn man Fish and Chips bestellt. Die Essigsauce ist sehr dezent, da bin ich etwas verwundert, dass da oft so viel Aufhebens drum gemacht wird, von wegen nicht genießbar o.ä. ach ja, eingepackt war das Essen nicht in Zeitungspapier (wer hätte das gedacht? :)), sondern in eine Art weißes Wachspapier.

Wetter: teils sonnig, teils bewölkt, ca. 15°C (auf dem Gipfel des Mt. Snowdon 4°C)
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 07. Februar 2019, 18:12:20
Zum Linksverkehr schreibe ich dann am nächsten Tag noch etwas, da bin ich dann gefahren. Peter fand nur das Einschätzen des Abstands zur linken Seite etwas schwierig (ging mir genauso), sonst hatte er keine Probleme. Er ist ja auch schon auf Jersey gefahren, da war das auch so. Wir würden definitiv immer ein Automatik Auto mieten, diesen zusätzlichen Stress mit dem Schalten würden wir uns nicht antun wollen, auch wenn der Mietpreis dadurch ziemlich ansteigt.

Äh, da war ich gedanklich schon zu weit, ich bin erst am dritten Tag gefahren, heute habe ich erst den zweiten Tag eingestellt, zum Linksverkehr kommt also noch etwas.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Susan am 07. Februar 2019, 22:23:42
Ganz tolle Bergpanoramen-Bilder   :herz:

Die Wanderung schaut ganz schön anstrengend aus, da bin ich froh, dass es auch ein Bähnlein hinauf gibt  :floet: Leider ist Wales wohl für eine Tour mit unserm Dicken nicht so geeignet.

Schon komisch, dass einem die Abschätzung nach links so schwer fällt (bei uns andersherum gehts doch auch). Der Gatte war aber daher sehr dankbar, dass ihm wegen des Linkssitzens im WoMo diese Abschätzung viel leichter möglich war.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 08. Februar 2019, 05:15:54
Was für ein toller Einstieg in den Urlaub!!  Ein herrlicher Wandertag!!



Schon komisch, dass einem die Abschätzung nach links so schwer fällt (bei uns andersherum gehts doch auch).
Das ist Übung, Gewohnheit! Fahranfänger haben das Problem noch, wird mit der Zeit immer besser.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silv am 08. Februar 2019, 12:42:34
Ich hatte ja zugegebenermaßen gar keine Vorstellung davon, wie es auf Wales aussieht. Das ist ja traumhaft!

Schon jetzt vielen Dank für den Bericht.  :)
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 08. Februar 2019, 15:09:43
WOW, die Landschaft hätte ich ohne deinen Bericht als Neuseeland oder so eingestuft.

Dazu noch das Bähnchen, das weniger strapaziös zum Gipfel bringt. Wir hätten aber auch die Wanderung bevorzugt.

Ich stellte mir Wales weniger bergig, dafür mit mehr Wald vor. So kann man sich täuschen und deshalb sind Reiseberichte ganz wichtig!
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: serendipity am 08. Februar 2019, 18:13:32
Toll, toll, toll!

Ich bin von eurer schönen Wanderung begeistert und die Landschaft flasht mich total  :beifall: - so herrlich habe ich es mir nicht vorgestellt! Vielen, vielen Dank fürs Mitnehmen und Teilen, Christina!
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 08. Februar 2019, 18:15:30
Leider ist Wales wohl für eine Tour mit unserm Dicken nicht so geeignet.


Wir haben dort auch Womos gesehen, unter anderem eines mit dt. Kennzeichen. Möglich scheint also einiges....

Ich nehme auch an, dass man sich mit der Zeit daran gewöhnt, den Abstand besser einzuschätzen, ein Urlaub ist dafür aber leider nie lang genug ;D

Es gibt verschiedene Wege auf den Mt. Snowdon, man kann auch parallel zur Bahnstrecke hoch, das ist wohl die einfachste Variante, wobei die Höhenmeter bei allen Wegen ähnlich sind.
Das Bähnchen ist auf jeden Fall eine Alternative, doof ist nur, dass die Zeit, die man oben verbringen darf, recht kurz ist. D.h. mit dem Ticket für die Bahn hinauf, ist schon vorgegeben, mit welcher Bahn man hinunterfahren muss, das kann man sich nicht aussuchen. Was man machen kann, ist nur hinauf fahren und hinunter zu Fuß gehen. Andersherum geht auch, dann hat man aber keine Platzgarantie, d.h. die mit Rückfahrticket werden bevorzugt und erst wenn etwas frei ist, darf man mit runter.

Die Landschaft im Snowdonia NP ist wirklich toll mit den Bergen und Hochebenen mit Seen dazwischen und das Schöne ist, das Meer ist auch nicht weit weg.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: soenke am 08. Februar 2019, 18:59:56
Hallo Christina,

da springe ich auch wenn verspätet doch schnell noch hinzu.  8)

Das Ferienhaus gefällt mir schonmal. Da kann man es ne Woche aushalten.

Auch ich bin von der Wanderrung begeistert.  Das intensive Grün, die Spiegelungen im See, die Ausblicke vom Gipfel....  einfach herrlich. Genau das was ich so liebe !!

Also, wenn es so weitergeht, dann kommt Wales aber ganz weit nach vorne  meiner nächsten Reiseziele ! :D
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Siaban am 09. Februar 2019, 14:57:45
Wunderschöne Bilder reizen, das Thema Wales auch mal wieder weiter nach oben zu packen. Im Moment gewinnt Schottland noch....  ;)
Habe den Bericht nur überflogen, werde dann aber noch mal intensiver einsteigen.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 10. Februar 2019, 13:13:31
Sönke, Siaban, schön, dass ihr auch dabei seid.

Sönke, so alpin geht es nur teilweise weiter, wir haben uns neben den Bergen auch die Küste dort angesehen. Aber man kann natürlich auch den gesamten Urlaub im bergigen Teil von Wales verbringen.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 10. Februar 2019, 13:33:54
3. Tag – Samstag, 29.09.

Nachdem wir gestern in den Bergen waren, geht es heute ans Meer. Wir wollen auf der Insel Anglesey das Städtchen Beaumaris anschauen und dann eine Wanderung entlang des Küstenpfads mit Start/Ende in Rhoscolyn im Westen der Insel machen.

Nach dem Frühstück geht es gegen 8.45 Uhr los, heute werde ich mich zum ersten Mal im Linksverkehr versuchen. Und es ist gar nicht so ungewohnt wie befürchtet. Links abbiegen ist natürlich einfach, dann ein bisschen auf der Ortsstraße entlangfahren, dann rechtsabbiegen auf eine vorfahrtsberechtigte Straße – puh, das finde ich (und dabei wird es auch bis zum Ende der Woche bleiben) wirklich unangenehm. Auf welcher Spur kommen die Autos aus welcher Richtung? Und auf welche Spur muss ich dann fahren? Und das Ganze nicht schön gemütlich, sondern dann, wenn gerade eine kleine Lücke in beide Richtungen frei ist. Na ja, mit Hilfe von Peter und mehrmaligem links und rechts schauen, bin ich dann unfallfrei abgebogen. Die Waliser sind zum Glück sehr ruhige, defensive Autofahrer.

Nach einiger Zeit kommt dann die zweite Herausforderung, ein Kreisverkehr. Was hatte ich mir deswegen Sorgen gemacht und nun ist das so einfach. Zumindest was die Kreisel hier im ländlichen Wales angeht. Die Kreisverkehre sind hinsichtlich Durchmesser und Breite großzügig dimensioniert, was zu einer entspannten Nutzung beiträgt. Wenn man an der ersten Ausfahrt gleich wieder abfährt, ordnet man sich ganz links ein und fährt einfach links wieder raus. Wenn man weiter muss, ordnet man sich rechts ein, fährt daher auch im Kreisverkehr eher rechts und einige Zeit vor Erreichen der gewünschten Ausfahrt fährt man dann nach links rüber. Innerhalb des Kreisels wird, obwohl diese immer zweispurig sind, nicht oder nur ganz selten, überholt. Man muss sich also keine Sorgen machen, dass man bei seiner Ausfahrt nicht mehr auf die äußere Spur gelangen kann und deshalb eine Ehrenrunde drehen müsste. Das habe ich in Frankreich ganz anders kennengelernt, da wird der mehrspurige Kreisel immer zum Überholen genutzt. Auch das Blinken ist absolut stressfrei, da macht jeder irgendwie das, was ihm am liebsten ist, innerhalb des Kreisels, etwa wegen eines Spurwechsels, wird aber nicht geblinkt. Ich blinke, wenn ich die erste Ausfahrt nehmen will, schon bei der Einfahrt in den Kreisel links. Wenn ich eine spätere Ausfahrt nehmen will, blinke ich kurz vor Erreichen dieser Ausfahrt links, manchmal habe ich das aber auch vergessen. Andere machen es auch so oder blinken schon bei der Einfahrt rechts, um anzuzeigen, dass sie nicht die erste Ausfahrt nehmen. Manche blinken gar nicht.

Nachdem diese Hürde also genommen ist, geht es über die Britannia Bridge auf die Insel Anglesey, dort auf einer Landstraße am Wasser entlang bis Beaumaris. Die Straße ist mal wieder sehr eng und kurvig und noch schlimmer, von einer Mauer eingefasst. Und nun geht es mir wie Peter, ich habe große Schwierigkeiten, nicht zu weit links zu fahren und dann die Mauer zu streifen. Ich orientiere mich schließlich im Außenspiegel an meinem Abstand zur Mittellinie und bin eher langsam unterwegs. Wie schon gesagt, die Waliser sind zum Glück sehr geduldige, ruhige Autofahrer, denn eine Möglichkeit zum Halten und die Autos hinter mir vorbeizulassen, gibt es nicht. Zum Glück erreichen wir dann, nach insgesamt 20 km und 30 min Fahrt, recht schnell Beaumaris. Am großen Parkplatz direkt am Wasser müssen wir heute keinen Automaten bemühen, hier steht Personal an der Einfahrt, für £ 4 Einheitspreis könn(t)en wir den ganzen Tag parken.

Wir gehen am Wasser entlang in Richtung des kleinen Hafens und genießen das morgendliche Licht, die Ruhe, die Ausblicke bis zu den Bergen des Snowdonia NP, auch der Mt. Snowdon, wo wir gestern waren, ist zu sehen. Es ist wunderschön!

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Vom Hafen schlendern wir dann ins Zentrum des kleinen Örtchens mit bunten Häusern und einigen Geschäften mit Wohnaccessoires und Souvenirs, Restaurants, Cafés, Bäckerei und Kirche. Wir schauen in einige Schaufenster und zum Glück sind wir mit dem Flugzeug da, da ist mangels Platz die Versuchung nicht groß, irgendeines der zum Teil wirklich hübschen Dinge zu kaufen.

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Dann kommen wir am netten Café Jollys vorbei, wo es herrliche Torten in großer Auswahl gibt. So kurz nach dem Frühstück kann ich noch nichts essen und beschränke mich auf einen Kaffee, Peter kann einem Stück Torte (ich meine es war eine Walnuss Creme Torte, leider kein Foto gemacht) nicht widerstehen. Für einen Flat White, einen großen Cappuccino und ein Stück Torte zahlen wir £9,40.

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Danach gehen wir noch zur Hauptsehenswürdigkeit von Beaumaris, dem Castle. Dieses gehört wie mehrere Schlösser in der Umgebung zum UNESCO Weltkulturerbe und wurde unter König Edward I. im 13. Jh. erbaut, um die Herrschaft der Engländer über die Waliser zu sichern. Beaumaris Castle wurde allerdings nicht fertiggestellt, das Geld ging aus und es gab einen neuen Feind zu bekämpfen, die Schotten. Auf eine Innenbesichtigung verzichten wir und spazieren stattdessen noch ein Stück einen Wanderweg entlang, um eventuell eine bessere Gesamtsicht auf das Schloss zu bekommen. Das ist leider nicht der Fall, ein schöner Spaziergang war es aber allemal.

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Nach einem nochmaligen kurzen Abstecher zum Hafen, gehen wir dann zum Auto zurück und fahren gegen 11 Uhr zu unserem nächsten Ziel, dem Dorf Rhoscolyn. Dorthin sind es ca. 40 km und mal wieder (wirklich unglaublich, dass wir in jedem Urlaub wieder von neuem darauf reinfallen ;D) führt uns das Navi nicht über die schön ausgebaute Schnellstraße, die sich bis in den Westen der Insel erstreckt, sondern über kleine, enge Landstraßen. Und bis wir es bemerken, ist es natürlich zu spät zum Umdrehen. So kommen wir nur langsam voran, mir ist oft nicht klar, ob der Gegenverkehr Platz hat oder ob Anhalten nötig ist, da bin ich total schlecht darin, so etwas abzuschätzen. Ziemlich genervt kommen wir dann schließlich in Rhoscolyn an, wo wir dem Schild zum Parkplatz am Strand (dem Ausgangspunkt unserer Wanderung Nr. 15 des Rother Wanderführers) folgen. Aber das ist nun eine Single Track Road und zwar eine ohne passing places, wie ich es oft von Schottland lese. Als passing place kann man nur die Einfahrten einiger weniger Grundstücke nutzen. Und die Straße ist so eng, dass man mit dem Auto nicht mal an einem Fußgänger vorbeikommt, der muss dann schon stehen bleiben und sich an den Rand quetschen. Und auf dieser Straße ist ein unfassbarer Verkehr. Autos in beide Richtungen, Fußgänger, Fußgänger mit Hunden, ….. Nach zigmaligem Rückwärtsfahren bin ich mit den Nerven am Ende und bitte Peter weiterzufahren. Mitten auf der Straße machen wir einen Fahrerwechsel, eine Frau mit Hund, die auf ihrem Weg an den Strand auch nicht schneller vorankommt, als die Autos, meint zu mir „what a nightmare“ und da kann ich ihr aus vollem Herzen zustimmen.

Peter bringt uns aber sicher zum Parkplatz – und der ist, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, völlig überfüllt. Keine Chance auf einen freien Platz. Also wieder zurück. Immerhin hat sich der Verkehr hier beruhigt und wir sind schnell am oberen Ende der Straße – und entdecken eine große Wiese, die offensichtlich als Ausweichparkplatz genutzt werden kann. Die hatten wir vorhin überhaupt nicht gesehen. Allerdings ist nirgends etwas zu lesen, ob man hier tatsächlich parken darf und wie lange usw. aber das ist uns nun egal. Wir wollen nur noch das Auto abstellen und den Motor ausschalten.

Inzwischen ist es zwölf Uhr und bevor wir unsere Wanderung starten, esse ich am/im Auto noch etwas. Nun fällt die Anspannung von mir ab und das ist genau die Situation, die bei mir eine Migräne auslöst und das Kopfweh lässt auch heute nicht lange auf sich warten. Zum Glück habe ich seit ein paar Monaten spezielle Migräne Tabletten und die wirken wirklich Wunder. Nach wenigen Minuten sind die Schmerzen wie weggeblasen, ohne diese Tabletten hätten wir uns gleich wieder auf den Rückweg ins Ferienhaus machen können.

Das Wandernavi führt uns vom Parkplatz über einen schönen Wiesenweg direkt zu unserer Wanderroute, die entlang der Küste verläuft.

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Und nun sehen wir auch den Grund für die vorherige Verkehrssituation: es findet ein Lauf- und Schwimmevent statt, Leute jeglichen Alters, die sichtbar erst vor kurzem aus dem Wasser kamen, kommen uns joggend auf dem Küstenpfad entgegen. Anders als beim Autoverkehr ist das hier aber nicht störend, der Weg ist breit genug und bei dem schönen Wetter freuen wir uns einfach, an der frischen Luft zu sein und warten gerne mal, bis der ein oder andere vorbei ist, wenn es doch eine Engstelle gibt.

Die Küste ist sehr abwechslungsreich mit mal mehr, mal weniger steilen Felsen, mal mit kleinen Buchten.

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An einer Stelle sind die Felsen richtig bunt und dann gibt es sogar einen Sea Arch (leider im Gegenlicht).

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Kurz darauf führt der Weg von der Küste weg, um einen Bogen im Hinterland zu schlagen. Es geht durch Wiesen, an einigen Häusern und einer Kirche vorbei. An einem Bauernhof müssen wir zwei Gatter durchqueren, hier schlägt mein Herz etwas schneller, solche einsam gelegene Bauernhöfe haben oft Hunde, die dann unvermittelt die vorbeilaufenden Wanderer anbellen oder gar auf sie zu rennen, aber hier bleibt alles ruhig. Ich bin dennoch froh, als wir auch die zum Bauernhof gehörige (leere) Viehweide durchquert haben und nach einem erneuten Gatter ein Waldstück betreten.

Am Ende des kurzen Waldwegs stehen wir dann ganz unerwartet am Strand. Das ist mal eine hübsche Überraschung!

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Wir laufen am Strand entlang bis zum anderen Ende der schönen Bucht. Dort ist ein kleiner Kiosk und ein paar Bänke. Ideal für eine kleine Kaffeepause mit Blick aufs Meer. Wir nutzen noch die Toiletten und folgen dann weiter dem Küstenpfad

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bis wir schließlich zu dem Parkplatz kommen, den wir vor ein paar Stunden so mühsam und dann auch noch erfolglos erreicht haben. Nun ist er ziemlich leer und auch die schmale Straße, der wir nun folgen, haben wir weitestgehend für uns alleine.

Kurz vor dem Ende dieser Stichstraße kommen wir am White Eagle Inn vorbei. Hm, etwas Hunger haben wir schon, auch wenn es erst 16 Uhr ist, mal schauen, was es hier so gibt. Die Karte schaut vielversprechend aus und es gibt alle Gericht auch jetzt schon/noch am Nachmittag. Das Restaurant besteht aus einem sehr gemütlichen Gastraum, einer Terrasse und einer unterhalb davon liegenden Wiese auf der Picknickbänke aufgestellt sind und wo sich viele Familien mit Kindern und Hunden niedergelassen haben.

Da die Sonne noch so schön scheint, entscheiden wir uns für die Terrasse. Das stellt sich aber schnell als Fehler heraus. Zum einen wird man nur im Gastraum bedient, hier auf der Terrasse muss man Getränke und Speisen an der Theke bestellen, die Getränke selbst an den Tisch mitnehmen, das Essen wird dann gebracht. Mir fällt die Aufgabe zu, am Tresen zu bestellen. Getränke sind kein Problem, ein Apple Cider für mich, eine Cola für Peter (er muss dann noch Auto fahren, da ich zumindest für heute, mit dem Linksverkehr abgeschlossen habe ;D). Das Essen ist etwas schwieriger, es gibt an der Theke nämlich keine Speisekarte, sondern es sind nur einzelne Gerichte auf eine Tafel aufgemalt. Peter wollte etwas mit Steak, für mich bestelle ich eine Platte mit Krabbe und Salaten.

Die großen, randvollen Gläser kriege ich gerade so unfallfrei an den Tisch. Wir beobachten die anderen Gäste, es herrscht eine fröhliche Stimmung, scheinbar sind viele Familien, aber auch Paare nach ihrem Ausflug an den Strand hier noch eingekehrt. Nach einiger Zeit zeigt sich allerdings Problem Nummer zwei mit der Terrasse – es wird sehr schnell sehr frisch. Wir sind noch am Überlegen, ob wir nach drinnen umziehen sollen, da kommt auch schon unser Essen. Oh je, das vermeintliche Steak für Peter, als Gammon Steak auf der Tafel, entpuppt sich als dicke, gepökelte Beinscheibe vom Schwein, die kurzgebraten ist, dazu Spiegelei, Pommes und Erbsen. Meine Platte ist toll angerichtet mit vielen verschiedenen Salaten, Brot mit Butter und der großen Krabbe – ich war aber davon ausgegangen, dass das Krabbenfleisch warm wäre, ist es aber nicht.

Da uns unsere Gerichte aber trotzdem sehr gut schmecken (leider habe ich vergessen, davon ein Foto zu machen, im Internet gibt es aber zahlreiche Fotos vom Gammon Steak), können wir bald über mein Missgeschick bzw. Irrtum lachen. Was ein Gammon Steak ist, werden wir nie wieder vergessen! :lach:

Wegen der kühlen Temperaturen essen wir etwas schneller als üblich und nach dem Zahlen (£ 35,00) gehen wir die letzten Meter zurück zum großen Ausweichparkplatz. Glück gehabt, das Auto ist noch da und ohne Strafzettel. Damit ist die Wanderung nach 11 km, 110 Höhenmetern und 3 Stunden (natürlich ohne die Zeit im Restaurant gerechnet) beendet.

Über die Schnellstraße fahren wir (bzw. Peter) problemlos zurück nach Caernarfon und sind nach einem Stopp bei Morrisons bald wieder im Ferienhaus.

Gegen 19.00 Uhr spazieren wir zum Schloss von Caernarfon, um vom gegenüberliegenden Ufer Nachtfotos zu machen.

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Ab 20 Uhr ist dann endgültig relaxen für heute angesagt.

Wetter: sonnig, teils leicht bewölkt, ca. 15°C

Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 10. Februar 2019, 14:01:10
Die wunderschönen, entspannt anzuschauenden Bilder lassen glücklicherweise nicht erahnen, was für ein aufregender Tag dies war.

Als Krönung dann noch das Gammon Steak :totlach:. Aber woher soll man es denn auch wissen  :weissnicht: ? Erst der Schaden macht klug :cool2:.

Ich hoffe, die nächsten Tage gestalten sich etwas ruhiger. 
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: serendipity am 10. Februar 2019, 18:49:12
Single Track ohne passing places stelle ich mir auch sehr stressig vor - da lobe ich mir Schottland. Auf der anderen Seite entspannte Einheimische in Wales  :thumb: - alles kann mal wohl nicht haben.
Dadurch, dass ich im eigenen Auto als Linkslenker unterwegs war, war der Abstand nach links für mich nie ein Problem. Allerdings habe ich oft den Bauch eingezogen, wenn mir LKW oder WoMo entgegen kam. Insgesamt sehe ich das Linksfahren aber mittlerweile ganz lässig  ;)

Die Küstenwanderung hätte mir auch gefallen, ich mag es, wenn es abwechslungsreich ist - aber es waren ja wohl doch auch einige Leute unterwegs,wie man auf dem Bild mit der Steilküste sehen kann.

Das mit dem Bestellen am Tresen ist in Pubs ja durchaus normal und ich finde es prima, da ich nicht erst lange auf eine Bedienung warten muss - so kommt man schneller ans begehrte Bier  ;D
Und nun weiß ich auch, was ein Gammon Steak ist - Dank Reisebericht  :). Sieht zwar auf den Bilder lecker aus, nur mit Schwein habe ich es nicht so.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: soenke am 10. Februar 2019, 19:55:20
Hallo Christina,

Zitat
Sönke, so alpin geht es nur teilweise weiter, wir haben uns neben den Bergen auch die Küste dort angesehen.

Also den Küstentag fand ich heute auch super, besonders die bunten Felsformationen bei so herrlichem Wetter. 8) 8)

Und das beleuchtete Schloss am Abend, ein wunderschöner Ausklang dieses Tages.

Zitat
Aber das ist nun eine Single Track Road und zwar eine ohne passing places, wie ich es oft von Schottland lese. Als passing place kann man nur die Einfahrten einiger weniger Grundstücke nutzen. Und die Straße ist so eng, dass man mit dem Auto nicht mal an einem Fußgänger vorbeikommt,

Ich habe auch schon einige Male solche Strassen fahren müssen. Ich komme dabei immer ins Schwitzen und es bedeutet total Stress für mich.
Aber bisher hatte ich Glück, dass bisher nie ein Auto von vorne gekommen ist, was bei Euch ja dummerweise nicht der Fall war.

Freue mich auf mehr. :D

Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 11. Februar 2019, 08:33:05
 :beifall:  Und noch ein weiterer genialer Tag hinterher (ich hab die Anreise zum Parkplatz einfach übersprungen  ;D )
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 11. Februar 2019, 18:34:21
Die nächsten Tage werden im Hinblick auf die Autofahrsituation auf jeden Fall ruhiger, erst ganz zum Schluss kommt dann noch ein bisschen Aufregung.


Das mit dem Bestellen am Tresen ist in Pubs ja durchaus normal und ich finde es prima, da ich nicht erst lange auf eine Bedienung warten muss - so kommt man schneller ans begehrte Bier  ;D

Am Tresen bestellen finde ich nicht so toll, klar es geht schneller, aber ist irgendwie unbequem und ungemütlich.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Paula am 12. Februar 2019, 08:43:34
So, heute zeigt mein iPad auch mal alle Bilder an, keine Ahnung was die letzten zwei Tage nicht funktioniert hat.
Ich sehe du hast mal wieder klasse Wetter gebucht  :thumb:
Bei den Schilderungen der Autofahrt über Einspurige Straßen mit Mauer rechts  und links komme ich direkt ins Schitzen, sowas ist für mich der Albtraum, vor allem da ich nur sehr schlecht rückwärts fahren kann. Das würde mir die Urlaubsfreude sehr vermiesen.
Die Landschaft ist aber wirklich super, die beiden Wanderungen waren klasse, wenn nur die Anfahrt nicht wäre...
Die Story mit dem Steak ist ja zum Piepen  ;D ja so ist das wenn man in fremde Länder fährt!
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 12. Februar 2019, 17:37:59
Ich sehe du hast mal wieder klasse Wetter gebucht  :thumb:
Bei den Schilderungen der Autofahrt über Einspurige Straßen mit Mauer rechts  und links komme ich direkt ins Schitzen, sowas ist für mich der Albtraum, vor allem da ich nur sehr schlecht rückwärts fahren kann. Das würde mir die Urlaubsfreude sehr vermiesen.
Die Landschaft ist aber wirklich super, die beiden Wanderungen waren klasse, wenn nur die Anfahrt nicht wäre...
Die Story mit dem Steak ist ja zum Piepen  ;D ja so ist das wenn man in fremde Länder fährt!

Es kommen leider auch noch Tage mit schlechterem Wetter, aber unterm Strich konnten wir uns nicht beklagen.

Ja, das Fahren war manchmal nervig, aber dann auch wieder schnell vergessen.

Was nennen die auch ein Stück Fleisch "Steak" das gar keines ist? :) Aber ich denke, das sind so die netten kleinen Erlebnisse, die zu einer Reise dazugehören. In USA/Kanada haben wir ähnliches am Anfang mit "peperoni" erlebt und ein paar anderen Sachen, fällt mir gerade nicht mehr ein.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Susan am 13. Februar 2019, 17:30:15
Single track ohne passing places und viel Verkehr hört sich sehr nervig an. In Cornwall hatten wir da die ein oder andere gottseidank nur sehr kurze Strecke.

Dafür war der Klippenspaziergang ja sehr nett und zum Abschlussnoch die beleuchtete Burg.

Mit Essensbestellungen kann man ja immer wieder Überraschung erleben, auf das Gammon Steak wäre ich wohl auch reingefallen. 
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 13. Februar 2019, 17:35:50
4. Tag – Sonntag, 30.09.

Nachdem wir gestern an der Küste waren, wollen wir heute nochmal in den Snowdonia National Park. Für eine Bergbesteigung ist das Wetter leider nicht gut genug, aber es gibt auch viele kürzere Wanderungen und Spaziergänge in den tieferen Lagen des National Parks. Wir haben uns den sehr bekannten See Llyn Idwal ausgesucht. Im Rother Wanderführer gibt es dazu nur eine Wanderung, die am See vorbei hinauf in die Berge führt (Nr. 12), aber auf der Homepage des National Parks ist die kleine Wanderung rund um den See aufgeführt. Sie ist mit 3 h für 4,8 km angegeben, das kommt mir sehr lange vor, aber mal sehen, vielleicht ist die Wegbeschaffenheit so schwierig, dass man die Zeit braucht.

Gegen 8.45 Uhr fahren wir in Caernarfon los, es ist noch sehr ruhig, bei wenig Verkehr sind die mal wieder schmalen Straßen einigermaßen zu bewältigen. Nach dem gestrigen Erlebnis entschließe ich mich doch wieder ans Steuer zu setzen, sonst bräuchte ich an eine Alleine-Tour, die vielleicht in der Zukunft mal anstehen könnte, gar nicht zu denken. Es sind ca. 30 km, also eine halbe Stunde Fahrt bis zum Ausgangspunkt der Wanderung.

Am See sind noch viele Parkplätze frei und so starten wir gegen 9.45 Uhr am Visitor Centre unsere Wanderung (Parkgebühr £ 5 am Automaten zu bezahlen). Natürlich ist auch hier kein Schild vorhanden, das in Richtung Trailhead weist, aber nach ein bisschen herumirren und lesen der Wanderbeschreibung ist klar, dass wir die Stufen neben dem Visitor Centre nehmen müssen. Nach dem kurzen Anstieg geht es dann ziemlich eben weiter. Es ist sehr felsig und bald kommen wir an einem schönen, kleinen Wasserfall vorbei.

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Und dann sind wir auch schon am See und mir ist sofort klar, dass wir für die Umrundung dieses kleinen Sees niemals 3 h brauchen werden. Leider hängen die Wolken sehr tief, so dass man die umliegenden Berge kaum sieht, aber das führt auch zu einer sehr schönen, mystischen Stimmung und der herbstlich gefärbte Bewuchs kommt richtig schön zur Geltung.

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Anfangs habe ich Bedenken, dass es auf den nassen Felsen sehr rutschig sein könnte, zum Glück ist das nicht so, die Felsoberfläche ist wunderbar griffig.

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Obwohl die Bergwettervorhersage für den Lauf des Vormittags Wetterbesserung versprochen hat, wird es schlechter, aus dem sporadischen Tröpfeln, wird als wir die Hälfte des Sees umrundet haben, dichter Nieselregen. Wir haben dennoch unseren Spaß, die Jacken und Kapuzen und vor allem meine Kamera samt Objektiv sind ja wasserfest.

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Eine längere Pause am schönen Kiesstrand des Sees scheidet wetterbedingt aus und so sind wir nach ca. 1,5 h wieder am Auto. Peter kauft sich einen Kaffee am Kiosk und wir machen im Auto mit ein paar Müsliriegeln Pause im Trockenen. Der Parkplatz ist nun gut gefüllt und nach einiger Zeit klopft es an die Autoscheibe, ob wir nicht bald wegfahren, werden wir gefragt. Na ja, auch wenn das einige anders sehen, aber wir haben die Parkgebühr bezahlt und bei besserem Wetter würden wir jetzt am See sitzen, so dass unser Parkplatz auch nicht frei wäre, daher antworten wir, dass wir noch ein paar Minuten brauchen, bis wir fertig gegessen haben.

Ganz in der Nähe des Parkplatzes soll es einen Wasserfall geben (Rheadr Ogwen), den ich gerne angeschaut hätte. Aber es fehlt mal wieder jegliche Ausschilderung und im Regen möchte ich nicht herumirren und suchen und daher fahren wir dann weiter nach Llanberis (ca. 30 km entfernt). Die Fahrt führt durch eine wunderschöne Landschaft, erst durch ein weites Tal, dann stehen die Berge wieder enger, leider gibt es überhaupt keine Möglichkeit mal anzuhalten und in Ruhe zu schauen und zu fotografieren. Wir kommen am Trailhead zum Mt. Snowdon vorbei und erreichen danach den Ort Llanberis. Dieser liegt noch im National Park und lebt heutzutage hauptsächlich vom Tourismus.

Es gibt eine Vielzahl von Parkplätzen und nachdem wir erst den überfüllten Parkplatz angefahren haben, der am nächsten zur Talstation der Bahn, die hinauf auf den Mt. Snowdon fährt, liegt, finden wir schnell einen freien Platz auf dem nächsten. Wir bezahlen £ 4 Parkgebühr und spazieren dann durch ein Waldstück zur Ruine des Dolbadarn Castle.

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Das Wetter hat sich inzwischen tatsächlich gebessert, es ist trocken, aber stark bewölkt. Vom ehemaligen Castle ist außer einem Turm nichts mehr erhalten, aber die Lage auf einem Hügel mit Blick auf die Berge (und auf den ehemaligen Schieferabbau) ist beeindruckend, vor allem, wenn man sich vorstellt, wie einsam das früher zu Bauzeiten der Burg gewesen war.

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Nach der Burgbesichtigung schlendern wir noch ins Ortszentrum, das aber wohl seine besten Zeiten hinter sich hat und wo ich tatsächlich mangels geeignetem Motiv, kein einziges Foto mache. Aber es gibt ein einladendes Café, in dem ich (endlich!) meinen ersten Cream Tea nach ziemlich genau 7 Jahren bekomme und Peter eine Hot Chocolate und einen Carrot Cake. Ach ist das lecker!

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Wir bezahlen £ 10,00 und fahren anschließend den bereits von vorgestern bekannten Weg zurück nach Caernarfon.

Dort kommen wir gegen 13.15 Uhr an und machen eine etwas längere Erholungspause im Ferienhaus.

Um 16 Uhr laufen wir dann ins Zentrum, zum Caernarfon Castle. Dieses gehört wie Beaumaris Castle zu den Burgen, die im 13. Jh. von den Engländern erbaut wurden, um die Waliser zu unterwerfen. Das Besondere an diesem Schloss ist, dass hier die britischen Thronfolger zum Prince of Wales gekürt werden. Das wurde vom Schlosserbauer King Edward I begonnen und nach längerer Pause 1911 auf Drängen von David Lloyd George (Premierminister von 1916 bis 1922 und Waliser) mit der sog. Investitur des zukünftigen König Edward VIII fortgesetzt. 1969 war dann Prince Charles an der Reihe. Dazu gibt es eine kleine Ausstellung und man kann die Fernsehübertragung (eine der weltweit ersten Live-Übertragungen eines Großereignisses) dieses Ereignisses anschauen. Unumstritten ist die Zeremonie nicht, sie wurde eigentlich eingeführt, um die Waliser mit den Engländern zu verbinden bzw. sie an sie anzunähern, wird aber von einigen nationalistischen Walisern als Symbol der Unterdrückung der Waliser durch die Engländer betrachtet.

Am Eingang stellen wir erfreut fest, dass der Eintritt heute kostenlos ist (den Grund dafür konnten wir nicht herausfinden). Die Türme und Mauern sind noch sehr gut erhalten, das Innere ist aber, abgesehen von einigen Ausstellungen (die wir uns, bis auf die über den Prince of Wales, nicht anschauen), leer. Aber am tollsten ist eh der Blick, den man von den Türmen in den Innenhof und in die Umgebung hat. Zwischendrin kommt dann auch noch die Sonne raus, was eine tolle Lichtstimmung ergibt.

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Nach der Schloss Besichtigung schauen wir uns das hübsche Städtchen genauer an,

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gegen 17.30 Uhr gehen wir dann wegen des kalten Winds schon früher als geplant zum Abendessen. Die frühe Uhrzeit ist hier in GB, anders als z.B. in Frankreich, zum Glück kein Problem. Im Restaurant (diesmal achten wir darauf, nicht im Pub Bereich zu sitzen, sondern im Restaurant, wo man bedient wird) des Black Boy Inn sind schon einige Tische besetzt. Das Black Boy Inn ist eines der ältesten Restaurants der Stadt und dementsprechend urig und gemütlich ist der Gastraum mit viel dunklem Holz und niedrigen Decken.

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Ich esse einen traditionellen Fish Pie (weil es so dunkel ist, ist die Qualität des Fotos leider sehr schlecht),

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Peter eine Lammkeule und zum Nachtisch einen Cheese Cake (ich) und einen Toffee Pudding (Peter), dazu Cider, Wein und Wasser. Alles ist sehr lecker! Wir bezahlen £ 60,00 (plus £ 5,00 Trinkgeld) und sind gegen 19 Uhr wieder zu Hause.

Dort schauen wir unter anderem noch ein bisschen fern. Schon interessant, dass das Fernsehprogramm dem deutschen sehr ähnlich ist, sowohl was die Uhrzeit der Prime Time angeht, als auch das Programm. Es gibt, wie auch in Deutschland Kochsendungen, Haus-/Einrichtungssendungen, Autosendungen und verschiedene Filme, z.B. auch Inspector Barnaby. In den Nachrichten hat allerdings die USA einen wesentlich größeren Stellenwert als bei uns, zurzeit geht es z.B. um die Befragungen des zukünftigen Supreme Court Richters Cavanaugh, die Befragungen werden in voller Länge gezeigt. Aber insgesamt alles durchaus auch dem deutschen Geschmack entsprechend, anders als z.B. in Frankreich, wo die Prime Time sehr viel später beginnt, wo es sehr viel mehr Diskussionssendungen gibt und auch mehr Shows mit viel Gesang oder in Italien, wo Musikshows und Shoppingsender in der Mehrzahl sind.

Wetter: bewölkt, vormittags z.T. Nieselregen, nachmittags kurze sonnige Abschnitte, ca. 10 °C
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Paula am 13. Februar 2019, 20:10:50
das ist wirklich ein sehr schöner Ort, den hast du sehr gut ausgesucht als "Stützpunkt". Das Castle mitten im Ort hat was! Das Wetter ist wahrscheinlich typisch britisch, aber es ging heute ja noch.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 14. Februar 2019, 15:14:20
Wenigstens war das kulinarisch ein guter Tag  :beifall:. Das Küchlein sah aber eher wie ein Scone und nicht wie ein Carrot Cake aus  :floet: . Das Abendessen konnte sich auch sehen lassen.

Die Burgen sind wirklich sehr prachtvoll in GB. Ich wäre lieber noch im National Park herumgewandert, aber bei dem Wetter macht das so gar keinen Spaß.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 14. Februar 2019, 17:41:22
Das Küchlein sah aber eher wie ein Scone und nicht wie ein Carrot Cake aus  :floet: .

Auf dem Foto ist der Cream Tea zu sehen, also ja, ein Scone  ;D
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 14. Februar 2019, 17:48:07
Trotz bescheidenem Wetter ne schöne Gegend - ich liebe Burgruinen  ;D
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 14. Februar 2019, 18:03:01
- ich liebe Burgruinen  ;D

Die gibt es dort seeehr zahlreich, es kommen noch welche, aber wir haben längst nicht alle angeschaut.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Susan am 14. Februar 2019, 20:10:16
Schön mystisch der See, obwohl er mir mit blauem Himmel wahrscheinlich noch besser gefallen würde  8) Bei dem Nieselwetter habt ihr euch den Cream Tea verdient.

Das Pub schaut auch sehr nett aus, da hätten wir gern die Craft Beers probiert.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silv am 15. Februar 2019, 08:40:17
Das Castle hat mich gleich an Harry Potter erinnert  :)

Schade mit dem Wetter, aber das kenne ich ja.... ::)
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 15. Februar 2019, 17:40:15
5. Tag – Montag, 01.10.

Nach dem Frühstück starten wir gegen 8.30 Uhr in Richtung Nordosten. Wir stoppen kurz am Supermarkt, um Sandwiches als Proviant für den heutigen Tag zu kaufen und fahren dann auf der Schnellstraße nach Llandudno. In diesem Seebad aus dem 19. Jh, das das größte von Wales ist, kommen wir nach 50 km und ca. einer Stunde am vorher ausgesuchten Weststrand an. Hier gibt es einen großen Parkplatz und man erreicht ihn von der Schnellstrasse aus durch ruhige Wohngebiete, ohne dass man die Innenstadt durchqueren muss.

Beim Bezahlen am Automaten muss man die Autonummer eingeben, natürlich steht das Auto so weit vom Automaten entfernt, dass es mir nur mit akrobatischen Verrenkungen gelingt, die Nummer abzulesen. Dann scheitert der Bezahlvorgang daran, dass meine Kreditkarte nicht akzeptiert wird. Also Abbruch und ich gehe zu Peter zurück, damit wir unser Münzgeld zusammenlegen können. Dabei fällt mir auf, dass die Autonummer auch auf dem Autoschlüssel abgedruckt ist und ich sie vorhin zudem noch mit einem falschen Buchstaben eingegeben habe. Beim zweiten Versuch klappt dann aber alles und wir bekommen unser Tagesticket für £ 3,50.

Wir schauen uns etwas am Strand hier um,

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es weht aber (wie schon gestern Abend) ein richtig kalter Wind, so dass wir uns recht schnell auf den Weg machen. Llandudno liegt auf einer schmalen Halbinsel und wir durchqueren nun die schmalste Stelle, um den Strand an der gegenüberliegenden Seite zu erreichen. Dort ist auch das Stadtzentrum, das wir uns kurz anschauen und vor allem die lange Promenade mit dem längsten Pier von Wales (670 m). Den spazieren wir bis zu seinem Ende. Von hier hat man einen schönen Blick auf die Promenade mit ihren weißen Häusern im Zuckerbäckerstil und die Berge dahinter.

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Am Grand Hotel vorbei, das eindeutig schon bessere Tage gesehen hat, geht es dann den Berg hinauf. Hier beginnt unsere Wanderung auf den Great Orme, den Hausberg von Llandudno (Rother Wanderführer Nr. 18). Durch einen schön angelegten Park geht es recht steil nach oben und bald hat man schöne Blicke auf die gesamte Stadt und die Strände.

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Dann wendet sich der Weg weg von der Stadtseite, es wird flacher und ländlich. Grüne Wiesen, Schafe, herbstlich bunte Pflanzen -  ein richtig idyllischer Wanderpfad. Und hier gibt es sogar eine Wegmarkierung! Auf Englisch und Walisisch, das hat mich die letzten Tage sehr erstaunt zu sehen, dass hier in Wales tatsächlich alle öffentlichen Schilder zweisprachig sind, das gilt auch für die Parkautomaten und Bankautomaten, deren Sprache man zwischen englisch und walisisch wechseln kann. Es gibt sogar einen Fernsehsender komplett auf Walisisch, einschließlich einer Familienserie.

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Nach einiger Zeit kommen wir zur Kirche St. Tudno und ihrem schön gelegenen Friedhof, der auch aktuell noch genutzt wird.

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Das letzte Stück vor dem Gipfel wird dann nochmal richtig steil (kaum zu glauben, dass der Berg nur 207 m hoch ist) und nach insgesamt einer guten Stunde (ab Grand Hotel) erreichen wir gegen 12 Uhr den «Gipfelobelisk».

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Der Gipfel kann nicht nur zu Fuß, sondern auch mit dem Auto, einer Seilbahn und einer historischen Standseilbahn (von 1902) erreicht werden. Leider ist weder eine Gondel der Seilbahn, noch ein Waggon der Standseilbahn zu sehen, besonders letztere hätte mich interessiert, da es diesen Typ Tram nur noch zwei weitere Male gibt, nämlich in San Francisco und Lissabon – beide kenne ich.

Aufgrund des starken und kalten Windes scheidet ein Picknick an einer der Bänke aus und wir gehen ins Innere des Summit Complexes. Leider darf man hier nicht den eigenen Proviant verzehren, so essen wir jeweils eine warme Sausage Roll (eine Bratwurst in einem Blätterteigmantel) und trinken einen heißen Kaffee (£ 8,00 insgesamt). Das Selbstbedienungsrestaurant hat wohl auch schon bessere Zeiten gesehen, es hat den Charme einer Kantine aus den 70iger (?) Jahren, außer uns ist noch eine große Rentnergruppe dort, ansonsten erscheint alles ziemlich ausgestorben.

Nach dem Essen schauen wir noch beim Giftshop vorbei, ich kaufe mir einen hübschen Schlüsselanhänger.

Nach ungefähr einer halben Stunde Pause setzen wir unsere Wanderung fort. Der Weg führt uns etwas unterhalb vom Gipfel einmal rund um den Berg, dabei hat man schöne Blicke auf die verschiedenen Gebäude des Summit Complex, die herrlich grünen Wiesen und die vielen Schafe.

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Dann geht es sehr steil über einen schmalen Pfad nach unten. Zum Glück besteht dank Gras- und Erdweg keinerlei Rutschgefahr und die Ausblicke sind fantastisch.

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Der Weg führt uns oberhalb eines Wohngebiets mit vielen Villen weiter bis wir wieder den Weststrand von Llandudno erreichen, wo wir geparkt haben (laut Wanderführer 8,9 km, 380 Höhenmeter).

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Gegen viertel nach zwei Uhr fahren wir wenige Kilometer in Richtung Süden ins kleine Städtchen Conwy. Conwy gehört zu den bedeutendsten mittelalterlichen Stätten in Großbritannien, hier gibt es, wie auch in Beaumaris und Caernarfon eine zum Weltkulturerbe zählende mittelalterliche Burg und eine bis heute fast vollständig erhaltene Stadtmauer.

Direkt am Rande der Altstadt ist ein großer Parkplatz, auch hier findet sich der obligatorische Parkautomat, wir bezahlen £ 2,60 für vier Stunden. An der Burg vorbei, auf eine Innenbesichtigung haben wir heute keine Lust, gehen wir ins Zentrum des Städtchens. Bald entdecken wir ein hübsches Café, wo ich (natürlich ;D) einen Cream Tea bestelle, der neben dem üblichen Scone auch noch zwei Scheiben leckeren Bara Brith enthält (das typisch walisische Früchtebrot), von der Menge ist das dann fast schon zu viel, aber wieder mal sehr lecker. Peter hat einen Cappuccino und einen Chocolate Cake (£ 13 insgesamt).

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Als wir das Café verlassen, ist der Himmel leider komplett mit Wolken bedeckt, hätten wir das geahnt, hätten wir die letzte halbe Stunde mit schönem Wetter noch zur Besichtigung genutzt und wären dann erst Kaffee trinken gegangen. Na ja, immerhin regnet es nicht.

Wir schlendern am Hafen entlang und kommen am kleinsten Haus Großbritanniens vorbei.

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Zum Abschluss gehen wir auf der Stadtmauer entlang und können dort fast einmal um die ganze Altstadt gehen mit tollen Blicken auf die Dächer der Stadt und die Umgebung.

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Gegen 17 Uhr fahren wir nach Caernarfon zurück und kaufen fürs Abendessen und den nächsten Tag noch bei Morrisons ein. Dann geht es zurück ins Ferienhaus.

Gegen 20 Uhr klopft es an der Haustür (eine Klingel gibt es nicht, nur einen Türklopfer), es ist unsere Vermieterin Sian, die aus London zurück ist und wissen möchte, ob alles ok ist, außerdem bringt sie uns noch eine Flasche Prosecco mit. Wir bedanken uns dafür natürlich sehr und unterhalten uns ein bisschen mit ihr.

Wetter: teils sonnig, teils wolkig, sehr starker Wind, ca. 12° C
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 15. Februar 2019, 17:54:09

Das Pub schaut auch sehr nett aus, da hätten wir gern die Craft Beers probiert.

Wir sind beide nicht so die Biertrinker, daher war das irgendwie kein Thema.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 16. Februar 2019, 11:08:43
Die Fotos von der bunten Heidelandschaft machen richtig Lust  ;D   und deine Fotos vom Tee machen hungrig  :hammer:
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 16. Februar 2019, 11:36:45
(https://www.eumerika.de/abload.de/img/181001_056_forumc9jy3.jpg)

Der Spruch auf der Tasse spricht mich total an  :sabber:.

Ich wollte schon immer mal in GB eine Tea Time zelebrieren und habe es noch nie geschafft. Selbst das Früchtebrot sieht sehr lecker aus und nach der Portion kann man aufs Abendesssen verzichten.

Dass ich in Wales keine karibischen Strände erwarten kann, das ist mir klar. Vielleicht ist im Hochsommer am Strand viel mehr los. Der Ort versprüht den Charme längst vergangener Zeiten und mir ist es viel lieber, wenn nicht so ein Rummel herrscht.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Susan am 16. Februar 2019, 12:12:20
Ah, also in Wales gibts die Burgen, die auch wie Burgen ausschauen  ;) Schöne Wanderung da den Berg hinauf mit den Heide(?)wiesen und den Schafen.
Mit der Strandpromenade muss da ja früher allerhand los gewesen sein, erinnert mich an Romane aus den alten Tagen. Lese grad Cosy Crimes, die in den 1920er Jahren spielen, da passt die Kulisse perfekt.  ;D
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: soenke am 17. Februar 2019, 11:42:14
Wieder 2 sehr schöne Tage. Der Snowdonia National Park gefällt mir wirklich super.
Und die letzte Wanderrung mit den bunten Wiesen zwischendurch wäre auch was für mich. 8)

Bei Sonnenschein sieht das Wasser total blau, teilweise turquise aus, wie in der Karibik. Super !!
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Paula am 17. Februar 2019, 12:27:14
im ersten Moment dachte ich wir sind in einem Ostseebad, wirklich eine tolle Strandpromenade bzw. Pier. Die Wanderung hätte mir auch gefallen, so eine schöne Heidelandschaft mit Schafen, das hat was, da braucht es keine hohen Berge. War die Seilbahn außer Betrieb? Oder fährt die nur wenn unten einer einsteigen will?
Und ich habe wieder was gelernt: dass Wales ein Teil von Großbritannien ist wußte ich, aber dass es dazu auch ein Sprache gibt war mir völlig neu. Ist walisisch sowas ähnliches wie schottisch? (also völlg unverständlich?) oder eher eine Art abgewandeltes englisch?

Und der Scone lacht mich sowas von an! Ich mache mir jetzt was zu essen!
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 18. Februar 2019, 18:47:47
Ilona, Susan - ja, die zwanziger Jahre kann ich mir in Llandudno gut vorstellen.

Paula, keine Ahnung, ob die Seilbahn an dem Tag in Betrieb war, möglicherweise nicht, sonst hätten wir sie sicherlich gesehen.
Ob walisisch ähnlich wie schottisch ist, weiß ich nicht, es hat jedenfalls keinerlei Ähnlichkeit mit englisch, z.B. heißt Cymru Wales, Araf heißt slow (stand immer auf der Straße vor Kurven).
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 19. Februar 2019, 17:43:42
6. Tag – Dienstag, 02.10.

Das Wetter soll heute ziemlich schlecht werden, viel Regen und das nicht nur in den Bergen, sondern auch an der Küste. Und tatsächlich regnet es während wir beim Frühstück sitzen. Peter meint, eine größere Stadt wäre da genau das richtige. Die gibt es hier aber im näheren Umkreis nicht und mit dem Auto weit fahren und dann auch noch in eine Großstadt hinein wollen wir nicht. Daher schauen wir im Internet, was es so an Bahnverbindungen ab Caernarfon Bahnhof gibt. Tja, die Idee ist genauso schnell wieder gestorben, wie sie geboren wurde – egal wohin (Liverpool, Manchester, Cardiff), viele Stunden Fahrt mit mehrmaligem Umsteigen.

Ich schlage vor, als erstes in den kleinen Ort Beddgelert im Snowdonia NP zu fahren und dann je nach Wetter über das nächste Ziel zu entscheiden.

Und so starten wir gegen 8.30 Uhr in Richtung Beddgelert, der Regen hat inzwischen aufgehört. Auch diese Straße durch den National Park ist, wie erwartet, sehr eng und sehr kurvig, aber heute sind wir fast alleine unterwegs, so dass es trotzdem entspannt bleibt.

Nach 27 km erreichen wir eine halbe Stunde später Beddgelert.

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Auf dem recht großen Parkplatz haben wir freie Platzwahl. Wir bezahlen £ 2,50 für 4 h am Automaten und bummeln dann durch den Ort. Ach, was ist das für eine Idylle! Selbst bei dem trüben Wetter, das den Blick auf die umliegenden Berge verhindert, erscheint das Dorf wirklich wie aus dem Bilderbuch oder aus einem Inspector Barnaby Film.

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Nach unserem Rundgang ist es immer noch trocken von oben, so dass wir einen der Spazierwege in Angriff nehmen, die eben über eine Wiesenfläche (oder Hochmoor?) führen. Natürlich gehen wir auch am Grab vorbei, das den Ort bekannt gemacht hat (und vielleicht genau zu diesem Zweck von einem Hotelbesitzer erfunden wurde? Beddgelert bedeutet Gelerts Grab und Gelert war, wenn man diese Geschichte glaubt, ein Hund, der Llywelyn dem Großen gehörte. Llywelyn tötete den Hund, weil er dachte, er hätte seinen kleinen Sohn zu Tode gebissen. Danach kam heraus, dass der Hund den (vergeblichen) Versuch gemacht hatte, den Sohn vor einem Wolf zu beschützen. Das Ganze geschah im 13. Jh und im 18. Jh wurde vermutlich das Grab von einem Hotelier errichtet, der den Tourismus fördern wollte). Ein Foto ist mir das Grab nicht wert, wir genießen lieber die herbstliche Landschaft hier, die tiefhängenden Wolken sorgen mal wieder (wie schon bei der Wanderung um den Llyn Idwal) für eine mystische Stimmung.

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Die Wege sind scheinbar auch beliebt bei den Hundebesitzern des Ortes, wir begegnen mehreren und bis kurz vor Ende gibt es keine Probleme, die Hunde interessieren sich nicht für uns. Dann passiert mal wieder das unvermeidliche, ein fast ponygroßer Hund (keine Ahnung was das für eine Rasse ist), der zusammen mit seiner Besitzerin, einer älteren Dame uns entgegenkommt und nicht angeleint ist, setzt sich plötzlich in unsere Richtung in Bewegung, nimmt Geschwindigkeit auf und stürmt in vollem Galopp auf uns zu. Die Besitzerin ruft ihn nicht mal zurück und für mich wird mal wieder ein Alptraum wahr. Ich versuche mich, irgendwie hinter Peter zu verstecken, natürlich vergeblich, der Hund hüpft bellend um uns herum, bis endlich die Besitzerin ankommt und den Hund am Halsband nimmt. Eine Entschuldigung? Fehlanzeige! Irgendetwas in die Richtung von «der tut nichts, aber er ist wohl doch zu groß» oder so murmelt die Dame.

Zum Glück erreichen wir kurz darauf, ohne weitere Hundebegegnung wieder das Dorf.

Gegen 10.30 Uhr fahren wir weiter. Da es immer noch trocken ist, entscheiden wir uns, auf die Halbinsel Llyn zu fahren. Erster Stop dort ist nach ca. 25 km der Ort Criccieth mit seinem Castle bzw. dessen Ruine. Die Burg wurde von dem uns aus Beddgelert bekannten walisischen Prinzen Llywelyn im 13. Jh. errichtet und von den Engländern unter Edward I. (der u.a. die Burgen von Caernarfon, Beaumaris und Conwy bauen liess) erobert. Zerstört wurde sie aber von den Walisern, als sie die Burg im 15. Jh. wieder von den Engländern zurückeroberten.

Wir parken auf dem großen Parkplatz direkt am Strand, bezahlen £ 1,00 (für 4 h) und spazieren dann am Strand entlang zum Castle, das auf einem Felsen über dem Strand errichtet wurde.

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Soweit wie möglich gehen wir am Strand entlang, das Castle immer im Blick, dann wechseln wir in den Ort, die Straße hinauf und dort ist auch schon der Eingang zur Ruine mit Visitor Centre. Wir bezahlen £ 11,00 zu zweit, schauen uns ein bisschen im Museum des Visitor Centre um, das die Geschichte der Burg erklärt und gehen dann über einen Erdpfad hinauf zur Ruine. Von hier hat man wunderbare Ausblicke in alle Himmelsrichtungen. Wir klettern ein bisschen in den Mauerresten herum und setzen uns dann auf eine Bank, um den herrlichen Blick über den Strand bis zu den Bergen zu genießen.

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Zurück im Visitor Centre schaue ich mich noch im Gift Shop um und entdecke einen Sofakissenbezug, der wunderbar in unser Wohnzimmer passt, da kann ich nicht widerstehen.

Gegen 12 Uhr sind wir wieder am Auto, wo wir ein kleines Mittagspicknick abhalten. Wunderbarerweise hat es immer noch nicht angefangen zu regnen, so dass wir beschließen, noch auf der Llyn Halbinsel zu bleiben und ins ca. 40 km entfernte Dörfchen Aberdaron zu fahren, das ganz am westlichen Ende der Halbinsel liegt. Die eigentlich recht kurze Strecke zieht sich mal wieder, dank enger und engster Strassen, aber nach ungefähr einer Stunde Fahrt haben wir es geschafft. Der nur knapp 1000 Einwohner zählende Ort hat einen erstaunlich großen Parkplatz, verwaltet vom National Trust, Parkgebühr £ 4,00 für den Rest des Tages.

In einem netten Café gibt es dann (mal wieder ;D) Cream Tea für mich und Cappuccino und Kuchen für Peter. Dann folgen wir einem ausgeschilderten Rundweg um den Ort, der zunächst dem Klippenpfad folgt. Von hier wird die kuriose Lage des Dorfes und auch wie klein es tatsächlich ist, erst richtig deutlich.

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Der Rückweg führt dann relativ langweilig durchs Hinterland wieder in den Ort. Nach diesem etwa einstündigen Spaziergang machen wir uns auf den Heimweg.

Während der Fahrt fängt es dann doch noch an zu regnen, ein weiterer ins Auge gefasster Stop bei einem Strand bei Caernarfon, fällt damit buchstäblich ins Wasser. Wir tanken und nehmen im Supermarkt eine Pizza zum Abendessen mit.

Gegen halb sechs Uhr sind wir in der Ferienwohnung, wo wir, da es beständig weiterregnet, den Rest des Abends verbringen.

Wetter: bewölkt, ab ca. 16.00 Uhr Nieselregen, ca. 15° C
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Paula am 20. Februar 2019, 13:40:44
Na das hat doch wieder prima geklappt, da seid ihr dem Regen davongefahren  :thumb:
beide Orte sind ja wirklich total idyllisch und mit den Wolken am Himmel richtig mystisch. Gefällt mir sehr gut!
In Giftshops finde ich auch oft Dinge die ich unbedingt zuhause brauche  ;D
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 20. Februar 2019, 14:43:37
Ist das idyllisch in Wales :beifall:. Du machst mir so richtig Appetit auf die Gegend.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 20. Februar 2019, 17:43:14
In Giftshops finde ich auch oft Dinge die ich unbedingt zuhause brauche  ;D

Oh ja, und wenn sie dann auch noch kaum Platz und Gewicht im Koffer wegnehmen, gibt es wenig Argumente gegen einen Kauf ;D Aber ich finde es auch schön, dass man dann zuhause immer an den Urlaub erinnert wird.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silv am 20. Februar 2019, 18:27:33
Ist das idyllisch in Wales :beifall:. Du machst mir so richtig Appetit auf die Gegend.

Geht mir genauso! :thumb:
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 21. Februar 2019, 09:41:35
Ist das idyllisch in Wales :beifall:. Du machst mir so richtig Appetit auf die Gegend.
Geht mir genauso! :thumb:
;D  Schließe mich auch an
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 21. Februar 2019, 17:40:16
7. Tag – Mittwoch, 03.10.

Das Wetter in den Bergen soll auch heute wieder eher unbeständig sein, somit ist klar, dass eine zweite „richtige“ Bergwanderung im Snowdonia NP in diesem Urlaub nicht mehr stattfinden wird, heute ist nämlich schon wieder unser letzter voller Urlaubstag. Sehr schade!

Wie meist, ist die Vorhersage für die Küste wesentlich besser und so starten wir gegen 8.30 Uhr erneut in Richtung der Halbinsel Anglesey. Dort fahren wir auf der autobahnähnlich ausgebauten Schnellstraße bis ganz in den Westen von Anglesey, nach Holyhead (korrekter Weise liegt die Stadt nicht auf Anglesey, sondern auf einer weiteren, kleinen Insel, Holy Island, über eine Brücke mit Anglesey verbunden). Hier ist das Terminal für die Fähren von und nach Irland, daher auch die gute Straße dorthin.

Wir fahren zum Breakwater Country Park angrenzend an den Hafen von Holyhead (ab Caernarfon ca. 40 km). Hier auf dem Gelände eines ehemaligen Steinbruchs gibt es einen großen Parkplatz, ein Café, Toiletten und Openair – Ausstellungen in den Ruinen der alten Fabrikgebäude. Es wird die Geschichte des Steinbruchs erklärt, mit den Steinen wurde die 2,39 km lange Hafenmauer um 1850 herum errichtet. Und hier starten viele Wanderwege durch das Gebiet.

Gegen 9.30 Uhr erreichen wir den Parkplatz des Country Park. Am Parkautomaten stellen wir fest, dass dem Automaten wohl das Papier ausgegangen ist, da er zwar Geld annimmt und dann auch „Verarbeitungsgeräusche“ zu hören sind, aber kein Ticket ausgespuckt wird. Mist – und nun? Mit uns ist eine Familie am Automaten, die sagt, dass sie den Ranger kennt, er würde jeden Tag um 10 Uhr hier erscheinen und das Problem sicherlich lösen. Geduld ist in so einer Situation nun so gar nicht meine Stärke und wenn ich Stift und Papier dabeigehabt hätte, hätte ich einfach einen Zettel hinter unsere Windschutzscheibe gelegt. Haben wir aber nicht, na gut, wir nutzen die Toiletten, ziehen uns unsere Wanderschuhe an und schauen die Ausstellung an.

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Dann entdecke ich, dass das Café inzwischen geöffnet hat, ich schlage Peter vor, doch dort nachzufragen. Das machen wir, die Dame dort erklärt, dass sie überhaupt nichts mit den Rangern und der Parkverwaltung zu tun hat, aber, wenn wir wollten, könnten wir den Angestelltenparkplatz nutzen, da dort heute ein Platz frei sei. Dafür müssten wir keine Parkgebühr bezahlen. Und sie geht mit uns noch vor die Tür und zeigt uns den Parkplatz. Wie nett ist das denn? Wobei mir das nun etwas peinlich ist, da inzwischen einige Autos auf dem Parkplatz angekommen sind, deren Insassen alle auf den Ranger warten (allerdings nehmen wohl alle oder die meisten dieser Leute, laut Aussage der Familie, an einer geführten Wanderung teil, die um 10 Uhr beginnt, sie müssten also sowieso warten). Etwas unbehaglich fahren wir dann doch weg vom Parkplatz und stellen das Auto nebenan beim Café ab. Dann können wir endlich loswandern, die Sonne ist inzwischen herausgekommen, wer weiß, wie lange das anhält, nun wollen wir nicht noch mehr Zeit verschwenden.

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Ziel der Wanderung ist das South Stack Lighthouse, um dorthin zu gelangen, müssen wir über den Holyhead Mountain wandern. Der Weg ist recht felsig, teils eben, teils steil und hin und wieder muss uns das Wandernavi mit dem richtigen Weg helfen. Die Aussicht ist fantastisch, man sieht die beeindruckende Hafenmauer von Holyhead, später dann die ersten Fähren, den North Stack Leuchtturm (wobei das kein Turm, sondern eher ein großes Haus ist) und den weißen South Stack Leuchtturm, der auf einem vorgelagerten Felsen steht. Wunderschön!

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Nach ungefähr zwei Stunden erreichen wir das South Stack Lighthouse. Um auf den Felsen zu kommen, auf dem der Leuchtturm liegt, muss man über eine Treppe viele Meter nach unten steigen. Von hier hat man einen Blick auf den Elin Tower, leider total im Gegenlicht. Das ist heute eine Vogelbeobachtungsstation.

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Vom Fuß der Treppe geht es dann über eine Art Brücke aus Eisen hinüber auf den Leuchtturmfelsen. Zumindest, wenn geöffnet ist. Heute ist geschlossen, das wusste ich zum Glück schon aus dem Internet, da sich am Beginn der Treppe darauf keinerlei Hinweis findet. Ich gehe trotzdem ein Stück die Treppe hinunter, bis ich einen guten Blick auf den Leuchtturm habe.

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Dann geht es schnaufend mit einigen Pausen die Treppe wieder hinauf. Oben ist ein Parkplatz und ein Visitor Centre mit Café, Souvenirshop und Toilette. Wir haben unseren Proviant dabei und setzen uns damit auf eine Bank, die Sonne wärmt nun wunderbar.

Wir überlegen, was wir nun machen. Die Wanderung habe ich aus dem Internet, ich glaube von der Tourismus Seite von Anglesey. Dabei sind zwei Wegvarianten angegeben, man kann von hier auf der flacheren Seite des Holyhead Mountain wieder zurück zum Parkplatz oder man geht eine größere Runde, die zunächst dem Küstenpfad folgt und erst später übers Hinterland zurück zum Ausgangspunkt. Leider gibt es weder Zeit- noch Längenangaben. Entweder wir wählen die kürzere Variante und machen dann noch eine weitere Wanderung aus dem Rother Wanderdführer, die zu einem breiten Sandstrand führt oder wir drehen hier die größere Runde. Da die Sonne gerade so schön scheint und man nicht weiß, wie lange das anhält und auch im Hinblick auf möglicherweise zu erwartende enge Straßen auf dem Weg zur anderen Wanderung, entscheiden wir uns für die längere Runde hier.

Der Weg führt parallel zur Küste auf einem breiten Wiesenpfad und wir genießen die warme Sonne und die herrlichen Ausblicke aufs blaue Meer. Anfänglich hat man schöne Blicke zurück zum South Stack Lighthouse und Elin Tower.

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Bei Porth Dafarch Beach (bevölkert von einer Schulklasse und hier war tatsächlich mal eine Toilette zwar vorhanden, aber verschlossen, Saison vorbei) müssen wir dann weg von der Küste und über die kleinen Landstraßen in einem Bogen bis zum Breakwater Country Park Parkplatz. Der letzte Teil zieht sich ganz schön in die Länge, zumal die Sonne nun verschwunden ist und es ganz zum Schluss nochmal kräftig den Berg hinaufgeht. Gegen 15.30 Uhr haben wir es dann aber geschafft und zur Belohnung gibt es ein letztes Mal einen Cream Tea bzw. Cappuccino und Kuchen im Café des Breakwater Country Park (wir zahlen £ 10,00). Bei der Gelegenheit bedanken wir uns natürlich nochmal für den Parkplatz.

Dann geht es auf der Schnellstraße zurück in Richtung Caernarfon. Kurz bevor wir Anglesey verlassen, machen wir einen kleinen Umweg zu einem Aussichtspunkt von dem aus man die schöne alte Menai Suspension Bridge bewundern kann (errichtet 1826, die weltweit erste Hängebrücke ihrer Art, seit 1850 gibt es eine zweite Brücke, die Britannia Bridge, über die wir immer gefahren sind und nachher ein letztes Mal fahren werden) und die Berge des Snowdonia NP und wunderbarerweise haben sich die Wolken über den Bergen fast verzogen und wir können sie ein letztes Mal in diesem Urlaub in voller Pracht anschauen. So schade, dass es morgen schon wieder nach Hause geht!

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In Caernarfon gehen wir nochmal in den ASDA Supermarkt, wo wir am ersten Tag waren, hier gibt es ganz viele verschiedene KitKat Sorten, mit denen ich mich noch eindecke.

Abendessen gibt es dann im Ferienhaus und später ist noch das weniger schöne Packen angesagt.

Wetter: teils sonnig, teils wolkig, ca. 15°C
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Susan am 21. Februar 2019, 19:44:54
Hi,

Beddgelert gefällt mir. Genau so stelle ich es mir vor, wenn Romane in so alten englischen britischen Orten spielen  ;D

Dazu noch nette Wanderungen - ja die Gegend hat was für sich

Schade, dass es bald schon wieder nach Hause geht.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 21. Februar 2019, 20:15:03
...und die Berge des Snowdonia NP und wunderbarerweise haben sich die Wolken über den Bergen fast verzogen und wir können sie ein letztes Mal in diesem Urlaub in voller Pracht anschauen. So schade, dass es morgen schon wieder nach Hause geht!

WIE?? Morgen schon wieder zurück, aber wir sind doch alle erst so richtig in Wales angekommen  :'(

Wirklich nette Fleckchen hast du da entdeckt, das macht richtig Laune!  :thumb:
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 22. Februar 2019, 14:25:49
WIE?? Morgen schon wieder zurück, aber wir sind doch alle erst so richtig in Wales angekommen  :'(

Wirklich nette Fleckchen hast du da entdeckt, das macht richtig Laune!  :thumb:

Genau! Also dass wir noch nicht genug von Wales haben und es sich richtig Laune mit euch macht  :adieu:.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: soenke am 23. Februar 2019, 22:53:19
Och nö!!  Ich möchte noch mehr sehen von Wales  >:( >:(

Tolle Küstenlandschaft, saftiges Grün,  bunte Heidelandschaften, idyllische Orte und tolle Wanderrungen/Spaziergänge. Ich finde es super in Walesl !!

Zur Überraschung schreibst du gleich, dass Du noch eine Woche rangehängt hast ! ;D
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 25. Februar 2019, 17:45:31
Leider gibt es keine überraschende Verlängerung  :(

8. Tag – Donnerstag, 04.10.

Und schon ist er wieder da, der traurige letzte Urlaubstag!

Wir frühstücken, machen den Abwasch, packen die letzten Sachen ein und gehen dann noch mit dem Staubsauger durch die Räume, die Endreinigung muss zwar nicht von uns gemacht werden, aber zumindest besenrein wollen wir das Haus übergeben.

Gegen 9.30 Uhr starten wir dann in Richtung Flughafen. Den Hausschlüssel stecken wir wieder in die Key Box und geben Sian kurz per SMS Bescheid, dass wir nun das Haus verlassen haben.

Die Fahrt verläuft flüssig, je mehr wir uns Manchester nähern, desto voller wird dann aber die Autobahn. Gegen 11 Uhr machen wir eine kurze Kaffee- und Toilettenpause an einer Raststätte. Nach einer weiteren halbe Stunde Fahrt verlassen wir die Autobahn und folgen dem Navi zur von uns gestern Abend eingegebenen Tankstelle, diese darf laut Mietvertrag maximal 5 Meilen von der Abgabestation entfernt sein.
Nach dem Tanken will uns das Navi nochmal auf die Autobahn leiten und von der darauffolgenden Abfahrt zum Flughafen. Peter findet das nicht sehr sinnvoll und meint, da könne er doch genauso gut über Land fahren. Ich überlasse ihm die Entscheidung in solchen Situationen, wäre aber definitiv dem Navi gefolgt. Und kurz darauf zeigt sich, dass das die richtige Entscheidung gewesen wäre. Nach nur wenigen Minuten Fahrt erreichen wir eine Kleinstadt und dort herrscht entlang der gesamten Hauptstraße Stop and Go Verkehr, viele parken ein und aus, es gibt viele Ampeln und Fußgänger. Na ja, nicht so schlimm, ist ganz interessant zu beobachten und wir haben für die letzten Kilometer noch ca. eine halbe Stunde Zeit bis zum Autoabgabetermin.

Nach dem wir das Städtchen durchquert haben, läuft der Verkehr wieder. Und dann plötzlich, vielleicht 2 km vor dem Ziel, Rental Car Return ist auf Schildern schon angekündigt, ist die Straße ohne große Vorwarnung vollständig gesperrt, hinter der Sperre befindet sich eine riesige Baustelle und wir müssen davor abbiegen. Und nun? Es gibt keine Umleitungsausschilderung und das Navi will uns natürlich dauernd wieder an die gesperrte Stelle zurückführen. Es bleibt uns nichts Anderes übrig, als nach der Karte des Navi soweit wie möglich außerhalb der Baustelle in Richtung Flughafen zu fahren – nicht ganz einfach und die Uhr tickt. Ich wäre in so einer Situation völlig verloren und hätte nicht mehr zum Flughafen gefunden, zumindest nicht in angemessener Zeit. Aber Peter kommt damit ganz gut klar und irgendwann wagen wir es, wieder auf die Straße zum Flughafen zu fahren und juhu, hier ist keine Baustelle mehr und dann sind wir endlich am Ziel!

Laut Quittung, die wir bei der Abgabe bekommen, haben wir das Auto um 12.23 Uhr abgeben und eine Woche vorher um 12. 26 Uhr abgeholt- puh, das war eine Punktlandung. Und nach dem Stress bei der Anreise jetzt schon wieder so etwas!

Wenigstens gibt es keine weiteren Probleme bei der Abgabe. Wir sind in der Woche 911 km gefahren und waren mit dem Golf sehr zufrieden, auch am Autovermieter Avis gibt es nichts auszusetzen.

Wir nehmen den Bus zum Terminal. Check-in und Kofferabgabe sind am Lufthansa Schalter, an dem wir fast die einzigen sind, superschnell erledigt, nicht so ein Theater mit verschiedenen Automaten wie in Frankfurt. Genauso schnell sind wir durch die Sicherheitskontrolle.

Wie schon bei der Ankunft festgestellt, ist der Flughafen Manchester eher schon älter und relativ klein. Zumindest der Bereich rund um unser Abfluggate gefällt mir aber sehr gut. Es gibt einen zentralen Bereich mit Food Court und ein paar Geschäften und zwar solche in denen man als Normalsterblicher auch Einkaufen kann und nicht nur irgendwelche Luxusboutiquen wie zum Beispiel in Frankfurt. Wir geben unser letztes britisches Bargeld für Bücher und Wasser aus und trinken dann noch bei Starbucks einen Kaffee mit Blick aufs Rollfeld.

Mit 15 Minuten Verspätung hebt der Flieger gegen 15.10 Uhr Richtung Frankfurt ab. Diesmal haben wir eine 3er Reihe für uns alleine. Als Snack gibt es wieder das eher trockene belegte Brot und dann steht auch schon die Landung bevor.

Und wie kann es in diesem Urlaub anders sein, auch die Rückfahrt nach Hause verläuft nicht ganz problemlos. Als wir aus dem Parkhaus fahren, steht die Sonne so tief, dass die Schilder nicht mal ansatzweise zu lesen sind und das Navi ist noch auf der Suche nach einem Satelliten, so dass wir die richtige Auf- oder Abfahrt in unsere Richtung verpassen und eine Ehrenrunde wieder am Parkhausausgang vorbei drehen.

Das war dann aber auch die letzte Panne auf dieser Reise und gegen 19.15 Uhr sind wir wieder zu Hause.

Wetter:    Caernarfon, Manchester – teils sonnig, teils bewölkt, ca. 15 °C
      Frankfurt, Rheinhessen - sonnig

Fazit

Damit ist eine wunderschöne Reise zu Ende. Der Nordwesten von Wales ist sehr abwechslungsreich und man könnte locker nicht nur eine, sondern auch zwei Wochen hier verbringen, ohne dass einem langweilig werden würde. Das Wetter hat für die Gegend und Jahreszeit sehr gut mitgespielt, schade nur, dass es in den Bergen nur an einem Tag sonnig war. Sehr gut gefallen hat mir auch, dass es nur wenige Touristen gab, voller war es nur am Wochenende im Snowdonia NP und das waren überwiegend Menschen aus den umliegenden Städten. Autos mit ausländischen Kennzeichen haben wir inklusive der Fahrten von und nach Manchester nur zwei gesehen (beides Deutsche, ein SUV und ein Womo), was an Mietautos herumgefahren ist, kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wir haben nur selten eine andere Sprache als Englisch gehört. Asiaten haben wir nur eine kleine Gruppe im Snowdonia NP gesehen.

Für 2019 hatten wir entweder Schottland, für den Fall, dass wir im Mai reisen können oder Wales für eine Reise im Juni (da ist es mir in Schottland zu voll) fest eingeplant. Nachdem nun aber (Mitte Februar) immer noch nicht klar war, wie und wann (und ob?) der BREXIT stattfindet, haben wir unsere Pläne geändert, auf irgendwelche Ungewissheiten habe ich keine Lust, da gibt es schon genug, die ich nicht beeinflussen kann. Alternativen gibt es ja genug (Azoren ;D) und GB läuft nicht weg.

Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Susan am 26. Februar 2019, 11:13:05
Hallo Christina,

herzlichen Dank für den interessanten Reisebericht, hat Spaß gemacht mitzufahren. Wales stand schon mit auf meiner Reisewunschliste und was du uns gezeigt hast, hat mir sehr gefallen und das nur bestärkt. Okay, bis auf die Bemerkungen über die engen Straßen  ;)  Warten wir mal den Brexit ab und sehen dann weiter...

Bin schon gespannt auf eure Erlebnisse auf den Azoren  8)

 :danke:
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Ilona am 26. Februar 2019, 14:54:05
Hallo Christina,

tja, die Fahrten zum und vom Flughafen standen unter keinem guten Stern, aber immerhin konntet ihr das Auto noch pünktlich abgeben und in Frankfurt angekommen kann man eine Ehrenrunde verschmerzen :cool2:.

Wales hat mir sehr gut gefallen und im Hinblick auf den Brexit würde ich derzeit nicht einmal einen Flug mit der BA buchen.

Die Azoren sind ein tolles Ersatzziel und ich hoffe, dass zu eurer Reisezeit das Hoch endlich mal dort bleibt, wo es herkommt.

 :danke: für den tollen Reisebericht  :beifall:.

Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 26. Februar 2019, 17:48:49
Ilona, Susan- danke fürs Mitfahren, Wales ist wirklich ein lohnenswertes Ziel und beim nächsten Mal hoffe ich auf ein paar mehr Bergwanderungen.

Bevor es auf die Azoren geht, gibt es vermutlich noch einen Kurzbericht über meine Woche auf Norderney, hauptsächlich Fotos.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Paula am 27. Februar 2019, 07:56:17
Die Küstenwanderung war jetzt noch mal ein super Abschluss. Deine Reise hat mir wieder sehr gut gefallen, ich suche mir ja auch am liebsten Ziele mit viel Natur raus wo man schön wandern kann. Nur vor dem Linksverkehr hätte ich echt Respekt. Und solange nicht klar ist wie es mit dem Brexit weitergeht kommt für mich Großbritannien als Urlaubsziel auch nicht in Frage, da kann ich deine Entscheidung gegen Schottland gut verstehen.
Ich danke dir für den interessanten Reisebericht und drücke dir schon mal die Daumen für ein Azorenhoch  :thumb:
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 27. Februar 2019, 17:34:17
Auch dir vielen Dank fürs Dabeisein Paula. Der Linksverkehr an sich ist eigentlich kein Problem, da gewöhnt man sich sehr schnell dran. Das Problem sind (für mich) die engen Straßen, und ausgerechnet davon hat es wohl überall in GB sehr viele. Aber von einem Urlaub dort würde mich das nicht abhalten, Voraussetzung ist für mich aber ein kleines Mietauto. Mit dem eigenen Auto und dann auch noch mit einem großen, wie Gabi, würde ich es nicht wagen.
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Silvia am 01. März 2019, 20:23:06
Leider gibt es keine überraschende Verlängerung  :(
Schaaade   :'(


Jetzt hab ich den letzten Tag auch endlich nachgelesen und hier kommt von mir ein DICKES DANKESCHÖN  für deinen (VIEL ZU KURZEN!!!   :hammer: )  Bericht aus dieser schönen Ecke.


Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: soenke am 03. März 2019, 11:25:25
Danke Christina für diese tolle Woche auf Wales.

Du hast mich auf jeden Fall überzeugt, dass Wales eine Reise wert ist. Das saftige Grün, die Küstenabschnitte, die idyllischen Orte usw.
Deine Wanderrungen haben mir auch alle super gefallen. Ne Woche zum Kennenlernen kann ich mir jetzt sehr gut vorstellen. 8)

Nochmals  :danke:

LG Sönke
Titel: Re: Eine Herbstwoche im Nordwesten von Wales (2018)
Beitrag von: Christina am 04. März 2019, 17:44:36
Silvia, Sönke, vielen Dank fürs Mitreisen.

Die Woche empfand ich als eindeutig zu kurz, klar, Urlaube sind immer zu kurz, aber dieser besonders, da hatte ich mich gerade erst an den Linksverkehr, das Pfund, die Gegend usw. gewöhnt und dann ging's schon wieder nach Hause :( Für den nächsten Besuch auf der Insel hoffe ich auf zwei Wochen.