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Allgemeines => Meldungen & Tipps => Thema gestartet von: Michael am 16. Juli 2015, 20:22:24

Titel: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Michael am 16. Juli 2015, 20:22:24
http://nypost.com/2015/07/14/portlands-power-lines-are-covered-with-dildos/

Sönke, wie ernst ist die Situation?  :zwinker:
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 16. Juli 2015, 21:42:56
Keine Ahnung was da abgeht, aber ich werde mich auf dem Heimweg vor fallenden Dildos in Acht nehmen, vielen Dank.

Aber passt schon ins Bild: durch das Bild hier (http://imgc.allpostersimages.com/images/P-473-488-90/8/892/A8NJ000Z/posters/m-ryerson-expose-yourself-to-art.jpg) ist der ehemalige Bürgermeister der Stadt auch jenseits von Oregon bekannt geworden, alle naslang verkündet jemand stolz, die Stadt hätte die meisten Stripclubs pro Kopf  (http://www.wweek.com/portland/article-20636-dr_know_the_truth_laid_bare.html)in den USA (einer davon ist übrigens vegan, d.h. nicht nur Tofu etc. als Snacks sondern auch keine Lederklamotten für die Stripper) oder diese Warnung hier über Verkehrsbehinderungen hatte ich mal von den Nahverkehrsbetrieben (beim World Naked Bike Ride hofft man irgendwie immer nur, dass alle abwaschbare Sattelschoner haben und mit dem ganzen Leder sind dann wohl weder Dyke Parade noch Pride vegan ;)):
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_16_07_15_9_32_36.jpeg)
Da passen die Dildos schon dazu. Und auch wenn ich keinen Plan habe welche Aussage (wenn überhaupt) dahinter steckt, bin ich mir sicher die sind alle aus biologisch abbaubaren, glutenfreiem Vollkornlatex aus Fair Trade hergestellt. ;D
Vielleicht wird es mal eine Touristenattraktion. jeder bringt von zuhause seine eigenen Dildos mit und wirft sie hier über die Stromleitungen. Sowas wie Liebesschlösser.....
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Michael am 17. Juli 2015, 07:07:21
beim World Naked Bike Ride hofft man irgendwie immer nur, dass alle abwaschbare Sattelschoner haben
:totlach:

Vielleicht wird es mal eine Touristenattraktion. jeder bringt von zuhause seine eigenen Dildos mit und wirft sie hier über die Stromleitungen. Sowas wie Liebesschlösser.....

Könnte ein Trend werden. Als ich das Bild sah, musste ich an Teakettle Junction denken...
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 17. Juli 2015, 08:52:36
Nachdem mein Lachanfall vorbei war, dachte ich an Sportschuhe. Gab es da nicht auch einen Ort, wo die aufgehängt werden? Und auch einen BH-Baum? Das zieht auf jeden Fall die Touris an.  ;)
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Ilona am 17. Juli 2015, 10:46:37
Haben die Toys nix getaugt oder warum hat die einer an die Stromleine gehängt  :totlach: ?
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 17. Juli 2015, 10:57:12
Nee, Ilona. Damit´s ordentlich kribbelt  :evil:
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Ilona am 17. Juli 2015, 11:04:42
Nee, Ilona. Damit´s ordentlich kribbelt  :evil:

 :totlach: Aber nur bei dem, der's dann unbedingt braucht und von der Leine nimmt  :lach:.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 30. Juli 2015, 07:49:46
Wo wir gerade bei Dingern sind, die in Portland von Leinen runterhängen:
Greenpeace hat eine Aktion gestartet, die verhindern soll, dass ein Eisbrecher, der von Shell im Rahmen der ölbohrungen in der Arktis eingesetzt wird und der einen Werftaufenthalt in Portland hatte, wieder auslaufen kann. Dazu haben sich Aktivisten von einer Brücke, die das Schiff passieren muß, abgeseilt und hängen nun über dem Fluß, so dass der Eisbrecher mit seinen hohen Aufbauten sie nicht mehr passieren kann.
Unabhängig davon haben die sogenannten Kayaktivists, die schon eine Bohrplattform in Seattle blockiert haben (klick (http://www.usatoday.com/story/news/nation/2015/05/16/kayaktivists-seattle-protest-arctic-drilling/27447385/)) sich auf dem Willamette versammelt um das Schiff zu behindern.
Und ganz Portland (inkl. mir) pilgert hin um anzufeuern. Morgen abend stehen bestimmt die ersten Würstchenbuden da.
Angeblich sind die Aktivisten in ihren kleinen hängenden Plattformen mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Windeln(!) so ausgestattet, dass sie mehrere Tage durchhalten können. Mal gucken, was draus wird.

(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_30_07_15_7_30_14.jpeg)

(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_30_07_15_7_30_39.jpeg)

(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_30_07_15_7_47_11.jpeg)

Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 30. Juli 2015, 09:05:04
Klasse Idee! Hoffentlich von Erfolg gekrönt. Zumindest gebührt Greenpeace und der Thematik schon mal die Aufmerksamkeit.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 10. August 2015, 06:01:54
Schon mehr als ein Jahr trage ich mich mit dem Gedanken, euch mal meinen Wohnort vorzustellen. Warum muss es immer eine (Fern)Reise sein, wenn man auch in der Nähe schöne Ecken finden kann?
Eine gute Idee. Dann werde ich auch mal meinen Teil beitragen und Michaels Thread hier nicht einschlafen lassen.

Ich bin ein großer Fan von Portlands Brücken. Da sind einige historische und technisch ziemlich interessante dabei. Ich könnte stundenlang drüber referieren, aber keine Angst, damit werde ich Euch hier jetzt nicht langweilen.
Aber einmal im Jahr ist Bridge Pedal, dann werden all diese Brücken für einen halben Tag zumindest teilweise für den Autoverkehr gesperrt und dann wälzt sich eine Strom von knapp 20.000 Fahrradfahrern auf einem abgesperrten Parcours quer durch die Stadt und überquert dabei je nach Kondition irgendwas zwischen 3 und 11 Brücken. Die meisten Brücken kann man auch im Rest des Jahres (auf dem Fuß- oder Fahrradweg) ohne Auto überqueren, aber das besondere Highlight ist, dass der Bridge Pedal der einzige Tag im Jahr ist, wo man auch auf die beiden Freeway-Brücken mit dem Rad kann, die sonst nur für Autos sind. Das ist für einen Brücken-Fan wie mich natürlich ein echtes Highlight und die Aussicht von da oben ist auch klasse. Dazu gibt es oben auf den Freeway Brücken, Musik, Snacks etc. Und mit dem Fahrrad mitten über den I-5 ballern hat auch was  ;D
Heute vormittag war mal wieder Bridge Pedal und dieses Jahr gab es noch ein ganz besonderes Extra: Portlands neueste Brücke, die Tilikum Crossing, die erst im September offiziell für den Verkehr freigegeben wird, wurde heute anläßlich des Bridge Pedals für einen Tag geöffnet.
Hier ein paar Bilder davon:
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_10_08_15_5_55_09.jpeg)

(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_10_08_15_5_54_02.jpeg)

(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_10_08_15_5_54_22.jpeg)

Tilikum Crossing:
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_10_08_15_5_54_46.jpeg)



Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 10. August 2015, 07:47:03
Klasse!

Und: Wer denkt schon an Radfahrer, wenn er an die USA denkt? Also in/um Portland gibt es offensichtlich reichlich davon. Wie sieht es denn so im allgemeinen mit Radwegen aus? Als Hannoveranerin bin ich es eigentlich gewöhnt, dass es immer auch einen ausgewiesenen Radweg gibt. Hier in Bad Oeynhausen sind die längst nicht so gut und man muss sich oft den Weg mit Fußgängern und/oder Autos teilen  :(
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 10. August 2015, 11:53:44
Und: Wer denkt schon an Radfahrer, wenn er an die USA denkt?

Finde ich eigentlich gar nicht ungewöhnlich, wir haben schon oft ehrgeizige "Lance Armstrongs" herumdüsen sehen. Ich erinnere mich u.a. an einen Tag, wo wir von Blanding nach Torrey durch den Glenn(?) Canyon gefahren sind, da war offensichtlich auch irgendein Rennen oder so, allerdings waren die Fahrer sehr weit auseinandergezogen. Quasi während des ganzen Tags haben wir Radfahrer (in Rennmontur) überholt. Also Radfahrer und USA sind für mich durchaus zwei verträgliche Dinge.

Wobei ich mich an ausgesprochene Radwege nicht erinnern kann, meistens fahren die Radfahrer auf der gleichen Bahn wie die Autos.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 11. August 2015, 00:30:38
Wie sieht es denn so im allgemeinen mit Radwegen aus? Als Hannoveranerin bin ich es eigentlich gewöhnt, dass es immer auch einen ausgewiesenen Radweg gibt. Hier in Bad Oeynhausen sind die längst nicht so gut und man muss sich oft den Weg mit Fußgängern und/oder Autos teilen  :(
Es gibt Radwege und Fahrradstrassen, wobei die Radwege wie Rainer schon sagte im Gegensatz zu uns nicht Teil des Bürgersteigs, sondern eine separate Spur auf der Strasse sind. Fahrradstrassen sind durchgehende Strassen d.h. Strassen ohne bzw. mit wenigen Stopschildern, die aber für Autos durch Barrieren an einigen Kreuzungen nicht durchgehend befahrbar sind. Dazu gibt es noch mehrere Biketrails, die nur für Fahrräder und Fußgänger nutzbar sind. Die neue Brücke z.B. ist für Strassenbahn, Lightrail, Busse, Fahrräder und Fußgänger, aber nicht für Autos.
Also die Infrastruktur für den Fahrradverkehr kann sich schon sehen lassen, allerdings ist Portland was Fahrräder angeht auch sowas wie das Münster der USA. Das ist der Wikipedia Artikel von Earl Blumenauer, (https://de.wikipedia.org/wiki/Earl_Blumenauer) des Kongressabgeordneten der Stadt. Man beachte den Anstecker im Foto  ;D Es gibt wirklich sogar sowas wie eine Fahrradlobby in der Politik, die eine Menge Einfluß hat.
Finde ich eigentlich gar nicht ungewöhnlich, wir haben schon oft ehrgeizige "Lance Armstrongs" herumdüsen sehen.
Man sieht auch eher wenige Leute, die wie in Deutschland einfach so in Alltagsklamotten aufs Rad steigen. Da schmeisst man sich selbst für den kurzen Trip um die Ecke in Schale (bzw. bunte Wurstpelle).
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 11. August 2015, 07:59:27
Ich lach mich kaputt, so einen Anstecker hatte ich auch mal!  :happy: Vielleicht habe ich den noch irgendwo und werde auch zur Fahrradlobbyistin. Denn die hat Bad Oeynhausen echt nötig... Aber in eine bunte Pelle zwinge ich mich nicht, es sei denn ich mache doch noch irgendwann einen Tauchkurs, aber die dinger sind ja normalerweise auch nicht bunt.

Auf jeden Fall wird mir Portland immer sympathischer!
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 11. August 2015, 12:05:10
Man sieht auch eher wenige Leute, die wie in Deutschland einfach so in Alltagsklamotten aufs Rad steigen. Da schmeisst man sich selbst für den kurzen Trip um die Ecke in Schale (bzw. bunte Wurstpelle).

Ich denke, das hat in den USA einfach einen anderen Stellenwert. Wenn schon, dann wird das als Sport betrieben. Das Fahrrad als Transportmittel im Berufsverkehr (wobei ich Schule und Uni dazu zähle), dürfte deutlich weniger Bedeutung in den USA haben als hier. Und das erklärt dann auch, in welchen Klamotten man den Fahrradfahrer antrifft.

Die von Dir genannte Fahrradstadt Münster ist da ein charakteristisches Beispiel, da fahren ja zigtausende an Studenten mit dem Fahrrad herum. So etwas kann ich mir in den USA dann nur schlecht vorstellen, dass quasi eine ganze Uni mit dem Fahrrad kommt.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 11. August 2015, 23:59:40
Ich denke, das hat in den USA einfach einen anderen Stellenwert. Wenn schon, dann wird das als Sport betrieben. Das Fahrrad als Transportmittel im Berufsverkehr (wobei ich Schule und Uni dazu zähle), dürfte deutlich weniger Bedeutung in den USA haben als hier. Und das erklärt dann auch, in welchen Klamotten man den Fahrradfahrer antrifft.
Bei den Sportlern kann ich das ja auch verstehen, wenn die sich entsprechend anziehen, aber wenn morgens der Pulk der Berufspendler, der gemütlich in die Stadt zuckelt, von der Geschwindigkeit mal abgesehen so aussieht, als sei es das Verfolgerfeld bei der Tour, dann kann ich mir immer ein leichtes Grinsen nicht verkneifen.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 23. August 2015, 07:28:18
Ihr habt es wahrscheinlich schon in den Nachrichten mitbekommen, nach dem extrem trockenen Winter und Frühjahr steht der Nordwesten jetzt in Flammen.
So sah es heute am späten Nachmittag in Portland aus.
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_23_08_15_7_19_01.jpeg)
Die Sonne kam so gerade noch durch den dichten Rauch durch. Und ich war heute an der Küste, selbst dort direkt am Pazifik war es diesig und es lag ein leicht brenzliger Geruch in der Luft. Und das sind die Ecken die noch mit am weitesten von den Feuern weg sind.
Unter schönem Wetter würde ich zur Zeit eine Woche Dauerregen verstehen, aber leider ist kein "schönes Wetter" in Sicht. :(
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 23. August 2015, 09:15:25
Neulich kam mir ein Auto entgegen, aus dem eine Zigarettenkippe flog. Rechts und links neben der Straße frisch gemähter Getreideacker (das Stroh lag noch dort). Wie sorglos die Leute manchmal sind!

Ist Portland denn aktuell bedroht? Mir ist jetzt nicht die genaue Lage (im Sinne von Art der Umgebung)  klar. Von LA ist es ja bekannt, dass da die waldnahen Außenbezirke oft was abkriegen.

Ich hoffe für euch, dass bald die Feuer erstickt werden - am besten natürlich mit Regen.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 23. August 2015, 11:28:30
Unter schönem Wetter würde ich zur Zeit eine Woche Dauerregen verstehen, aber leider ist kein "schönes Wetter" in Sicht. :(

Das sieht leider nicht gut aus, ich habe auch gestern einen langen Artikel über die Brände gelesen, inzwischen reisen sogar Spezialisten aus Australien und anderen Ländern an, um bei der Bekämpfung der Brände zu helfen.

Hier in Europa brennt es in typischen Ländern und Inseln auch heftig (Spanien, Italien, Korsika usw.), aber es kommen wenigsten auch manche Erfolgsmeldungen durch. Vorgestern habe ich im Radio gehört, dass im Grossraum Österreich und Ungarn dieser Sommer der heißeste und trockenste Sommer seit anno dunnemal ist (wahrscheinlich seit Erfassung der Wetterdaten). Selbst in den Niederlanden war es die beiden letzten Tage wieder sehr warm und sonnig, nicht unbedingt typisch für die Nordseeregion. Hier in Mönchengladbach ist heute wunderbares Wetter, die Luft ist nicht mehr so feucht, aber kühlend, die Temperatur beträgt im Schatten angenehme 20 Grad und die Sonne steht hoch im stahlblauen Himmel. "Arizona-Wetter".... (aber zum Glück keine Waldbrände). So könnte es für mich bleiben, Nachts kühlt es auf 14 Grad ab.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Silv am 23. August 2015, 11:58:57
Neulich kam mir ein Auto entgegen, aus dem eine Zigarettenkippe flog. Rechts und links neben der Straße frisch gemähter Getreideacker (das Stroh lag noch dort). Wie sorglos die Leute manchmal sind!

Ja, das ist schlimm. Und dann gibt es noch solche Leute, die absichtlich Feuer legen. Bei uns in der Nähe, in Mannheim, ist momentan einer unterwegs, der im Käfertaler Wald wohl schon mehrere Brände gelegt hat. Der wird jetzt per Phantombild gesucht.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 24. August 2015, 06:08:14
Ist Portland denn aktuell bedroht? Mir ist jetzt nicht die genaue Lage (im Sinne von Art der Umgebung)  klar. Von LA ist es ja bekannt, dass da die waldnahen Außenbezirke oft was abkriegen.
Nein, für die Stadt besteht keine Gefahr. Die allermeisten Brände sind östlich der Cascades. Aber zum einen gibt es dort derzeit dermassen viele Brände und zum anderen stand der Wind so dass die Gorge zu einer Art Gebläse wurde, die den Rauch direkt in die Stadt gebracht hat, so dass es am Wochenende zum ersten Mal überhaupt eine Warnung in Portland gab, dass Kinder, ältere und Leute mit entsprechenden Vorbelastungen aufgrund des Rauchs in der Luft besser zuhause bleiben sollten und allgemein wurde empfohlen es ruhig angehen zu lassen.
Es ist ja nichts Ungewöhnliches dass es zu dieser Jahreszeit irgendwo im Nordwesten brennt. Das passiert jedes Jahr und Feuer spielt auch eine wichtige Rolle im ökosystem. Die vorherrschenden Bäume in der westlichen High Desert, die Ponderosas können sich z.B. nur während eines Feuers fortpflanzen. Aber normal kommt dann die Feuerrwehr kreist das Feuer ein, guckt dass keine Strassen, Häuser etc. in Mitleidenschaft gezogen werden und stellt sicher, dass das Feuer innerhalb der gezogenen Grenzen nicht zu groß wird. Man hört dann immer "fire soandsomany percent contained" und bei 100% ist das komplett unter Kontrolle und brennt dann gemütlich aus. Aber dieses Jahr ist alles noch wesentlich trockener als normal zu dieser Jahreszeit. Daher gibt es erstmal viel viel mehr Feuer als normal und die werden auch schneller zu richtig großen Feuern. Es fehlt einfach das Personal um all die Feuer gleich von Anfang an unter Kontrolle zu bringen und ehe man sich versieht hat man riesige Brände, die nur noch mit sehr großem Aufwand unter Kontrolle zu bringen sind, was dann wieder unverhältnismäßig viele Kräfte bindet.
Inzwischen versucht man alles, um mehr Personal zu bekommen. Die Nationalgarde hat sowieso schon Soldaten, die entsprechend ausgebildet sind, und inzwischen bekommt auch die reguläre Armee Schnellkurse ("Put the Wet on the Hot" wie es einer sagte) um an die "Front" geschickt zu werden. Weil gerade einer getürmt ist wurde jetzt auch publik, dass sehr viele Knackis zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Und wie Rainer schon sagt, kommen auch Feuerwehrleute aus anderen Bundesstaaten und auch anderen Ländern wie z.B. Australien, um zu helfen.
Aber das einzige was die Sache wirklich beenden kann sind die ersten richtigen Regenfälle, die am Ende des Sommers fallen. Das ist normal irgendwann Mitte oder Ende September der Fall, aber wie Rainer auf seinem Nordwest-Trip festgestellt hat kann der Sommer sich auch schon mal bis in den Oktober rein hinziehen. Das wäre dieses Jahr der Worst Case.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 24. August 2015, 11:14:52
aber wie Rainer auf seinem Nordwest-Trip festgestellt hat kann der Sommer sich auch schon mal bis in den Oktober rein hinziehen. Das wäre dieses Jahr der Worst Case.

Ja, das war der 2012er Trip (wir haben insgesamt schon drei mal Oregon besucht), da war bis weit in den Oktober schönes und warmes Wetter, in Kalifornien (resp. in Fresno) wurden sogar noch Temperaturen an die 40°C erreicht.

Des einen Freud ist des anderen Leid - für uns war das der beste Urlaub aller Zeiten, rein vom Wetter her. Der wird uns lange in Erinnerung bleiben, deswegen hatte ich auch die Galerie Online gestellt, weil die Fotos uns immer wieder daran erinnern.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 31. August 2015, 07:45:32
Des einen Freud ist des anderen Leid
Das gilt wohl auch für dieses Wochenende.
Ich habe hier (http://www.eumerika.de/smf/index.php/topic,1121.msg24887.html#new) gerade von Flicka verregneter Ankunft in BC gelesen. Ich hatte auch ein  Wochenende mit viel Regen, das erste seit vielen Monaten, und habe es von Herzen genossen. Ihr kennt bestimmt den leicht staubigen Geruch in der Luft wenn nach langer Zeit der erste Regen wieder fällt, diesmal roch es wie in der Räucherkammer bevor dann die Luft ganz klar und frisch wurde.
Den kräftigen Wind, von dem Flicka berichtet, hatten wir hier auch, gab so einige Stromausfälle, aber diesmal hatte ich Glück und mich hat es nicht erwischt.
Leider istd er meiste Regen im Westen runtergekommen und die Brände im Osten haben kaum etwas abbekommen und der Wind hat sie sogar noch mal angefacht. Jetzt soll Mittwoch dort vielleicht ein bisschen was runterkommen. Mal abwarten.
Ich habe eine Tour ans Ostende der Gorge gemacht. Zum einen gibt es dort ein ziemlich skurriles aber gutes Museum in Maryhill, die unter anderem die Krone und allen Pipapo der rumänischen Königin Marie haben. Da musste ich an Birgits Bericht hier denken. Und zum anderen ist es jetzt Pfirsichzeit und für die Pfirsiche ist es dort das beste Klima, die werden richtig saftig und süß. Und am Stand an der Strasse werden die einem zwar nicht geschenkt aber ein Dollar für ein Kilo ist nicht mehr weit davon weg. Und lecker Pfirsichblütenhonig gabs auch.
So bin ich dann wieder nach Hause:
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_31_08_15_7_40_19.jpeg)

Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 31. August 2015, 10:23:19
Lecker!  Und was machst du da draus? Kompott? Oder eine Pfirsich Diät?  ;D

Bei uns hat es gestern früh auch ordentlich gegallert, allerdings hatten wir tagsüber wieder 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit ging von morgens 64% auf nachmiitags 80% hoch. Jetzt ist sie wieder etwas niedriger, aber immer noch unerträglich hoch. Aber im Siekertal war es ordentlich matschig - gut für den Wald, eher schlecht für´s Walking.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Ilona am 31. August 2015, 14:25:33
Ich hätte zumindest den Inhalt einer Kiste zu meiner geliebten Pfirsich-Ananas-Marmelade verarbeitet  :sabber:.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 01. September 2015, 08:00:24
Lecker!  Und was machst du da draus? Kompott? Oder eine Pfirsich Diät?  ;D
Die Hälfte davon waren für andere, die gebeten hatten eine Kiste mitzubringen.
Eine gute Kiste wird getrocknet. Das kommt dann auf Wanderung in den Rucksack. Dann gibt es Marmelade, einige werden eingemacht, einige eingefroren, dann schmeckt gegrillter Pfirsich mit einer Kugel Eis wunderbar und eine Menge werden auch einfach so gefuttert. Man muss sich bloss ein bisschen beeilen denn lange halten die sich nicht.
Ich hätte zumindest den Inhalt einer Kiste zu meiner geliebten Pfirsich-Ananas-Marmelade verarbeitet  :sabber:.
Verrätst Du das Rezept? Pfirische hätte ich ja schon mal. ;D
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Ilona am 01. September 2015, 08:20:52
Verrätst Du das Rezept? Pfirische hätte ich ja schon mal. ;D

Kein Problem, das Rezept ist aus der Not (wegen zu vieler Pfirsiche) :zwinker: entstanden:

Ich nehme ca. 2/3 enthäutete gestückelte Pfirsiche und dazu ca. 1/3 Ananasstücke aus der Dose (frische funktionieren/gelieren wegen dem hohen Säuregehalt nicht so gut).

Auf ein Kilo gerechnet so 650 g Pfirsiche und 350 g abgetropfte Ananas. Pfirsiche als Kompott verkochen lassen, danach kurz die Ananasstücke dazugeben. Das ganze mit dem Zauberstab pürieren.

Zu der Masse Gelierzucker 2:1 dazugeben und entsprechend den Vorgaben 4 Minuten kochen lassen. Dann in Gläser füllen. Fertig und ganz lecker.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 01. September 2015, 08:30:03
Verrätst Du das Rezept? Pfirische hätte ich ja schon mal. ;D

Kein Problem, das Rezept ist aus der Not (wegen zu vieler Pfirsiche) :zwinker: entstanden:

Ich nehme ca. 2/3 enthäutete gestückelte Pfirsiche und dazu ca. 1/3 Ananasstücke aus der Dose (frische funktionieren/gelieren wegen dem hohen Säuregehalt nicht so gut).

Auf ein Kilo gerechnet so 650 g Pfirsiche und 350 g abgetropfte Ananas. Pfirsiche als Kompott verkochen lassen, danach kurz die Ananasstücke dazugeben. Das ganze mit dem Zauberstab pürieren.

Zu der Masse Gelierzucker 2:1 dazugeben und entsprechend den Vorgaben 4 Minuten kochen lassen. Dann in Gläser füllen. Fertig und ganz lecker.
Klasse, vielen Dank!
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 09. August 2016, 07:31:15
Ein lesenswerter Artikel im Spiegel über Portland:
Hippie-Stadt Portland: Nackt durch die City (http://www.spiegel.de/reise/staedte/portland-in-oregon-nackt-durch-die-hippie-stadt-a-1103768.html)
Ich würde zwar eher Hipster- als Hippie-Stadt sagen, aber den Vergleich der Kalifornier mit den Schwaben in Berlin finde ich sehr treffend und auch die Probleme, die sich mit dem großen Zuzug der letzten Jahre verbinden sehe ich ganz ähnlich.
Hat für mich als jemand der gerne in der Natur unterwegs ist auch ganz praktische Konsequenzen: an Trailheads wo man früher mit drei, vier anderen Autos am Strassenrand geparkt hat, sind in den letzten Jahren große Parkplätze entstanden, die am Wochenende hoffnungslos überfüllt sind und auf den Trails ist auch deutlich mehr los als noch vor drei vier Jahren.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 09. August 2016, 12:25:12
aber den Vergleich der Kalifornier mit den Schwaben in Berlin finde ich sehr treffend und auch die Probleme, die sich mit dem großen Zuzug der letzten Jahre verbinden sehe ich ganz ähnlich.

Wenn es wirklich "ähnlich" ist, dann ist es vielleicht auch gar nicht so schlimm. Beim Schwabenhass vermutet man schon lange, dass da "viel Lärm um nichts" gemacht wird, jetzt gibt es auch eine Statistik (deren Inhalt aber auch an anderer Stelle schon gemutmaßt wurde), es gibt gar nicht wirklich viele Schwaben in Berlin. Aus anderen Regionen ist die Zuzugsquote teilweise um Faktoren höher:

http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.schwaben-in-berlin-von-wegen-voelkerwanderung.91fe972f-af68-473a-bbb6-6576ff9ad305.html

Vielleicht wird ja auch in Portland zu viel Wind um ein paar Kalifornier mehr oder weniger gemacht....
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 09. August 2016, 15:36:25
Das war wohl ein wenig mißverständlich. "Ähnlich" bezog sich in diesem Fall auf die Darstellung der Probleme im Text, die ich ähnlich sehe wie dort beschrieben.
Den Vergleich mit den Schwaben fand ich nur treffend, weil genauso über die Kalifornier gelästert wird wie über die Schwaben in Berlin.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 19. Januar 2017, 08:26:56
In Portland war letzte Woche Schneekatastrophe angesagt.
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_19_01_17_8_07_01.jpeg)
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch letzter Woche sind über Nacht ein Fuß Schnee gefallen. Gut 30cm klingt ja vielleicht erstmal nach ordentlich Schnee, aber nichts katastrophales. Allerdings fällt normalerweise ganz selten mal mehr als 30mm und selbst das reicht dann aus die Stadt komplett lahm zu legen, da es so gut wie keine Schneepflüge oder anderes Räumgerät gibt und prinzipiell kein Salz gestreut wird. Wenn überhaupt fällt meist nur fieser Eisregen, aber für Schnee muß man in die Berge. Und nun lag die Stadt auf einmal unter einer dichten Schneedecke und nix ging mehr. Büros dicht, Schulen dicht etc. Gut gehen alle eben Schlittenfahren und Schneemannbauen. Aber der Schnee und das kalte Wetter hielt sich zäh, so dass erst für die Stadt und dann sogar für den gesamten Staat der Notstand ausgerufen wurde. Seit gestern ist es nun wieder etwas wärmer und es gibt den üblichen flüssigen Niederschlag und davon reichlich, der die ganze weiße Pracht schnell abtaut. Nun gibt es allerdings ein bisschen Sorge, dass das etwas viel Wasser werden könnte. Auf jeden Fall gibt es jetzt eine Debatte ob "Abwarten bis es taut" weiterhin eine akzeptierte Vorgehensweise der Stadt zum Schneeräumen ist, falls es in ein paar Jahren mal wieder Schnee geben sollte.
Derzeit ist der Freeway in die Gorge noch völlig vereist und komplett gesperrt (dort ist es immer ein paar Grad kälter), aber ich hoffe dass ich vielleicht am Wochenende mal ein paar eisige Wasserfälle gucken kann.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 19. Januar 2017, 09:25:41
Hier bei uns soll es ja auch vielerorten ähnlich ausgesehen haben. Aber da die Deutschen das ja alle paar Jahre mal haben und in einigen Gegenden auch regelmäßig, entsteht idR nur kurz Chaos.

Hier in Bad Oeynhausen gab es noch keinen nennenswerten Schnee, schon gar keinen, der liegen blieb. Nur den einen Abend war alles komplett vereist. War auch nicht lustig. Aber ein solches Schneebild wie aus Portland, habe ich seit meiner Kindheit nicht mehr erlebt. Sieht ja eigentlich toll aus...
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 19. Januar 2017, 11:56:55
Hier bei uns soll es ja auch vielerorten ähnlich ausgesehen haben.

Der Schnee vom Wochenende ist wieder weg (Tief "Egon" hat hier weniger Chaos angerichtet als befürchtet), aber zur Zeit herrscht eine trockene Kälte. Die beiden letzten Nächte waren es jeweils -8° Celsius, im Moment in der Mittagssonne sind es immer noch -2° Celsius, das ist für das Rheinland durchaus "frisch". Unsere Wetterstation zeigt auch für die nächsten Tage ähnliche Temperaturen an, es bleibt also erst einmal kalt.

P.S.: Just in in diesem Moment kommt die Sonne "um die Ecke" und die direkten Sonnenstrahlen erfassen die etwas unglücklich platzierte Messsonde für die Außentemperatur - in Nullkommanichts springt hier drin die Temperaturanzeige von -2 auf +16 Grad... (das ist natürlich Quatsch, aber da kann man mal sehen, was für eine Kraft die Sonne hat).
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 19. Januar 2017, 17:47:09
In Portland war letzte Woche Schneekatastrophe angesagt.
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_19_01_17_8_07_01.jpeg)

 da es so gut wie keine Schneepflüge oder anderes Räumgerät gibt und prinzipiell kein Salz gestreut wird.

das ist das Problem in so Gegenden, in denen es nur sehr selten schneit. Ich habe ja ein paar Jahre in der Schweiz gelebt und da kam die Schneemenge, die du auf deinem Bild zeigst, mehrmals pro Winter vor. Aber dort ist man auch ausgerüstet, die Strassen werden alle geräumt, sogar für die Gehwege ist die Stadt verantwortlich und nicht die Anwohner. Auch die Leute sind den Schnee gewöhnt, jeder hat Winterreifen und Erfahrung beim Fahren auf Schnee.

Hier in Rheinhessen dagegen schneit es fast nie und daher gibt es nur auf den Hauptverkehrsstraßen einen Räumdienst. Wie man von den Nebenstrassen auf die Hauptstrassen kommt, interessiert niemanden, dabei ist es dann doch (auch ohne Schnee) recht häufig glatt und man muss irgendwie im Schneckentempo fahren und hoffen, dass man nicht trotzdem von der Strasse rutscht. Auch wenn ich sehr froh bin, dem Winter in der Schweiz entkommen zu sein, sehne ich mich an solchen Tagen mit Glatteis und/oder dem seltenen Schneefall dann doch dorthin zurück.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 22. Januar 2017, 06:14:24
Heute war Protestmarsch gegen Trump. 30.000-50.000 waren erwartet worden, aber trotz beständigem Regen kamen 100.000.
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_22_01_17_6_04_53.jpeg)
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 22. Januar 2017, 08:57:54
Ich kann die Wut und die Enttäuschung der Leute gut verstehen. Aber ob wegen der Proteste das Wahlsystem geändert wird? Ob Trump eine unerwartet gemäßigte Politik machen wird? Ich habe da Zweifel...


Anderes Thema:
Der Schnee ist schon wieder weg?
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 22. Januar 2017, 09:09:46
Ich kann die Wut und die Enttäuschung der Leute gut verstehen. Aber ob wegen der Proteste das Wahlsystem geändert wird? Ob Trump eine unerwartet gemäßigte Politik machen wird? Ich habe da Zweifel...
Ganz sicher wird das erstmal praktisch so gut wie nichts ändern. Aber ich denke es ist eine gute Motivation, wenn man sieht wieviele Menschen gegen Trump auf die Straße gehen. Hilft sicher bei der Wut und Enttäuschung, die Du erwähnst. Und nicht zuletzt ist es ja auch nicht schlecht nochmal aller Welt in Erinnerung zu rufen, dass die Mehrheit der Amerikaner eben nicht hinter Trump steht.
Zitat
Anderes Thema:
Der Schnee ist schon wieder weg?
Nach 4 Tagen Regen ist das Thema durch.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: serendipity am 22. Januar 2017, 12:41:11
Heute war Protestmarsch gegen Trump. 30.000-50.000 waren erwartet worden, aber trotz beständigem Regen kamen 100.000.
(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_22_01_17_6_04_53.jpeg)

 :beifall:

Nur bekommt der Rest der Welt hiervon nicht so viel mit, da die Medien voll sind mit dem unsäglichen Präsidenten  :kotz:
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 12:53:18
Ich bin ja da gerne auch mal ketzerisch, aber wenn die Leute alle, die jetzt über Trump jammern und protestieren, stattdessen vor 2 Monaten zur Wahl gegangen wären, bräuchten sie heute nicht zu demonstrieren. Demokratie funktioniert am Wahltag und nicht danach - da scheint es noch politischen Nachholbedarf zu geben. Gegen eine demokratische Wahl zu demonstrieren ist widersinnig. Allemal bei der schlechten Wahlbeteiligung.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 22. Januar 2017, 12:58:59
Woher weißt du, dass all die Leute dort nicht gewählt haben? Und warum sollte man nicht außerhalb von Wahlen seine Meinung kundtun? Demokratie beschränkt sich nicht nur auf die Wahlurne, auch wenn das hierzulande leider so zu sein scheint und (zu) viele nicht mal diese Möglichkeit nutzen.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 13:02:44
Woher weißt du, dass all die Leute dort nicht gewählt haben?

Da gehe ich von aus. Absolut unwahrscheinlich, dass die alle gewählt haben, das ist einfache eine mathematische Wahrscheinlichkeit. Vielleicht ist der Schnitt da etwas höher, aber es gibt ja noch viel mehr Gegenbewegungen zu Trump und es ist eine Tatsache, dass er heute nicht Präsident wäre, wenn seine Gegner zur Wahl gegangen wären.

Natürlich kann man "seine Meinung" kund tun, aber eine Wahl anfechten zu wollen, das ist mehr als "Meinung kundtun". Das ist antidemokratisch. Diese Leute wollen, dass der demokratisch gewählte Präsident nicht Präsident wird und so eine Meinung ist jenseits der Demokratie.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 13:11:59
Und nicht zuletzt ist es ja auch nicht schlecht nochmal aller Welt in Erinnerung zu rufen, dass die Mehrheit der Amerikaner eben nicht hinter Trump steht.

Nur ist es jetzt zu spät - die Wahl war der Zeitpunkt, wo diese Mehrheit hätte der Welt zeigen können, dass sie nicht hinter Trump steht. Ist ähnlich wie beim Brexit-Votum, die Gegner glauben irgendwie nicht daran, dass das Unglaubliche passiert und dann passiert es doch. Aber danach ist es zu spät, auch das gehört zu einer Demokratie, dass man eine "verkorkste" Wahl anerkennt.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: serendipity am 22. Januar 2017, 15:14:08
Nun, ich sehe es anders als Rainer  ;) - ich finde Demokratie (und damit auch Demonstrationen oder andere Meinungskundgebungen jeglicher Art z.B. Meryll Streeps Ansprache) hat auch nach einer Wahl bzw. zwischen Wahlen ihren Platz.
Die Wahl wird ja auch anerkannt (oder siehst du Rainer, ein Indiz für Nichtanerkennung?)- deshalb müssen Trump-Gegner aber noch lange nicht still sein und ich hoffe, sie werden lauter und lauter.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Paula am 22. Januar 2017, 16:36:20
Nun, ich sehe es anders als Rainer  ;) - ich finde Demokratie (und damit auch Demonstrationen oder andere Meinungskundgebungen jeglicher Art z.B. Meryll Streeps Ansprache) hat auch nach einer Wahl bzw. zwischen Wahlen ihren Platz.
Die Wahl wird ja auch anerkannt (oder siehst du Rainer, ein Indiz für Nichtanerkennung?)- deshalb müssen Trump-Gegner aber noch lange nicht still sein und ich hoffe, sie werden lauter und lauter.

Das sehe ich ganz genauso. Ich habe auch noch nicht gehört dass die Demonxtranten die Wahl anfechten. Und gegen einen Präsidenten auf die Straße zu gehen der vor der Wahl gesagt hat er würde selbige nur anerkennen wenn er gewinnt ist eigentlich Pflicht für jeden der die Demokratie ernst nimmt. Ich finde diese Äußerung wäre schön Anlaß für ein Impeachmentverfahren.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 17:16:32
oder siehst du Rainer, ein Indiz für Nichtanerkennung

Ich sehe gar nichts anderes - die ganzen Aktionen haben doch den ausschließlichen Sinn, Trump nicht als Präsidenten anzuerkennen. Und sonst gar nichts. Auf den Plakaten stehen keine Inhalte, keine Kritiken, keine Verbesserungsvorschläge, da steht schlicht (beispielsweise): "NO to Trump".

Das ist doch Ablehnung in Reinkultur. Ablehnen der Person Trump als Präsident. Die aber nun einmal demokratisch so gewählt wurde. Wo siehst Du überhaupt ein einziges Indiz mit einer anderen Aussage?
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 22. Januar 2017, 17:49:07
Ich finde diese Demonstrationen auch sehr gut und sehr wichtig - sie zeigen zum einen der Welt, dass viele Amerikaner nicht hinter Trump stehen und zum anderen zeigen sie Trump selbst, dass er (vielleicht) doch nicht ganz so unbekümmert tun und lassen kann, was er will. Und dass er diese Proteste nicht mag und auch nicht darüber steht, zeigt ja schon, dass er die Vergleichsbilder zwischen den Menschmassen, die bei Obamas Amtseinführung vor Ort in Washington waren und denen bei seiner eigenen Amtseinführung sperren ließ bzw. die Facebook Seite desjenigen, der die Bilder eingestellt hat.

Und undemokratisch sind sie sicher nicht, keiner fordert die Absetzung von Trump oder die Nichtanerkennung der Wahl, das sehe ich genauso wie Andrea, Gabi und Paula.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 22. Januar 2017, 18:36:35


Und nicht zuletzt ist es ja auch nicht schlecht nochmal aller Welt in Erinnerung zu rufen, dass die Mehrheit der Amerikaner eben nicht hinter Trump steht.

Nur ist es jetzt zu spät - die Wahl war der Zeitpunkt, wo diese Mehrheit hätte der Welt zeigen können, dass sie nicht hinter Trump steht.
Und das hat sie ja auch. Trump hat knapp 3 Millionen weniger Stimmen bekommen als Hillary.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 19:09:51
Und das hat sie ja auch. Trump hat knapp 3 Millionen weniger Stimmen bekommen als Hillary.

Diesen "Fehler" des amerikanischen Systems tolerieren die Amerikaner ja schon seit eh und je. Aber wenn die Anti-Trump-Wähler in hinreichender Zahl zur Wahl gegangen wären, bräuchten sie auch nicht zu jammern, dass wieder einmal ein systemischer Fehler "das Zünglein" an der Waage war. Keinesfalls hat Amerika "gezeigt", dass sie nicht hinter Trump stehen. Sie haben allenfalls gezeigt, dass sie zu faul zum wählen sind und nachher herumjammern, das wäre das System Schuld.

Das ist einfach nur schwach, sonst gar nichts. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat noch nicht einmal jeder 2. Amerikaner sein Wahlrecht ausgeübt.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 19:13:36
Und undemokratisch sind sie sicher nicht, keiner fordert die Absetzung von Trump oder die Nichtanerkennung der Wahl, das sehe ich genauso wie Andrea, Gabi und Paula.

Dann kläre mich auf, was heißt "No to Trump"? Ich kann nicht wirklich glauben, dass jemand ernsthaft der Meinung ist, das wäre NICHT die Ablehnung der Person Trump als Präsident. Das ist skurril.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: serendipity am 22. Januar 2017, 19:14:00
oder siehst du Rainer, ein Indiz für Nichtanerkennung

Ich sehe gar nichts anderes - die ganzen Aktionen haben doch den ausschließlichen Sinn, Trump nicht als Präsidenten anzuerkennen. Und sonst gar nichts. Auf den Plakaten stehen keine Inhalte, keine Kritiken, keine Verbesserungsvorschläge, da steht schlicht (beispielsweise): "NO to Trump".

Das ist doch Ablehnung in Reinkultur. Ablehnen der Person Trump als Präsident. Die aber nun einmal demokratisch so gewählt wurde. Wo siehst Du überhaupt ein einziges Indiz mit einer anderen Aussage?

Ich sehe die Aktionen als ein öffentliches Nein zum Präsidenten, das hat mit der Anerkennung der Wahl wenig zu tun  - schlimm genug, dass ein gewählter Präsident so viel "Gegenwind" erfahren muss! Entweder sollte sich der Präsident nun Gedanken machen oder man sollte das Wahlsystem überdenken. Wahrscheinlich passiert beides nicht.

Ich stelle mir vor in diesem Jahr bekommt die AfD mehr Stimmen, als ich für gut befinde, jegliche Stimme ist zuviel, dann kann ich danach jeden Tag auf die Straße gehen und meinen Unmut kundtun - das ist Demokratie! Nichts anderes sind die No-Trump-Demonstrationen auch.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 22. Januar 2017, 19:33:51
Und das hat sie ja auch. Trump hat knapp 3 Millionen weniger Stimmen bekommen als Hillary.

Diesen "Fehler" des amerikanischen Systems tolerieren die Amerikaner ja schon seit eh und je. Aber wenn die Anti-Trump-Wähler in hinreichender Zahl zur Wahl gegangen wären, bräuchten sie auch nicht zu jammern, dass wieder einmal ein systemischer Fehler "das Zünglein" an der Waage war. Keinesfalls hat Amerika "gezeigt", dass sie nicht hinter Trump stehen. Sie haben allenfalls gezeigt, dass sie zu faul zum wählen sind und nachher herumjammern, das wäre das System Schuld.

Das ist einfach nur schwach, sonst gar nichts. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat noch nicht einmal jeder 2. Amerikaner sein Wahlrecht ausgeübt.
Was das Wahlrecht angeht gab es gestern einige Plakate, die genau das was Du gesagt hast, beklagen (An ein "No to Trump"-Plakat kann ich mich allerdings nicht erinnern ;), das war meist schon ein bisschen kreativer) Das ändert aber nichts an der Tatsache das auch bei der Wahl eine Mehrheit der Wähler gegen Trump gestimmt hat. Und was die Teilnehmer an dieser Demomstration konkret angeht: in Multnomah County in dem Portland liegt haben gerade mal 17% für Trump gestimmt und Oregon hatte eine Wahlbeteiligung von 79%.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 19:57:07
(An ein "No to Trump"-Plakat kann ich mich allerdings nicht erinnern ;), das war meist schon ein bisschen kreativer)

Ich habe mir das nicht ausgedacht und habe auch nicht danach gesucht. Ich habe in Google "portland protest trump" eingegeben, und dieses Foto taucht als allererstes(!) in Google auf:

(http://multifiles.pressherald.com/uploads/sites/4/2016/08/20160804_Silent-Trump-Protest_38.jpg)

Ohne Worte.

Das ändert aber nichts an der Tatsache das auch bei der Wahl eine Mehrheit der Wähler gegen Trump gestimmt hat.

Leider auch nicht, das ist eine verklärte Sicht. Die statistische Sicht ist eine andere. die ganz große Riesenmehrheit aller Wähler hat NICHT gegen Trump gestimmt, alleine über die Hälfte hat gar nicht abgestimmt, denen war also nicht wichtig, wer Präsident wird. Darüber muss man sich erst einmal im Klaren sein, der Hälfte aller Wähler war es unwichtig, ob Trump gewählt wird oder nicht. Sie hätten es ja aktiv verhindern können, aber es ist nicht geschehen.

Und die andere Hälfte hat sich dann auch jeweils zu ungefähr der Hälfte für Trump / gegen Trump entschieden und da kam dann das amerikanische Wahlrecht Trump zu Hilfe und hat ihm eine Mehrheit bei den Wahlmännern beschert. Aber es ist und bleibt so, es hat belleibe NICHT(!) die Mehrheit der Wähler GEGEN Trump gestimmt. Jede andere Darstellung stimmt einfach nicht. Für mich folgt auch keinesfalls aus so einer singulären Demo, an der ca. 0,03% der amerikanischen Bevölkerung beteiligt ist, dass die Mehrheit gegen Trump ist. Die riesengroße Mehrheit (99,97%) ist bei der Demo gar nicht dabei gewesen.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 22. Januar 2017, 20:13:37
Ob uns die überraschenden Ergebnisse beim Brexit und den US-Wahlen eine höhere Wahlbeteiligung bei den Bundestagswahlen bescheren? Bei beiden kann man ja ganz gut sehen, was passiert, wenn man nicht wählt. Andererseits: Geht man hier wählen, um Merkel abzuwählen und mittels der AfD zu protestieren oder geht man hin, um genau diese guten Ergebnisse der Rechten zu vermeiden? Oder bleibt die Meinung:" Egal, wen ich wähle, ist doch alles Scheiße. Also schlafe ich lieber aus und mache dann Grillparty?" Und wird man sich bei der nächsten US-Wahl daran erinnern, was bei dieser Wahl passiert ist, weil zu viele sich auf "andere Wähler verlassen" haben?

Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 22. Januar 2017, 20:21:31
(An ein "No to Trump"-Plakat kann ich mich allerdings nicht erinnern ;), das war meist schon ein bisschen kreativer)

Ich habe mir das nicht ausgedacht und habe auch nicht danach gesucht. Ich habe in Google "portland protest trump" eingegeben, und dieses Foto taucht als allererstes(!) in Google auf:

(http://multifiles.pressherald.com/uploads/sites/4/2016/08/20160804_Silent-Trump-Protest_38.jpg)

Ohne Worte.
Ich weiß nicht von wann und wo dieses Bild ist, aber allein der blaue Himmel und der Sonnenschein verrät mir das es ganz sicher nicht von gestern ist (meine Klamotten sind immer noch nicht ganz trocken und ich war sicher nicht so sommerlich leicht gekleidet wie die Leute auf Deinem Foto) und die Gebäude kommen mir auch absolut nicht bekannt vor. Das ist ja ein grundsätzliches Problem, man googelt irgendwas und dann weiß man vermeintlich genau Bescheid ohne groß weiter nachzudenken zu müssen. Ich will ja auch nicht ausschliessen, dass es gestern "No to Trump" Plakate gab, aber ich habe keins gesehen, dafür viele andere. Und ich war im Gegensatz zu Dir vor Ort.
Zitat
Das ändert aber nichts an der Tatsache das auch bei der Wahl eine Mehrheit der Wähler gegen Trump gestimmt hat.
Zitat
Leider auch nicht, das ist eine verklärte Sicht.


Die statistische Sicht ist eine andere. die ganz große Riesenmehrheit aller Wähler hat NICHT gegen Trump gestimmt, alleine über die Hälfte hat gar nicht abgestimmt, denen war also nicht wichtig, wer Präsident wird. Darüber muss man sich erst einmal im Klaren sein, der Hälfte aller Wähler war es unwichtig, ob Trump gewählt wird oder nicht. Sie hätten es ja aktiv verhindern können, aber es ist nicht geschehen.
Ich präzisiere meine Formulierung: eine Mehrheit der Wählenden hat gegen Trump gestimmt. So war es gemeint. Wenn man will hätte man das auch verstehen können.
Zitat
Für mich folgt auch keinesfalls aus so einer singulären Demo, an der ca. 0,03% der amerikanischen Bevölkerung beteiligt ist, dass die Mehrheit gegen Trump ist. Die riesengroße Mehrheit (99,97%) ist bei der Demo gar nicht dabei gewesen.
Landesweit waren geschätzt über 4 Millionen auf der Straße. Das sind natürlich nach Deiner Sichtweise auch nur 1,3% der Bevölkerung, auf der anderen Seite ist das immerhin auch die größte Demonstration in der Geschichte der USA.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 20:24:01
Ob uns die überraschenden Ergebnisse beim Brexit und den US-Wahlen eine höhere Wahlbeteiligung bei den Bundestagswahlen bescheren?

Nein und Ja.

a) Nein: weil auch der deutsche Durchschnittsbürger sich nicht von Ereignissen dieser Art in seinem Willen zu wählen beeinflussen läßt. Natürlich ist auch in Deutschland jeder sich selbst der nächste. Ob man das mag oder nicht, ist eine andere Frage. Aber wer ehrlich mit dieser Frage umgeht, wird zugeben müssen, dass wir keinesfalls "besser" sind, was die Wahlinteresseren betrifft.

b) Ja: weil diese Beteiligungen außergewöhnlich schwach waren (jeweils nur um die 50%, wohlwollend gerechnet). Aus einem mir nicht bekannten Grund ist die allgemeine Wahlbeteiligung in Deutschland ganz ganz erheblich besser als die Präsidentschaftswahl in den USA. In Deutschland gab es noch nie eine Beteiligung unter 70% - das ist eine Zahl, die in den USA vollkommen utopisch ist. Und wir hatten schon Wahlen, da lag die Beteiligung bei über 90%(!!!!!), das ist schier unglaublich im Nachhinein (das war Ende der 60er Jahre).

Insgesamt sind bei Bundestagswahlen so grottenschlechte Beteiligungsquoten wie in GB oder in den USA nicht vorstellbar. Hier eine Statistik seit 1949: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/2274/umfrage/entwicklung-der-wahlbeteiligung-bei-bundestagswahlen-seit-1949/
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 20:34:08
Und ich war im Gegensatz zu Dir vor Ort.

Natürlich. Aber jetzt mal Butter bei die Fische: die Plakete sind uns doch beiden egal. Das ist "Beiwerk". Aber ich kenne Dich gut genug und ich weiß ganz genau, dass Du ganz sicher ebenso genau weißt wie ich, worum es bei diesen Demos geht: Trump abzusetzen und nicht als Präsidenten anzuerkennen.

Und wenn wir Trump für ein noch so großes Arschloch halten, die Amerikaner haben es versäumt, ihm die angemessene Wahlschlappe zu verpassen und alles, was heute stattfindet, stellt ernsthaft die demokratische Idee in Frage. Das ist das, was mich daran stört. Ich bin kein Trump Anhänger, aber ich bin glühender Demokrat. Und habe ich mein Problem, wenn ich sehe, was aktuell in den USA stattfindet. Das ist grenzwertig, resp. eigentlich ist es nicht mehr grenzwertig, es ist ein Angriff auf die Demokratie. Egal wie lästig und wie unangenehm der Wahlausgang ist. Aber aus demokratischer Sicht hat man den zu akzeptieren und der Versuch, da irgendetwas anderes hinein zu interpretieren als der unbedingte Wille, Trump nicht anzuerkennen, greift bei bei mir nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Du da an irgendetwas anderes glaubst. Es geht um alles, es geht um Trump.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Horst am 22. Januar 2017, 22:15:19
Aus einem mir nicht bekannten Grund ist die allgemeine Wahlbeteiligung in Deutschland ganz ganz erheblich besser als die Präsidentschaftswahl in den USA.
Das soll zum einen daran liegen, dass man sich in den USA nach wie vor für die Wahl als Wähler registrieren lassen muss und daran, dass Lokalpolitik stärker wahrgenommen wird als das was im fernen Washington gemacht wird und dem die Amerikaner traditionell argwöhnisch gegenüber stehen.
Hier auch etwas zum Thema (Vergleich Wahlbeteiligung D vs USA ):
http://www.grin.com/de/e-book/101478/wahlbeteiligung-in-den-usa-und-in-der-brd-ein-vergleich-auf-bundesebene
Das Duell Trump gegen Clinton - das die Amis als Pest gegen Cholera empfunden haben und diese Kandidaten als die unbeliebtesten in der US-Wahl-Geschichte gelten hat sicher sein übriges dazu getan.



Und wenn wir Trump für ein noch so großes Arschloch halten, die Amerikaner haben es versäumt, ihm die angemessene Wahlschlappe zu verpassen und alles, was heute stattfindet, stellt ernsthaft die demokratische Idee in Frage. Das ist das, was mich daran stört. Ich bin kein Trump Anhänger, aber ich bin glühender Demokrat. Und habe ich mein Problem, wenn ich sehe, was aktuell in den USA stattfindet. Das ist grenzwertig, resp. eigentlich ist es nicht mehr grenzwertig, es ist ein Angriff auf die Demokratie. Egal wie lästig und wie unangenehm der Wahlausgang ist. Aber aus demokratischer Sicht hat man den zu akzeptieren und der Versuch, da irgendetwas anderes hinein zu interpretieren als der unbedingte Wille, Trump nicht anzuerkennen, greift bei bei mir nicht.
Es gibt auch in den USA die Möglichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens.
Es gibt nicht wenige die es nicht für unmöglich halten, dass Trump seine 4 Jahre nicht voll macht (bzw. es verhindert wird).
Entscheidend werden dabei sicher nicht (nur) Proteste sein, sondern eventuelles Missachten Trumps der amerikanischen Verfassung (o.ä.) aber zum einen können Aktionen der Bevölkerung eine Stimmung transportieren und solche Verfahren wenn es denn einen etwaigen Anlass gibt mit befördern und ähnlich wie bei uns gibt es auch gegen die AFD als Partei Proteste - auch das ist eine demokratische Partei und man könnte hier genauso argumentieren, dass man solche politischen Strömungen demokratisch hinzunehmen hat.
Trump ist mit seinen extremen Äußerungen der letzten Monate selbst für einen Demokraten nur schwer akzeptabel. Deshalb finde ich es legitim zu äußern, dass dieser Präsident nicht von allen Landsleuten getragen wird und das der Welt auch gezeigt wird, vor der sich manche Amerikaner sicher schämen.
Ein Joschka Fischer hat früher als Protestant sogar Steine geworfen und war später Minister - also solche Proteste muss die Demokratie aushalten.

Apropos Demokratie und deren Machthaber. Wenn man Trumps heutige Äußerungen und Einschüchterungsversuche Richtung Presse vernimmt fühlt man sich irgendwie an Erdogan erinnert ...
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 22. Januar 2017, 22:39:55
Es gibt auch in den USA die Möglichkeit eines Amtsenthebungsverfahrens.
Es gibt nicht wenige die es nicht für unmöglich halten, dass Trump seine 4 Jahre nicht voll macht (bzw. es verhindert wird).

Das sind aber legale Mittel im Rahmen der Demokratie und der Gesetzgebung. Passend zur aktuellen Lage in den USA habe ich gerade den Leitartikel auf www.tagesschau.de gelesen. Zitat:

Zitat
Madonna, Whoopi Goldberg, Scarlett Johannson - während viele US-Stars bei der Vereidigung des neuen Präsidenten demonstrativ fernblieben, zeigten sie bei den Anti-Trump-Demonstrationen deutliche Präsenz. Einige forderten den Beginn einer Revolution.
Zahlreiche Hollywood-Größen und Popstars haben sich an den Protesten gegen Präsident Trump beteiligt. Sängerin Madonna rief beim "Women's March" in Washington zu einer "Revolution der Liebe" auf. "Ja, ich habe schrecklich viel darüber nachgedacht, das Weiße Haus in die Luft zu sprengen, aber ich weiß, dass dies nichts ändern würde", rief die 58-Jährige Hunderttausenden Menschen in Washington zu.

Da brauchen wir sicher nicht zu diskutieren, dass eine "Revolution" so ziemlich das diametrale Gegenteil einer demokratischen Wahl darstellt. Wie gesagt: mir geht es nicht um Trump, mir geht es um die Demokratie. Wenn es möglich ist, im Nachhinein eine Wahl mit undemokratischen Mitteln (Revolution) außer Kraft zu setzen, dann ist das das Ende der Demokratie. Das ist dann Bürgerkrieg und Lynchjustiz. Wo sind die Grenzen, wer legt fest, wann so eine Revolution gerechtfertigt ist?

Ich finde es ehrlich ziemlich furchtbar, was sich da gerade absplelt. In Anbetracht der schlechten Wahlbeteiligung ist das unfassbar - man wählt nicht, man setzt seinen Willen mit Gewalt durch.

Wenn man Trumps heutige Äußerungen und Einschüchterungsversuche Richtung Presse vernimmt fühlt man sich irgendwie an Erdogan erinnert ...

Wobei das in der Türkei ja noch schwerer zu verstehen ist als in den USA - da steht ja nachweislich das Gros der Bevölkerung hinter Erdogan. Erdogan hat nicht ansatzweise das gleiche Problem wie Trump, dass der Widerstand von innen kommt. Ich bin jedenfalls vollkommen hilflos in Sachen Türkei und Ergogan, das ist für mich nicht nachzuvollziehen, was da passiert.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Horst am 22. Januar 2017, 22:55:35
Ich sehe es wie Du, dass Gewalt keine akzeptable Form der Demokratie ist.
Der rein verbal geäußerte verzweifelte Wunsch nach Revolution auf einer Demo ist jetzt allerdings noch kein mit Gewalt ausgeübter Bürgerkrieg und wenn, sind das Einzelne - die gibt es bei uns ja auch.

Der vergangene Freitag könnte allerdings als Meilenstein in die Geschichte eingehen.
Trump hat vieles was wir nach dem zweiten Weltkrieg als Institution angesehen haben (NATO, wirtschaftliche Beziehungen zu Europa usw.) in Frage gestellt.
Ein drohender Handelskrieg (und den weltweiten Folgen für Wirtschaft und Arbeitsplätze) und das aufstellen einer eigenen europäischen Armee (z.B. mit wiedereinführen der Wehrpflicht in D usw.) wären schon wesentliche Änderungen. Wer weiß was da in den nächsten Jahren noch so auf uns zu kommt.
Also am besten erweitert man den Threadtitel mal in "Was passiert da gerade in Washington D.C., USA?" :o
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 23. Januar 2017, 00:50:10
Und ich war im Gegensatz zu Dir vor Ort.

Natürlich.
8)
Zitat
Aber jetzt mal Butter bei die Fische: die Plakete sind uns doch beiden egal. Das ist "Beiwerk".
Wenn es egal ist warum diskutieren wir dann darüber? Als Demonstrant versuchst Du Dein zentrales Anliegen auf Dein Plakat zu schreiben. Man bekommt also einen Eindruck worum es den Leuten geht, wenn man die Plakate anguckt. Und ich denke wir haben beide eine sehr unterschiedliche Vorstellung davon, was die Motive hinter den Demonstrationen sind.
Zitat
Aber ich kenne Dich gut genug und ich weiß ganz genau, dass Du ganz sicher ebenso genau weißt wie ich, worum es bei diesen Demos geht: Trump abzusetzen und nicht als Präsidenten anzuerkennen.
Das denke ich eben nicht.
Mal wieder konkrete Erfahrungen vor Ort: ich war unter anderem mit zwei lesbischen Pärchen auf der Demo. Die einen haben gerade in einer schnell geplanten Hochzeit geheiratet, da sie sich nicht sicher waren, ob das unter einem Präsidenten Trump noch lange möglich ist. Die anderen machen sich Sorgen weil das Kind der einen von der anderen adoptiert werden soll, damit sie beide das Kind als gleichberechtigte Eltern grossziehen können. Auch da gibt es jetzt Fragezeichen. Zwei der Frauen sind auch in der Politik aktiv und hatten sich von der ersten weiblichen Präsidentin einen Schub in Richtung von voller Gleichberechtigung versprochen und sind jetzt entsprechend frustriert, weil das genaue Gegenteil eingetreten ist. Das sind ihre Hauptsorgen und die haben sie auf ihren Schildern auch so formuliert. Und viele andere Schilder gingen auch in die Richtung. Viele Eltern mit Kindern hatten Schilder dabei, die sich gegen die geplanten Schritte in Richtung von Privatisierung der Schulen wenden. Es gab Schilder in Spanisch gegen die Mauer (wenn ich das mit meinem Schullatein richtig übersetzt habe). Dir hätten vielleicht die "Engineers against Trump" gefallen, die einige Parolen zum Klimawandel und zur Wissenschaftsferne der neuen Regierung hatten. etc usw. Natürlich gab es auch Schilder, die sich über Trump lustig machten (da bietet er ja genug Angriffsfläche) und ich erinnere auch ein "Impeach Trump"-Schild, aber in der grossen Masse waren es konkrete Sachthemen, die die Leute offenbar bewegten, und nicht einfach nur stumpf "No to Trump".
Zitat
Aber aus demokratischer Sicht hat man den zu akzeptieren und der Versuch, da irgendetwas anderes hinein zu interpretieren als der unbedingte Wille, Trump nicht anzuerkennen, greift bei bei mir nicht. Und ich glaube auch nicht, dass Du da an irgendetwas anderes glaubst. Es geht um alles, es geht um Trump.
Was Du glaubst, was ich glaube, ist natürlich Dir überlassen, aber ich bin mir dagegen sicher, dass die überwiegende Mehrheit der Leute gestern das genauso sieht wie ich, nämlich das die USA die nächsten vier Jahre Trump irgendwie überstehen muß. Ich hab mich im Gegenteil gewundert, dass die Sache mit dem Electoral College keine großere Rolle gespielt hat. Nein, Deine Einschätzung, dass Trump ein Arschloch ist, hat sicher viele Anhänger, aber auch die wissen, dass er jetzt leider Präsident ist. Vielleicht stellt er sich ja irgendwie noch selber ein Bein, aber die Alternative dass ihm sein Vize als Präsident nachfolgt ist, ist ja fast noch besorgniserregender.
Da brauchen wir sicher nicht zu diskutieren, dass eine "Revolution" so ziemlich das diametrale Gegenteil einer demokratischen Wahl darstellt. Wie gesagt: mir geht es nicht um Trump, mir geht es um die Demokratie. Wenn es möglich ist, im Nachhinein eine Wahl mit undemokratischen Mitteln (Revolution) außer Kraft zu setzen, dann ist das das Ende der Demokratie. Das ist dann Bürgerkrieg und Lynchjustiz. Wo sind die Grenzen, wer legt fest, wann so eine Revolution gerechtfertigt ist?

Ich finde es ehrlich ziemlich furchtbar, was sich da gerade absplelt. In Anbetracht der schlechten Wahlbeteiligung ist das unfassbar - man wählt nicht, man setzt seinen Willen mit Gewalt durch.
Aus der Tatsache, dass Madonna von einer "Revolution der Liebe" faselt, jetzt zu schliessen, dass es den Leuten um einen gewaltsamen Umsturz geht, ist aber schon ziemlich weit hergeholt.
Ich war gestern von vielen Leuten jeden Alters, Familien mit Kindern, also ganz normalen Leuten umgeben, die komplett friedlich und ohne Zwischenfälle ihre Meinung kundgetan haben. Wer das als Gefahr für die Demokratie sieht, der hat aber ein sehr anderes Verständnis von selbiger als ich.
Bei Dir klingt das ja so als ob der schwarze Block marschiert und mit Mollis in den Strassenkampf gezogen ist.
Ich weiß, dass Du persönliche Erfahrungen wie die meine immer schnell als Einzelfälle abtust, wenn sie Dir nicht in den Kram passen, daher googel doch einfach mal die Polizeiberichte der Demonstrationen. In Portland drehten sich die Polizeieinsätze auf der Demonstration darum ältere Demonstranten, die bei dem kalten Schietwetter Schwächeanfälle erlitten hatten, abzutransportieren, den Verkehr zu regeln und ein Kind hatte seine Eltern im Gewühl komplett verloren. Vielleicht gibt das Dir einen Eindruck von der Art und Zusammensetzung der Demonstration und der Gefahr, dass es in der Folge zu antidemokratischen Revolutionen, Bürgerkrieg und Lynchjustiz kommt.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 23. Januar 2017, 12:02:15
Wenn es egal ist warum diskutieren wir dann darüber?

Weiß ich nicht - weil Du aus irgendeinem Grund gerade eine 180 Grad Wende vollziehst. Jetzt geht es auf einmal nicht um Trump / gegen Trump, jetzt sind es verängstigte Lesben, die eine abtrakte Angst vor irgendetwas haben. Weiter oben klang das noch so:

Zitat
Heute war Protestmarsch gegen Trump.

"Gegen Trump". Nicht "gegen anti-lesbische Pläne". Nicht gegen irgendeinen Gesetzesentwurf. Sondern ganz konkret gegen die Person Trump.


Zitat
Aber ich denke es ist eine gute Motivation, wenn man sieht wieviele Menschen gegen Trump auf die Straße gehen


Und wieder. Es geht nicht gegen Rassismus, gegen Schwulenfeindlichkeit oder gegen sonstiges Thema. Es geht "gegen Trump". ("No to Trump" finde ich da übrigens dann durchaus ein sehr passendes Plakat, also so fehl am Platz stellt sich mir das gar nicht dar).


Zitat
Und nicht zuletzt ist es ja auch nicht schlecht nochmal aller Welt in Erinnerung zu rufen, dass die Mehrheit der Amerikaner eben nicht hinter Trump steht.

Und aller guten Dinge sind drei: wieder geht es um Trump als Person, hinter dem man nicht steht. Es geht auch hier nicht um irgendwelche Sachthemen, es geht um Trump. Um Trump und nur um Trump.

Wenn das alles also nicht so gemeint war, dann nehme ich das hiermit zur Kenntnis und halte mich fortan geschlossen. Ich warte einfach ab, was die Zukunft bringt. In Deutschland haben wir auch dieses Jahr Wahlen und auch wenn die Auswahl größer ist als in den USA, so habe ich auch das Gefühl, nur die Wahl zwischen Pest und Cholera zu haben.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 23. Januar 2017, 12:46:22
Es sind Demonstrationen gegen eine Politik, die Trump betreiben will. Nicht platt gegen Trump, sondern gegen das, für das er steht.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Michael am 23. Januar 2017, 12:52:18
Es sind Demonstrationen gegen eine Politik, die Trump betreiben will. Nicht platt gegen Trump, sondern gegen das, für das er steht.
Genau so verstehe ich das auch. "Trump" ist dabei nur die Klammer bzw. die Präsidentschaft unter der das stattfindet und dient als Sammelbegriff für die darunter versammelten Unannehmlichkeiten.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Horst am 24. Januar 2017, 17:22:49
Jetzt muss ich noch mal zum Thema Trump nachfassen - einfach zu schön  8)  ;)

https://www.youtube.com/watch?v=j-xxis7hDOE

Nicht von den ersten Sekunden Holländisch irritieren lassen.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 24. Januar 2017, 18:19:33
Das Video ist wirklich klasse, ich habe Tränen gelacht!

Zum Thema Trump und Demonstrationen dagegen ist, glaube ich alles gesagt worden, man könnte noch ergänzend an Deutschland 1933 erinnern (ich möchte Trump nicht mit Hitler vergleichen, aber als übertriebenes Extrembeispiel), auch hier wurde jemand demokratisch gewählt und wenn es danach Proteste oder gar eine "Revolution" gegeben hätte, wüsste man heute vermutlich nicht mal, wie dankbar man den Protestlern hätte sein müssen.

Daher bleibe ich dabei, auch in einer Demokratie muss es erlaubt sein, seine Meinung gegen einen gewählten Präsidenten/Regierung bei Demonstrationen kund zu tun.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: serendipity am 24. Januar 2017, 18:59:52
Danke fürs Video  ;)
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 24. Januar 2017, 22:26:54
man könnte noch ergänzend an Deutschland 1933 erinnern (ich möchte Trump nicht mit Hitler vergleichen, aber als übertriebenes Extrembeispiel), auch hier wurde jemand demokratisch gewählt und wenn es danach Proteste oder gar eine "Revolution" gegeben hätte, wüsste man heute vermutlich nicht mal, wie dankbar man den Protestlern hätte sein müssen.

Da muss man doch gar nicht weit so zurück gehen, wenn im November Angela Merkel (vielleicht) die Wahl gewinnt, schaffen es die braunen Massen (die erwiesenermaßen die Massen sehr erfolgreich motivieren können), dass gar eine "Revolution" dafür sorgt, dass nicht Angela Kanzlerin wird, sondern Frauke Petry. Wie dankbar wir den Protestlern dann sein müssen, kann ich gar nicht in Worte fassen. Es muss also möglich sein, seine "Meinung auch gegen einen gewählten Bundeskanzler" kund zu tun, mit allem drum und dran.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 15. Juni 2017, 20:13:55
Wie jedes Jahr findet Anfang Juni in der City of Roses das Rose Festival statt:

(http://www.eumerika.de/smf/gallery/101_15_06_17_8_11_21.jpeg)
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 16. Juni 2017, 18:01:36
Wunderschön! Wir waren 2011 Mitte Juni in Portland und haben den Rosengarten und auch den Japanischen Garten nebenan genossen - dein Bild war gerade Anlass für mich, nochmal unsere Bilder von damals anzuschauen. Danke.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 16. Juni 2017, 18:34:50
Portland ist einer der wenigen Städte in den USA, die mich interessieren. Daran ist ein Reisebericht von dir Schuld, Sönke. Und der Rosengarten war damals ja auch dabei. Einfach nur toll!
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 19. Juni 2017, 20:23:26
Wunderschön! Wir waren 2011 Mitte Juni in Portland und haben den Rosengarten und auch den Japanischen Garten nebenan genossen - dein Bild war gerade Anlass für mich, nochmal unsere Bilder von damals anzuschauen. Danke.
Ich hätte nichts dagegen, Deine Bilder von damals auch mal anzuschauen.  ;)
Den Japanischen Garten liebe ich ganz besonders.
Portland ist einer der wenigen Städte in den USA, die mich interessieren. Daran ist ein Reisebericht von dir Schuld, Sönke. Und der Rosengarten war damals ja auch dabei. Einfach nur toll!
Egal wo ich gewohnt habe, ich war immer hoffnungsloser Lokalpatriot, daher freut mich das natürlich. :) Allerdings habe ich auch in einem anderen Forum in diesem Jahr zwei Reiseberichte gelesen, wo die Leute von der Stadt überhaupt nicht angetan waren ganz im Gegenteil und das ist ja keine Ausnahme sondern eher die Regel. Allerdings muß ich auch sagen, bei dem Programm, was die hatten, kann ich das auch gut verstehen. Es steht leider ziemlich viel Mist in Reiseführern. Da schreiben die meisten Autoren vermutlich aus amerikanischen Reiseführern ab, die von historischer Old Town reden, den Pioneer Courthouse Square als lebendigen Innenstadtplatz empfehlen und die Leute zu einem schrägen Donut-Laden schicken, der zwar daher immer eine riesige Schlage hat, aber dafür keine besonders guten Donuts. Aus amerikanischer Sicht ist eine Innenstadt mit 100 Jahre alten Gebäuden und einem lebendigen Platz in der Mitte vielleicht ganz sehenswert, aber ganz ehrlich das kann selbst Bielefeld besser. Und dann schreiben die Leute einen Reisebericht und der nächste Besucher macht genau dasselbe was im vorherigen Reisebericht stand. Da kann ich jeden verstehen , der von der Stadt enttäuscht ist. Die interessanten Stellen muß man sich vorher schon ein bisschen ausgucken, aber dann finde ich schon lohnt sich ein Besuch. Hast ja damals im Reisebericht ja schon einen kleinen Eindruck bekommen.
Und was natürlich unschlagbar ist, ist die Lage: Küste, Hochgebirge, Wüste, Regenwald, Wasserfälle , Weingegend, etc. ist alles nur ein, zwei Stunden weg und alles gut als Tagestour machbar. Da würde mir jetzt spontan keine andere Stadt in der USA oder überhaupt einfallen die diese Vielfalt an unterschiedlicher Natur so direkt vor der Haustür hat.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 19. Juni 2017, 20:48:29
Die meisten lassen ja Portland einfach links oder rechts liegen. Nach zwei Rundreisen in den USA freuen wir uns nun darauf, in Schottland sternförmig die Gegend zu erkunden. Nicht täglich neues Motel, sondern man kommt "nach Hause". Und wie du schon schreibst: Von Portland aus lässt sich einiges erleben und sehen. Michael hatte ja vor ein paar Jahren auch mal eine Cabin irgendwo am Pazifik und hat das sehr genossen. So etwas könnte ich mir auch vorstellen. Aber Portland hat halt den Vorteil der Infrastruktur und ich kenne mindestens einen netten Menschen dort  ;) Vielleicht klappt´s ja doch irgendwann noch mal mit einem gemeinsamen Flens   :drunken:
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 19. Juni 2017, 23:34:07
Vielleicht klappt´s ja doch irgendwann noch mal mit einem gemeinsamen Flens   :drunken:
:thumb: Bloß das Flens müsstest Du dann mitbringen. Das gab's nur knapp zwei Wochen.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 19. Juni 2017, 23:53:27
Vielleicht klappt´s ja doch irgendwann noch mal mit einem gemeinsamen Flens   :drunken:
:thumb: Bloß das Flens müsstest Du dann mitbringen. Das gab's nur knapp zwei Wochen.

Weiß ich doch...
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 20. Juni 2017, 13:37:13
und die Leute zu einem schrägen Donut-Laden schicken, der zwar daher immer eine riesige Schlage hat, aber dafür keine besonders guten Donuts.

Genau wie das "Big Texan" Steakhouse in Amarillo. Da fahren auch busseweise die Touris vor und hauen sich die Riesensteaks rein (da findet ja auch dieses furchtbare 72 Unzen Steak-Wettfressen statt, wer es komplett ißt, braucht nicht zu zahlen), aber ehrlicherweise sind die Steaks ziemlich schlecht da. Wir waren jedenfalls enttäuscht und Sylvias Steak hätte ich normalerweise zurückgehen lassen, wenn unsere Waiterin nicht so schrecklich betrunken gewesen wäre und nicht sowieso schon deshalb der ganze Aufenthalt obernervig war. *Nicht empfehlenswert* lautet unser Urteil. Überraschenderweise ist aber das dazu gehörende Westernmotel (mit Saloon-Schwingtüre als Badezimmertür usw.) durchaus empfehlenswert, liebenswert kitschige Motelzimmer zum fairen Preis (ca. 70 USD + Tax pro Nacht). Ich hatte vorher exakt anders herum geraten, "Restaurant gut, Motel Nepp", war genau falsch herum....
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 20. Juni 2017, 18:08:17
Ich hätte nichts dagegen, Deine Bilder von damals auch mal anzuschauen.  ;)
Den Japanischen Garten liebe ich ganz besonders.
[/quote]

Gerne, werde sie in den nächsten Tagen mal verkleinern und hochladen, allerdings war ich damals noch mit einer Lumix TZ 10 unterwegs, qualitativ also nicht ganz so gut .

Mir hat Portland super gefallen, wir haben uns bewusst dafür entschieden, vier Nächte in der Innenstadt zu verbringen und dann tagsüber Ausflüge zu machen und abends jeweils Gelegenheit zu haben, durch die Stadt zu bummeln. Das war genau die richtige Entscheidung, auch verkehrstechnisch überhaupt kein Problem, da wir morgens und abends ja gegen den Strom derjenigen, die zur Arbeit sind, fuhren. Im besagten Donut Shop waren wir übrigens nicht :).

Wenn ich die Reiseberichte lese, in denen Portland schlecht bewertet wird, geht es mir genauso wie dir, die Leute übernachten immer weit ausserhalb und haben dann wenige Stunden für die Stadt. Ich habe glaube ich, noch nie gelesen, dass mal jemand über eine der tollen Brücken auf die andere Flussseite gegangen ist, vom Chinesischen Garten liest man selten, ebenso vom Pearl District, dem University District, der Ira Keller Fountain, Powell's City of Books (gibt's den Laden noch?) usw. Portland gehört meiner Meinung nach zu den Städten, für die man ein bisschen Zeit braucht, um sie auf sich wirken zu lassen. So "auf den ersten Blick Highlights" wie Stadtstrand und Hafen in Vancouver z.B. gibt es halt nicht.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Rainer am 20. Juni 2017, 18:25:13
allerdings war ich damals noch mit einer Lumix TZ 10 unterwegs, qualitativ also nicht ganz so gut .

Bei den kleinen Bildchen hier im Forum wird da niemand einen Unterschied sehen, keine Sorge.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 21. Juni 2017, 17:58:51
So, hier ein paar Bilder vom Japanese Garden:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_010_bildgrendemus97.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_012_bildgrendegrsg8.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_014_bildgrende2bsd7.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_015_bildgrendexssss.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_016_bildgrendehks4b.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_018_bildgrende2lsek.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_027_bildgrende50sd0.jpg)


Und vom Rose Garden:

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_054_bildgrende1csr6.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_036_bildgrendentsa0.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_044_bildgrendezcs6g.jpg)

(https://www.eumerika.de/abload.de/img/110616_048_bildgrendej4svn.jpg)

allerdings war ich damals noch mit einer Lumix TZ 10 unterwegs, qualitativ also nicht ganz so gut .

Bei den kleinen Bildchen hier im Forum wird da niemand einen Unterschied sehen, keine Sorge.

Es sind nun auch ein paar Fotos von Peter dabei, er hat mit einer Dslr fotografiert - man sieht es tatsächlich nur an den Freistellungsmöglichkeiten und selbst das könnte an meinen Fähigkeiten und nicht an der Kamera liegen  :)
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Ilona am 22. Juni 2017, 14:02:22
Tolle Bilder von einem wunderschönem Garten  :beifall:.

Warum kam mir da bloß dieses Lied

https://www.youtube.com/watch?v=2-eclUz-RYI

in den Sinn :zwinker: ?
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 22. Juni 2017, 15:26:18
Ja, wirklich schöne Bilder! Danke dafür.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 22. Juni 2017, 17:37:00
Tolle Bilder von einem wunderschönem Garten  :beifall:.

Warum kam mir da bloß dieses Lied

https://www.youtube.com/watch?v=2-eclUz-RYI

in den Sinn :zwinker: ?

 :lach: :lach: :lach:

da kann der "International Rose Test Garden" wie er, soweit ich weiß, heißt, aber nichts dafür.... :)
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 22. Juni 2017, 20:09:35
Gerne, werde sie in den nächsten Tagen mal verkleinern und hochladen, allerdings war ich damals noch mit einer Lumix TZ 10 unterwegs, qualitativ also nicht ganz so gut .
Vielen Dank, tolle Bilder! Für die Rosen warst Du ja genau richtig da und auch das satte grün im Japanischen Garten macht sich gut.
Zitat
Wenn ich die Reiseberichte lese, in denen Portland schlecht bewertet wird, geht es mir genauso wie dir, die Leute übernachten immer weit ausserhalb und haben dann wenige Stunden für die Stadt.
Wundert mich auch immer etwas. Irgendwie hat sich Troutdale ein ganzes Ende ausserhalb im Osten in den meisten Foren als heißer Tip zum übernachten durchgesetzt.  :weissnicht:
Aber wenn sowas erstmal etabliert ist, dreht sich das auch im Kreis. Der eine übernachtet da, schreibt einen Reisebericht, der nächste liest den Reisebericht als Vorbereitung und sucht sich denselben Ort zum übernachten aus. Da hab ich mal ein paar Mal was zu gesagt, meinten dann immer alle jaja mal gucken und am Ende haben sie doch wieder in Troutdale übernachtet.
Zitat
Ich habe glaube ich, noch nie gelesen, dass mal jemand über eine der tollen Brücken auf die andere Flussseite gegangen ist, vom Chinesischen Garten liest man selten, ebenso vom Pearl District, dem University District, der Ira Keller Fountain, Powell's City of Books (gibt's den Laden noch?) usw.
Powell's ist eine Institution, das ist so als ob Du fragst ob diese große Kirche mit den zwei Türmen in Köln immer noch steht. ;-) Seit die Tochter vom Chef die Leitung übernommen hat, haben sie sogar den Eingangsbereich etwas moderner gestaltet, was geradezu eine Revolution war. Der Rest sieht aber immer noch so aus wie immer.
Aber Du hast Recht Downtown, wo die meisten Touristen viel Zeit verbringen, ist relativ wenig los. Da sind vor allem Büros. Gab mal einen Reisebericht wo Leute Sonntags zwischen all den geschlossenen Büros umhergelaufen sind und meinten am Wochenende ist die Stadt wohl ausgestorben.
Zitat
Portland gehört meiner Meinung nach zu den Städten, für die man ein bisschen Zeit braucht, um sie auf sich wirken zu lassen. So "auf den ersten Blick Highlights" wie Stadtstrand und Hafen in Vancouver z.B. gibt es halt nicht.
Gebe ich Dir vollkommen Recht. In Städten wie Vancouver BC oder auch Seattle und natürlich San Francisco mußt Du nix groß planen, da fährst Du irgendwo nach Downtown, gehst zum Wasser und hast eine Aussicht wo die Kamera heiß läuft. Da ist Portland deutlich sperriger und erfordert ein wenig mehr Vorbereitung und die wird einem durch die meisten Reiseführer eben meiner Meinung nach auch eher erschwert als erleichtert.
Aber schön dass es Dir gefallen hat.

Genau wie das "Big Texan" Steakhouse in Amarillo. Da fahren auch busseweise die Touris vor und hauen sich die Riesensteaks rein (da findet ja auch dieses furchtbare 72 Unzen Steak-Wettfressen statt, wer es komplett ißt, braucht nicht zu zahlen), aber ehrlicherweise sind die Steaks ziemlich schlecht da.
Das habe ich auch schon gehört. Ich denke, das ist bei beiden ein ähnliches Problem. Die sind beide weniger durch gutes Essen als durch Gimmicks berühmt geworden. In Texas eben das Riesen-Steak, und die Donuts durch alle möglichen abgefahrenen Zutaten wie z.B. Speck, die sonst kein Mensch in einen Donut tun würde. Und deswegen kommen die Leute. Da ist die Motivation die Qualität des Essens zu verbessern wahrscheinlich nicht so riesig. Warum auch, verkauft sich ja auch so bestens?
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 23. Juni 2017, 17:41:20
Powell's ist eine Institution, das ist so als ob Du fragst ob diese große Kirche mit den zwei Türmen in Köln immer noch steht. ;-) Seit die Tochter vom Chef die Leitung übernommen hat, haben sie sogar den Eingangsbereich etwas moderner gestaltet, was geradezu eine Revolution war. Der Rest sieht aber immer noch so aus wie immer.

Danke für die Info, das ist super, dass es an die Tochter übergeben wurde, ich habe einige Zeit dort drin verbracht und auch ein paar Bücher gekauft, leider ist bei Büchern das Gewichtslimit beim Fliegen schnell ein Thema, deshalb musste ich mich etwas zurückhalten :).
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 08. September 2017, 22:06:36
Das Lied, mit dem ich früher meine Eltern auf meiner Klampfe bis zum geht nicht mehr genervt habe, passt zur Zeit recht gut:
https://www.youtube.com/watch?v=zUwEIt9ez7M (https://www.youtube.com/watch?v=zUwEIt9ez7M)

Ich bin am Montag auf dem Rückweg vom Mt.Adams durch die Gogre gefahren. Das war schon apokalyptisch. Am Dienstag hat es dann in der Stadt Asche geregnet und die Sonne war eine blaßrosa Kugel hinter all dem Rauch. Inzwischen hat sich alles etwas beruhigt. Dienstag abend war ich noch mal auf einem Viewpoint auf der Washington Seite und da sah man statt einer Flammenwand "nur noch" viele einzelne Feuernester.
Hier habe ich noch ein bisschen mehr geschrieben: klick  (https://gorgeblog.wordpress.com/2017/09/08/eagle-creek-fire/)
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Susan am 09. September 2017, 00:15:33
Hi, hi, das haben wir wohl alle geübt.

Habe grad erst über Facebook-Freunde von all den vielen Feuern erfahren  :(  (irgendwie gehen momentan alle Nachrichten an mir vorbei). Wenn ich könnte, würde ich all den Regen, der bei uns runter kommt, rüberschicken. Klingt übel, wenn sogar Asche in der Stadt runter kommt.   
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Andrea am 09. September 2017, 03:19:55
Ich habe das auch schon gehört... Heftig!
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: serendipity am 10. September 2017, 18:14:10
Habe gerade deinen Bericht auf deinem Blog gelesen, Soenke - das ist schon heftig und traurig. Gott sei Dank, holt sich die Natur immer wieder alles zurück und bald wird hoffentlich das erste Grün wieder sprießen.

Auch andere Gegenden im Nordwesten sind ja dieses Jahr extrem von Feuern betroffen oder?
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 11. September 2017, 18:03:02
Das ist wirklich schlimm, was da in der Gorge passiert (ist). Auch irgendwie kaum vorstellbar, da ich die Gorge wegen der vielen Wasserfälle und dem üppigen Grün als sehr feucht in Erinnerung habe und überhaupt nicht mit Waldbränden in Verbindung gebracht hätte.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Silvia am 13. September 2017, 19:49:48
Ich komm ja grad aus Vancouver, war auch südlicher Washington/Montana - es ist irre trocken!!  Überall absolutes Feuerverbot!

Der Rauch war an manchen Tagen wirklich nicht ohne, grad in Kanada brennt es seit Wochen. Bei uns hört man in den Nachrichten überhaupt nichts davon.

Hier ist eine interessante Webseite mit interaktiver Map, die Feuer gingen im Juli los.  Ich empfehle zuerst mal den 1. Juli einzugeben und das Kästchen mit Active Fire zu aktivieren - dann den 15. Juli und macht mal dann einen Sprung auf den 15. August und dann Today.

http://cwfis.cfs.nrcan.gc.ca/interactive-map?zoom=3&lon=425000&lat=1865000&month=7&day=1&year=2017 (http://cwfis.cfs.nrcan.gc.ca/interactive-map?zoom=3&lon=425000&lat=1865000&month=7&day=1&year=2017)

Einfach nur unvorstellbar, wieviel Fläche da immer noch brennt ... oder auch schon abgebrannt ist   :'(
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 14. September 2017, 17:52:11
Sehr heftig dieses Jahr! Musstest du deine Route umplanen ?
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 14. September 2017, 20:59:38
Habe gerade deinen Bericht auf deinem Blog gelesen, Soenke - das ist schon heftig und traurig. Gott sei Dank, holt sich die Natur immer wieder alles zurück und bald wird hoffentlich das erste Grün wieder sprießen.
Wenn man denn das Positive sehen will: Es wird mit einer sehr beeindruckenden Wildblumenblüte in den nächsten beiden Jahren gerechnet.
Zitat
Auch andere Gegenden im Nordwesten sind ja dieses Jahr extrem von Feuern betroffen oder?
Ja es brennt wirklich an allen Ecken und Enden. Ich meine, es ist schon normal, dass es im August brennt. Das gehört dazu und vor allem östlich der Cascades ist die Natur sogar darauf angewiesen, dass es in regenlmäßigen Abständen brennt. Die Ponderosa Pine z.B. hat eine dicke schuppige Rinde, die sie vor (kleineren) Feuern schützt und die harzigen Zapfen geben die Samen nur bei großer Hitze frei, denn nur nach einem Feuer hat der langsam wachsende Sprößling eine Chance gegen das schneller wachsende Unterholz zu bestehen.
Aber was dieses Jahr abging war nichts im Vergleich zu früheren Jahren. Dabei war der Winter und auch das Frühjahr extrem feucht gewesen und der Sommer hat mit Mitt/Ende Juni auch nicht besonders früh angefangen. Das sah nach einer recht milden "Fire Season" aus. Aber der August war einfach brutal. Immer wieder Temperaturen zwischen 35 und 40 Grad. Und regnen tut es im Juli und August sowieso so gut wie nie. Seit Mitte Juni haben wir an zwei Tagen kurz ein wenig Niederschlag gehabt. Inzwischen habe ich den überblick über all die Feuer verloren. Normalerweise weiß ich wo größere Feuer brennen und welche Ecke man meiden sollte, aber dieses Jahr brennt es wirklich überall.
Das ist wirklich schlimm, was da in der Gorge passiert (ist). Auch irgendwie kaum vorstellbar, da ich die Gorge wegen der vielen Wasserfälle und dem üppigen Grün als sehr feucht in Erinnerung habe und überhaupt nicht mit Waldbränden in Verbindung gebracht hätte.
Auch in der Gorge regnet es den ganzen Sommer durch so gut wie nie. Da gibt es immer mal wieder hier und da kleinere Feuer. Allerdings ist ein Feuer von dieser Größe auch absolut ungewöhnlich und ohne den extrem heißen August wäre es wohl auch nicht so schlimm gekommen.
Ich komm ja grad aus Vancouver, war auch südlicher Washington/Montana - es ist irre trocken!!  Überall absolutes Feuerverbot!

Der Rauch war an manchen Tagen wirklich nicht ohne, grad in Kanada brennt es seit Wochen. Bei uns hört man in den Nachrichten überhaupt nichts davon.
Damit fing das ganze hier an. Anfang August pustete der Wind den ganzen Rauch aus Kanada runter und es war auf einmal alles diesig und rauchig, obwohl es hier noch nicht wirklich mit den schlimmen Feuern angefangen hatte.

Habe hier (http://gorgeblog.wordpress.com/2017/09/08/eagle-creek-fire/) mal den aktuellen Stand des Feuers zusammengefaßt. Ich gehe mal davon aus, das vieles inkl. des Historic Highway länger gesperrt bleiben wird.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 14. März 2018, 19:09:47
Heute gehen in Portland, wie in vielen anderen Orten im Land, die Schüler auf die Straße um gegen Waffengewalt zu protestieren und ihr Interesse an sicheren Schulen zu bekunden. Selbst Kindergartenkinder müssen inzwischen üben, wie sie sich zu verhalten haben, wenn ein Schütze in der Schule ist. Das Problem ist also allen Schülern bewußt und gegenwärtig. Die NRA wird zwar nicht explizit erwähnt, aber es dürfte klar sein gegen wen sich der Protest vor allem richtet.
Ich muß sagen, ich dachte, nachdem nach dem Massaker von Sandy Hook, bei dem unter anderem 20 Erstklässler erschossen wurden, nichts passiert ist, dass sich auch nichts mehr ändern wird. Was soll Bewegung in die Sache bringen, wenn selbst nach toten Sechsjährigen nur "Thoughts und Prayers" als Lösung angebtoen wurden. Aber was die überlebenden Schüler aus Parkland inzwischen losgetreten haben ist beeindruckend. Da wird zum ersten Mal richtig Druck gegen die NRA und ihre gekaufte Lobby im Kongress gemacht. Es bleibt abzuwarten wo das am Ende hinführt, aber wenn selbst Florida und Walmart damit anfangen z.B. das Mindestalter für den Kauf einer Waffe hochzusetzen, damit man zumindest ein Sturmgewehr nicht mehr leichter bekommt als eine Dose Bier, dann könnte sich vielleicht echt was bewegen. Langsam, aber immerhin.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Kauschthaus am 14. März 2018, 19:15:36
Wäre sehr zu wünschen.

Aber solange Leute Trump wählen, damit sie weiterhin Waffen haben können, sieht es düster aus.

Ich wünsche den Schülern, dass sie am Ball bleiben und der Protest nicht verebbt. Aber ich glaube es nicht.

Grüße, Petra
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: nordlicht am 14. März 2018, 19:29:31
Aber solange Leute Trump wählen, damit sie weiterhin Waffen haben können,
Na da verkürzt Du vielleicht einiges ein wenig... ;)
Ich denke wenn eine Firma wie Dick's Sporting Goods, deren Klientel hauptsächlich aus Jägern und Anglern besteht, ganz offen den Konflikt mit der NRA sucht, indem sie den Waffenverkauf von sich aus reglementiert, und sich große landesweite Unternhemen wie z.B. Walmart und Delta anschließen, ist das ein gutes Zeichen. Bei aller Moral, aber die wollen ja am Ende immer auch noch was verkaufen. Wenn die allgemeine Stimmung im Land so wäre, wie Du schreibst, würden die sicher nicht so klar Position beziehen. und riskieren, dass der NRA-treue Teil ihrer Kundschaft ihnen den Rücken zukehrt.
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: serendipity am 14. März 2018, 19:30:30
Heute gehen in Portland, wie in vielen anderen Orten im Land, die Schüler auf die Straße um gegen Waffengewalt zu protestieren und ihr Interesse an sicheren Schulen zu bekunden. Selbst Kindergartenkinder müssen inzwischen üben, wie sie sich zu verhalten haben, wenn ein Schütze in der Schule ist. Das Problem ist also allen Schülern bewußt und gegenwärtig.

Das ist hier, zumindest in Hessen nicht anders. Wir an unserer Grundschule üben den Notfall "Amoklauf" genauso wie den Feueralarm jährlich mindestens  2x, einmal für Lehrkräfte und Kinder angekündigt, einmal unangekündigt. Am Anfang macht unseren Schülern dies ziemliche Angst, Empathie und Sachlichkeit sind gefragt, viele Gespräche und begleitende Unterrichtsmaßnahmen wie das richtige Absetzen eines Notrufes, Erste Hilfe für Kinder usw.

Zitat
Aber was die überlebenden Schüler aus Parkland inzwischen losgetreten haben ist beeindruckend. Da wird zum ersten Mal richtig Druck gegen die NRA und ihre gekaufte Lobby im Kongress gemacht.

Auch ich finde das sehr beeindruckend und umso mehr Kinder und Jugendliche auf der Straße sind, umso besser!
Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Kauschthaus am 14. März 2018, 19:58:51
Aber solange Leute Trump wählen, damit sie weiterhin Waffen haben können,
Na da verkürzt Du vielleicht einiges ein wenig... ;)
Ich denke wenn eine Firma wie Dick's Sporting Goods, deren Klientel hauptsächlich aus Jägern und Anglern besteht, ganz offen den Konflikt mit der NRA sucht, indem sie den Waffenverkauf von sich aus reglementiert, und sich große landesweite Unternhemen wie z.B. Walmart und Delta anschließen, ist das ein gutes Zeichen. Bei aller Moral, aber die wollen ja am Ende immer auch noch was verkaufen. Wenn die allgemeine Stimmung im Land so wäre, wie Du schreibst, würden die sicher nicht so klar Position beziehen. und riskieren, dass der NRA-treue Teil ihrer Kundschaft ihnen den Rücken zukehrt.

Ja sicher, das bezieht sich nicht auf das ganze Land.
Ich habe mal nach der Trump Wahl einen Artikel gelesen über die Wahlmotive in einer völlig unscheinbaren Stadt, die auch nicht sonderlich unter Arbeitslosigkeit leidet, irgendwo im Mittleren Westen. Da war das Thema Waffen scheinbar beherrschendes Wahlmotiv. Es könnte ja sein, dass man sich nicht mehr auf "keine Ahnung was" Jagd begeben könnte. Eichhörnchen oder so ...

Natürlich gibt es auch in USA Menschen, die zur Vernunft kommen oder immer schon hatten, ist doch keine Frage. Und wenn die Druck machen und aufrecht erhalten, umso besser. Ich wollte nur sagen, dass "der gemeine Trump Wähler" da sicher selten drunter zu finden ist.

Viele Grüße, Petra

Titel: Re: Was passiert denn da gerade in Portland, OR?
Beitrag von: Christina am 15. März 2018, 17:56:43
Ja, zum ersten Mal nach so einem Schulamoklauf scheint sich tatsächlich ein bisschen was zu ändern. Aber insgesamt bin ich sehr skeptisch, ob das lange anhält und zu mehr Einschränkungen wie das freiwillige Anheben der Altersgrenze zum Waffenkauf führen wird.