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Allgemeines => Reiseberichte => Thema gestartet von: Birgit am 11. November 2014, 20:25:53

Titel: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 11. November 2014, 20:25:53
Jemand Lust?

Ich verspreche auch, dass es völlig OK ist sich morgens um 9 das erste Bier oder den ersten Rumpunsch zu genehmigen :evil:

Also prost  :drunken:

Wer kommt mit?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Rainer am 11. November 2014, 21:04:08
Wer kommt mit?

ICH!!

Du machst aber wirklich Druck hier, manno man, kaum zu Hause und jetläggerig, schon droht ein Reisebericht - meine aufrichtige Anerkennung. Klar, Karibik ist immer etwas besonderes, auch wenn es (wie Du schon selbst bemerkt hast) quasi das "Mallorca für Amerikaner" ist. Aber das Flair ist und bleibt Karibik und da freue ich mich drauf! Es fängt ja schon mit der ulkigen Karre an, die Du gemietet hast - einfach kultig!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 11. November 2014, 21:05:36
Dann nimm dir ´nen Rumpunsch oder ein Bier :) Geht dann los nach dem Vorglühen ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 11. November 2014, 21:08:26
Wer kommt mit?

Ich auch, ich auch, weil: 'Mit Ihnen trinke ich am liebsten!'  :drunken:

Das hat sich jetzt gerade überschnitten mit meiner Nachricht an Dich, aber hey, ich bin froh, dass es los geht und genau wie Rainer, fand ich die Karre schon super witzig.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 11. November 2014, 21:12:10
Bist du Loriot-Fan, Michael? Dann kann ich dir Weine empfehlen, frisch verkorkst und abgefüllt von Pallhuber und Söhne, auch wenn Wein auf Barbados eine eher untergeordnete Rolle spielt: Cocktails und Bier aus kleinen Flaschen ist da angesagt!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 11. November 2014, 21:21:51
Der Vergleich mit Mallorca ist sicher gut, Rainer. Da gibt es ja auch solche Partyzonen und universelle Urlaubsparadiese mit einer Spur, aber nicht zu viel Lokalkolorit, habe ich mir sagen lassen.

Genau so war es auf meinen drei Inseln auch. Hatte man diese Ecken hinter sich gelassen, dann war man wirklich abseits von jeglichem Rummel. Schön, dass so viel Natur und Ursprünglichkeit übrig war für diejenigen, die es interessierte!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 11. November 2014, 21:28:36
Hi Birgit,

da bin ich ja mal rechtzeitig gekommen  ;D Immer her mit dem Rumpunsch!

Karibik hört sich schön an, aber was um Himmels willen ist "Liming"????
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 11. November 2014, 21:30:11
Siehe hier, Susan:

http://www.eumerika.de/smf/index.php/topic,861.0.html

Bei einem Rumpunsch wurde ich ab und zu mal gefragt, ob er mir stark genug sei, wenn ich verneint habe, kam er nach 3 Minuten mit noch 'nem Shot drin wieder an meinen Tisch. Ist dir deiner stark genug?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 11. November 2014, 21:54:26
Montag, 27.10.2014: Frankfurt - Barbados

Nun sitze ich hier wieder in einem Flieger Richtung Amerika, aber ohne ESTA, denn die USA sind dieses Mal nicht das Ziel. Es geht weiter in den Süden, in die Karibik, zu den kleinen Antillen. Liming, den ganzen Tag lang, das soll es sein. Liming bedeutet abzuhängen, und zwar am besten mit Rumpunsch. Suche ich also den schönsten Platz am Strand, an dem man seine Hängematte aufhängen könnte, so man denn eine hätte, und stelle mir vor, einen Rumpunsch nach dem anderen zu trinken. So weit die Theorie...

Zur Vorgeschichte: Es begab sich schon vor vielen Monaten, da beschloss ich mir mal Israel anzusehen, und Mutter schloss sich an. Hä, denkt der gebildete Leser und fragt sich, seit wann Israel in der Karibik liegt und zu den kleinen Antillen gehört. Des Rätsels Lösung ist folgendes:

Kaum sind Flug, Mietwagen und Hotels in Israel gebucht, beginnen 'die da unten' sich die Köpfe einzuhauen. Nee, so live wollen wir den Nahost-Konflikt nicht erleben. Und kaum ist alles wieder storniert, ist Ruhe dort - aber wer weiß, wie lange.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, aber nun muss eine Alternative her. Mexiko, Laos, Taiwan, Äthiopien? Alles zu teuer per Direktflug außer Äthiopien oder zu ungünstig mit den Flugzeiten bzw. Äthiopien traue ich mich mit der kurzen Vorbereitungszeit (noch) nicht, der Gedanke muss erst reifen. Und da Condor gerade da Fliegenpreise einstellt, als ich fieberhaft recherchiere, komme ich drauf, dass weniger als 600 Euro nach Barbados eine sehr günstige Gelegenheit sind sich mal die kleinen Antillen anzusehen.

Leider erst im Nachhinein finde ich einige Tage später heraus, dass der Rückflug von Barbados schon in Grenada startet. Und da ich die Spice Island ohnehin reizvoll finde und man mir von Dominica eher abrät, buche ich kurz entschlossen um, was bei der Condor-Hotline entgegen aller Unkerei auch fix und problemlos geht. Das ist zwar nun insgesamt teurer als 600 Euro, aber günstiger als die Teilstrecke mit LIAT zu fliegen, ist es sowohl zeitlich als auch finanziell betrachtet allemal.

Zwölf Tage reichen für Inselhopping mit drei Inseln. Zwölf geteilt durch drei ergibt vier, also vier Tage pro Insel. Zwischen Barbados und Grenada mache ich noch St. Lucia meine Aufwartung. Alle sagen, die Insel soll so wunderschön sein. Also buche ich den Flug dorthin auch noch, trotzdem mir niemand wirklich erklären kann, was auf St. Lucia denn so besonders schön sein soll. (Ich übrigens hoffe das im weiteren Verlauf des Berichtes klären zu können.)

Tanja bietet mir Bed and Breakfast, schlafen kann ich nicht sehr viel. Aber der Abend vor der Abreise in Frankfurt ist sehr schön mit leckerem Essen und einem netten Schwips.

Bei Condor checke ich schon vor der Abfahrt nach Frankfurt online ein. Leider hat sich auch dort nach meinen Begeisterungsstürmen 2011 einiges zum Nachteil entwickelt: Online Check In, Vorabend Check In und der Wunschsitzplatz kosten selbst 24 Stunden vor Abreise noch extra, aber alles geht fix und reibungslos.

Auch von der dieses Mal äußerst unfreundlichen Dame am Security Check, die mir in den Hosenbund greift und mich anherrscht, ich solle den Fuß höher nehmen, bin ich nicht begeistert, denn Vokabeln wie 'guten Tag', 'danke' oder 'bitte' scheint sie zumindest bei mir potenzieller Terroristin nicht zu beherrschen, obwohl sie mir körperlich so nah auf die Pelle rückt.

Irgendwann sitze ich in einem freundlich aussehenden Flieger mit der Tigerente und dem Frosch von Janosch auf der Außenhaut und der neuen Innenausstattung mit Platz sparenden Sitzen und Inseatentertainment. Im Flieger gibt es alles, was man braucht, den Luxus (Filmauswahl, Kopfhörer, Alkohol) aber eben auch nur noch gegen Bares. Die Wasserflasche an jedem Platz erspart dem Personal das Herumgehen mit Getränken. Das nutzen sie aus. Man ist durchaus freundlich, aber auch hier herrscht strenges Regime: Nachdem eine andere Passagierin an der Galley belehrt wurde, dass diese kein Durchgang sei (irgendwo muss sie ja durch), fasse ich mir ein Herz und gehe auch hinein, ich habe Durst. Da werde ich beim Holen eines Saftes belehrt, dass jetzt eigentlich Pause sei. Wusste ich auch noch nicht, dass es keinen Service wegen Pause geben könnte. Ich hoffe, dass die Piloten zumindest nicht beide gleichzeitig Pause machen.

Na ja, in der Karibik ist alles anders: Bei der Zwischenlandung auf Tobago steigt mindestens die Hälfte der Fluggäste aus, eine Handvoll anderer steigt ein. Ich komme mit einer Flugbegleiterin ins Gespräch. Wir reden über ihren Job und über meinen und darüber, welchen Unterschied es macht, ob man wie ich freiwillig reist oder wie sie seit vielen Jahren beruflich unterwegs ist. Dass sie sich nun fast eine Woche auf Barbados dienstlich entspannen kann, finde ich trotzdem beneidenswert. Sie mag mich offenbar und gibt mir eine Flasche Wasser und 2 Piccolos Fürst Metternich 'zum Runterkommen' für später mit, sehr, sehr lieb.

Nach der Landung auf Barbados ist es dunkel und es regnet. Macht aber nichts. Recht fix bin ich eingereist, muss noch ein bisschen auf meine Tasche warten, winke noch einmal meiner Flugbegleiterin und warte bei Drive-A-Matic auf meinen Moke, während ich feststelle, dass die Navi-App für Barbados nicht geht. Das junge deutsche Paar vor mir hat so lange mit der Anmietung eines Autos zu tun, als ob sie es kaufen wollten. Bei mir geht es dank Online-Registrierung total fix.

Ich bin nun stolze Besitzerin einer Barbados-Fahrerlaubnis, welche mir der Mitarbeiter der Vermietung erteilt hat, cool!

Ein GPS kann ich nicht mitmieten, das sei im offenen Moke mangels Stromquelle nicht möglich. Mit der guten und mit Engelsgeduld mehrfach vorgetragenen Beschreibung des Mitarbeiters und Google Maps offline und dank des einfachen Weges finde ich den Weg zum Rostrevor Hotel auf der linken Straßenseite fahrend, als ob ich nie etwas Anderes gemacht hätte. Nebenbei bemerkt: Mit Handyapp und externem Akku zum Wiederaufladen ist die fehlende Stromquelle im Moke kein Problem.

Unterwegs immer wieder alte tiefschwarze Männer mit altem klapprigem Damenrad und buntem Damenschirm, die ich überhole. Auf der Fahrt werde ich von einem ohrenbetäubenden Gequake begleitet. Das seien winzige Frösche, erklärt mir der, der mir den Koffer zum Zimmer bringt, und zeigt auf den Nagel seines kleinen Fingers um deren Größe anzuzeigen. Wie kann man nur so einen Lärm machen, wenn man so winzig ist?

Fürst Metternich wird kalt gemacht, allerdings nur im Kühlschrank. Ich trinke lieber nebenan in der Kneipe einen ersten Rumpunsch.

Nun muss ich schlafen. DasRostrevor-Hotel ist kein Romantik- Hotel für Ruhesuchende, sondern eins, bei dem man sich überlegen muss, ob man die Musik aus der Kneipe nebenan mag oder ob man Ohropax braucht. Grundsätzlich ist hier vieles wie in den USA: Preise sind oft in USD angegeben, die Floskeln sind die gleichen, das Hotel ist völlig à la USA ausgestattet. Ich glaube, ich mag Barbados!

Die Erkenntnis des Tages: Die Frauen auf Barbados, beispielsweise bei der Immigration und im Hotel am Empfang, sind irgendwas in Richtung geschäftsmäßig freundlich, etwas reserviert und manchmal auch fast schon unfreundlich, die Männer supercharmant und hilfsbereit, vom Kofferträger über den Autovermieter bis zu den Taxifahrern, die mich mit ‚Darling‘, ‚Sweetie’ und ‚my dear’ ansprechen, als sie mir ein Taxi anbieten wollen.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 11. November 2014, 22:17:16
Hi Birgit,

danke für die Klärung. Da ich nun über Portugal, Bodensee, Namibia, Japan und USA nach Barbados innerhalb eines Abends gekommen bin, habe ich mir einen doppelten Rumpunsch genehmigt  ;)

Prost!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 11. November 2014, 22:18:52
Uuuaaaaah! Wir haben heute das erste Mal eine Tüte von Haribos Winter-Color-Rado aufgemacht. Igitt! Wie gut, dass ich mir noch keine Schmerzmitteldröhnung wegen meines Rückens gegeben habe, so kann ich nun den widerlichen GEschmack mit Rumpunsch töten. Her mit dem Stoff!

Und Birgit: Du bist unbeschreiblich! :happy:
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 11. November 2014, 22:36:44
Andrea, tu dir keinen Zwang an: Wenn auf Barbados etwas günstig ist, dann ist es der Sprit, und zwar sowohl der für Mokes als auch der für seine Insaßen. Und auf Barbados ist im Grunde immer irgendwo Happy Hour...

Mein Tipp: Betrinkt euch nur nicht so sehr, dass ihr es über die hohe Einstiegskante in den Moke nicht mehr schafft. Das Ding hat keine Türen, sondern nur eine Kante in Sitzhöhe, sodass das Ein- und Aussteigen zur gymnastischen Übung wird!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Horst am 12. November 2014, 00:14:47
Dann will ich hier auch ein bisschen mit RUMkugeln.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 00:16:59
Dann will ich hier auch ein bisschen mit RUMkugeln.

Das freut mich. Willkommen im Moke!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andreas am 12. November 2014, 01:15:12
Auf Barbados und auch auf den meisten anderen Karibischen Inseln gibt es ja erstaunlicherweise keine Promillegrenze im Straßenverkehr.
Man darf dort theoretisch hackenstramm fahren - natürlich nur solange man keinen Unfall baut. Sollte man sich also gut überlegen...  ;)

Bin dabei - mit Banks und reichlich Rum Punsch.  8)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 12. November 2014, 06:59:24
Und auf Barbados ist im Grunde immer irgendwo Happy Hour...

Das wär dann meine Insel, keine Frage!  ;D

Birgit, wie ging das mit dem Moke und fahren bei Regen. Darf man sich das so vorstellen wie eine Waschstraßendurchfahrt bei offenem Fenster?

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silv am 12. November 2014, 07:49:16
Andrea, ich finde die Winter-Colorado gar nicht schlecht.... deswegen nehm ich den Rumpunsch nicht zum Runterspülen, sondern einfach so!  ;D

Birgit, ich mag auch mit!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 08:25:59
Guten Morgen,

Michael, so weit denkt man als Frau nicht. Man sieht Bilder von dem Ding und denkt sich. 'haaaaaaach, ist der süüüüüß', allenfalls noch: 'Hmmmm, ob denn der Kofferraum groß genug ist, falls du unterwegs mal shoppen gehst??'

Tja, und dann wunderst du dich über offensichtlich planmäßig eingestanzte Löcher im Bodenblech...

Silvia, herzlich willkommen, wir knöpfen einfach die Dachfolie ab, dann passt das noch im Moke, schließlich basteln wir ja nicht auch noch ein Surfbrett auf das Teil!

Und damit alle wissen, um welch geheimnisvolles Auto es hier geht: Das ist er:

(https://lh5.googleusercontent.com/-UL840GAqeOs/VFAlec7dEOI/AAAAAAAAUI4/JdeXYb3125s/w800-h600-no/IMAGE_353.jpg)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 12. November 2014, 10:39:07
Ich hüpfe auch noch schnell rein. Vielleicht gibt es ja einen kleinen Anhänger für den gelben Flitzer.  :)

Jetzt warte ich mal ab, was so im Reisebericht noch so alles an Rum kommt. Beim ersten stoße ich gerne mit an. Cheers!  :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 10:46:22
Cheers! :) :) :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 12. November 2014, 12:39:52
Hallo Birgit,

Ich bin natürlich auch dabei! Condor scheint seinen Service aber verschlechtert zu haben. Als wir 2010 mit denen nach Las Vegas geflogen sind waren alkoholische Getränke noch frei und mehrere Spielfilme zu Auswahl gab es auch ohe Aufpreis. Aber mir wäre der Direktflug ab Frankfurt auch wichtiger als freie alkoholische Getränke.

Mit welcher App hast du navigiert? Linksverkehr und dann noch Weg suchen stell ich mir schwierig vor...
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 14:18:10
Echt? 2011 nach Las Vegas gab es keinen Alkohol und kein Inseat Entertainment. Kann das sein, dass ihr Premium Eco geflogen seid?

Links gefahren bin ich außer jetzt im Urlaub ja schon in Malaysia und England (und ein paar illegale Kilometer in Indien).

Ist für mich kein Problem und geht immer besser. Dieses Mal bin ich auch nicht wegen der verschobenen Perspektive nach links von der Straße abgekommen. Waren ja auch alles Automatikfahrzeuge, bei dem Schaltwagen in England letztes Jahr habe ich öfter mal mit rechts neben dem Sitz herumgewedelt.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: serendipity am 12. November 2014, 14:42:00
Juhuuu, ich will auch noch mit, bin ja nicht so groß  8)
Du hast mich mit deinen Bilder auf FB schon ganz wuschig gemacht  :)

Bei uns gab es übrigens 2012 mit Condor nach Las Vegas auch keinen Alkohol und Filme vom Monitor an der Decke  :o

Jetzt such ich nach einem guten Rumpunsch-Rezept fürs Wochenende! Prost!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 15:28:50
Ja, ich hatte mich auch intensiv vorbereitet mit dem Rumtopf, den meine Mom über den Sommer für mich gemacht hatte, sozusagen die deutsche Rumpunschversion!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 12. November 2014, 17:46:12
Echt? 2011 nach Las Vegas gab es keinen Alkohol und kein Inseat Entertainment. Kann das sein, dass ihr Premium Eco geflogen seid?

Birgit ich bin noch nie was anderes als Billigstklasse geflogen. Da hab ich 2010 wohl noch Glück gehabt. Auf Alkohol kann ich schon verzichten aber auf diverse Filme bei einem Langstreckenflug nicht. Ich habe diesmal auf dem Hinflug 4 Filme angeschaut. War aber auch Lufthansa und da gab es auch Schnickschnck wie heiße Tücher vorm Essen und Bailesy danach.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silvia am 12. November 2014, 20:22:29
STOOOOOOP .... kleines Auto - meins!!!! Ne, natürlich nur als Mitfahrer....      äh ... ist es okay wenn ich keinen Rumpunsch trinke? Nehmt ihr mich trotzdem mit??  :bitte:
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 20:27:08
Na klar, du bekommst so eine herrliche gekühlte grüne Kokosnuss geöffnet und kannst den tollen Saft mit Strohhalm trinken, magst du?

Und Andreas kriegt selbstverständlich sein Banks (sorry, letzte Antwort auf vorheriger Seite, hatte ich leider übersehen)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 20:56:40
Dienstag, 28.10.2014: Barbados

Wie gewohnt in Amerika, werde ich wegen des Jetlags früh wach, nachdem ich tief und fest geschlafen habe. Ich nehme mir die Zeit in Ruhe wach zu werden, mir einen Nescafé zu machen und auf dem Balkon zu beobachten, wie es langsam hell wird.

(https://lh5.googleusercontent.com/-FzQ1vD5PDmE/VFAkzUY9jvI/AAAAAAAAUH8/u8r73BVVthU/w800-h600-no/IMAGE_346.jpg)

Duschen und überlegen, was heute mit muss, dann geht es los. Ist nicht so einfach, denn im Moke darf ja nichts Wichtiges liegen bleiben. Also: Sie knipst das Handtäschchen auf, knipst das Handtäschchen zu, legt das Handtäschchen weg, macht die Badetasche auf, macht die Badetasche zu, knipst das Handtäschchen auf, tut den Reiseführer rein, knipst das Handtäschchen zu, schließt die Zimmertür ab, steht vor´m Moke, schließt die Zimmertür auf, macht die Badetasche auf, nimmt das Ipad heraus, schließt die Zimmertür ab... Ihr versteht?

Die Navi will nun doch, aber mehr schlecht als recht. Skobbler akzeptiert mein Passwort in I-Tunes nicht, obwohl ich es drei Mal zurück setze und fällt somit als Alternative aus. Wir streiten uns ein bisschen über die einzuschlagende Richtung, aber grundsätzlich komme ich erst einmal klar.

Macht Spaß im Moke: Das Ding ist schwach auf der Brust, aber klein und wendig. Die Bajans scheinen ihn selten zu fahren, sodass darin meistens ein Tourist zu finden ist, vielleicht, weil ein Radio wahrscheinlich geklaut würde, und die Bajans lieben laute Musik beim Fahren, sodass Fahren ohne Radio schon mal gar nicht geht!

Und da keine Scheibe hochgedreht werden kann, fördert er nicht nur die Sonnenbrandgefahr und die Erfrischung bei Regen, sondern auch die Kommunikation: 'You forgot your door', ruft man mir zu, außerdem werde ich immer wieder gegrüßt. Und da das Navi mir nicht immer alles verrät über den Weg zu meinem nächsten Ziel, hält der eine oder andere, wenn ich ratlos am Straßenrand stehe und erklärt mir, wohin ich muss, meistens noch verbunden mit einem lockeren Spruch oder dem Rat gut auf mich aufzupassen, wenn ich hier schon als Frau allein herumfahre.

Eine Frau, offensichtlich hier lebende Britin, fordert mich nach kurzer Rücksprache mit dem, der mir den Weg gerade beschrieben hat, kurzentschlossen auf ihr zu folgen, an meinem Ziel komme sie direkt vorbei. Total nett. Sie heizt über die schmalen, schlechten, kurvigen Straßen zwischen dem Zuckerrohr hindurch, und Moke und ich folgen ihr tapfer.

Was sind heute meine Ziele? Das Ziel, an dem die Frau mich absetzt, ist die Welchman Hall Gully, ein Stück ehemaliges Plantagengelände und eingestürzte Tropfsteinhöhle. Denn die Gun Hill Signal Station ist wegen Renovierung geschlossen, schade!

Ich laufe den Pfad auf und ab und genieße die Aussicht über die Insel vom Viewpoint aus. Auf dem Weg treffe ich so ziemlich jeden Meter auf Tausendfüßler und versuche ihnen nicht zu nahe zu kommen.

Erstes Bild für Paula ;)

(https://lh6.googleusercontent.com/-YBmJvWBVdr8/VFAkUPjd5XI/AAAAAAAAUHQ/teC8N4A0eaA/w800-h600-no/IMAGE_341.jpg)

(https://lh6.googleusercontent.com/q54DnvX02rCC3g9deYM4Vef6erT09hZynHG_G4VYEdi4=w600-h800-no)

(https://lh6.googleusercontent.com/En-DgFclEMtqX5NZn2KUg3RaTcyclO1oigzyrfgh7MJQ=w800-h600-no)

(https://lh3.googleusercontent.com/-M2ufggI-26w/VFAklhRC0wI/AAAAAAAAUHo/cdzScTFgfWc/w800-h600-no/IMAGE_344.jpg)

(https://lh6.googleusercontent.com/Uye1gPZz8lQqX_3v08bTcgn9TU4MeG0U0yuj8ruD6RdI=w800-h600-no)

(https://lh5.googleusercontent.com/-uQLFf4luZ6M/VFAnfx5I95I/AAAAAAAAUMU/YwuDqb0e0hM/w600-h800-no/IMG_0654.JPG)

(https://lh6.googleusercontent.com/x8V_YvifMgkAxeqAW-Ad7od0KzU2TfR1JHAo0lJvAgZr=w800-h600-no)

Es geht weiter zum Flower Garden. Erst stehe ich vor dem falschen Eingang. Offensichtlich handelt es sich um eine Baustelle. In der Hütte, in der eine Thermoskanne und ein Gaskocher stehen, kann ich keinen Eintritt zahlen.

Ein Arbeiter macht Pause, als ich auf der Suche nach botanischen Wundern den Pfad entlang gehe. Er rennt hinter mir her, nachdem er fertig telefoniert hat und erklärt mir, dass mein Ziel noch ein paar Meter weiter die Straße runter liegt. Upps, danke für den Tipp.

Der Flower Garden ist ein botanischer Garten, nett angelegt und mit schönen Ausblicken. So langsam meldet sich mein von der Zeitverschiebung verwirrter Magen, das tut er plötzlich und massiv, sodass ich froh bin, dass es im angeschlossenen Café eine Portion Pommes und ein eiskaltes Cola gibt.

(https://lh3.googleusercontent.com/I_2ZLSVu_bNmXZ9AOgFf2s9t2MgFt2F9SoI6TDlft5bf=w800-h600-no)

(https://lh4.googleusercontent.com/-lp190Re97v0/VFAlGTnV5MI/AAAAAAAAUIU/7xOCbWOzoVE/w600-h800-no/IMAGE_349.jpg)

(https://lh6.googleusercontent.com/iyrcAf6zOO70nr4O7Gxdwv5rdxByHV3F-2ao_weJqG3d=w600-h800-no)

Die Pause tut gut, und so starte ich mit frischen Kräften auf die nächste Etappe. Ich will an die Ostküste, die wilden Strände um Bethsheba ansehen. Meine Navikommunikationsprobleme führen mich unbeabsichtigt noch an der Morgan Lewis Windmill vorbei. OK, so habe ich die auch gesehen.

(https://lh6.googleusercontent.com/WkNgCTh88dpRJaCBWV_aldqDMK1bl1keeWS-aTRW_BmE=w800-h600-no)

Eher zufällig komme ich auch noch an der St. Andrews Church vorbei, die wirkt, als ob sie aus einem Fischerort in Cornwall hierher versetzt wurde.

(https://lh3.googleusercontent.com/xJD5vpzw35Z3lGjYxs-jNiNFHYTUPzSYz7jGzDSne_kr=w800-h600-no)

Es geht über eine herrliche Küstenstraße, an der ich Moky mal so richtig in Szene setzen kann, an den pittoresken Felsen und wilden Stränden vorbei. Dass ich hier richtig bin, beweist ein anderer Moke, der mir mit einem Surfbrett auf dem abgeknöpften Dach entgegen kommt.

(https://lh4.googleusercontent.com/bx7g0lW-GSi1KGx3RPQdLN9yPxI4S-tpCQujIKDufugU=w800-h600-no)

(https://lh3.googleusercontent.com/3l_mJWogIkUyEat2H0Tl7N9hnMhmQJslwtujsDMyjwvF=w800-h600-no)

(https://lh3.googleusercontent.com/-Lf7T-tfd0VA/VFAlz6OjB4I/AAAAAAAAUJc/Zsxx74SNZSY/w800-h600-no/IMAGE_356.jpg)

(https://lh3.googleusercontent.com/-Ube6APe2-90/VFAl5yf5-ZI/AAAAAAAAUJk/iyTFqr_jZiY/w800-h600-no/IMAGE_357.jpg)

(https://lh6.googleusercontent.com/pEAZLnHcLsR2rKSSQ_VuOg_Yd05RynwNgPgm8--SrV5m=w800-h600-no)

Über eine sehr steile Straße bergab erreiche ich Bethsheba, ein Küstenörtchen mit ursprünglichem Charakter, zu dem vor allem beiträgt, dass eine Menge tiefschwarzer fein gemachter Menschen offenbar zu einer besonderen Angelegenheit die örtliche Kirche besucht. Schade, ich habe mich nicht getraut die mageren, alten, schwarzen Männer in ihren Anzügen und die ausladenden Damen in ihren Churchdresses zu fotografieren. Da ich wieder mal nicht weiß, wie ich nun wieder zurück komme, durchquere ich den Ort nicht nur ein Mal. Jedes Mal passiert etwas anderes: Ich werde gegrüßt, um eine Zigarette gebeten und werde von einem Arbeiter auf einem Dach gebeten ihn zu fotografieren.

Mittlerweile etwas KO von den vielen ungewohnten Eindrücken finde ich, ich habe eine Stunde am Pool verdient, aber wo mag der nebst meinem Hotel sein? Irgendwann kennt die Navi den Weg und leitet mich zurück zur St. Lawrence Gap. Unterwegs regnet es, und nun weiß ich auch, weshalb Moky Löcher im Bodenblech hat und kann nur schwer meine gerade im Supermarkt erstandenen Habseligkeiten und meine Tasche vor dem Ertrinken auf dem Beifahrersitz retten.

Das Stück Strand vor dem Hotel ist winzig, aber ich habe es für mich und es liegen keine Steine, Seeigel oder andere unangenehmen Dinge herum, die das Badevergnügen einschränken. Die Brandung ist hier heftig, nebenbei gesagt so heftig, dass der durch sie entstehende Lärm fast schon unangenehm laut ist auf Dauer. Das Wasser hat Badewannentemperatur, und bis ein erneuter Regenguss mich ins Zimmer treibt, liege ich dann noch ein wenig in der Nachmittagssonne.

Abends sehe ich mir mein Viertel noch etwas genauer an und entscheide mich für eine Kneipe, in der ich Seafood essen kann, das leider eher wie Lasagne mit Nudeln und überbacken serviert wird, aber der Rumpunsch schmeckt...

(https://lh3.googleusercontent.com/-20JlCf05-lw/VFFnQJSg6MI/AAAAAAAAUOM/vltzZjjgQdg/w800-h600-no/IMG_0658.JPG)

(https://lh5.googleusercontent.com/Arblf4CeRhbo3hOn5oS4_pAAoSDE2Q5s2gN5gpEEhZWi=w800-h599-no)

Erkenntnis des Tages: Barbados ist verdammt voll mit Häusern, Straßen und Autos, aber irgendwie trotzdem entspannt und entspannend! Ich bin den ganzen Tag mit einem breiten Grinsen über die Insel gefahren.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 12. November 2014, 22:14:36
Schöner erster Tag, Birgit. Gleich das erste Bild, der Blick auf das Meer, bringt ganz prima die Stimmung von einem Tagesanbruch in der Karibik rüber. Die Szene mit der Handtasche ist klasse beschrieben, ich hab das genau vor mir gesehen. 😄
Und ich glaube, ich bin ne Schnapsdrossel, denn irgendwie habe ich mich beim Lesen nach der Hälfte schon dabei ertappt, wie ich ganz hibbelig wurde, weil noch kein Rumpunsch in Aussicht war. Aber der kam ja noch.....  Prost!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silvia am 12. November 2014, 22:25:46
Na klar, du bekommst so eine herrliche gekühlte grüne Kokosnuss geöffnet und kannst den tollen Saft mit Strohhalm trinken, magst du?

 :thumb:  Perfekt!!

So kann ich diesen wunderschönen Tag genießen. Ich muss zugeben, die Karibik hatte ich bisher so überhaupt nicht auf dem Schirm, bin auf mehr gespannt. Der Anfang ist auf jeden Fall schon mal sehr vielversprechend.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 22:40:08
Es war letztlich auch sehr interessant.

Ich hatte ein bisschen Schiss vor einer Art "Disney-Dschungel" und sterilem Ambiente.

Zum Glück bleiben diejenigen, die nur an Romantik, gutem Essen und viel Alkohol im perfekten Ambiente interessiert sind, sich eben auch ausschließlich hinter den Mauern aufhalten, hinter denen man ein solches Arrangement auch findet ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 22:51:50
Michael, hier für deine ganz persönliche happy hour noch einen:

(https://lh5.googleusercontent.com/-UDUlyY5Kmyo/VGPV-yU7gXI/AAAAAAAAVZI/8ey-X4s6Ln0/w596-h794-no/IMG_0940.JPG)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 12. November 2014, 22:56:00
So einen will ich auch! *sabber*
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 12. November 2014, 22:58:02
Klar, war bisschen Zimt drauf. Willst du einen mit oder ohne?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 12. November 2014, 23:02:38
Mit Zimt? Das ist ja mal ein ganz neues Erlebnis! Probier ich mal!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silv am 13. November 2014, 07:46:42
Mit Zimt? Das ist ja mal ein ganz neues Erlebnis! Probier ich mal!

Ich nehm den auch, aber erst heut abend....

Das "Liming" fängt gut an! :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 13. November 2014, 11:39:58
Der gelbe Flitzer gefällt mir  ;D  und das, was du uns von der Insel gezeigt hast noch mehr  8) Da kommt so Richtung Urlaubsstimmunmg auf
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 13. November 2014, 15:46:51
Danke für den Frosch Birgit  :herz:
Das war aber keiner von den ganz kleinen, hast du die auch mal zu Gesicht bekommen?
Die Natur sieht klasse aus. Erinnert ein bischen an Sri Lanka.
Deine Ruhe bei der Wegsuche bewundere ich. Ich bin vom Typ her ein Orientierungsidiot, ohne Straßenkarte plus Navi gehe ich nicht los. In Der Pampa stehen und den Weg nicht zu kennen würde mich wahnsinnig machen, da wäre die Urlaubsfeude gleich vorbei.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 13. November 2014, 15:57:44
Die winzigen Krawallmacher melden sich nur nachts, und ich habe mein Alter, kann im Dunkeln nicht mehr so gut sehen ;)

Ich habe mal versucht denen nachzuspüren, aber immer wenn ich dachte, ich hätte aufgrund der Akustik einen ausgemacht, war er still, sind halt trotz des Getöses wohl eher schüchtern, die Jungs...

Der, den ich fotografiert hatte, war so lange bewegungslos, dass ich irgendwann dachte, der ist nur eine Zierfigur, aber dann war er irgendwann weg.

Und ja, auch ich hasse es ohne Orientierung zu sein, aber das geht auf Barbados (und auch den anderen Inseln) ganz einfach: Stelle dich hilflos an den Straßenrand, und noh bevor du dich selbst gefragt hat, wo du hin musst, fragt dich das schon ein netter Mensch, der dir dann weiter hilft.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 13. November 2014, 16:17:23
Die winzigen Krawallmacher melden sich nur nachts, und ich habe mein Alter, kann im Dunkeln nicht mehr so gut sehen ;)

Hach das kenne ich, meine Freundin und ich haben uns gegenseitig die Brillen geliehen, in unserem Alter war es im schummrigen Lokal schon schwierig die Speisekarten zu lesen...

Zitat

Und ja, auch ich hasse es ohne Orientierung zu sein, aber das geht auf Barbados (und auch den anderen Inseln) ganz einfach: Stelle dich hilflos an den Straßenrand, und noh bevor du dich selbst gefragt hat, wo du hin musst, fragt dich das schon ein netter Mensch, der dir dann weiter hilft.

Na das ist aber wirklich nett! Das macht mir Barbados sofort sympathisch  :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 13. November 2014, 17:19:26
Michael, hier für deine ganz persönliche happy hour noch einen:
Oh, Danke! :-)
War der in echt so gut, wie er auf dem Bild ausschaut?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 13. November 2014, 18:52:24
Mittwoch, 29.10.2014: Barbados

Wieder werde ich früh wach und will den Tag ausnutzen. Erstmal Frühstück mit Kaffee und Cornflakes und einem Stück Kuchen, das ich mit frechen Federfreunden auf dem Balkon teile.

(https://lh6.googleusercontent.com/-9PU-bvXLHVs/VGTst9JDazI/AAAAAAAAVZY/3TNX3fkpsPo/w800-h594-no/IMG_0942.JPG)

Etwas routinierter als gestern packe ich gleich zwei Taschen: Eine Badetasche für den Kofferraum, damit ich nicht bei jedem Halt alles ein- und wieder auspacken muss und meine kleine Schultertasche, in der ich alles habe, was ich auch bei Besichtigungen dabei habe, sowie den derzeit seeeehr wichtigen externen Akku für das Handy.

Moky findet, ich habe nicht ordentlich geduscht und schenkt mir (ausschließlich auf der Fahrerseite) mehrere Schwalle des Regenwassers von gestern und letzter Nacht.

Ich möchte die Westküste hoch fahren, nach Holetown und Speightstown. Gesagt, getan. Der Weg ist leichter zu finden als gestern, potenziell halt immer links in Richtung Wasser bis es blau-türkis zwischen Bäumen und Gebäuden durchschimmert.

Den geneigten Leser erwartet auch heute überwiegend keine Einsamkeit, dafür pompöse britische Villen, die leider unfotografiert blieben, der eine oder andere Strand, der durch strahlende Sonne, schönen Sand und ruhiges karibisch blaues Wasser überzeugt, allerdings nicht unbedingt durch Weitläufigkeit und an dem offenbar unvermeidliche Geschäftemacher unterwegs sind, allerdings von der netten nicht zu penetranten Sorte. Das bedeutet, dass es keineswegs über eine malerische Küstenstraße geht, sondern über eine, die ziemlich bebaut ist.

Ich sehe mir Holetown an: Ganz nett, sehr nobel, leider führt die volle Straße mitten durch den Ort. Einen netten Strand gibt es hier. Vielleicht wäre es rein von der Lage her die praktischere Destination für mich gewesen.

(https://lh3.googleusercontent.com/-3cmf7TbyxmA/VFFnStSCm2I/AAAAAAAAUOc/QauH3TyK2N4/w800-h600-no/IMG_0660.JPG)

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(https://lh4.googleusercontent.com/-q-57S8DMQUc/VFFnRmDsy4I/AAAAAAAAUOU/c3pmb6LYEmY/w800-h599-no/IMG_0659.JPG)

Es folgt Speightstown: Nicht ganz so nett, nicht ganz so nobel, aber hier wird es schon einsamer und der Ort ist weniger für Touris als vielmehr für´s normale Leben gemacht. Ab hier sind übrigens mit kostbarem Rum beladene Segler in See gestochen um die Menschen in der alten Welt mit dem Gold der Karibik ebenso glücklich zu machen wie es die Menschen hier sind.

(https://lh6.googleusercontent.com/-9ExMZR7h710/VFFnVOjvYzI/AAAAAAAAUOs/GBS4lV-1C7A/w800-h600-no/IMG_0662.JPG)

(https://lh6.googleusercontent.com/-8MJGt6OIdE8/VFFnW2pKQbI/AAAAAAAAUO0/IXsRNO6nUSw/w596-h794-no/IMG_0663.JPG)

Ich fahre ganz in den Norden der Insel zum Animal Flower Cave und genieße tolle Aussichten auf Steilküste, tiefblaues Meer und grüne Wiesen mit Ziegen drauf, die vielleicht eher nach England passen würden.

(https://lh6.googleusercontent.com/-CJGbp3DvNAc/VFFnYCg7URI/AAAAAAAAUO8/haa3cYBRSWc/w800-h600-no/IMG_0664.JPG)

(https://lh5.googleusercontent.com/-LupUgns5_KY/VFFnZXhdXxI/AAAAAAAAUPE/eMY6eFCg2mg/w800-h600-no/IMG_0665.JPG)

(https://lh5.googleusercontent.com/8j6g6zz6gfbxalJctGBI6nZky353xOlalzfaFqs-XtIn=w800-h599-no)

Auf dem Rückweg halte ich bei einem Verkäufer, dem ich das auf dem Hinweg versprochen habe. Er findet mich toll, weil ich mein Versprechen halte. Ob ich verheiratet sei? Nein? Wie das denn sein könne, wenn ich doch solch eine wunderschöne Frau sei. Aha, so läuft das also! Nee, ich will aber niemanden, auch wenn er trotz einer gewissen Verlebtheit und Abgerissenheit was hermacht und eine sehr angenehm sanfte Stimme hat. Charmant ist er, sodass der Smalltalk mit Flirtanteilen for free Spaß macht. Und man merkt, dass er gerne seine Insel vermitteln würde. Die Fischerboote und kleinen Häuschen auf den Bildern, die er unter anderem verkauft, sind das wahre Barbados, nicht die stylischen Hotels und Bars. Ganz meine Meinung! Wir tauschen noch ein paar gut gelaunte Scherze und ich fahre weiter. I made his day, weil ich etwas bei ihm gekauft habe und he made my day, weil er irgendwie lustig war und mir eine Kusshand zum Abschied zuwirft.

An der Kirche St. Lucy vorbei finde ich zur St. Nicholas Abbey, einer schön restaurierten Plantage mit Sugar Mill und zum Museum ausgebauten Wirtschaftsräumen und Sugar Cane Feld zum spazierengehen nebenan.

(https://lh3.googleusercontent.com/-toBQsLqyLXQ/VFFncLRINpI/AAAAAAAAUPU/TguqP4LbLRc/w800-h600-no/IMG_0667.JPG)

(https://lh3.googleusercontent.com/5Exbkmkn-jC--WG2rwPZUuPaONK--XefPdAdegvZIT20=w596-h794-no)

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(https://lh3.googleusercontent.com/-oBMstCJ-Nak/VFFnkpU-cCI/AAAAAAAAUP8/Ao8lznxYFWU/w800-h600-no/IMG_0673.JPG)

Nach dem Genießen des zufällig gefundenen Ausblicks auf die Ostküste einige Meter weiter (s. letztes Bild oben) suche ich den Farley National Park. Der Eintritt ist mit 53 Barbados-Dollar (mehr als 20 Euro) sauteuer, und ich frage, ob ich mit Karte zahlen kann. Geht nicht, aber ich habe kein Bargeld dabei (zumindest will ich nicht auf den letzten Dollar blank sein, was ich der Dame aber nicht sage) und darf so rein, sie erlaubt mir den kurzen Rundkurs einmal zu fahren, das finde ich echt lieb. Keine Ahnung, was es sonst dort zu sehen gegeben hätte, rein für das, was es auf der Runde gibt, wäre es mir den Eintritt nicht wert gewesen.

(https://lh5.googleusercontent.com/Ao1H3Un8UdhsfsuVasUCWvC1fC-107aIzs-qn6nysX94=w800-h600-no)

Und natürlich fahre ich wieder in die falsche Richtung, weil die Navi mal wieder nicht weiß, wo wir sind. Ich fahre links ran und versuche mich zu orientieren: Im Osten geht die Sonne auf, im Süden steigt sie hoch hinauf...“ Jetzt ist es äääääähhh, wie spät? Wo ist der Schatten? Fahre ich nun in Richtung Ostküste oder zurück zur Westküste?… Wieder hält ein Auto, es ist die Polizei. ob es mir gut geht, will man wissen, beschreibt mir den Weg und ermöglicht mir mit Trara das Wenden durch das Einschalten der Signale, während dahinter schon andere Autos warten. Wie wäre es in Deutschland gelaufen? Wahrscheinlich eine Durchsage über Lautsprecher, dass ich den Verkehr behindere und doch bitte weiter fahren soll.

Die Fahrt zurück dauert etwas, aber der Weg ist leicht zu finden. Ich beschließe einen Abstecher nach Bridgetown zu machen, denn ich habe wieder mal den ganzen Tag nicht gemerkt, dass ich Hunger bekommen habe und will nicht immer nur in St. Lawrence Gap essen.

Das Auto findet einen Platz im Parkhaus und ich einen im Außenbereich eines Lokals an der Careenage mit Ausblick auf die Stadt. Von meinem Platz aus kann ich Beach Boys at work beobachten. Sonst ist nicht viel los. Etwas zu essen und viele kühle Getränke tun gut, und so breche ich auf Bridgetown zu erobern. Auch diese Stadt ist nicht sehr spektakulär. Es gibt ein Denkmal und ein Parlament und zwei Einkaufsstraßen: Auf der einen ist es billig und es ist viel los, die andere ist teuer und unbelebt. Etwas Schönes zu kaufen finde ich nicht.

(https://lh3.googleusercontent.com/-IQeAkGSW5Xw/VFFnnLGEDkI/AAAAAAAAUQM/8tfYYrGpNOs/w800-h600-no/IMG_0675.JPG)

(https://lh3.googleusercontent.com/-kgyqGj55S1o/VFFnogzaCzI/AAAAAAAAUQU/VOAChfaQZws/w800-h600-no/IMG_0676.JPG)

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(https://lh6.googleusercontent.com/-04jwmLoTvHY/VFFnqklPHMI/AAAAAAAAUQk/Gdow9Mz1dVs/w596-h794-no/IMG_0678.JPG)

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(https://lh4.googleusercontent.com/-Vp83zIWuU5A/VFFntXP9BaI/AAAAAAAAUQ0/AcUL_LVeDm0/w800-h599-no/IMG_0680.JPG)

(https://lh6.googleusercontent.com/-YItVGYpOOzQ/VFFnvAqfOgI/AAAAAAAAUQ8/qowV3EJD0wk/w800-h600-no/IMG_0681.JPG)

(https://lh4.googleusercontent.com/-FMpvOjJl8xQ/VFFnxrfHwMI/AAAAAAAAURM/Uo9-8qoFGh0/w800-h600-no/IMG_0683.JPG)

OK, also nun wirklich nur noch zum Hotel und einmal kurz ins Meer hüpfen.

Als die Frösche beim Dunkelwerden ihr Konzert beginnen, mache ich mich auf die Suche nach etwas Essbarem. Den Tag beende ich in der Kneipe nebenan mit Flying Fish und Rum Punsch, begleitet vom Beschreiben der letzten beiden Reisetage.

Die Erkenntnis des Tages: Karibik bedeutet die Freundlichkeit zu finden, die ich in den USA immer zu finden hoffe, die aber den Menschen dort schon ein bisschen verloren gegangen ist und durch ritualisierten small Talk abgelöst wurde.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Rainer am 13. November 2014, 19:34:26
(https://lh3.googleusercontent.com/-dKZnxYGcfcw/VFFnpr5DkII/AAAAAAAAUQc/z3v60LOKLoo/w800-h599-no/IMG_0677.JPG)

Aaach, was für schöne Menschen, wenn ich dagegen den schrumpeligen Typen sehe, der in meinem Badezimmerspiegel wohnt, grauenhaft...
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 13. November 2014, 19:39:54
Ach, Spiegel werden sowieso überbewertet!

Und ja, schöne Menschen gab es ohne Ende, wobei ich die Menschen auf den anderen beiden Inseln noch schöner fand: Auf St. Lucia vor allem die Männer und auf Grenada vor allem die Frauen: Eine Grace Jones nach der anderen
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: serendipity am 13. November 2014, 20:09:55
Genau die richtigen Bilder nach diesem grauen Herbsttag  :beifall:

Obwohl ich mir Barbados so "irgendwie karibischer" vorgestellt habe, könnte auch Mauritius sein, abgesehen von den Palmen. Trotzdem gefällt es mir gut und du bringst das "feeling" wie immer gut rüber.

Die blaue Bank am Meer gefällt mir, das wäre mein Platz!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 13. November 2014, 20:13:09
Eine Grace Jones nach der anderen

Obwohl damals darüber diskutiert wurde, ob da nicht doch ein Mann dahintersteckt.  :o

Mir gefällt das Bild mit den Krabben gut!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 13. November 2014, 21:38:15
Das stimmt schon, Gabi, diese typischen Traumszenen gibt es auf Barbados weniger.

Die Insel wirkt karger und irgendwie langweiliger, denn sie ist im Gegensatz zu den beiden anderen nicht vulkanischen Ursprungs, und durch den Anbau von Zuckerrohr ist viel vom Regenwald gerodet worden.

Der Norden und der einsame Osten sind trotzdem sehr schön, weil wilder als die stark verbaute Westküste.

Es bleibt das Lebensgefühl, das zu 100 % karibisch ist. Barbados ist aber wirklich eher eine Party- und Strandinsel.

Ach, und... gibt es auf Mauritius keine Palmen?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 13. November 2014, 21:52:27
Ich habe gerade die letzten zwei Tage in einem Rutsch genossen, inkl. lecker buntem Cocktail, aber ohne "Lasagne-Seafood."  :)

Dass du so oft lustige oder zumindest nette Gespräche mit Einheimischen hattest, inkl. Polizei, finde ich schon mal sehr sympatisch. Ein bisschen Neidfaktor kommt bei den vielen schönen Fotos auch auf, aber am besten haben mir die Stilbrüche gefallen. Europäisch anmutende Windmühlen und Kirchen vor tropischer Kulisse, das hat was.

Hast du dich eigentlich sicher gefühlt? Manchmal hat so ein Auto mit Türen ja auch den Vorteil, dass man in Situationen, die einem komisch vorkommen, die Türen verriegeln kann...
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 13. November 2014, 22:13:42
Ja, das war schon in gewisser Weise auch meine Sorge, als mir dann klar war, dass ich das Auto abends übernehme und dann im Dunklen vom Flughafen zum Hotel usw., besonders weil man ab und zu mal Warnungen liest, dass man auf sich aufpassen solle, keine Wertsachen und möglichst wenig Geld mitnehmen etc.

Ich hatte dann auch mal Kleinigkeiten im Moke gelassen, als ich gemerkt habe, dass den im Grunde keiner interessiert. An einer Stelle kam dann mal jemand hinter mir her, ich solle doch meine Sachen mitnehmen, nichts sichtbar herumliegen lassen.

Beim Flug nach St. Lucia habe ich bei einer deutschen Familie gesessen (es waren übrigens kaum Deutsche dort zu hören), denen man wohl gesagt habe, man solle abends nicht ausgehen und die Geschäfte hätten aus Sicherheitsgründen ab 16 Uhr geschlossen.  :o

Insgesamt zur Sicherheit war ich auf Barbados völlig unbesorgt, die Insel ist zumindest da, wo ich war, auch nie soooooo gaaaaaanz einsam gewesen und ich habe keinerlei blöde Anmache erlebt außer ein paar kleinen Nervereien, bei denen aber ein Kopfschütteln, 'no, thank you' und Weitergehen die Lösung war. Wobei ich aber beispielsweise den Riemen meiner Tasche immer über den Schalthebel (nennt man das beim Automatik auch so?) gelegt hatte, damit da nicht jemand auf Fahrrad oder Moped im Vorbeifahren zugreift.

Auf St. Lucia war alles schon fremdartiger und auch einsamer. Aber wenn ich da durch die Dörfer marschiert bin, kamen auf 100 Personen vielleicht 10, die einfach nur nett gegrüßt haben und vereinzelt jemand, von dem irgendwas in Richtung dumme Bemerkung gekommen ist.

Auf Grenada fand ich es krass in gewisser Weise. Da hatte ich mehrere Situationen, die ich richtig gehend unangenehm fand. Da hätte ich mich im Moke aus diesem Grunde auch unwohl gefühlt.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 13. November 2014, 23:12:17
Das war also die heutige Dosis Rumpunsch und Karibik  ;)
Irgendwie hatte ich auch etwas andere Karibikbilder (wahrscheinlich fürchterliche Klischees) im Kopf, trotzdem fand ich das RUMKommen hier ganz interessant
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 14. November 2014, 23:38:57
Donnerstag, 30.10.2014: Barbados

Komisch, heute ist gar nicht so sehr viel Verkehr... Bevor es losgeht, teile ich mir meinen Frühstückskeks wieder mit ein paar Spatzen, auf meine Cornflakes stehen die nicht.

Ich weiß nicht so recht, was ich machen will: Die Fahrerei hier auf der Insel macht dank Moky zwar Spaß, ist aber dennoch nervig, und irgendwie habe ich keine Lust mehr auf das Herumgekurve.

Also entscheide ich mich für das Schnorcheln im Folkestone Underwater Park bei Holetown und fahre den nicht allzu langen Weg schon mehr oder weniger auswendig.

Hier gibt es einen kostenfreien leeren Parkplatz, Picknicktische mit Bänken, Schließfächer, Umkleiden, Toiletten und eine Dusche, alles nicht mehr brandneu, aber irgendwie sympathisch.

Eins der Riffe ist ganz nah, ich sehe mir eine ganze Weile die Unterwasserwelt an bis ich friere. Es gibt hier noch ein Wrack etwas weiter draußen. Man kann dorthin schwimmen, aber das ist mir zu weit, zu viel Respekt vor dem Wasser, obwohl der Rettungsschwimmer aufmerksam, fix und sportlich wirkt. Aber ob die Jetskifahrer, die hier herumsausen, mich bemerken würden, ist fraglich.

(https://lh6.googleusercontent.com/-Lt5TqI8j2tk/VFLO958_AvI/AAAAAAAAUV4/39S9gr0plS0/w800-h600-no/IMG_0690.JPG)

(https://lh3.googleusercontent.com/-7-QheZmkQKc/VFLPAFHD0PI/AAAAAAAAUWA/rbjjyDBt0ys/w800-h600-no/IMG_0691.JPG)

(https://lh4.googleusercontent.com/-LOjbwPzX8CU/VFLPFtWqB2I/AAAAAAAAUWQ/ZNpI4jVptcU/w800-h600-no/IMG_0693.JPG)

Ich sehe mich hier noch ein wenig um, die Kirche von Holetown und ein nettes kleines Wochenendhäuschen, das auch von England hierher versetzt wirkt.

(https://lh6.googleusercontent.com/-Z8BmUvzLaxA/VFLO6IG-ouI/AAAAAAAAUVw/S6irH_kWqzY/w800-h600-no/IMG_0689.JPG)

(https://lh3.googleusercontent.com/-EAhMf8BxPMg/VFLPIPprflI/AAAAAAAAUWY/Bg9hWt5Nssk/w800-h600-no/IMG_0694.JPG)

(https://lh5.googleusercontent.com/-JuWp_on451k/VFLPDEBZUvI/AAAAAAAAUWI/mpm_awgWm8I/w800-h600-no/IMG_0692.JPG)

Auf dem Rückweg fahre ich noch zur Mount Gay Rum Destille. Ich denke, mein Eindruck ist richtig: Man füllt die Besucher ab und gibt ihnen den Eintritt sozusagen in Naturalien wieder. Das eigentliche Geschäft macht die Destille, wenn der Gast in der richtigen Stimmung ist und dann in den Shop gelotst wird. Die Süße, die den Film anschaltet und den Rum ausschenkt und dann noch einen Blick in die hoch geheime Produktionshalle werfen lässt, gibt sich alle Mühe, vom Begrüßungsrumpunsch bis zu den drei dann verkosteten Rumsorten. Und auch den Spruch, irgendwo auf der Welt sei es jetzt (11.30 Uhr Ortszeit) schon 18 Uhr, kenne ich schon von Bacardi auf Puerto Rico.

Rum, das Gold der Karibik. Auf Barbados gebe es 1800 Rumshops, und in der Nähe eines jeden sei eine Kirche, und das Trinken gehöre hier zum Alltag wie die Religion. Na gut, unschlagbare Argumente - ich greife zu.

(https://lh4.googleusercontent.com/-jSN1Xm4tLBQ/VFLPQzh_uVI/AAAAAAAAUWw/bxoxAhDqGcI/w596-h794-no/IMG_0697.JPG)

(https://lh6.googleusercontent.com/-gVuFIuNuvCQ/VFLPLRwdzwI/AAAAAAAAUWg/N9rjv6K5DgA/w800-h600-no/IMG_0695.JPG)

(https://lh5.googleusercontent.com/XL-qdRXWsGQdHq1iYKY78pVB2hwxFZIpP0iOfONnEHhu=w800-h600-no)

Mit ein wenig Glimmer vor den Augen stolpere ich zum Auto. Diese winzigen Pfützen sind objektiv sicher nicht der Rede wert gewesen, aber die Hitze und die frühe Tageszeit tun ihr Übriges dazu.

Nun muss ich erst einmal etwas essen, so steuere ich die nächste Möglichkeit an, einen 'Chefette'. Den findet man hier auf der Insel an jeder Ecke, es ist die barbadische Version eines Mc. Donalds, Taco Bell oder Wendy's, eine Fastfood-Kette. Ich entscheide mich für ein Roti mit Rind und Kartoffeln und bin echt positiv überrascht. Es ist die indische Variante eines Wrap bzw. Burrito und schmeckt wirklich indisch. Mit der Cola dazu bringt es mich wieder in Form, und so lasse ich Bridgetown bei der Durchfahrt links liegen und fahre die wenigen Kilometer zurück direkt zum Hotel, wo tatsächlich mal ein entspannter Pool- bzw. Strandnachmittag auf mich wartet, während in der Laundry meine Wäsche ihre Runden in Waschmaschine und Trockner zieht.

(https://lh5.googleusercontent.com/GNM-URAlgLA6XQafBzfxIVA8qESVT-hy51HU-RprKz06=w800-h600-no)

Ich habe Lust noch ein bisschen Abendstimmung zu genießen und hoffe, diese am South Point zu finden. Den Leuchtturm dort kann ich vom Hotel aus sehen.

Es geht durch das volle Oistins im Schneckentempo. Der Leuchtturm selbst liegt unspektakulär, die Küste ist auch hier verbaut, oder besser bebaut mit einem sehr nobel wirkenden Wohnviertel. So bin ich schnell wieder zurück.

(https://lh3.googleusercontent.com/uxmHEH7vMewCN63SHepwWi-XZVTmDTskChOpNj8D7Yr9=w800-h599-no)

(https://lh6.googleusercontent.com/-m8ghjUuCyHU/VFLPW9r8TgI/AAAAAAAAUXI/lAX3cID_FGE/w595-h794-no/IMG_0700.JPG)

(https://lh4.googleusercontent.com/6Pu-IpZeQhl_fpTK6R-T_S_Nz-dLmkCzQ8CSxgKAuhgj=w800-h600-no)

Ich stelle Moky wieder am Hotel ab und gehe zum örtlichen Sportplatz. Hier scheint heute etwas los zu sein. Bis weit stadtauswärts ist der Straßenrand zugeparkt, hier dröhnt laute Musik. Fast nur Einheimische sind hier, und irgendwie fühle ich mich wie ein Störenfried.

Ich kaufe mir etwas zu essen. Aber die Damen hinter dem Stand sind etwas ratlos, was sie mir anbieten sollen. Ich werde sozusagen durchgereicht, bis eine mir beherzt auf meine Bestellung von Fisch mit Reis und Gemüse eine Box mit Tunfisch, Reis und Salat in die Hand drückt. Das gewünschte Gemüse lasse ich mir noch oben drauf geben. Hatten wohl alle schon ein bisschen viel Rum, und irgendwie glaube ich, man wäre hier gerne unter sich.

Die Veranstaltung ist sicher so etwas ähnliches wie ein Dorffest, zu dem in Deutschland mit eins- zwei- tap-eins-zwei-tap zu Wolfgang Petry getanzt würde. Und so beobachte ich, wie die meist  älteren Menschen hier tanzen wie die Achtzehnjährigen. Und das hat mit dem Dorftanz in Deutschland, bei dem vorwiegend steife Damen von unwilligen und ungeschickten Herren über die Dielen des Festzeltes geschoben werden, so rein gar nichts zu tun. Eine swingende und tanzende Omi ohne Zähne und mit Krückstock fasziniert mich. Sie ist wirklich wie aus dem Film!

(https://lh6.googleusercontent.com/-NQelYJJw-Do/VFLSNK9h9DI/AAAAAAAAUZY/itb0kvT7JEg/s600-no/PGPhoto)

Lange bleibe ich nicht. Auf noch mehr Rum habe ich heute keine Lust und außer den Tanzenden zuzusehen kann man hier als Fremdkörper sonst nicht viel tun, wenn man schon satt ist.

Ich entscheide mich für einen Rest des Abends auf dem Balkon, und das ist wohl ganz gut so gewesen.

Auf dem Rückweg werde ich von einem Verkäufer angesprochen. Er verkauft Mangos und Kokosnüsse. Leeeeeecker! Eine frische Kokosnuss schlachtet er mir, holt sie extra von drinnen, wo sie gekühlt wurde. Und die Mango esse ich morgen zum Frühstück. Ich frage ihn nach dem Fest und er erklärt mir, es sei ein bekannter Radiomoderator, der jeden Donnerstag an einem anderen Ort auf Barbados auflegt. Seine Musik sei das nicht, obwohl auch einige junge Menschen das mögen, die Musik sei schon 30 bis 40 Jahre alt. Er läuft noch hinter mir her, hat die von mir ausgetrunkene Kokosnuss noch ganz geschlachtet. Ich soll sie mit dem Löffel auslöffeln oder mit einem Buttermesser das Fruchtfleisch herausheben, nicht mit einem scharfen Messer, sonst verletze ich mich. Ich bekomme noch einen herzhaften Klaps auf die Schulter von ihm und er trollt sich wieder zu seinem Stand.

Mir hat er wieder mal gezeigt, warum ich reise: weil es mir immer wieder nach kleinen Enttäuschungen, deprimierenden oder anstrengenden Augenblicken zeigt, dass die Welt überwiegend freundlich ist und es gut meint mit mir.

Die Erkenntnis des Tages: Barbados mag seine Gäste, aber Barbados hat auch eine Privatsphäre, bei der man als Touri einfach nicht mitreden kann.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 15. November 2014, 09:54:33
Na, da bist du wohl in eine "Familienfeier" gestolpert... Ich kann mir gut vorstellen, wie das da ab geht und wie die ausgelassen feiern. Aber ich verstehe schon, dass die Einheimischen auch mal unter sich sein wollen. Umso schöner dann wieder das freundliche Erlebnis mit der Kokosnuss!

Aber sag mal, kannst du das wirklich so abstreifen und was trinken, obwohl du fahren musst? Das würde mir sicher ein Problem bereiten. Auch wenn es dort nicht unüblich ist. Ich habe mal auf einem Weihnachtsmarkt einen Glögi (finnischer Glühwein) getrunken und nicht daran gedacht, dass ich zwar dorthin gefahren wurde, aber dass ich 3 Stunden später noch auf meinen Roller musste. Da hatte ich ein ganz schlechtes Gewissen und konnte den Rest des Glases nicht mehr genießen... Aber typisch, manchmal stehe ich mir mit meiner "Anständigkeit" selbst im Weg. Der Glögi hatte nicht mal "Schuss" und der Restalkohol ist sicher gering gewesen...  ???
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 15. November 2014, 10:41:19
Andrea, ich hatte lange überlegt, ob ich das überhaupt hier schreibe - schon wegen des Jobs  :floet:

Es gab einen (kleinen) Rumpunsch beim Ankommen. dann noch drei Proben. Es werden insgesamt 4 einfache Schnäpse gewesen sein, die man potenziell hätte trinken können, also vielleicht 25 Gramm Alkohol, was im schlimmsten Fall bei mir zu 0,6 Promille hätte führen können. Den Rumpunsch hatte ich genommen, die drei Proben nur angenippt und ausgegossen.

Realistisch hatte ich mir etwa 0,1 Promille ausgerechnet, aber ähnlich wie bei deinem Glühwein, der kaum noch vorhanden gewesen sein dürfte in der Situation, die du geschildert hast, war auch mein Kreislauf noch durcheinander.

Aber die Wirkung bei der Wärme musste eben wieder abflauen, was erst nach dem Essen so weit war.

Ich weiß schon, dass es trotzdem nicht klug war, allerdings kann ich nun besser nachvollziehen, was meine Kunden so meinen, wenn sie von der situativen Verführung berichten und davon, dass das Wetter so schön war und, und, und...

Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: serendipity am 15. November 2014, 11:29:02
Das stimmt schon, Gabi, diese typischen Traumszenen gibt es auf Barbados weniger.

Die Insel wirkt karger und irgendwie langweiliger, denn sie ist im Gegensatz zu den beiden anderen nicht vulkanischen Ursprungs, und durch den Anbau von Zuckerrohr ist viel vom Regenwald gerodet worden.

Der Norden und der einsame Osten sind trotzdem sehr schön, weil wilder als die stark verbaute Westküste.

Es bleibt das Lebensgefühl, das zu 100 % karibisch ist. Barbados ist aber wirklich eher eine Party- und Strandinsel.

Ach, und... gibt es auf Mauritius keine Palmen?

Mauritius ist zwar vulkanischen Ursprungs, aber auch dort wird sehr viel Zuckerrohr angebaut. Palmen gibt es zwar auf Hotelgeländen, aber ansonsten sind die Strände von Filaos (Kasuarinen) geprägt, was der Schönheit der Insel aber keinen Abbruch tut  :)

Ich finde es schön mit dir drei verschiedene karibische Inseln kennenzulernen, denn ich war bisher nur 2x in der Dom.Rep. und das ist schon wieder Jahrhunderte her.

Wie war das Schnorcheln, lohnt es sich?

Auch wenn es für dich vielleicht nicht so angenehm war, mir erscheint es sehr sympathisch, dass die Einwohner auch ihre Intimität "verteidigen" - und das Kokosnuss-Erlebnis hat dich ja wieder versöhnt.

Ich glaube, ich wiederhole mich, aber deine ehrlichen Berichte faszinieren mich immer wieder - mit diesen Eitel-Sonnenschein-Berichten kann ich immer weniger anfangen. Freue mich schon auf die Weiterreise!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 15. November 2014, 12:10:42
Das freut mich Gabi - es ist im Urlaub zwar von Natur aus viel eitel Sonnenschein, aber Reisen ist (zumindest bei meinen Reisen und bei meiner persönlichen Zielsetzung) immer auch irgendwie anstrengend. Raus aus der Komfortzone, ich persönlich will mit dem Reisen auch wachsen. Gleichförmigkeit, Routine und zu wenig Abwechslung, auch wenn es nicht immer einfach ist, habe ich im Alltag genug.

Komischerweise überkommt mich ein Urlaubstief aber immer auch an eher unvorhersehbaren Stellen, wie beispielsweise bei diesem Dorftanz.

Und generell habe ich (ich weiß, es ist blauäugig) nicht wirklich realistisch damit gerechnet, dass die Karibik eben nicht nur aus Strand, türkisem Wasser, Kokosnüssen, Cocktails und bunten Menschen besteht.

@all: Ich verspreche euch, es wird beim kommenden Reisetag interessanter - gleich nach der Landung auf St. Lucia! ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andreas am 15. November 2014, 12:27:09
kannst du das wirklich so abstreifen und was trinken, obwohl du fahren musst?
Wie weiter oben schon beschrieben: Auf Barbados kannst du völlig legal sturzbetrunken Auto fahren - solange du keinen Unfall baust.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 15. November 2014, 13:04:56
kannst du das wirklich so abstreifen und was trinken, obwohl du fahren musst?
Wie weiter oben schon beschrieben: Auf Barbados kannst du völlig legal sturzbetrunken Auto fahren - solange du keinen Unfall baust.

Ja, schon klar. Aber irgendwie muss man ja aus seiner deutschen Haut raus und sich "landesgemäß" verhalten  ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 15. November 2014, 13:22:46
Erschreckenderweise war das erstaunlich leicht, obwohl ich da schon früher nicht leichtsinnig war und ausgesprochen strikt bin seit 15 Jahren, seit ich in dem Job bin...
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Rainer am 15. November 2014, 13:26:08
Erschreckenderweise war das erstaunlich leicht, obwohl ich da schon früher nicht leichtsinnig war und ausgesprochen strikt bin seit 15 Jahren, seit ich in dem Job bin...

Nun mach' es doch mal nicht so spannend - was ist denn das für ein mysteriöser Job, der anscheinend von Trunkenheit am Steuer handelt??
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 15. November 2014, 13:36:10
Ich dachte, das wüsstet ihr alle. Ich bin verkehrspsychologische Gutachterin und mache MPU-Gutachten.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Rainer am 15. November 2014, 16:54:34
Ich dachte, das wüsstet ihr alle. Ich bin verkehrspsychologische Gutachterin und mache MPU-Gutachten.

Ne, wußte ich nicht. Ich hatte nur eine "Ahnung", dass Du (wahrscheinlich) mehr oder minder selbständig bist (obwohl ich auch da nicht sicher bin). Aber welche Richtung, null Ahnung. Musst Du Psychologie dafür studiert haben?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 15. November 2014, 17:17:53
Nein, selbstständig bin ich nicht. Aber ich habe keine festen Arbeitszeiten, was bedeutet, man arbeitet irgendwie immer und überall. Andererseits brauche ich kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich im Büro beispielsweise mal eine halbe Stunde im Forum Beiträge verfasse oder mitten am Tag für 2 Stunden beim Friseur verschwinde, denn es ist schließlich meine Zeit, die draufgeht und die ich hinten dran hängen muss.

Es gibt aber auch viele Mitstreiter, die auf Honorarbasis irgendwo arbeiten, was wahrscheinlich für das fachlich Notwendige von Nachteil ist, aber andererseits gut für die eigene Psychohygiene, weil man eben auch noch etwas Anderes macht.

Und ja, du musst für die Arbeit ein Diplom in Psychologie haben oder eben mit den neuen Studiensbschlüssen einen Master. Dann musst du zwei Jahre Praxiserfahrung haben, wirst dann über mindestens ein Jahr "an der Front" ausgebildet, hast dann aber "nur" noch eine Weiterbildungsverpflichtung von 3 Tagen jährlich.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 15. November 2014, 18:29:00
Freitag, 31.10.2014: Barbados - St. Lucia

Letzte Nacht war in der Nachbarschaft die Hölle los. Irgendeine Disco hatte den Betrieb offenbar ins Zimmer direkt neben meinem verlegt, sodass ich den Fernseher lauter stellen musste um ihn zu verstehen. Und die Rhythmen und Bässe zerrten an meinem Bett und dem Untergrund, auf dem es stand und hämmerten mich samt Ohropax beständig in den Schlaf.

Ich verbringe noch zwei entspannte Stunden am Pool, bis ich ziemlich genau gegen 12 Uhr auschecke.

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Ich mache mich schon mal auf Richtung Flughafen, wo ich im Süden von Barbados noch ein paar Kleinigkeiten ansehen will, bevor ich gegen 16 Uhr das Auto abgeben muss. Meine nicht allzu volle und flexible Tasche nebst Handgepäck passt locker in den Kofferraum.

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Es wird schnell leer auf der Straße, und da es hier auf guten Straßen flach geradeaus geht, komme ich schnell vorwärts.

Die Bottom Bay ist mein Ziel, eine der zahllosen Buchten, die Barbados aufzuweisen hat.

Von der Steilküste hat man einen guten Blick auf eine felsige Bucht und eine malerische Sandbucht.

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Hier schieße ich noch ein paar Abschiedsfotos von Moky. Der ist echt zum Adoptieren: Moky ist ein bisschen morgenmuffelig gewesen, hat mich ansonsten fröhlich und beherzt über die Insel gekarrt. Bergauf musste er schnaufen, aber das muss ich auch. Robust ist er und verzeiht alles, auch dass ich ihn einmal auf einem Parkplatz auf einer Kante aufgesetzt habe (räusper). Moky, du bist mir ein guter Kumpel gewesen, ich werde dich weiter empfehlen, auch wenn man beim Fahren dem Wetter und dem Lärm schonungslos ausgesetzt ist, ob man will oder nicht.

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Ich fahre weiter. Eine Sehenswürdigkeit aus der Kategorie 'Lost Places' ist mein Ziel: Sam Lord’s Castle, das Schloss eines gruseligen Piraten, das später als Resort dienen sollte und nun seit etwa 10 Jahren an einer traumhaften Bucht verfällt. Hier ist nichts los und im Gegensatz zu so vielem auf Barbados kostet es auch keinen Eintritt.

Ich lasse Moky irgendwo warten. Mir begegnet einer dieser kleinen, alten, drahtigen, schwarzen Männer mit gelblich-roten Augen und ohne Zähne auf dem Fahrrad. Ob das mein Auto sei? Da liegt etwas drin, das soll ich lieber mitnehmen, man soll hier niemals etwas sichtbar im Auto liegen lassen. OK, also nehme ich den Beutel mit der zerfledderten Karte von Barbados, meinem Reiseführer und einer halben Flasche Wasser eben mit.

Hier ist es wirklich interessant. Ich gehe durch das verwilderte Gelände um das Haus herum und habe plötzlich einen atemberaubenden Blick durch hohe Palmen auf einen menschenleeren Strand, der es auf Anhieb unter die Top Drei der hiesigen Strände schafft.

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Ich habe noch ewig viel Zeit und beschließe, mir noch die Crane Bay anzusehen, Hier gibt es ein nobles Hotel, an dem der Raffaello-Werbespot gedreht worden sei. Zu dem Hotel fahre ich nicht und bin mir auch nicht sicher, ob ich am richtigen Strand bin, aber schön genug ist die Bucht auf alle Fälle um hier noch eine halbe Stunde zu sitzen und den Krabben zuzusehen, wie sie am Strand und auf den Felsen ihr Unwesen treiben, bis sie vom Wasser überspült werden.

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In einem Ort, der nicht weit weg vom Flughafen liegt, habe ich bei der Durchfahrt einen Chefette gesehen. Ich habe Hunger und möchte prüfen, ob die Rotis von gleich bleibender Qualität sind. Ja, das sind sie.

Noch schnell getankt und auf zum Flughafen. Ist immer noch sehr früh, sodass ich überlege, ob ich mir die Concorde der British Airways ansehe, die hier ausgestellt ist und die man besichtigen kann. '20 US- or 40 Barbadosdollar' ist mir der Blick auf ein Flugzeug nicht wert, und so trödel ich weiter, fahre auf den Parkplatz, gehe zum Schalter von Drive-A-Matic. Der Mitarbeiter dort hatte mir vor vier Tagen den Weg so geduldig erklärt und fragt gleich, ob ich mein Hotel gefunden habe. Wir gehen gemeinsam einmal ums Auto herum und ich winke noch einmal heimlich dem Moky zu. Finde ich ja normalerweise albern, aber in dem Fall muss das sein.

Schnell bin ich eingecheckt und kann auch hier noch ein bisschen in der Sonne sitzen.

Ich bringe noch ein paar meiner Barbados-Dollar unters Volk, den Rest tausche ich in East Caribbean Dollar mit einer sehr jugendlichen Queen drauf, die für St. Lucia und für Grenada gültig sind. Ehrlich gesagt, wünschte ich, ich hätte vor der Reise den Gedanken zu Ende gedacht: US-Dollar werde ich sicher immer wieder brauchen, und überall wurden die Preise immer in der heimischen Währung und dem Zusatz, wie viele US-Dollar das sind, genannt. Wer also weiß, dass er wie ich sicher immer wieder in die USA fliegen wird, ist wahrscheinlich ganz gut beraten US-Dollar mitzunehmen, die werden schließlich nicht schlecht, wenn sie übrig sind und sind an vielen Orten einsetzbar im Gegensatz zu Barbados-Dollar, mit denen ich beispielsweise in Asien bestimmt niemandem zu kommen brauchte.

Der Flug schon in der Dunkelheit dauert nur eine halbe Stunde. Nach der Landung werde ich gleich von einem Taxifahrer angesprochen, er fährt mich für 65 EC-Dollar 'or 25 US' zum Hotel und möchte mir am liebsten noch die eine oder andere Verabredung zu Besichtigungstouren aufschwatzen oder zumindest die Rückfahrt zum Flughafen. Sorry, ab morgen habe ich ein Auto.

Ich beschließe noch nach Rodney Bay zu gehen um noch etwas zu trinken. Hunger habe ich nicht.

Ich entdecke ein Eiscafé, das exakt (inklusive übereinstimmender Karte) dem 'Cold Stone' in den USA entspricht und lasse mir ein großes Eis zusammenmatschen.

Mit dem stehe ich zufällig neben der Haltestelle nach Gros Islet und kann (weil es ja auch ein grooooßes Eis war) in aller Ruhe beobachten, wie das mit dem Busfahren hier so geht. Aha, auf den Bussen steht also, dass sie die Route Castries - Gros Islet befahren. Man steigt ein und zahlt den Fahrer offenbar nach dem Aussteigen durchs Fenster. Fast im Minutentakt hält so ein Kleinbus, und als ein junges Mädchen einsteigt, hüpfe ich geschwind hinterher. Ich kann es kaum fassen, wie mutig ich bin, aber wo muss ich wieder raus?

Irgendwie sieht es hier so aus, als ob ich fast da sei. 'No, if you want to go to streetparty, you stay, I will tell you when we are there' sagt ein Fahrgast, der nach Haschisch riecht und diese dafür typischen unklaren Augen hat . Und ein junges Mädchen mit Schnapsfahne zieht mich wieder ins Fahrzeug: 'You Darling, you stay here, pay for me 1.50?'

Bei der Streetparty zwei Stationen weiter verspricht sie dem Fahrer nächstes Mal zu zahlen, sie wurde zwischenzeitlich von den anderen Gästen zurechtgewiesen mich nicht zu belästigen. Und mein Ratgeber ist der Meinung, er passt nun auf mich auf, vielleicht habe ich ja Lust zu tanzen? Nee, ich möchte allein gehen. Noch zwei Mal steht er zufällig im Weg und fragt, ob ich mit ihm tanzen will. Ich bin allein von den Luftschwaden, die hier durchziehen, schon völlig high. Lust zu tanzen habe ich wirklich, aber vielleicht werde ich ihn dann nicht mehr los. Schließlich hat er verkündet, er werde auf mich aufpassen, seufz. Also setze ich mich zwischen die Kiffer mit einem Rum-Cola auf den Steg und höre den Reggae-Rhythmen zu und dem Slang der Hiesigen und dem Quaken der Frösche. Ich ziehe durch die Straßen, bewundere die exotischen und teilweise wirklich schönen Menschen. Es gibt zahllose Straßenstände, an denen es Gegrilltes gibt und einige mit Souvenirs, und natürlich ist der nächste Getränkestand niemals weiter als drei Meter entfernt, egal, wo man steht.

Gegen 23 Uhr ist es richtig voll, Einheimische und Touristen feiern ausgelassen miteinander, aber ich habe genug. So mache ich mich auf in Richtung Heimat. Als man mir 'for ten US' ein Taxi anbietet, winke ich ab und fast in derselben Handbewegung den Bus herbei, der mich für einen Bruchteil des Geldes in Rodney Bay absetzt. Mit einem breiten Grinsen (eine Art Trockenrausch, wenn man mir nicht außer Rum und Cola noch etwas Anderes in einen der wirklich günstigen Drinks getan hat) mache ich mich auf die letzten 10 Minuten Fußweg zum schönen Ginger Lily Hotel.

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(https://lh5.googleusercontent.com/-UmqweqKNOrU/VFRaMxri9JI/AAAAAAAAUdE/c9qGt55ULO0/w596-h794-no/IMG_0730.JPG)

Die Erkenntnis des Tages: Busfahren macht Spaß, und ‚Jump up‘ noch viel mehr.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 15. November 2014, 22:34:06
Irgendwie finde ich deine Begegnungen unheimlich... Andererseits sind sie reell. Ich bin mir nur unsicher, ob mir das gefällt.  :gruebel:
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 16. November 2014, 00:13:53
Na Andrea, dann musst du ein bisschen üben, die krassesten Begegnungen kommen ja erst noch  :toothy9: :totlach:
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 16. November 2014, 08:09:41
So, hab grad wieder zwei Tage in einem Rutsch gelesen - oder sollte ich besser sagen, in einem Zug genommen? ;)
@all: Ich verspreche euch, es wird beim kommenden Reisetag interessanter - gleich nach der Landung auf St. Lucia! ;)

Nur damit kein falscher Eindruck aufkommt: Ich fand den Bericht bis hier her schon super interessant und kurzweilig.  :thumb:

Die Villa auf Barbados sieht traumhaft aus, da könnte ich sofort einziehen. *seufz* Ist das denn ein besonderes Haus und konnte (durfte) man da auch rein?
Anyway, danke für das Bild, es hat mich an einem trüben Novembermorgen etwas von der Karibik träumen lassen. 8)

Der Mount Gay Rum ist doch bestimmt der Hausdrink in der 'Blue Oyster Bar (http://de.wikipedia.org/wiki/Wiederkehrende_Schauplätze_in_Police_Academy#The_Blue_Oyster)'?  :totlach:

Im übrigen erinnert mich Deine Reise zunehmend an ein Unterfangen a la: "In Zukunft kann ich mit meinem Kunden auf Basis eigener Erfahrungen diskutieren" - Bin mir sicher, Du kannst Dir davon drei Tage als Weiterbildung anrechnen lassen.  ;D

Bekommen wir denn ab jetzt auf St. Lucia zum täglichen Rum noch unser Tütchen dazu?  ;D

Ich freu mich jedenfalls schon auf den nächsten Tag - egal ob mit oder ohne entspannende Zutaten.

Grüße aus der Pfalz,
Michael

p.s.
die krassesten Begegnungen kommen ja erst noch  :toothy9: :totlach:

Oha!  :o
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: serendipity am 16. November 2014, 10:07:43

Bekommen wir denn ab jetzt auf St. Lucia zum täglichen Rum noch unser Tütchen dazu?  ;D

die krassesten Begegnungen kommen ja erst noch  :toothy9: :totlach:


 :totlach: :thumb:

Schade, dass es diese Fotos nicht mit Geräuschen und Gerüchen gibt. Toll!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 16. November 2014, 11:37:31
So, nachdem wir die erste Insel, Barbados, verlassen haben, wird es Zeit für ein

Fazit Barbados:

Eine super Insel für Karibik-Einsteiger, die weißen Sand, türkises Wasser, nette Menschen, ein wenig Kultur und viel Rum suchen und sich mit einem Minimum an Regenwald zufrieden geben.

Auf der Westseite ist es vom Flughafen bis etwa Speightstown voll, der Rest der Insel ist leer. Landschaftlich ist Barbados nicht sehr spannend, bietet dafür verhältnismäßig viel Kultur und unterschiedlichste Strände und ein paar Relikte der englischen Vergangenheit wie Kricket, Pferderennen und Schuluniformen.

Mietwagen: Den Moke würde ich trotz seiner Nachteile (man ist jedem Wetter und insbesondere auch der Sonne ausgesetzt, man kann nichts so richtig wegschließen, man hat weder gegen Unfälle noch gegen Übergriffe eine Schutzschicht um sich herum, kein Radio, kein Zigarettenanzünder/Stromquelle) immer wieder nehmen. Er ist einfach niedlich und ein guter Kumpel: Wendig, tapfer, übersichtlich und kommunikationsfördernd. Und ich musste immer selbst grinsen, wenn ich nach dem Abstellen des Autos nach dem Knopf für die Fernbedienung zum Abschließen suchte. Mit Drive-A -Matic habe ich mich gut betreut gefühlt, würde ich beim nächsten Mal wieder nehmen.

Rostrevor-Hotel: Sauber, wenn auch etwas veraltet, freundlich und mit viel Platz als Hotel für sich betrachtet absolut OK, der Meerblick und das Meeresrauschen absolut toll. Das ideale Hotel für USA- Fans, denn das Hotel könnte eins zu eins so in den USA stehen, inklusive HBO, allerdings müsste man dort Kaffee und die vielen Kosmetikprodukte ergänzen, die hier trotz ausgestatteter Küchenzeile und amerikanischer Armaturen im Bad gefehlt haben (nur Seife gab es - immerhin). Am Pool war es immer leer und der eigene Zugang in die tosende Brandung war super (nur zum Abkühlen, aber nicht zum Schwimmen geeignet).

Nehmen würde ich es dennoch nicht mehr: Karaoke am ersten Abend und Musik und normale Kneipengeräusche an den anderen Abenden aus der Nachbarschaft kann ich für begrenzte Zeit pro Abend an einer begrenzten Anzahl von Abenden ohne Probleme ertragen,  notfalls mit Ohropax. Aber am letzten Abend der Discosound, der sich trotz Ohropax und Decke über dem Kopf allein schon aufgrund des Bebens des Bettes immer wieder in meinen Schlaf hämmerte, und aufgrund dessen das Fernsehen bei Zimmerlautstärke nicht möglich war, war selbst für mich und nachdem ich mit Lärm gerechnet hatte, unerträglich,

Ohnehin wäre rückblickend der ideale Standort für mich eher nördlich von Bridgetown gewesen, sodass ich sicher das noble Holetown bevorzugen würde, wobei ich nicht weiß, wie es mit dem Essen- und Trinkengehen abends dort so bestellt ist (Möglichkeiten gibt es, aber ich weiß nicht, ob sie nett und erschwinglich sind).

Preisniveau: Außerhalb der Saison und in einem im Reiseführer als Budget-Hotel beschriebenen Hotel fand ich das Preis-Leistungs-Verhältnis OK mit umgerechnet 87 Euro pro Nacht für das Hotel. Essengehen ist eine Spur teurer als in Deutschland, aber Chefette und Co. sowie Straßenstände helfen sicher den Geldbeutel zu schonen und noch ein wenig für den wiederum erstaunlich günstigen Alkohol zu haben. Mietwagen: teuer. Sprit: billig mit ca. 1 EUR pro Liter, vor allem braucht man bei den kurzen Strecken hier kaum Benzin. Einkauf im Supermarkt und Eintritte: sauteuer!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 16. November 2014, 17:32:42
Samstag, 01.11.2014: St. Lucia

Um Punkt neun Uhr wird mir von Drive-A-Matic wie vereinbart ein Daihatsu Terios gebracht. Ich soll einen Kreditkartenabzug blanko unterschreiben zur Sicherheit wegen der Selbstbeteiligung. Ich mache einen ziemlichen Aufstand und kann die gestrenge Dame gerade noch dazu überreden die vereinbarte Summe für die Selbstbeteiligung einzutragen und jemanden um 6 Uhr am Abreisetag zum Flughafen zu schicken um mir das Original wieder auszuhändigen. Leider habe ich keine Alternative außer dem Taxifahrer parat, sonst hätte ich die Anmietung unter diesen Umständen abgelehnt. Ich hoffe, sie hat sich nicht schon einen schönen Tag gemacht mit meinem Geld!

Nun ja, der Ärger ist bald vergessen. Es geht nach Castries, wo am Samstag auf dem Markt viel los sein soll. Neben Touristenkitsch gibt es jede Menge Obst und viele schräge Typen, die zu fotografieren ich mich leider nicht ungeniert traue.

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Ansonsten gibt es in Castries eigentlich nur die Kathedrale zu sehen, von der ein Einheimischer mir stolz erklärt, es sei die 'Beauty' der Stadt. Vor der Kathedrale und in ihr sitzen Bettler. Ein altes Mütterchen nötigt mich erst das Palmsonntagsbild über der Tür zu fotografieren und bittet mich dann um etwas Geld für Brot, sie habe Hunger. Sie bekommt von mir etwas Kleingeld, dann ziehe ich weiter, streife noch ein wenig um die Häuser und durch den sterilen Shoppingkomplex am Hafen.

(https://lh6.googleusercontent.com/eauHvcPRPjVfF02o2AEz4FEZq0-KpbbfuBuhwPpogONP=w800-h600-no)

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(https://lh4.googleusercontent.com/-e0aqlzqrSQs/VFVQ1_Sq2cI/AAAAAAAAUdw/OyrLbk09XC0/w800-h600-no/IMG_0737.JPG)

Die Navi, deren Qualität ich inzwischen zu schätzen weiß, und die Dank des Stromanschlusses im Auto auch nicht die Energie verlässt, obwohl sie auch hier nicht immer weiß, wo wir sind, bringt mich zur Marigot Bay, wo Dr. Dolittle gedreht wurde: Ein sehr malerischer Platz, an dem es leider kurz nach meiner Ankunft zu regnen beginnt. Auch hier testet man vorsichtig aus, ob ich wohl zu haben bin für eine Bootstour, eine Sonnenliege oder einen Souvenirkauf. Aber mein Aufenthalt ist nur kurz.

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Völlig hin und weg bin ich von dem Ort Anse la Raye, in dem ich fast eine Stunde am Strand und durch so ziemlich jede Gasse wandere. Zu interessant ist es, hier in Kneipen, Friseurgeschäfte, Wohnungen und Gemischtwarenläden zu schauen und den Kindern beim Baden am Meer zuzusehen. Hier würde ich gerne länger verweilen. Na ja, vielleicht ein nächstes Mal.

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Der nächste Ort, Canaries, ist nicht so spannend. Er wirkt wohlhabender und somit weniger malerisch. Und so drehe ich um. Zwar sind es bis nach Soufriere nur noch weniger als 30 km, aber mein Tag war lang genug. Ich brauche noch etwas zu essen und ein Bad im Meer, den Rest mache ich morgen.

Überraschenderweise ist der Supermarkt unterwegs noch mehr à la USA als die auf Barbados, sogar meine geliebten Lemon Poppy Seed Muffins gibt es hier, allerdings kosten sie nur die Hälfte des Preises in den USA.

Die Fahrt zurück geht schnell und außer mit dem Einkaufsstopp ohne weitere Aufenthalte, sodass ich mich um 16 Uhr in der Nachmittagssonne im Meer aale, das hier weniger wie DIE See wirkt als vielmehr wie EIN See, so ruhig plätschert das Wasser an den schmalen goldgelben Strand.

(https://lh6.googleusercontent.com/-DrtYlXYmyk0/VFVRtk1126I/AAAAAAAAUf8/egCcF2ouET0/w800-h600-no/IMG_0759.JPG)

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Die Erkenntnis des Tages: St. Lucia ist wirklich wunderschön. Die kurvige Fahrt durch die wilde grüne Landschaft erinnert mich ein bisschen an Puerto Rico, aber die Dörfer und die Menschen sind viel 'karibischer', was immer das auch sei. Und verflixt, ich wollte doch niiiieemaaaaals, niiieeee im Leben Sprüche von mir geben wie 'hier ist es fast so wie in...', und doch tue ich es hier die ganze Zeit!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 16. November 2014, 21:01:21
Huch, kaum zwei Tage nicht reingeschaut, und schon haben wir die Insel gewechselt. Also wirklich nix mit Rumhängen.

Wie schon bisher finde ich es am eindrucksvollsten, wenn plötzlich zwischen Palmen Kirchen und Paläste stehen. Und die Farben auf St. Lucia. Kann es sein, dass dort alles ein wenig bunter ist als auf Barbados? Die Häuser bonbonfarbener, die Landschaft grüner?

Tja, da hatte ich mir schon auf Barbados Sorgen um Sicherheitsaspekte gemacht, und die "krassesten Begegnungen" kommen erst noch. Ich bin echt gespannt, was und wer dir noch so alles begegnet!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 16. November 2014, 22:00:34
Nach St. Lucia wollten wir auch schon mal fahren. Sehe ich das richtig dass es dort ärmlicher aussieht als in Barbados? Ich bin ja sehr gespannt auf die krassen Begegnungen  :o
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Horst am 16. November 2014, 22:17:41
Hi Birgit,

was ich an Deinen Berichten immer besonders mag sind die tollen Fotos von den Menschen die Du in alltäglichen Situation zeigst und die muss man an diesem Tag wieder einmal besonders hervorheben.  :)

Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 16. November 2014, 22:43:13
Jawoll, Flicka, genau so wirst du es in meinem Zwischenfazit über St. Lucia nachlesen können. Vielleicht habe ich aber auch auf Barbados nicht so viele Gebäude und Orte fotografiert, weil ich kaum je in einem Ort einfach herumgebummelt bin. Es ist dort sehr voll gewesen, mal eben parken ging nicht so gut.

Paula, ja, das stimmt. Vor allem ist St. Lucia irgendwie urtümlicher, während Barbados doch noch sehr britisch geprägt ist und städtischer und dadurch auch irgendwie moderner wirkt. Na ja, und da sind natürlich auch malerisch bunte Häuschen und Hütten rarer als auf St. Lucia.

Horst, danke schön. So ein Lob ausgerechnet von dir, das freut mich total! Es war auf St. Lucia auch irgendwie einfacher Straßenszenen zu knipsen als in vielen anderen Ländern. Im Gegensatz zu Indien beispielsweise hat nur ein Bruchteil der Anwesenden von mir Notiz genommen, wenn ich da durch die Straßen zog. Nur einmal (so viel noch zum Thema "krasser Begegnungen") bin ich auf St. Lucia ziemlich energisch zurecht gewiesen worden, als ich eine Gruppe Kiffer fotografiert habe... Eigentlich klar, obwohl es so ziemlich überall ungefähr so offen geschieht wie bei uns nur an besonderen Szenetreffs, ist es dort strikt verboten.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 17. November 2014, 18:15:04
Sonntag, 02.11.2014: St. Lucia

Es geht ganz in den Süden von St. Lucia, genauer gesagt: Einmal um die ganze Insel herum. Und dazu breche ich verhältnismäßig früh auf, was zum Glück dank eines anderen Early Bird gelingt, der ebenfalls wegfährt und für mich damit Platz zum Rangieren schafft, nachdem so ein Volltrottel mit seinem knallgelben Angeberauto mich über Nacht eingeparkt hatte.

Es sieht wolkig aus und es schauert zwischendurch kräftig. 'Liquid Sunshine' nennt man das hier liebevoll, auch zu Recht, denn das satte Grün, das die Insel dominiert, glänzt und leuchtet nach dem Regen vor dem tiefblauen Himmel, als die Sonne wieder strahlt.

Von einem Aussichtspunkt kann ich die Pitons bewundern und die Stelle ausmachen, an dem der Vulkan raucht, und ich kaufe einem Händler hier eine Kette ab, da er so nett ist, wohlwissend, dass die Kette wahrscheinlich die nächsten 5 Jahre in meinem Schrank liegen wird um dann bei der nächsten Aufräumaktion in gute Hände abgegeben zu werden.

(https://lh3.googleusercontent.com/-XJFqu8DhuGo/VFbStiUFCaI/AAAAAAAAUqI/bGmqr9Rl7HY/w800-h600-no/IMG_0764.JPG)

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Bis Soufriere halte ich kaum an, aber in Soufriere sehe ich mich um. Ich marschiere am Wasser entlang, beobachte kiffende Kerle mit Rastas, spielende Kinder und ausladende Hausfrauen in BH und Leggins, die ihre Wäsche aufhängen. Ich werde einige Male freundlich gegrüßt und angesprochen und lasse mir Zeit zum Schlendern und für einige Fotos. Wie Kinder in Deutschland , bzw. "wir früher" spielen die Kinder hier Hinkekästchen und Fußball :)

(https://lh5.googleusercontent.com/-GC5rijW3w-Q/VFbS2rx3IDI/AAAAAAAAUqY/l_GJTyxAXWU/w800-h600-no/IMG_0766.JPG)

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(https://lh6.googleusercontent.com/-ghE4LGC0uRA/VFbTBsL00UI/AAAAAAAAUrA/0XdgWXiatRg/w800-h600-no/IMG_0771.JPG)

In der kleinen Kirche ist gerade Gottesdienst, der kleine Supermarkt hat trotz des Sonntags geöffnet, was offenbar nicht selbstverständlich ist. Wahrscheinlich liegt es daran, dass hier auch Rum verkauft wird...

Ich reiße mich los, habe heute schließlich noch einige Highlights vor mir. Zunächst fahre ich in den botanischen Garten mit dem Diamond Waterfall. Ich parke unter hohen Mahagonibäumen, die in der Natur weitaus unauffälliger sind als ich immer gedacht habe, nachdem das Holz doch so teuer und mittlerweile so geschützt ist. Irgendwie habe ich wohl erwartet, dass Mahagonibäume aus poliertem rotbraunem Holz bestehen, ich Naivchen!

In der Thermalquelle hier kann man auch baden, will ich aber nicht. Ich sehe mir Kakaopflanzen und Vanille an, auf Tischen sind Früchte der Insel ausgestellt.

OK, sehr schön und sehr liebevoll gemacht, aber bis auf das schwarze Wasser, das der Bach führt, da der Wasserlauf vom Vulkan her kommt, alles irgendwie schon gesehen.

(https://lh6.googleusercontent.com/-5-5jWVWNKiM/VFbTI8Hn15I/AAAAAAAAUrI/TunobByv6_I/w600-h800-no/IMG_0772.JPG)

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Eine weitere Kette aus Holzperlen wechselt den Besitzer, warum nicht die Wirtschaft ein wenig ankurbeln? Ich dachte eigentlich, es wäre eine gute Idee die erste zu tragen und bei weiteren Angeboten einfach darauf zu zeigen nach dem Motto 'ich brauche keine mehr'. Aber nein, er habe schließlich andere Ware, sagt er und zeigt mir seine Schätze.

(https://lh3.googleusercontent.com/-UEKov_P13i0/VFbTOGkXpEI/AAAAAAAAUrg/YoFII7vo8EE/w800-h600-no/IMG_0775.JPG)

Und nun geht es weiter zu der Sehenswürdigkeit, die dafür sorgt, dass ich den ganzen Tage schon den Geruch von faulen Eiern der übelsten Sorte nicht aus der Nase bekomme, zum 'Drive in Volcano'. Tatsächlich darf ich bis zur Aussichtsplattform fahren, erstaunlicherweise ist auch hier so gut wie gar nichts los.

Nun ja, es handelt sich um einen Stinker übelster Sorte, bei dem der Yellowstone nicht mithalten kann. In einigen Löchern blubbert schwarzes Wasser, ansonsten gibt es nicht viel zu sehen, da gibt selbst die Sektion mit den Mud Volcanos als kleiner Bereich des Yellowstone Nationalpark mehr her.

(https://lh6.googleusercontent.com/-q8VnmtJRap4/VFbTUuIExqI/AAAAAAAAUro/kaY8mIbVumQ/w800-h600-no/IMG_0776.JPG)

Ich habe das Paket inklusive Schlammbad gebucht und dürfte mich zwischen die anderen Anwesenden in ein Becken mit Wasser aus dem Vulkan setzen. aber nee, ist mir zu blöd, weil am Rand des übervollen Beckens Mitarbeiter stehen und aufpassen, dass alle sich auch mit dem gesunden Schlamm einreiben. Andere, die etwas schlauer sind, haben sich ein Stück jenseits des Betonbeckens positioniert, da sieht es auch netter aus.

Für alle, die es in Betracht ziehen: Es gibt Umkleiden und eine Dusche, sodass man den Schlamm und die nassen Sachen auch wieder loswerden kann. Man kann den erschwinglichen Eintritt auf die Besichtigung oder ein Bad oder beides festlegen.

(https://lh6.googleusercontent.com/-fZqEuS5nrww/VFbTWXFBZMI/AAAAAAAAUrw/XCHCt0QFCGw/w800-h600-no/IMG_0777.JPG)

OK, also setze ich nun die Reise über die Südspitze der Insel und die Ostküste fort. Ich habe es nicht bereut. Auch wenn hier keine Sehenswürdigkeiten im Reiseführer beschrieben werden, ist es hier sehr schön. Vor allem habe ich den Eindruck, dass sich hierhin kaum ein Tourist verirrt, es sei denn, er landet auf dem großen Flughafen hier im Süden und muss zwangsläufig zum Touristenzentrum im Norden hier entlang. Die Landschaft ist flacher und unspektakulärer, aber es gibt schöne Blicke auf das Meer und einige schöne Strände.

Kurz vor Vieux Fort halte ich in der Ortschaft Laborie. Verlockend schimmert hier das Meer zwischen Häusern und Bäumen durch. Das will ich genauer betrachten. Nach einer Fahrt durch das Dorf lande ich wirklich am Strand und finde eine touristenfreie Idylle vor. Hier will ich bleiben! Nette Reggaemusik schallt von der Strandbar herüber in erträglicher Lautstärke, ansonsten baden hier ein paar Leute, hauptsächlich Grüppchen von Jugendlichen und ein paar Familien.

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Leider scheint es wohl das Sonntagsnachmittagsritual der Insulaner zu sein, die Zeit am Strand zu verbringen. Sie wären ja auch doof, täten sie das nicht. Für mich bedeutet es allerdings, dass sehr schnell Schluss ist mit der Ruhe und Idylle. Ein Auto nach dem Anderen fährt den äußerst steilen und äußerst schlechten Weg zum Strand herab, den ich mich niemals runtertrauen würde. Es werden Lautsprecher neben den Autos aufgebaut, mit denen man den Sound der Nachbarn übertönt, und der Grill wird aufgebaut, die Rumflaschen werden auf den Autodächern geparkt.

Tja, spontan beschließe ich, dass eine Stunde auch reicht und fahre weiter.

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Ich halte noch für ein paar Fotos am großzügigen Sandy Beach, der einen völlig anderen Eindruck macht, denn hier fehlen die Palmen und werden durch sattgrüne, ausladende Bäume mit fleischige Blättern und Flechten auf dem Boden ersetzt, was den Charakter des Strandes deutlich vom letzten unterscheidet. Hier geht es eher sportlich zu mit Ballspielen und Reiten am Strand.

(https://lh4.googleusercontent.com/-kzUtigqkbCc/VFbTpw1eWHI/AAAAAAAAUsY/i3rYpywuC-4/w800-h599-no/IMG_0782.JPG)

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Weiter geht es, bis ich einen Hinweis auf den La Tille Wasserfall sehe. Hm, Zeit habe ich noch, gelesen habe ich davon noch nie.

Mich erwartet das offenbar bestgehütete Geheimnis von St. Lucia, eine Idylle, bei der sich die Designer von modernen Wellnessanlagen noch etwas abgucken können, ein niedlicher kleiner runder See, der Wasserfall, eine Liane hängt dekorativ von einem Baum, selbstgezimmerte Holzbänke und Stege sind um den Teich herum angebracht.

Hallo Tarzan, wo bist du? Hier ist Jane! Ich bin hier absolut allein und bekomme den Gedanken, wie es wohl wäre hier einfach 2 oder 3 Tage ausspannen zu können und in den Bananenplantagen auf der Zufahrt und im Dschungel spazieren zu gehen, in einer Hängematte buchstäblich abzuhängen und mindestens zweimal am Tag unter dem Wasserfall zu baden.

Der Besitzer, ein echter Rastafari, liegt im Schatten in seiner Hängematte auf dem angrenzenden Grundstück. Hierher kommen nicht viele Menschen. Letzten Dienstag seien Touristen hier gewesen, und ab und zu bringt mal ein Bekannter, ein Taxifahrer, ein paar Kreuzfahrer vorbei. Er habe heute vegetarisch gefüllte Roti gemacht, ob ich Hunger habe? Wir essen gemeinsam, dafür bin ich ihm nur einen Spottpreis schuldig, 5 EC. Er erzählt, dass er 5 Kinder habe, von denen eins noch bei ihm lebe. Er habe vieles gesehen und sich für dieses Leben in der Hängematte an seinem Wasserfall entschieden als Lehrer im Ruhestand.

Es kommen seine Katze und seine Gans vorbei, die beide auch etwas vom Roti in einer Kokosnussschale serviert bekommen, außerdem ein paar Einheimische. Es ist richtig schön hier.

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Aber ich möchte die Insel während der Rückfahrt noch im Hellen genießen und mache mich wieder auf den Weg. Mit noch einigen Blicken von der hiesigen Steilküste auf Buchten, später beim Überqueren auf den Dschungel im Abendlicht und abschließend auf Castries komme ich wieder im Ginger Lily an, gerade noch rechtzeitig um noch schnell über die Straße zu huschen und die letzten roten Spuren des Tageslichtes im Meer badend genießen zu können.

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Die Erkenntnis des Tages: Die Pitons habe ich irgendwie verpasst, aber die Insel braucht sie im Grunde gar nicht, sie hat doch so viel Anderes zu bieten, sodass man sie nicht auf zwei spitze Berge reduzieren muss.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 17. November 2014, 20:01:40
Was für ein schöner Urlaubstag! Ich bin ganz hingerissen.  :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 18. November 2014, 07:21:25
Was für ein schöner Urlaubstag! Ich bin ganz hingerissen.  :)

Kann ich nur unterschreiben!

Ganz wunderbare Erlebnisse von einer Insel, von der ich bisher nur wenig mehr als den Namen kannte.  :thumb:

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 18. November 2014, 15:21:15
Nachdem es hier schon den ganzen Tag grau in grau ist, kommt so eine Flucht in die Karibik richtig gut  ;D
Ich schließe mich den Hingerissenen an: das war ein toller Tag!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 18. November 2014, 15:52:45
die Pitons sind das einzige was mir von St. Lucia ein Begriff ist, das sind doch die spitzen Berge auf den ersten beiden Bildern oder? Die Bilder gefallen mir alle extrem gut, was mich aber echt nerven würde ist laute Musik am Strand (und im Hotel natürlich erst recht). War das eine Ausnahme oder ist das da so üblich seine Umgebung zu beschallen?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 18. November 2014, 16:36:42
Hm, nach allem, was ich auch auf Puerto Rico 2012 mitbekommen habe, gehört das irgendwie dazu. Es gibt genügend einsame Strände, wenn nicht gerade Sonntag ist, und ein Hotel kann man ja auch abseits der Partymeile nehmen.

Wobei man aber wirklich davon ausgehen muss, dass laute Musik in der Karibik dazu gehört, auch wenn man ddurch die Dörfer geht oder die Bewohner mit offenen Fenstern Auto fahren, was sie mangels AC bzw. um Sprit zu sparen bei ausgeschalteter AC gerne tun.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 18. November 2014, 20:20:01
Montag, 03.11.2014

Ich danke dir, St. Lucia, dass ich dich kennenlernen durfte. Und ich danke allen, die dich empfohlen haben. Die Zeit war sicher zu kurz um alles zu sehen, aber ich habe hier Erfahrungen gemacht, die zeigen, dass es sich für einen kürzeren oder längeren Besuch lohnt.

Heute beginnt der Tag laaaaazyyyyy! Ich lege mich an den Pool und brate vor mich hin, nur unterbrochen von der einen oder anderen Abkühlung im Meer, das ja nur über die Straße und den dahinter liegenden Parkplatz schnell zu erreichen ist.

Gegen Mittag merke ich, dass ich gar bin und habe auch keine Lust mehr auf das Herumliegen, schließlich will ich noch Piegeon Island besuchen, ein historisches Fort mit tollem Ausblick auf die Rodney Bay.

Ich mache mich auf die Socken und bin mit kurzem Abstecher in den örtlichen Supermarkt auch gleich da.

Ich laufe zunächst ein bisschen hier am Strand herum. Ich spreche mit 'Big D', der eigentlich wohl Jetski vermietet, aber Zeit für einen Schwatz hat, während ich auf das noble Sandals Resort hier in der Bucht schaue. Ich setze mich ein wenig zu ihm, wir quatschen, und wir verabschieden uns per Handschlag.

(https://lh3.googleusercontent.com/-kPCbH-xixTQ/VFgoXZUogmI/AAAAAAAAUzc/uSbsM0CZJbo/w800-h600-no/IMG_0791.JPG)

Wieder wundere ich mich, dass es so leer ist. Dann mache ich mich auf den etwas beschwerlichen Weg zum Aussichtspunkt. Gut, dass es schattig ist und eine Brise geht.

Oben sitze ich eine ganze Weile. Vereinzelte Pärchen kommen und gehen wieder nach ein paar Bildern. Ich genieße die Aussicht, die verhältnismäßige Ruhe, sieht man es von der fröhlichen Party in einer der Buchten ab, der einzigen, in der viel los ist. Ich kann über die Rodney Bay sehen auf den "Vorzeigestrand", und ich stelle fest, dass man von hier bis nach Frankreich sehen kann, also bis Martinique.

(https://lh5.googleusercontent.com/-tO1rMeKgaec/VFgoZnP1WII/AAAAAAAAUzk/KWtee031wXY/w800-h600-no/IMG_0792.JPG)

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Und dieser Anblick erinnert total an Amerika: Mit dem SUV bis an die Wasserkante:

(https://lh3.googleusercontent.com/-HRT7A6ntp2w/VFgoltK8bCI/AAAAAAAAU0c/AoVXIwW9zPE/w800-h599-no/IMG_0799.JPG)

Als das Licht sich golden färbt, gehe ich den letzten Programmpunkt für St. Lucia an. Gros Islet wirkte beim Jump up nett, das würde ich gerne nochmals im Hellen sehen und ein bisschen die Eindrücke festhalten. Ich werde nicht enttäuscht, beginnend mit der Kirche, die sich abends bei meiner Abfahrt dann mit feierlich gekleideten Menschen füllt über die vielen malerischen kleinen Häuser (nee, ich will lieber nicht darüber nachdenken, wie es wäre in einer solch winzigen Holzhütte zu leben, vor allem dann nicht, wenn ein Hurricane zugange ist) bis hin zu den Impressionen von der Wasserkante, an der ich auch noch entlang gehe.

Wieder mal bin ich so ziemlich die einzige Touristin hier. komisch, was machen denn die anderen wohl alle? Sitzen sie in ihren Resorts oder jagen zollfreiem Schnaps und Uhren hinterher?

(https://lh4.googleusercontent.com/-mnT_HQ9O5dg/VFgotqvMUPI/AAAAAAAAU0k/IebZ23WInxs/w800-h600-no/IMG_0800.JPG)

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Beim Dunkelwerden komme ich wieder in meinem Hotel an, dort verbleibt mir nur noch dieser Abend.

Habe ich es die letzten Tage übersehen? Ich lande in dem einzigen Lokal, in dem das Essen authentisch erscheint. Der Koch hinter dem Grill ist sehr nett, er erklärt mir alle Gerichte. Das Kochen hat er von seiner Mutter gelernt, nicht in einer Schule. Ich nehme Red Snapper mit Ground Provision (eine Mischung aus verschiedenen Gemüsen inklusive Kochbanane, Süßkartoffel und Okra) und bekomme einen Rum Punsch, der sich sehen lassen kann. Ob er mir stark genug sei? Falls nicht, füllt der nette Kellner gerne nochmals auf. Hier war es gut und günstig für umgerechnet etwa 13 Euro, netter Flirt mit dem blutjungen Koch inklusive, der ganz traurig guckt,als ich gehe. Er dachte doch, ich würde noch ein bisschen bei ihm bleiben ;)

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Ich bin absolut zufrieden mit dir, St. Lucia. Bestimmt werden wir uns wiedersehen!

Die Erkenntnis des Tages: Die Mützen, die Jungs eines bestimmten Schlages bei uns tragen, ihr wisst schon, diese Mützen, die mehr oder weniger einen Beutel dran haben, der am Hinterkopf bis in den Nacken hängt, sind eigentlich dazu da, mindestens einen Kubikmeter Rastalocken zu beherbergen und den Hinterkopf optisch zu verlängern. Dann sehen die im Gegensatz zu den schlapp herabhängenden Mützen der Bleichgesichter bei uns auch wirklich cool aus.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: nordlicht am 18. November 2014, 23:14:30
Ob das nun das Meer, die Pflanzen, die Häuser oder die Klamotten der Leute sind, ein Mangel an kräftigen Farben herrscht auf Deinen Bildern nicht. Gedeckte Töne scheinen dort wohl nicht so populär zu sein. ;)
Sehr schöne Bilder!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 18. November 2014, 23:23:45
Birgit, nicht, dass du denkst, ich lese nicht mehr mit: Ich lehne mich zurück und genieße! Also RUMkommen und Liming in Einem  ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 19. November 2014, 07:52:47
Hi Birgit,

wieder ein klasse Tag mit tollen Eindrücken von Land und Leuten. Ich finde das klasse, wie Du so hin- und her flippst zwischen faulenzen und Gegenderkunden.

komisch, was machen denn die anderen wohl alle? Sitzen sie in ihren Resorts oder jagen zollfreiem Schnaps und Uhren hinterher?

Das habe ich mich auch gefragt und Deine Bilder und Eindrücke zeigen, was man alles verpasst, wenn man sich im All-Inklusive Ghetto verschanzt.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 19. November 2014, 08:33:29
Schön, dass es euch gefällt!

Da wir morgen (bzw. im RB heute Abend) weiterreisen nach Grenada wird es Zeit für ein

Fazit St. Lucia:

Eine malerische Insel, die pure Lebensfreude ausstrahlt, teilweise ein bisschen zu laut!

Während die Farben von Barbados strahlend und blendend hell sind mit strahlendem Weiß, leuchtendem Blau und Türkis mit ein wenig Grün und garniert mit pastelligen Eiscremefarben, hat St. Lucia eine höhere Farbsättigung: Leuchtende, tiefe Farben gibt es hier durch den Dschungel und den eher goldgelben Sand.

Auch hier ist die Ecke, in der ich meine Bleibe habe, eher voll, aber südlich von Castries wird es schnell leer. Die Westküste ist kurvig, bergig, steil, die Ostküste sanfter, aber wegen der hier sehr schönen Strände nicht minder schön.

Das tatsächlich Sehenswerte ist mit zwei Tagen Rundfahrt sicher ganz gut zu schaffen, mit ein bisschen mehr Zeit und Muße auch für Kleinigkeiten am Rande ist man aber sicher gut bedient mit einem Tag mehr.

Und die herzlichen netten Leute, die nur an Touristenhotspots etwas aufdringlich sind, sind es sicher wert hier auch einen ganzen Urlaub zu verbringen.

Mietwagen von Drive-A-Matic: Der Service kühler, formeller, weniger lässig als auf Barbados. Über die Sache mit der Blankounterschrift habe ich mich geärgert. Ansonsten zuverlässig und professionell vom ersten Mailkontakt bis zur Abgabe des Autos.

Kleiner Ärger: Versteckte Kosten durch das Kaufen einer halben Tankfüllung für 40 USD. Bei drei Tagen sponsort man so der Firma wohl zumindest eine halbe Tankfüllung, denn wer fährt ein ihm unbekanntes Auto wohl auf den letzten Tropfen leer? Und der Sprit kostet hier ähnlich wie auf Barbados nur etwa 1 Euro pro Liter.

Ginger Lily Hotel: Absolut süßes und empfehlenswertes Hotel mit nur etwa 10 Zimmern für jeden, der es ertragen kann, dass er zum Strand 2 Minuten laufen muss. Es geht wirklich nur über einen Parkplatz, den Weg kann man unbesorgt im Badeanzug mit dem Handtuch über dem Arm zurücklegen. Das inbegriffene kontinentale Frühstück besteht aus Toast, Marmelade, Saft, manchmal einer Banane, einem Joghurt und Kaffee, ist nicht der Rede wert, aber besser als nichts.Die Damen am Empfang und beim Servieren des Frühstücks sind manchmal etwas zurückhaltend, aber doch sehr nett. Das Zimmer könnte in Bezug auf die Armaturen im Bad mal eine Renovierung gebrauchen, aber alles funktioniert, ist sauber und gut in Schuss: Volle Empfehlung für alle, die ein kleines, individuelles Hotel suchen.

Preisniveau: Erstaunlich günstig: Ginger Lily ist in der Nebensaison erschwinglich und hatte ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis mit 80 Euro pro Nacht.  Das Auto ist teuer, aber bei den hiesigen Bussen hätte ich sicher einen Tag Mietwagen sparen können. Supermärkte sind deutlich günstiger als auf Barbados. 'Richtig' Essengehen ist eher teuer, aber man kann 'einheimisch' sehr gut und günstig satt werden, sofern man denn die entsprechenden Lokale und Möglichkeiten findet und nutzen will. Letztlich gibt es zur Not für eine Portion Pmmes zwischendurch noch Fastfood wie Burger King Und KFC zu ähnlichen Preisen wie in Deutschland.

St. Lucia ist echt zum Verlieben, vor allem wegen der vielen liebenswerten Menschen, die selbst dann, wenn sie eigentlich nur etwas verkaufen wollen, überwiegend unaufdringlich, höflich und anständig sind.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 19. November 2014, 12:53:33
Das Zimmer könnte in Bezug auf die Armaturen im Bad mal eine Renovierung gebrauchen, aber alles funktioniert, ist sauber und gut in Schuss: Volle Empfehlung für alle, die ein kleines, individuelles Hotel suchen.

 :totlach: da fühle ich mich doch gleich wie in USA. Dass die Armaturen im Bad mal eine Renovierung brauchen könnten war für alle Hotels in Florida in denen wir im November übernachtet haben zutreffend!

Von den Bildern gefällt mir St Lucia sehr gut. Und dass die Leute freundlich sind klingt sehr gut. Jetzt muss ich mal nachschauen ob es da auch Wanderwege gibt.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silv am 19. November 2014, 13:24:42
Hi Birgit,

was ich an Deinen Berichten immer besonders mag sind die tollen Fotos von den Menschen die Du in alltäglichen Situation zeigst und die muss man an diesem Tag wieder einmal besonders hervorheben.  :)

Dem schließe ich mich an!

Ich bewundere dich auch, dass du solche Reisen alleine machst. Ich hab da viel zu großen Bammel....
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 19. November 2014, 13:44:43

Von den Bildern gefällt mir St Lucia sehr gut. Und dass die Leute freundlich sind klingt sehr gut. Jetzt muss ich mal nachschauen ob es da auch Wanderwege gibt.

Ja, die gibt es. Du kannst auf mindestens einen der Pitons steigen, da oben sollte es dann auch fühlbar kühler sein. Du kannst auch sonst durch den Dschungel wandern. Ich befürchte aber, dass es im Gegensatz zu den USA, Madeira usw. keine ausgeschilderten Wanderwege mit Höhenprofil etc. gibt.

Ob du bei den Temperaturen und der manchmal doch sehr hohgen Luftfeuchtigkeit wandern gehen willst, kannst du sicher nach der Tempelbesteigung in Sri Lanka selbst bewerten.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 19. November 2014, 15:15:09

Von den Bildern gefällt mir St Lucia sehr gut. Und dass die Leute freundlich sind klingt sehr gut. Jetzt muss ich mal nachschauen ob es da auch Wanderwege gibt.

Ja, die gibt es. Du kannst auf mindestens einen der Pitons steigen, da oben sollte es dann auch fühlbar kühler sein. Du kannst auch sonst durch den Dschungel wandern. Ich befürchte aber, dass es im Gegensatz zu den USA, Madeira usw. keine ausgeschilderten Wanderwege mit Höhenprofil etc. gibt.

Ob du bei den Temperaturen und der manchmal doch sehr hohgen Luftfeuchtigkeit wandern gehen willst, kannst du sicher nach der Tempelbesteigung in Sri Lanka selbst bewerten.

achso ja da gibt es ja keinen Winter mit kühlen Wandertempearturen... das war in Sri Lanka schon affig anstrengend, da könnte man also höchstens alle 3 Tage eine Wanderung machen. Dann muss ich für meinen Schatz eine andere Beschäftigung finden. Ich muss mich mit St- Lucia und den umgebenden Inseln mal genauer beschäftigen. Vielleicht wäre eine Verbindung mit Martinique gut. Der Gedanke dass diese Insel zu Frankreich gehört behagt mir sehr, da kann man doch einen gewissen Standard erwarten.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 19. November 2014, 15:21:23
Na ja, einen gewissen Standard hat man auf St. Lucia auch, auf Martinique könntest du allerdings mit Euro zahlen und recht günstig vom eigenen Handy aus telefonieren.

Dominica, Martinique und St. Lucia sind auch per Fähre miteinander verbunden, was ich auch nett finde.

Du kannst da schon eine Menge machen, wenn du willst: Segeltrips, Schnorcheln, Tauchen, es gibt auch Inselerkundungen per Bike. Da wird es sicherlich nicht langweilig, selbst wenn man nicht jeden Tag auf Schusters Rappen unterwegs ist.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 19. November 2014, 19:54:47
Dann sag ich mal mit leichtem Bedauern Good bye St. Lucia und freue mich auf die nächste Insel. Hat ja schon irgendwie was, dieses Inselhopping. Man bleibt im Urlaub und bricht trotzdem zur nächsten kleinen Welt auf.  :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 19. November 2014, 20:02:19
Dienstag, 04.11.2014: St. Lucia - Grenada

Die Nacht ist um 4 Uhr herum, denn um 7 Uhr geht der Flieger, und so cool, dann bis 5 Uhr zu schlafen um um 6 Uhr einzuchecken, bin ich leider immer noch nicht. Es wäre aber sicher durchaus möglich gewesen.

Es geht im Grunde alles reibungslos und superpünktlich mit LIAT. Beim Umsteigen auf Barbados geht man am für LIAT reservierten Gate Nr. 9 zur einen Tür rein und sozusagen gleich zur anderen wieder raus. Die Zeit zwischen Landung und Boarding reicht so gerade eben um einen Kaffee zu trinken.

St. Lucia, Barbados und Grenada von oben:

(https://lh3.googleusercontent.com/-XVPJdCtre78/VFljKh2zBWI/AAAAAAAAU-A/xyNdoohTUK0/w800-h599-no/IMG_0822.JPG)

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(https://lh4.googleusercontent.com/-oUdyVcZZhPE/VFljNX4kWMI/AAAAAAAAU-Q/kRuarPrrtOo/w800-h600-no/IMG_0824.JPG)

Superpünktlich lande ich auf Grenada und stehe nur etwa 10 Minuten später gegen 9.30 Uhr mit meinem Koffer vor dem Flughafen.

Der Empfang hier ist herzlich, ein strahlender Officer begrüßt mich mit 'welcome to Grenada', und ich muss ihn einfach zurück anstrahlen, so liebenswert und liebenswürdig wirkt er. In Deutschland muss man ja schon froh sein, wenn ein Gruß erwidert wird bei der Passkontrolle.

Taxi? Nein, danke, ich bekomme gleich ein Auto. Ein paar Minuten später kommt der Taxifahrer hinter mir her, fragt mich nach der Nummer des Vermieters und ruft an um zu sagen, dass ich schon da bin. Wow, ich kann es nicht fassen, wie fürsorglich und lieb auch er ist!

Die nette, aber etwas verpeilte Mitarbeiterin von Archie Cars steht pünktlich um 10 Uhr am Flughafen. Erst müssen wir zur Polizei, denn ich brauche auch hier eine heimische Fahrerlaubnis. Ziemliche Abzocke für 40 USD! Immerhin bekomme ich mit, dass der Officer sich bei einem Anruf für den Anruf bedankt und mindestens so höflich ist wie ein Rezeptionist in einem Hotel. Auch das nur schwer vorstellbar in den Mauern der Staatsgewalt in Deutschland.

Sehr, sehr liebenswürdige Menschen hier. Sie wirken oftmal sehr warmherzig, mitfühlend, empathisch und mitdenkend. Aber es gibt auch das andere Extrem, wie mir hier mehrfach vorgeführt wird. Aber dazu kommen wir später.

Dann fahren wir zum Hotel. Ich soll schon mal einchecken, sie muss erst den Mietvertrag holen. Warum hat sie den nicht gleich mitgebracht? Das Einchecken ist zum Glück schon möglich, und ein weiterer netter und warmherzig wirkender Mensch bringt mich im Golfcart zu meinem Zimmer. Hier beginnen mir seine fürsorglichen Erklärungen und Ratschläge schon fast auf den Geist zu gehen, zumal er bei jedem Satz, den er sagt, mich gerne auch ansehen will und daher immer wieder anhält, denn Fahren und nach hinten sehen gleichzeitig, das bekommt er verständlicherweise nicht hin.

Aber die Dame von Archie Car Rental lässt auf sich warten. Dann kommt sie wieder, erklärt mir mit fester Stimme, der fast leere Tank sei noch ein Viertel voll, übergibt mir den uralten SUV mit 220.000 km auf dem Buckel (nein, da steht nicht aus Versehen eine Null oder Zwei zu viel) und das Spielchen mit der Unterschrift auf dem Kreditkartenabzug beginnt wieder. Mir ist es heute auch wurscht. Ich bin müde, mir ist heiß, ich habe zu wenig geschlafen und irgendwie gerade auch keine Lust mich schon wieder in eine andere Insel einzufuchsen.

Die Mitarbeiterin fährt noch mit nach St. George's, was ich mir heute ansehen will und zeigt mir, wo wir uns am Fähranleger treffen, wo ich am Freitag das Auto zurückgeben will.

St. George's wird als die hübscheste Hauptstadt der karibischen Inseln gelobt, zumindest der kleinen Antillen, aber ehrlich gesagt: Hübsch finde ich vor allem die Lage, ansonsten fand ich beispielsweise San Juan auf Puerto Rico deutlich netter.

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Ich schleppe mich durch die Gassen. Mir war doch eigentlich klar, dass ich eher Ruhe als Sightseeing gebraucht hätte, aber nein, ich konnte es wieder einmal nicht lassen. Irgendwann sitze ich KO und mit Loch im Bauch vor der Mall am Kreuzfahrtanleger und bin genervt von den vielen Menschen: Ein heftiger Streit auf offener Straße zwischen zwei einheimischen Frauen, die vielen verpeilten Touristen vom Kreuzfahrtschiff, die durch die langweilige Mall schlendern, die etwas aufdringlichen Verkäufer, die durch Alkohol und Drogen abgewrackten Typen, die ich zu anderer Zeit vielleicht malerisch gefunden hätte. Ich beschließe, dass ich dann eben nicht zu denen gehöre, die immer überall die authentischen und günstigen Geheimtipps entdecken und gehe zum Subway, schließlich bestand mein Frühstück nur aus einem Muffin und Luchtime ist schon so ziemlich überschritten.

Mir geht es nach einem Footlong wieder ein bisschen besser, aber nur ein bisschen, denn müde bin ich immer noch. Ich mache mich auf den Rückweg. Wieder mal wird mir unaufgefordert und herzerwärmend lieb der Weg gewiesen, andererseits aber finde ich, dass man hier etwas ungeduldiger ist als auf den letzten beiden Inseln. Kaum weiß ich mal nicht, wo es lang geht, startet hinter mir ein Hupkonzert.

Mir ist alles ziemlich egal. Ich habe Kreislauf, mir ist kodderig, jeder Schritt ist mir zu viel. Im Supermarkt bin ich dankbar, dass es hier so gemächlich zugeht wie an den Kassen in den USA und dass mir eine freundliche Schöne die Einkäufe einpackt.

Nun ja, ich bin wieder im Hotel, und gegen 15 Uhr mache ich mich über die vielen Stufen auf den etwas beschwerlichen Weg zum Strand.

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Soll ich es schreiben? ich tu es einfach, denn mit so etwas habe ich nicht gerechnet. Also: Ich liege so auf meiner Liege und gucke dumm in der Gegend herum, da fällt mir auf, dass an dem Picknicktisch einige Meter vor mir ein Einheimischer sitzt, ein junger Typ. Eine Hand hat er locker im Schoß hängen, er starrt immer wieder zu mir rüber, so weit ich das angesichts seiner riesigen Sonnenbrille erkennen kann. Aus meiner Froschperspektive bekomme ich mit, dass er sein bestes Stück ausgepackt hat und in der Hand hält. Aber ich muss echt mehrfach hinsehen um das zu glauben, ist ja auch schattig unter dem Tisch, na ja, und schwarz auf schwarz schluckt halt auch viel Licht. OK, jedem Tierchen sein Plaisirchen. Ich schlafe ein. Als ich wach werde, ist der Exhibitionist weg, mein Geld noch da zum Glück.

Ich gehe nun auch, wieder etwas ausgeruhter. Ganz schön weit, der Weg zum Zimmer, aber weniger anstrengend als ich so dachte.

Mein Tatendrang kommt wieder nach dem Schläfchen am Strand. Ich brauche einen einfachen, aber gelungenen Abschluss des Tages und mache mich auf zur Morne Rouge Bay.

Der Sicherheitsposten am Hotelausgang begrüßt mich wie eine liebe, lange nicht gesehene Bekannte und weist mir den Weg. Ich könne beide Straßen nehmen, in 5 Minuten sei ich da.

Die Morne Rouge Bay ist eine Wohltat, herrlich friedlich, idyllisch, malerisch mit ein paar kleinen Hotels, einer bunten Strandbar. Am liebsten würde ich hier auch mit einem Drink auf einem Liegestuhl versacken, vielleicht morgen. Es sind nur etwa zwei Handvoll anderer Menschen hier, die mit mir den Sonnenuntergang genießen. Ich finde meinen Frieden wieder.

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Auf dem Weg liegt eine nette Bar bzw. Restaurant. Hier will ich essen mit Blick aufs Wasser. Es gibt hier zwar nichts Einheimisches, sondern das Lokal scheint von Spaniern geführt zu sein, sodass die Küche einen entsprechenden Touch hat, aber Seafood mit Salat und Knoblauchbrot ist sicher an allen Wassern dieser Welt universell dazu gehörend.

Früh bin ich wieder am Hotel, wieder mal gerade noch rechtzeitig, bevor vom eben noch sternenklaren Himmel ein heftiger Schauer klatscht.

Die Erkenntnis des Tages: Ein Paradigmenwechsel ist bei mir fällig - Fischerdorf statt Hauptstadt! St. George's ist die dritte und letzte Hauptstadt dieser Inselparadiese, die mich nicht vom Hocker gehauen hat.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 19. November 2014, 22:57:16
Dass du einfach einschlafen kanst, wenn ein Typ sich da an seinem Ding... Ich seh schon, ich muss lockerer werden. Oder bist du einfach zu cool?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 19. November 2014, 23:01:22
Zu müde?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 19. November 2014, 23:06:43
Okay, das lasse ich gelten  ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 19. November 2014, 23:28:18
Tja, hoffe, die Begegnung war krass genug und konnte die bisherigen toppen?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 19. November 2014, 23:39:39
Ziemlich krass, da war spontan das Liming bei mir vorbei. Nix Entspannung, nur achtsamens Ummichschauen... Aber du bist anschließend ohne irgendwelche weißlichen Flecken aufgewacht, hoffe ich. Boah, widerlich!

Andererseits: Mitte 40  und du wirst all den hübschen Mädels dort und dem Playboy Mittelteil vorgezogen. Respekt!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 19. November 2014, 23:49:02
Ich nehme das nicht persönlich. Ich denke, ich war halt zufällig dort, wo er eben abgehangen (böses Wortspiel ;)?) hat.

Das war nicht gefährlich oder so. In dem Hotelrestaurant dort war bisschen was los. Da hätte ich nur ein bisschen laut losschimpfen müssen bei einer Annäherung. Ich dachte erst, das wäre seine Werbung gewisse Dienste anzubieten, aber mittlerweile glaube ich, der war einfach nur ein bisschen gaga...

Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Horst am 19. November 2014, 23:56:11
Zitat von: Birgit
schwarz auf schwarz schluckt halt auch viel Licht
Sehr schön.  :))
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 20. November 2014, 07:44:36
Hi Birgit, Grenada finde ich, jetzt nach den Eindrücken des ersten Tages, sehr interessant. Es wirkt entspannter, so wie ich Deine Erzählungen vertsehe, sehr entspannt. Keine Ahnung, woran das liegt, aber dieses Bild transportiert eine unglaubliche Ruhe. Danke!
(https://lh3.googleusercontent.com/-WXXqgGTyEu8/VFlj1Aisu2I/AAAAAAAAU_4/UN35HawClbw/w800-h600-no/IMG_0837.JPG)


Tja, hoffe, die Begegnung war krass genug und konnte die bisherigen toppen?

 :o Unglaublich!


Zu müde?

Alternativ noch 'Kopfweh'? :verpiss:


Freche Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 20. November 2014, 08:11:52
Ich sehe schon, du kennst dich aus, Michael ;)

Auf Grenada war ich irgendwie permanent hin- und hergerissen, ob ich es entspannt finde oder nervig, in erster Linie wegen des Typen, aber auch wegen noch 2 bis 3 anderer unliebsamer Begegnungen. Auch fand ich das Fahren dort äußerst nervig.

Das kann aber alles auch daran liegen, dass ich dort irgendwie einen Durchhänger gehabt habe.

Andererseits hatte ich dort aber auch absolute Highlights. Na ja, vielleicht muss ich noch einmal hin um es herauszufinden ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 20. November 2014, 08:34:23
Und weil ich heute Abend nicht zu Hause bin, gleich noch ein Tag...

Mittwoch, 5.11.2014: Grenada

Ich stehe früh auf, habe vor die Insel zu erkunden und noch keinen echten Plan. Ich fahre nach einem selbst gemachten Frühstück auf dem Balkon los, bekomme in St. George's wieder mal einen kleinen Anfall, weil die Navi mit dem Berechnen wieder mal nicht nachkommt, werde geduldig von einem Polizisten erst an den Rand der Straße bugsiert, auf dass er mir den Weg erklären kann und finde mich dann zum Glück wohlbehalten auf der Straße Richtung Grand Etang wieder, einem Nationalpark, in dem es um den Regenwald und einen Kratersee in einem erloschenen Vulkan geht.

Der Regenwald ist düster verhangen, die Luftfeuchtigkeit so hoch, dass meine Straßenkarte labbrig wird und fast zerfällt, und kühl ist es hier auf fast 800 Metern Höhe, sodass die Einheimischen, die mir etwas später begegnen, langärmlige Pullover übergezogen haben.

Ich blicke auf den Regenwald, in dem viele alte Baumriesen durch den Orkan Ivan 2004 zerstört wurden, auf den im Nebel etwas duster wirkenden See, der, als sich die Wolkendecke etwas lichtet, ein wenig freundlicher wirkt, fahre zum See selbst und mache mich,dann auf den Weg quer über die Insel.

(https://lh3.googleusercontent.com/-JqwBu_XkBR8/VFrE8Zia8RI/AAAAAAAAVIs/jykHneAUXIE/w800-h600-no/IMG_0849.JPG)

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Hatte ich bereits erwähnt, dass ich heute den Durchhänger habe, den ich auf jeder Reise für 1 bis 2 Tage habe?

Es beginnt mit dem Fahren auf der Insel, das ich,als ausgesprochen anstrengend empfinde. Die Straßen sind steil und eng und kurvig, und an einigen Stellen ist direkt neben der Straße ein im 90-Grad-Winkel abfallender offener Graben, sodass ich Angst habe zu weit nach links zu kommen. Permanent bin ich jemandem im Weg. Die Buslinien werden mit privaten Minibussen bedient. Etwa jede Minute habe ich einen hinter mir. Alle hupen und wollen vorbei. OK, ergebe ich mich in mein Schicksal: Wann immer mir auf den engen, schmalen und teilweise schlechten Straßen jemand an einer Engstelle entgegen kommt oder hinter mir ist, bin ich diejenige, die links ran fährt, ergibt ja sonst nur Stress. Spaß macht es aber nicht, das Fahren hier, und als ich auch noch den Abzweig zu einem Wasserfall verpasse, den ich ansehen wollte, überlege ich überzeugte Selbstfahrerin angesichts der Mietwagenpreise und des anstrengenden Fahrens hier, ob es nicht besser gewesen wäre sich auf der Insel herumfahren zu lassen.

Ich sehe einen Hinweis zu den Seven Sisters Waterfalls, und da ich gerade schon versehentlich den Abzweig zum Annandale Waterfall übersehen habe, soll nun dieser dran glauben.

Ein Junge winkt mich auf den Parkplatz, hier sei ich richtig. Der Besitzer des Wasserfalls fragt mich, ob ich einen Guide will. Ach Quatsch, wenn ich den Weg finde, brauche ich den nicht. Er: Aber das ist eine Meile Weg und ich sei ganz allein. Ich: Das macht mir nichts. Er: OK! Er denke nur, ich als Frau allein, man wisse ja nie. Ich: Na, ist das denn gefährlich? Er: Er hat bisher nichts gesehen, aber das wisse man ja nie, schließlich sei ich als Frau allein, das könne jemanden auf dumme Gedanken bringen, ob ich nicht lieber wenigstens meine Tasche im Auto lassen wolle?

Nein, ich marschiere los. Nach wenigen Schritten begegnen mir die Insaßen des einzigen anderen Autos dort, ein weißes Paar mit Taxifahrer. Ob ich als Frau ganz allein zum Wasserfall wolle, fragt der Fahrer. Da sei aber niemand, ob ich keine Angst habe? Ich: Gibt es denn etwas, wovor ich Angst haben müsse? Na, das wisse er nicht, aber ich sei als Frau ganz allein, na, lass dich nicht von den Krokodilen fressen, ha ha ha.

Na, so schlimm kann das doch nicht sein, es sind doch immer Leute in Sichtweite. Ein paar Feldarbeiter und ein Bagger schaufelt etwas abseits vor sich hin.

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Ich gehe auf die erste Kurve zu. Dort steht eine Gruppe Männer, trinken sich offenbar in Stimmung. Der eine kommt auf mich zu, und im Gegensatz zu den vielen anderen hier, die lediglich mit einem Gruß und einem netten belanglosen Satz an mir vorbeigehen in diesem Urlaub, kommt er von ferne grüßend mit ausgestreckter Hand auf mich zu, während die Kumpels etwas weiter sich den nächsten Rum genehmigen. Nee, das ist die Masche, die ich gar nicht leiden kann, die meistens von den sowieso schon unseriös wirkenden Typen kommt und meistens mindestens in einem Verkaufsgespräch endet. Er heiße Kenny (Zahnlücken, verdreckte, zerfetzte Klamotten und Trinkergesicht), könne mir auch seinen Ausweis zeigen, am Wasserfall sei niemand und...

OK, schon verstanden, du bist also einer der Typen, vor denen die anderen beiden gewarnt hatten.   Während der Hinweis der beiden anderen besorgt wirkte, empfinde ich dein Angebot auf mich aufzupassen fast schon als Schutzgelderpressung.

Nee, so habe ich keinen Spaß. Ich habe keine Lust von noch mehr dubiosen Typen angequatscht zu werden und mich fragen zu müssen, wie weit die wohl gehen, besonders wenn sie als 'Guide' abgewiesen werden. Und dein Ausweis hilft mir auch nicht, wenn ich ausgeraubt und geschändet tot unterm Wasserfall liege. Ich erinnere mich an den klugen Rat, den ich vor ein paar Tagen erst in einem Reiseforum gegeben habe (sei wachsam bei Warnungen vertrauenswürdiger Einheimischer und höre auf deine Intuition). Ist auch egal, ob da nur meine heute zarte Seele eine Rolle spielt, so schön kann kein Wasserfall sein, dass ich bei drei schlechten Zeichen auf den ersten 200 Metern unbedingt noch weiter gehen muss. Ich kehre um mit endloser Wut im Bauch.

Unterwegs ist es auch ganz nett...

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Ich fahre weiter und lande ich Grenville. Hatte ich doch ein ähnlich nettes Dorf wie Anse La Raye erwartet, finde ich hier aber nicht einmal einen Parkplatz, und ewig das Gehupe hinter mir, und die beiden Betriebe, in denen ich mir Muskatnuss erklären lassen wollte, finde ich ebenso wenig wie das Kap mit dem Aussichtspunkt.

Unglücklich fahre ich weiter und folge aus Verzweiflung der Beschilderung zum Belmont Estate, einer Plantage, auf der man sich unter anderen die Kakaoproduktion erklären lassen kann.

Ich habe verschiedenes im Bauch, nämlich Hunger und Wut. Als Erstes bekämpfe ich den Hunger und weiß auch, dass mein Auftreten bei den wirklich ausgesprochen sanften, lieben und bemühten Mitarbeitern im Restaurant unwirsch wirkt. Aber ich habe keine Lust auf Smalltalk und weiß auch nicht, warum man für die Rechnung unbedingt meinen Namen braucht, zumal ich derzeit der einzige Gast hier bin. Aber ich werde liebevoll betreut und gebe fast reuevoll ein großzügiges Trinkgeld für das Buffet, das extra für mich als ersten Gast in aller Eile schnell fertig gestellt wird und für die wirklich aufmerksame Betreuung, das alles für weniger Geld als erwartet.

Eine nette junge Dame erklärt mir in einer individuellen Führung die Kakaoherstellung und ich komme ein wenig runter. Es ist sehr interessant, zumal ich normalerweise achtlos wirklich Unmengen an Schoki vertilge und hier sehe, wie aufwändig echte Bioschokolade ohne Pestizide und Koservierungsmittel immer noch in Handarbeit hier hergestellt wird.

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Ich entscheide mich für die südliche Küstenstraße und bedaure, dass es so wenige Möglichkeiten zum Anhalten gibt.

Ich will St. George's noch eine Chance geben und finde auf Anhieb keinen Parkplatz. Ich weiß nicht, ob es nett oder geschäftstüchtig von dem jungen Mann ist, der vor dem Auto hersprintet um mich zu einem Parkplatz zu geleiten, zu dem ich eigentlich gar nicht will. Ich bin irgendwann in den engen steilen Straßen am Fort George gefangen und verfluche den Typen, der es vielleicht nur nett gemeint hatte. Irgendwie finde ich wieder raus und parke an der Carenage.

St. George's ist ohne Kreuzfahrttouristen sehr entspannt, als ob die ganzen Geschäftemacher Kraft schöpfen für den nächsten Ansturm, der irgendwann naht. Ich habe die Stadt für mich und söhne mich mit ihr aus.

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Ich genieße das Nachmittagslicht, kaufe kurz vor der Abfahrt in einer Bakery noch ein Roti mit Hühnchen zum mitnehmen und zwei süße Teilchen und sitze eine halbe Stunde später zum täglichen Bad im Meer an der Morne Rouge Bay, 3 Minuten von meiner Zimmertür entfernt, wo ich im Wasser am so gut wie menschenleeren Strand den Sonnenuntergang erlebe.

Der Blick aus meinem Hotelzimmer nach der Rückkehr:

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Aber das soll noch nicht alles gewesen sein. Da ich ja hier noch zwei Abende habe und im Vorbeifahren keine weiteren Restaurants gesehen habe und ich nicht einmal das Hotelrestaurant in Augenschein genommen habe, gehe ich nach meinem Roti im Zimmer noch spazieren, am dunklen, vom Vollmond beschienenen Grand Anse Beach entlang. Ich finde heraus, welche Strandbar nett erscheint und dass auch das Hotelrestaurant nett erscheint und setze mich vor dem Hotelrestaurant in einen bequemen Holzsessel um den Reisebericht zu schreiben.

In Minutenschnelle steht ein junger Mann neben mir, stellt die typischen Fragen nach dem Woher und Wohin und wie lange schon hier usw., und ich fresse 'nen Besen, wenn es nicht der Exhibitionist von gestern ist. Ich versuche nett zu bleiben und erkläre ihm, dass ich zu tun hätte und gerne allein sein würde. Er trollt sich an die bekannten Picknicktische einige Meter weiter.

Ein Raucher kommt aus der Bar und stellt sich neben mich, ein Wissenschaftler aus South Carolina, er lebt berufsbedingt seit vielen Jahren auf der Insel. Während ich mich mit ihm unterhalte, meine ich ziemlich sicher charakteristische Handbewegungen von besagtem Picknicktisch aus den Augenwinkeln beobachten zu können, dann geht der Typ.

Ein Kellner bringt mir meinen täglichen Rumpunsch. Als er den zweiten bringt, ruft er plötzlich, oh, da seien so viele Sea Turtles, ob ich die gesehen hätte? Booooaaaahaaaaa, wie toll! Der total nette Kellner und ich sammeln die Turtles in eine Plastikbox ein und noch ein Kellner kommt hinzu. Es sind sicher 20 Stück, sie sind frisch geschlüpft. Der Kellner: „Could you do me a favour…“ Von wegen, wer tut hier wem einen Gefallen, nichts lieber als das, ich darf den Turtles ins Wasser helfen. Und während ich das schreibe, muss ich fast ein bisschen weinen vor Glück ob der Überraschung, die Grenada mir hier bereitet, als ob die Insel sich für das ungebührliche Verhalten ihrer Bewohner bei mir entschuldigen will. Ich muss den einen oder anderen kleinen zum Restaurant ins Licht strebenden Dummkopf nochmal in die richtige Richtung Wasser stupsen. Have a safe Trip! Ach wie schöööööön!

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Ich sitze wieder auf meinem Platz, der Raucher kommt wieder und weitere zwei Seaturtles krabbeln im Sand. Das findet auch der amerikanische Zeitgenosse spannend. Plötzlich kommen seine Kollegen hinzu und der Kellner, wir alle quatschen aufgeregt durcheinander.

Ich habe mit den Bürgern meines oft bereisten und inzwischen ein bisschen in den Hintergrund geratenen Lieblingslandes noch sicher eine Stunde gequatscht, auch völlig abseits der üblichen Sprüche. Die beiden, die übrig blieben, nachdem zwei weitere Kollegen sich verabschiedet hatten, hatten schon eine Menge von der Welt gesehen und ich kenne ja sowohl South Carolina ein wenig, wo der eine herkommt und auch Albuquerque, wo der andere viele Jahre lebt. Erst beim Auschecken aus dem Hotel bekomme ich mit, dass diese offenbar meine Rechnung für diesen Abend heimlich, still und leise mit beglichen hatten.

Die Erkenntnis des Tages: Grenada stürzt mich in ziemliche Höhen und Tiefen.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silvia am 20. November 2014, 09:13:18
 :beifall:  super, das mit den Schildkröten. Es freut mich das es so einen herrlichen Abschluss gegeben hat an einem Tag an dem augenscheinlich alles irgendwie schepps lief.

Ansonsten muss ich zugeben, das mich die Karibik jetzt nicht gerade vom Hocker haut - meines Erachtens viel zu viele Leute. Bei den Luftbildern sieht man ja auch wie verbaut die Inseln sind.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 20. November 2014, 09:33:52
Nun ja, die Flughäfen liegen halt auch nahe der Hauptstädte, in denen dann vielleicht mal 10.000 Einwohner leben (beispielsweise St. George's). Da ist man aber schnell raus.

Ich habe mich vielmehr darüber gewundert, wie leer die Strände und Sehenswürdigkeiten waren. Beispielsweise gab es auf Grenada nirgendwo einen Besucherparkplatz. Man parkt eben irgendwo, wo halt Platz ist - und meistens war außer mir keiner da oder nur eine Handvoll Menschen.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 20. November 2014, 21:24:01
Also das ist nun schon oberkrass: ein Typ der sich am Strand einen runterholt und das nicht nur einmal  :o
Und weitere Typen die einen beim wandern belästigen, ich glaube ab da wäre ich ohne Guide nicht mehr aus dem Hotel gegangen. Ich glaube da hätten mich auch die Schildkröten nicht versöhnt, so hinreißend ich die Vorstellung auch finde für die Kleinen Hebamme zu spielen.
Und Autofahren auf solchen Straßen wäre für mich der Alptraum. Sollte ich mal nach Granada fahren muss ein Fahrer/Guide her.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: nordlicht am 20. November 2014, 21:55:22
Auch wenn leider einige schlechte Erfahrungen dabei sind, aber Dein Bericht und ich vermute auch dein Urlaub wird durch die Begegnungen etwas Besonderes.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 20. November 2014, 22:00:36
Tja, Grenada war irgendwie extrem. Ich weiß nur nicht recht, ob es so extrem war, weil ich ein bisschen merkwürdig drauf war oder ob ich dann irgendwann ein bisschen bescheuert wurde, weil da tatsächlcih eine Häufung von (hoffentlich zufällig) merkwürdigen Situationen war...
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 21. November 2014, 17:49:28
Donnerstag, 6.11.2014: Grenada

Der Tag ersäuft im Regen. So etwas habe ich auf Puerto Rico und in Malaysia schon erlebt, dass es auch mal mehr oder weniger den ganzen Tag regnet, immer wieder, und heftig. Die Sonne lässt sich den gesamten Tag nicht blicken.

Ich wache mit Magenschmerzen und üblem Grummeln im Bauch vor dem Morgengrauen auf, vielleicht ist es auch der heftige Regen, der mich weckt. Ich schalte den Wecker aus und beschließe angesichts meines Bauchgrummelns liegen zu bleiben, bis ich Lust habe aufzustehen und mich auf den Weg zu machen.

Unterwegs bin ich um 9 Uhr und meistere fast schon routiniert den Weg durch St. George's, durch den schmalen Tunnel in die Stadt und am letzten Kreisel vor dem großen Kricketstadion geradeaus.

Irgendwann bevor ich aufgestanden bin, sind gleich zwei riesige Kreuzfahrtschiffe angekommen, die Stadt ist voll von Menschen, die sie entdecken wollen. Tja, Mist, wenn man nur so 8 Stunden vor Ort hat und die sind verregnet, dann bekommt man keinen guten Eindruck von diesem Ort.

Meine Stimmung braucht noch ein bisschen um in Schwung zu kommen, leider habe ich keine Lust in den Küstenorten auszusteigen, zumal diese sowieso und bei Regen erst recht nicht sehr verlockend wirken.

Ach siehe da, der Mensch, der mich in St. George's gestern zu einem Parkplatz geleiten wollte, scheint das wohl beruflich zu machen. Hinter dem Tunnel springt er mit breitem Lachen den Menschen, die auf den großen Parkplatz fahren wollen, vor das Auto. Scheint sein Job zu sein, das, was die Leute dort zahlen wollen als Trinkgeld einzuheimsen, indem er die Leute auf einen anderen Parkplatz bugsiert.

Das Fahren ist heute nicht ganz so doof, vielleicht ist dieses auch keine Minibusrennstrecke. Vielleicht ist auch das Gehupe freundlicher gemeint als ich so interpretiert habe. Ein kurzes Hupen heißt wohl sowohl „hallo“ als auch „danke“ oder „bitte“ oder auch „excuse me“ beim Vorbeifahren analog zum „excuse me“ beim Vorbeigehen zu Fuß. Aber wehe, wenn mehrfach und lange gehupt wird!

Ich werde Grenada allerdings verlassen ohne einen einzigen der vielen Wasserfälle gesehen zu haben, denn der ausgeschilderte Concord-Wasserfall bedeutet wieder mal eine schmale steile Straße nehmen zu müssen. Tja, und wenn man dann nicht weiß, was einen erwartet und es immer wieder gießt und man sich nicht ganz wohl fühlt,...

Gestern hängt mir noch ziemlich nach. Ich komme an viele einsame Orte, die von Regenwolken verhangen eher düster wirken und halte mich, wenn überhaupt (sofern ich einen Parkplatz finde) nur kurz auf.

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Gegen 11 Uhr hört es vorerst zu gießen auf, zum Glück, aber schön wird es noch nicht, höchstens mal andeutungsweise eine Spur heller.

Der erste 'richtige' Halt ist im Ort Sauteurs, wo die Klippen Leapers Hill sind, bei denen die letzten karibischen Ureinwohner der Insel sich ins Meer gestürzt haben um sich nicht von französischen Eroberern umbringen zu lassen.

Was habe ich erwartet? Ein Schild 'Selbstmörder bitte hier springen' steht natürlich nicht da, und so wirkt der Ort hinter der Kirche friedlich und undramatisch.

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Noch interessanter allerdings finde ich die nebenan liegende Schule, offenbar eine Grundschule, in der auf Englisch unterrichtet wird.

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Als ich zum Auto zurückkomme, werde ich von einem Typen mit finsterer Miene unfreundlich angebettelt: ‚Give me money, I need two dollars.' Etwas aggressiv danach die Frage dreimal wiederholt ‚do you enjoy Grenada?' Na klar, bei so ausgesprochen netten Begegnungen immer! Und wieder  ‚give me money!’

Über eine äußerst schlechte ungeteerte Straße kann ich nur im Schritttempo fahren um zu einem Mangrovensumpf zu kommen. Dieser liegt komplett hinter Bäumen, es gibt keinen Parkplatz, zum Wenden reicht der Platz kaum aus. Ich traue mich nicht hin und weiß nicht, ob es sich lohnt. Pah, Mangroven habe ich schon öfter gesehen, also weiter. Zum Glück muss ich diese Piste nicht wieder ganz zurück. Die Straße wird bald besser.

Immer dieses Gekurbel und Gedrehe hier, kaum etwas ist ordentlich ausgeschildert, sodass ich viel mit Google Maps hantiere, da die Navi App zwar vorwiegend Tankstellen und Kirchen kennt, aber sonst nicht viel. Man fährt schnell an Sehenswürdigkeiten vorbei, da sie meistens nur ein bescheidenes verwittertes Schild haben, wenn überhaupt.

Trotzdem entdecke ich den Hinweis zum Lake Antoine, einem kreisrunden Kratersee, wieder mal am Ende eines schmalen Sträßchens ohne vernünftige Wendemöglichkeit und ohne ordentlichen Parkplatz. Fast schon paranoid geworden, wende ich erst um sozusagen in Fluchtrichtung zu stehen und parke dann. Aber der See ist echt schön!

Die nahe gelegene Rumdestille 'River Antoine' ist der Navi bekannt, auch hier gibt es im Gegensatz zu den USA kein 'Welcome to...'-Schild, kein Welcome-Center, nur ein Bus auf dem Parkplatz zeigt, dass ich hier wohl richtig bin.

Eine sehr gute Entscheidung! Denn es ist fast unglaublich, wie hier der Rum noch hergestellt wird. Während die Schaukelstühle auf der Veranda bei Jack Daniels pure Show sind, könnte man hier wirklich für die Mitarbeiter welche aufstellen. Diese sitzen irgendwo auf dem Boden und beobachten, was so passiert. Ab und zu wird was mit einem Traktor herumgefahren oder es trägt jemand einen Pappkarton hin und her oder es wird ein Holzscheit in einen Ofen geschoben, ansonsten passiert hier nichts. Und der geneigte Besucher kann hier herumspazieren zwischen berghoch aufgeschütteten Resten von verbrauchtem Zuckerrohr, ganz ohne Eintritt zu zahlen. Was für ein Unterschied zu Barbados, wo die Besichtigung der Fabrik letztlich im Showroom stattfand. Und wenn Rum tatsächlich das Gold der Karibik ist, wird es hier noch auf wirklich altmodische Weise geschürft.

Es ist die angeblich älteste Rumdestille der Karibik, und meinem Eindruck nach hat sich seit der Gründung hier auch nicht viel getan.

Meine Stimmung steigt. Leider gibt es hier nur weißen Rum zu kaufen, sonst hätte ich eine Flasche mitgenommen.

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Ich mache mich auf den Weg zurück, entlang der Ost- und der Südküste. Es geht erstaunlich schnell, vielleicht auch, weil ich einen Teil der Strecke gestern schon gefahren bin.

Beim Durchqueren von Grenville sehe ich immer noch nicht, wo die Nutmeg Company ist, also werde ich wohl in diesem Urlaub nicht mehr erfahren, wie Muskatnuss verarbeitet wird.

OK, ich fahre noch an der Westerhall Destille vorbei, auch diese übersehe ich aufgrund des bescheidenen von der Straße zurückgesetzten Schildes fast. Im letzten Moment kann ich bremsen und frage erst einmal, ob ich mich mal umsehen darf. Na klar, nur zu! Irgendwo auf dem Grundstück parke ich, das ist übrigens mangels Besucheransturms überall möglich und üblich. Die alten Produktionsanlagen sind nur noch Deko. Irgendwo im Souterrain des Hauptgebäudes wird der Rum nun modern hergestellt, sieht aber auch eher aus wie man sich eine illegale Schnapsbrennerei so vorstellt.

Der Shop ist als 'Office' getarnt. ich hätte mich fast nicht reingetraut, lediglich das Mastercard- und Visacardschild verraten, dass die Mitarbeiter sich wohl nicht ihre Lohntüte hier abholen, oder zumindest nicht nur, sondern dass es zumindest auch Rum käuflich zu erwerben gibt.

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Das letzte Stück ist schnell geschafft. Bevor ich morgen das Auto abgeben muss, will ich noch fix im Supermarkt etwas einkaufen um nicht morgen noch Tüten den Berg hochtragen zu müssen. Hier gibt es auch einen Foodcourt und mein Magen verträgt wieder etwas Reis, Kochbanane, Okra und ein kleines Stück Huhn (preislich ähnlich wie vergleichbare Essensmöglichkeiten bei uns auch).

Als ich die Mall verlassen will, hat es erneut in Strömen zu gießen begonnen. Das kommt im Laufe des Nachmittags und Abends auch immer wieder vor. Von meinem täglichen Bad im Meer soll mich das aber nicht abhalten, auch nicht davon, in der lebhaften Strandbar mitten auf dem Grand Anse Beach recht günstig essen zu gehen.

Bevor ich losgehe, kann ich noch beobachten, wie beide Schiffe nacheinander ablegen und in unterschiedlichen Richtungen ihrer Wege ziehen.

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Die Erkenntnis des Tages: Wenn das gestern nicht so doof angefangen hätte, hätte ich Grenada sicher als Zauberinsel mit kleinen Geheimnissen, Wundern und Zaubertricks bezeichnet. Leider macht es die Insel mit ihren Marotten mir nicht ganz so leicht sie zu lieben.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: serendipity am 21. November 2014, 19:50:30
So, ich bin auch wieder hinterher gereist. Danke für deine Zwischenfazits und vor allem auch die Einschätzung der Preise bzw. die Kosten für die Hotels. Ein Arbeitskollege von Peter war ungefähr zur gleichen Zeit auf Tobago, Trinidad und Barbados und war angesichts der Hohen Kosten geschockt - ist allerdings sonst auch eher Asienreisender. Zumindest die Hotelkosten finde ich nun nicht übertrieben - wenn ich bedenke, dass ich z.B. für das Hotel an der Ostsee einen "Normalpreis" auch zur Nebensaison von 240 € die Nacht pro Zimmer mit Frühstück (2 Personen) zahlen müsste.

Mir hat St. Lucia nach deinen Bildern und Erzählungen besser gefallen als Barbados - irgendwie karibischer und ursprünglicher. Übrigens tolle Fotos vom normalen Leben und den Menschen - Dankeschön dafür!

Ich liege so auf meiner Liege und gucke dumm in der Gegend herum, da fällt mir auf, dass an dem Picknicktisch einige Meter vor mir ein Einheimischer sitzt, ein junger Typ. Eine Hand hat er locker im Schoß hängen, er starrt immer wieder zu mir rüber, so weit ich das angesichts seiner riesigen Sonnenbrille erkennen kann. Aus meiner Froschperspektive bekomme ich mit, dass er sein bestes Stück ausgepackt hat und in der Hand hält. Aber ich muss echt mehrfach hinsehen um das zu glauben, ist ja auch schattig unter dem Tisch, na ja, und schwarz auf schwarz schluckt halt auch viel Licht. OK, jedem Tierchen sein Plaisirchen. Ich schlafe ein. Als ich wach werde, ist der Exhibitionist weg, mein Geld noch da zum Glück.

Achje, jetzt habe ich Kopfkino  :o :) - dass du da wirklich einschlafen konntest! Ich glaube, ich wäre gegangen (oder hätte die ganze Zeit hingucken müssen  8)). Aber so etwas kann dir auch in Deutschland passieren. Musste mal am an einem See im Ruhrgebiet bei einem Gewitterschauer ins Auto flüchten, im Auto nebenan saß ein vollkommen nackter Mann und war fröhlich dabei seine kleine deutsche Eiche zu bearbeiten und auf einem Stau auf der A4 konnte ich im Nachbarauto ebenso so etwas beobachten - nur gabs in beiden Fällen kein Dunkel, was etwas verschluckt hat  ;)

Trotz deiner "merkwürdigen" und teilweise sicher unangenehmen bzw. extremen Erfahrungen gefällt mir Grenada ebenfalls sehr gut!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 21. November 2014, 21:06:11
Uff, jetzt hab ich irgendwie den Anschluss verloren - leider nicht wegen zuviel Liming auf St.Lucia  ;)

Die letzten Kommentare lassen ja krasse Erlebnisse vermuten  :o Da brauch ich erstmal ein, zwei Rumpunsch bevor ich mit dem gemütlichem Nachlesen beginne

Cheerio!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 22. November 2014, 19:44:21
Freitag, 07.11.2014: Tagesausflug nach Carriacou

Mein letzter Tag in der Karibik, und ich bin in diesem Seglerparadies noch nicht ein einziges Mal auf einem Boot gewesen. Der Blick aus dem Zimmer zeigt, dass der Tag viiiieeeeel besser beginnt als gestern, wie schön!

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Für heute steht auf dem Plan das Auto am Fähranleger abzugeben und den Tag auf Carriacou zu verbringen, die Zweitgrößte (oder Zweitkleinste) der drei Inseln, aus denen Grenada besteht.

Die Übergabe des Autos besteht darin, dass ich der Mitarbeiterin durch ihr Autofenster den Schlüssel gebe und sie mir den Kreditkartenabzug mit dem Deposit im Gegenzug herausreicht.

So lange das Schiff noch nicht abgelegt hat und beim Ablegen kann ich noch den Blick auf St. George`s genießen.

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Die Fahrt nach Carriacou dauert ziemlich genau zwei Stunden und ist herrlich, obwohl es einmal kurz heftig gießt. Es sind nur wenige Menschen an Bord. Man kann etwas zu trinken kaufen. Unten gibt es einen geschlossenen klimatisierten Passagierraum mit Sitzen wie im Bus, aber ich bleibe natürlich oben und lasse mir nochmals die Sonne ins Gesicht scheinen. Die Fahrt geht ganz an Grenada entlang und längs ein paar Inselchen und aus dem Wasser ragenden Felsen bis wir dann im winzigen Städtchen Hillsborough auf Carriacou anlegen.

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Sofort stürmt jemand auf mich zu, ob ich ein Taxi brauche. Ich bin die einzige Touristin an Bord. Er will mich zu seinem Auto bugsieren, das aber erstens uralt ist und zweitens gar nicht wie ein Taxi aussieht, sondern ein Pick Up ist. Ich wimmele ihn ab, will mir lieber den Ort erstmal ansehen, sage ich ihm.

Nach einigen Metern werde ich wieder angesprochen. Der Mann, 'Uncle Polo', wie sein Spitzname ist, der wie bei vielen Leuten hier auch auf seinem Auto steht, macht einen seriöseren Eindruck, und er hat auch ein richtiges Taxi. Ein Preis ist schnell ausgehandelt (100 EC, etwa 30 Euro): Er fährt mich einmal über die gesamte Insel, was lediglich 1,5 Stunden dauert, obwohl wir selten schneller als ein Fahrrad unterwegs sind und an Aussichtspunkten halten, von denen man einen tollen Überblick über die Grenadinen hat. Er hat auch genau beobachtet, dass ich von dem anderen angesprochen wurde und abgelehnt habe. Auf der Insel kann man wohl nicht so schnell verloren gehen!

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An einigen Stellen sieht man Petite Martinique in all ihrer Pracht und so nah daneben, dass man sicher auch schwimmen könnte, das zu St. Vincent gehörende Petite St. Vincent. Nach Petite Martinique kann man mit einem Wassertaxi übersetzen.

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Ein Schiff, dass 2004 nach IVAN ohne Besatzung angeschwemmt und niemals wieder abgeholt wurde:

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Die Insel bietet von der Stimmung her das, was ich von Grenada erwartet hatte: Freundliche Gelassenheit, Ruhe, Frieden und ein hübsches und verhältnismäßig quirliges ursprüngliches Örtchen als Hauptort.

Der Fahrer setzt mich für 1,5 Stunden am Paradise Beach ab, wo ich schwimmen und gegen 5 EC mit Frischwasser duschen kann und wo es eine Strandbar gibt. Das auf der Tafel angeschriebene Gericht (Fisch, Reis, Ground Provision) kann man nehmen oder es lassen. Ich nehme es, es schmeckt leidlich, aber lecker geht anders. Dafür kostet es inklusive eines kalten Cola nur 20 EC. Es wird mir gebracht von einer abweisend wirkenden Frau, die aber dann auch ein wenig auftaut.

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Pünktlich holt der Fahrer mich wieder ab, und zwar so, dass ich im Örtchen noch ein bisschen fotografieren und herumlaufen kann.

Eine Frau kauft im örtlichen Supermarkt ein. Sie kauft unter anderem ein Bier, das sie in aller Seelenruhe bereits zu schlürfen beginnt, während die Schlange hinter ihr immer länger wird und die Kassiererin ihre liebe Not hat die Einkäufe nach Anweisung der Kundin erst einzeln in Tüten zu verpacken, diese in einen großen Karton zu legen, der dann zugeklebt wird um ihr dann ihren Namen zu buchstabieren, vielleicht weil die Ware geliefert oder abgeholt wird?

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Am Anleger herrscht reges Treiben mit herzzerreißenden Abschiedsszenen, und noch der eine oder andere Karton mit Melonen muss auf dem nun volleren Schiff verstaut werden. Den einen oder anderen interessant aussehende Menschen kann ich von Bord aus betrachten.

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Grenada ist herrlich im Spätnachmittagslicht angestrahlt, der Fischerort Guyave bereitet sich sicher schon auf das Fish Fry Event heute Abend vor, Wolken quellen über die Berge der Insel, und am Horizont erscheint ein Regenbogen.

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Bei Sonnenuntergang kommen wir in St. George's an. Wieder wird mir umgehend ein Taxi angeboten. Aber ich weiß, dass ich einen der vielen Minibusse der Linie 1 nehmen muss und dass dieser gegen 10 EC auch einen kleinen Umweg machen und mich direkt zum Hotel bringen wird, sodass ich 15 Minuten Weg und das Kraxeln der halben Strecke schon einmal spare. Das nehme ich doch gerne an. Hier fährt übrigens eine Art Einweiser bzw. Kassierer mit, sodass es für den Fahrer alles schneller geht.

Ich will im Hotelrestaurant essen. Hier sitzen wieder die Geschäftsleute aus den USA zu viert. Sie bitten mich an ihren Tisch, aber den Vorschlag zwei Stunden später noch in die Bar einige Meter weiter zu gehen, nehme ich nicht an. Ich weiß, dass ich dann die halbe Nacht versacken werde, und das will ich nicht. Wir verabschieden uns herzlich und ich steige die vielen Treppen zu meinem Zimmer hoch.

Die Erkenntnis des Tages: Auch wenn so eine kleine Insel auf den ersten Blick langweilig scheint, so ist es doch absolut lohnenswert sich mindestens eine davon mal anzusehen. Auch für länger stelle ich es mir hier herrlich entspannt vor, und man kommt sicher schnell mit anderen ins Gespräch. Auf Carriacou habe ich an Stimmung und Lebensgefühl die Ruhe und Gelassenheit gefunden, die ich eigentlich auf Grenada erhofft hatte.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 22. November 2014, 22:52:57
Liegt es nun an meiner Stimmung oder an deiner, dass mir dieser Tag besser gefallen hat, als die anderen? Bisher konnte ich nämlich Grenada nichts abgewinnen, aber der heutige Ausflug war toll!  Vielleicht liegt es auch am Sonnenschein...  ;D
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 23. November 2014, 11:33:14
Oh schade, war das wirklich schon der letzte Tag?

Auf Carriacou habe ich an Stimmung und Lebensgefühl die Ruhe und Gelassenheit gefunden, die ich eigentlich auf Grenada erhofft hatte.

Dann ist ja alles gut!  :) Ich finde das sehr versöhnlich, wenn Erwartungen oder Hoffnungen erfüllt werden, mit denen man angereist ist, sie dann aber fast schon verloren glaubte.

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 23. November 2014, 11:54:09
Hi,

landschaftlich hat mir dein Karibiktrip sehr gefallen. Besonders weil wir auch ein bisschen rumgekommen sind  8) Ich hatte mich schon gefragt, ob man mit all den umherschippernden Kreuzfahrtdampfern noch ruhige Plätzchen finden kann. Und die netten Menschenbegegnungen machen die krasseren (schüttel) doch auch wieder wett.

Schade, dass das schon der letzte Tag war
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 23. November 2014, 11:57:35
Ach, 'alles gut' war im Grunde sowieso alles bis auf meine etwas stressigen Ausflüge auf Grenada.

Es kann auch gut sein, dass ich auf Grenada einfach ein etwas dünnes Nervenkostüm hatte und dadurch ein bisschen paranoid war. Vielleicht waren bestimmte Situationen auch auf St. Lucia nicht anders, aber ich habe sie anders bewertet, oder die sehr merkwürdigen situationen auf Grenada (die aber auch durch tolle Situationen wieder aufgehoben wurden) waren zufällig gehäuft...

Ich hatte mich vor dem Urlaub ja öfter gefragt, was ich denn eigentlich in der Karibik will. Und allein mit Bildern und Worten kann man offenbar nicht so genau rüberbringen, wie es dort ist, aber selbst das eher unspektakuläre Barbados und die etwas merkwürdigen Erfahrungen auf Grenada haben mich nicht davon abgebracht, dass die Region irgendwie etwas Besonderes hat.

Das ist eine Mischung aus Klischee, Klima, dem Menschenschlag und eben doch höchst interessanten erlebenswerten Situationen und Orten.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 23. November 2014, 12:01:04
Kreuzfahrer habe ich im Grunde nur auf Grenada erlebt, in den Tagen dort insgesamt vier große 'Pötte', OK, einer davon wohl eher klein und edel, wie google verriet.

Ich hatte dort unterwegs wohl das eine oder andere Taxi mit Touristen gesehen, aber nur insgesamt zwei etwas größere Gruppen bei irgendwelchen Unternehmungen.

Auf Barbados habe ich aus der Ferne ein Schiff gesehen.

Und das war es dann schon.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 23. November 2014, 12:08:46
Und ja, Tropen an düster mit bedrohlichen Wolken verhangenen Tagen ist so richtig Mist: Unsicher, ob der Regen gleich wieder lostobt, das Licht wird geschluckt, die Luftfeuchtigkeit drückt, Wege sind schlammig...

Das ist einfach anstrengend und auch auf den Bildern dann nicht sehr ansehnlich!

Nun ja, das war jetzt in meinen Urlauben immer mal vorgekommen, ab und zu mal einen Schauer finde ich eher lustig, zumal man an den Reaktionen der Einheimischen immer ganz gut ablesen kann, ob es sich wohl einregnen wird oder ob in 5 Minuten wieder die Sonne scheint ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 23. November 2014, 13:14:41
Fazit Grenada:

Eine eher stille Schönheit, die in Bezug auf ihre Bevölkerung einerseits die liebenswürdigsten Menschen hat, andererseits aber auch die Nervigsten. Vielleicht hat mich das vor allem deshalb so geärgert und verwirrt, da ich auf Barbados und St. Lucia so halbwegs damit gerechnet hatte, aber solche Nepper, Schlepper, Bauernfänger dort nicht auf solche platte und teilweise aggressive Weise angetroffen habe und somit meine Erwartungen an Grenada als dritte und letzte Insel anders waren.

Ansonsten: Sehr ursprünglich, eher sanft, Sehenswürdigkeiten, die deshalb welche sind, weil sie so belassen wurden, wie sie waren. Es gibt keine Besonderheiten, aber gerade das ist das Besondere.

Ich glaube rückblickend, gerade ohne Beifahrer und ohne auch mal selbst Beifahrer sein zu können, wäre es eine gute Alternative für mich gewesen, mich hier herumfahren zu lassen, dann hätte ich zumindest die Wasserfälle nicht verpasst. Der Mietwagen inklusive Sprit und lokalem Permit hat für die drei Tage insgesamt 300 USD gekostet. Dennoch geht das Fahren auf Grenada schon soweit gut, nur darf man bei Engstellen oder schlechten Teilabschnitten nicht verzweifeln, ein SUV mit High Clearance ist hilfreich, da es manchmal schon ziemliche Absätze und schlechte ungeteerte Straßen gibt, und eine verlässliche Navi bzw. gute Recherche zuvor, was wo zu finden ist, sind sinnvoll.

Mietwagen: Das mieseste Auto, das ich jemals als Mietwagen hatte, soweit ich mich zurückerinnern kann für insgesamt die höchsten Kosten, errechnet man den Durchschnitt für die drei Tage. Aber alles Notwendige funktionierte, die äußeren Macken und Schrammen nehmen die Angst, dass was dran kommt, zumal der Abschluss der CDW nur mit 700 USD Selbstbeteiligung möglich war, mit denen der Vermieter wohl bei der alten Karre den Gesamtwert des Autos herausgehabt hätte. Angenehm, dass es hier netter und persönlicher zugeht als bei großen Vermietern, so konnte ich die Rückgabe des Autos eine halbe Stunde später als vereinbart unkompliziert per Mail klären.

Flamboyant Hotel: Eher schlichtes, etwas veraltetes Haus, bei dem ziemlich der Lack ab ist, aber alles sauber, alles so weit OK, eine großzügige Anlage. Kühlschrank und Wasserkocher und in manchen Zimmern eine richtige Küchenzeile sind vorhanden, sodass einem selbstgemachten Frühstück als Alternative zum teuren Hotelfrühstück nichts entgegensteht. Das Charakteristische, was ich sehr mochte: Der tolle Ausblick auf St. George's und den Grand Anse Beach sowie der kurze Weg zum superschönen Morne Rouge Beach. Der damit verbundene Nachteil: Vom Strand zu meinem Zimmer kann man zwar über Treppen auf dem Hotelgrundstück gehen, sodass es nicht weit ist, aber der Höhenunterschied beträgt locker 10 Stockwerke, ächz! Gemessen am Preisniveau der anderen Hotels am Grand Anse Beach neben dem Allamanda günstig, wobei das Allamanda mir beim bloßen Durchgehen trister erschien. Mit etwa 93 Euro pro Nacht ohne Frühstück in der Nebensaison noch OK.

Preisniveau: Vergleichbar mit St. Lucia, aber der Sprit scheint mir teurer.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 23. November 2014, 13:20:44
Samstag, 08.11.2014: Grenada - Frankfurt

Der Tag beginnt früh. Nein, ich habe mir nicht den Wecker auf 4 Uhr gestellt, sondern wieder mal weckt mich ein fieses Grummeln im Bauch. Wenn ich sehr scharf nachdenke, dann war es sowohl vorgestern als auch heute jeweils nachdem ich (die einzigen Male) Drinks mit Eiswürfeln oder Leitungswasser zu mir genommen hatte. Merke: Das Wasser auf Grenada vertrage ich offenbar nicht. Nach vereinzelten ähnlichen Situationen auf Barbados und St. Lucia ist übrigens nichts passiert... OK, ist vielleicht Abhärtung für Indien kommendes Frühjahr...

Ich mache mir vorsichtig Tee (dann muss es schon schlimm gewesen sein) und schlage an der Rezeption heraus, dass ich um 13 Uhr statt um 12 Uhr auschecken darf, denn selbst mir notorischer Zufrühkommerin ist klar, dass es auf Grenada kein Problem mit dem Weg zum Flughafen und den dortigen Abwicklungen geben wird.

Die verbleibende Zeit verbringe ich mit noch zwei ruhigen Stunden am Strand, leider bei bedecktem Himmel. Ab und zu kommt ein Strandverkäufer, plausert unaufdringlich mit mir und geht dann unverrichteter Dinge wieder.

Trotz des späteren Check Out bin ich natürlich zu früh am Flughafen, der Abflug ist erst um 16 Uhr. Das Einchecken zieht sich dennoch unerwartet lange hin. Die Bordkarten werden per Hand ausgefüllt und das dauert, als ob sie erst per Hand gezeichnet würden. Trotzdem habe ich vor dem Boarding noch Zeit für ein bisschen letzter Karibiksonne.

Der Hüpfer von Grenada nach Barbados geht schnell. Von dort geht es dann nach 1,5 Stunden auf die lange Strecke über den großen Teich. Grenada verabschiedet sich mit einem Regenbogen von mir. Und wieder mal habe ich den irrationalen Gedanken, dass die Welt mir Gutes will und dass Grenada alles dafür tut, dass ich die Insel in guter Erinnerung behalte.

Auf dem Flughafen von Barbados bin ich inzwischen fast zu Hause. Mein Magen will wieder eine richtige Mahlzeit, und weil ich im Flugzeug am liebsten sofort schlafen will, reicht die Zeit bis es wieder losgeht, so gerade eben noch für ein Chickencurry.

Der Bus zum Flieger ist nicht einmal halbvoll. War es das etwa schon? So ist es. Es fliegen weniger als 100 Personen mit, sodass jeder sich quasi seine Sitzreihe aussuchen kann. Gut, dass ich auf dieser Strecke nicht für eine Menge Geld einen konkreten Sitzplatz reserviert habe! Sobald die Anschnallzeichen erloschen sind, mache ich mich in einer Dreiherreihe in der Mitte lang und schlafe auch mehr als sechs Stunden. Wieder mal habe ich an dem Flug mit Condor nichts auszusetzen, weder am Service noch an der Pünktlichkeit.

Deutschland begrüßt mich mit einem sonnigen Herbsttag, den ich aber auf der Couch in meinem sonnendurchfluteten Wohnzimmer dann halbwegs verschlafe.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Rainer am 23. November 2014, 15:27:56
Das ging ja wirklich schnell vorbei, ich hätte gedacht, es sind noch ein paar Tage mehr. Wir sind vor 10 Jahren zuletzt in der Karibik gewesen (und davor vor weiteren 10 Jahren), ich habe das Gefühl, dass dort die Zeit schneller geht als hier - es verändert sich jedesmal so viel.

Als wir vor 20 Jahren zum ersten Mal auf der Dominikanischen Republik waren, fuhr dort KEIN EINZIGES Auto herum. Gab es gar nicht. Und vor 10 Jahren auf einmal Autos ohne Ende (allerdings die meisten so komische Fabrikate aus Russland oder so). Und wenn ich jetzt Deine Bilder sehe mit den vielen Läden und "Mampfbuden", das hat sich auch unheimlich verändert. Manche Sachen erkenne ich wieder (am markantesten den Hafen von Grenada, da haben wir auch angelegt vor 10 Jahren mit der AIDA), aber viele Sachen auch nicht.

So bin ich also nach 10 Jahren wieder da gewesen - und sei es nur "virtuell". Ich finde, die Karibik ist eine Reise wert, ich verbinde selbst auch (fast) nur schöne Erinnerungen damit. Die einzige unangenehme Begegnung hatten wir auf Guadeloupe, da sind wir von einem jungen Einheimischen quasi bedroht worden (er kam ganz nahe an meine Gesicht und sprach mich an), wir sollten ihm Geld geben (ich hatte aber bewusst meine Wertsachen inkl. Portemonnaie auf dem Schiff gelassen). Zum Glück wurde er von ein paar Kumpels auf der anderen Straßenseite zurückgepfiffen, die Situation war sehr gespannt. Wir sind dann da noch auf einen großen Gewürzmarkt gegangen, da riecht es u.a. immer so lecker. Aber das hätte auch anders ausgehen können.

Vielen Dank für den Bericht und die Erinnerungen, die Du wieder geweckt hast.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silvia am 23. November 2014, 15:38:45
Auch von mir ein herzliches   :danke: für den Bericht. Ich finde es immer wieder interessant von deinen Eindrücken zu lesen. Die Karibik stand jetzt nicht gerade auf meiner To-Do-Liste und daran hat sich jetzt nicht so unbedingt was geändert. Hat allerdings nichts mit deinen skurillen Begegnungen zu tun. Irgendwie juckt es mich einfach nicht, obwohl es anscheinend viele Ecken gibt die mich evt. interessierten könnten wie deine Fotos zeigen. Trotzdem dankeschön das du uns mitgenommen hast. .... und die Kokosnuss waren auf jeden Fall lecker  ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Andrea am 23. November 2014, 15:57:28
Ich mag deine Berichte einfach. Ehrlich, humorvoll, persönlich. Und vor allem gut geschrieben. Auch wenn mich dieses Mal dein Reiseziel nicht so begeistert hat. Ein Glück, sonst würde meine Wunschliste ja auch irgendwann zu lang werden  ;) Okay, ist sie sowieso schon, gebe ich zu.

Auf jeden Fall danke ich dir ganz herzlich für deine persönlichen Eindrücke, gute wie schlechte.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Horst am 23. November 2014, 16:02:27
Danke für Deinen Bericht Birgit der die Karibik so vermittelt hat wie ich sie mir vorstelle - bunt.  :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: nordlicht am 23. November 2014, 18:15:38
Danke für Deinen Bericht Birgit der die Karibik so vermittelt hat wie ich sie mir vorstelle - bunt.  :)
Dem kann ich mich voll und ganz anschliessen. Vielen Dank!
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: serendipity am 23. November 2014, 18:48:48
Auch von mir ein dickes Dankeschön für deinen Bericht!

Mir gefällt die Karibik und durch dich durfte ich gleich drei Inseln kennenlernen  :beifall:
Gabs eigentlich später keinen Rumpunsch mehr?
Dein Bericht macht Lust, die ein oder andere Insel auf eigene Faust kennenzulernen und dazu könnte ich sogar Peter überreden  :P
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Michael am 23. November 2014, 18:56:52
Vielen lieben Dank für den Bericht, Birgit! Wie immer klasse geschrieben, oft begeisternd, manchmal nachdenklich und immer mit einem Augenzwinkern - kurz: Herrlich zu lesen. Danke!  :)

Grüße aus der Pfalz,
Michael
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 23. November 2014, 21:25:51
Das freut mich, dass es euch gefallen hat und ich danke euch für eure wieder mal äußerst lieben und persönlichen und wohlmeinenden Kommentare :) :) :)

Es fehlt aber noch mein Gesamtfazit ;)

Lohnenswert für Liming oder Rumkommen?

Es war erstaunlich leer, selbst an den Sehenswürdigkeiten auf Barbados, wo mit Abstand im Verhältnis gesehen die meisten Touristen unterwegs waren.

Es war erstaunlich trocken dafür, dass es noch Regenzeit war, zumal der Regen mich außer an dem einen völlig verkorksten Tag selten so getroffen hat, dass er mich voll erwischt hat.

Es war erstaunlich günstig zu trinken und etwas zu besichtigen außer auf Barbados.

Es war erstaunlich teuer mit dem Mietwagen die Inseln zu entdecken.

Es war erstaunlich fortschrittlich an den Touristenhotspots und erstaunlich rückständig dort, wo die Locals leben, eben ein punktuelles Disney, mit dem die Vorstellungen von Nobeltouristen bedient werden.

Es war insgesamt erstaunlich - ein Urlaub, von dem ich nichts erwartet hatte, der all meine Vorurteile über die langweilige und aalglatte Karibik in Frage gestellt hat, ein Urlaub, der mich viel von dem hat finden lassen, was ich in Süd-Ost-Asien gesucht und gefunden habe, was mir trotz auch negativer Erlebnisse hier aber irgendwie näher und selbstverständlicher war als nach einem ähnlich weiten Flug in die andere Himmelsrichtung.

Eigentlich sollte der Reisebericht ja 'Liming' heißen, aber Liming gelingt mir eben nicht als Hauptbeschäftigung, eigentlich gar nicht erstaunlich, dass der Arbeitstitel sich schnell verändert hat.

Will ich wieder kommen? Ich weiß es nicht, es gibt noch so viele herrliche Ziele. Ich kann mir aber gut vorstellen, falls es sich nochmals anbietet, eine dieser schönen Inseln mit einem Kontrastprogramm irgendwo in Amerika zu verbinden.
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 23. November 2014, 22:01:28
Hallo Birgit, auch von mir vielen Dank fürs Mitnehmen auf diese unterhaltsame Reise.

Beim Lesen habe ich immer wieder geschwankt - nein, nicht wegen übermäßigen Rum-Konsums  ;) , sondern im Hinblick auf die Frage, ob die Inseln für mich ein passendes Urlaubsziel wären. Zu einem abschließenden Ergebnis bin ich da nicht gekommen. Vieles, was man dort erleben kann und tatsächlich erlebt, scheint sehr davon abhängig zu sein, wie die Menschen einem begegnen. Mir persönlich würde es wohl schwerfallen, mich darauf einzulassen. Andererseits hattest du wirklich wundervolle Erlebnisse, und um die Quasi-Geburtshilfe für die kleinen Schildkröten beneide ich dich sehr.  :)

Auf alle Fälle ein toller Reisebericht, der alle Höhen und Tiefen deines Urlaubs ausgelotet hat. Es hat Spaß gemacht, dich zu begleiten!  :)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 23. November 2014, 23:26:00
Hmmm, wie die Menschen einem begegnen oder wie man damit umgeht, wie die Menschen einem begegnen?

Ich hätte ja an dem Wasserfall gleich einen Guide nehmen können nach dem Motto "give business to the people", so wie ich nun mehrere Holzperlenketten im Schrank liegen habe?

Ich hätte ja dem "Give me money"-Typ mit einem Lächeln einen Schwatz abringen können und ihm dann vielleicht nachsichtig und gutmütig im nächsten Supermarkt eine Banane, ein Joghurt und ein Sandwich kaufen können und hätte einen Freund gewonnen?

Vielleicht wäre in den Situationen, die ich ebenso unangenehm gefunden habe wie den Wi..ser (für den meine Erziehung mir allerdings nicht ansatzweise Handlungsmodelle oder Handlungskompetenz mitgegeben hat) durch ein bisschen mehr Zuschauersein wie in den anderen Situationen, die ich meistens mit einem Grinsen quittiert habe, dann ja alles anders gewesen und ich wäre nicht so ins Grübeln gekommen auf einsamen Pfaden?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Susan am 23. November 2014, 23:54:45
Hallo Birgit,

ich möchte dir auch noch abschließend danken für den interessanten Reisebericht.  Brachte ein wenig Sonne und Summerfeeling  in trübe Novembertage  ^-^ 
 :danke:

Wie schon gesagt, hat mir die Landschaft super gefallen. Schade, dass Mietwagen so teuer zu sein scheinen. Ich möchte immer auch nicht nur in Hotelnähe herumhängen, sondern was von der Gegend sehen.
Ähnlich wie Flicka weiß ich nicht, wie wohl ich mich mit den Menschen dort fühlen würde. Dabei meine ich nicht mal die krassen Situationen...  Selbst freundlich oder fürsorglich gemeinte Aufdringlichkeit nervt mich leider schnell  :P  Also nehm ich in die Karibik -wenn dann von Wunschliste auf Planung vorgerückt -  lieber einen Puffer mit  ;)

Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Paula am 24. November 2014, 07:00:46
Hallo Birgit,

Deine Reiseberichte sind immer köstlich zu lesen! Ich hatte das Gefühl ich war live dabei und hab mich die kleinen Frösche suchen sehen  :)
Abgesehen von den Fröschen haben mich die kleinen Schildkröten am meisten begeistert. Aber ansonsten bin ich auch ein bischen zwiespältig, mich erinnert doch einiges an Sri Lanka, da hatte ich auch schon Probleme mit dem krassen Einkommensgefälle das auch dort leider dazu führt das man ständig jemandem Geld geben muss um nicht behelligt zu werden.
Dass es dazu auch noch teuer ist hat mich auch überrascht. Andererseits hat mir St. Lucia gut gefallen, die Farben leuchten da so schön. Und im November in die Sone zu fliegen habe ich sehr genossen, im Nivember gibt es ja nicht so viele Ziele. Also mal sehen vielleicht verschlägt es uns ja doch mal über Silvester in die Karibik, geplant war das ja schon mal.

 :danke: und ich freu mich auf den nächsten Bericht, wohin auch immer du uns entführst! Wird wohl wieder Indien oder?
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 24. November 2014, 18:59:10
Hmmm, wie die Menschen einem begegnen oder wie man damit umgeht, wie die Menschen einem begegnen?


Du meinst, man sollte mehr heitere Gelassenheit an den Tag legen? Tjaaa, wenn ich das so auf Knopfdruck könnte, wäre mein Leben wohl insgesamt etwas leichter...  ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Birgit am 24. November 2014, 19:40:28
Hmmm, wie die Menschen einem begegnen oder wie man damit umgeht, wie die Menschen einem begegnen?


Du meinst, man sollte mehr heitere Gelassenheit an den Tag legen? Tjaaa, wenn ich das so auf Knopfdruck könnte, wäre mein Leben wohl insgesamt etwas leichter...  ;)

Meins auch, besonders heute. Montage sind Horror, sage ich dir - und vielleicht haben die in der Karibik ja eher so etwas wie Zeitblöcke von drei Tagen oder so, zu denen alle Unholde losgelassen werden um mich zu ärgern ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Flicka am 24. November 2014, 22:18:33

- und vielleicht haben die in der Karibik ja eher so etwas wie Zeitblöcke von drei Tagen oder so, zu denen alle Unholde losgelassen werden um mich zu ärgern ;)


Scheint mir ein bedenklich egozentrisches Weltbild zu sein.  ;)
Aber bitte, vielleicht lässt sich das als Drehbuch vermarkten: "Der Fluch von Grenada", "Nur 72 Stunden", "Birgit - Im Bann der Dämonen", "Und täglich grüßt die Geldgier", "The Beach - Spiel im Schatten" .... ;)
Titel: Re: RUMkommen statt einfach nur Liming: Das Gold der Karibik und mehr...
Beitrag von: Silv am 26. November 2014, 12:44:40
Hallo Birgit,

habe jetzt den Rest noch gelesen und möchte auch DANKE sagen! War wieder sehr interessant!  :)